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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 22. Prag, 1836.

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Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] welches sie auf Brust, Rücken und Arme Panzer
anlegen. Auch die Beine vom Gürtel bis zu den
Knien sind gepanzert, und den Kopf bedeckt ein
lakirter Hut aus Metall; auch werden Visiere ge-
braucht, das Gesicht gegen Hiebe zu schützen. Ueber
den Panzer wird der Chauri angezogen, außer in
Schlachten. Diese Kriegskleidung muß die Soldaten
nothwendig an behenden Evolutionen hindern.

Die Offiziere haben fast allgemein eine ganz
gleiche Tracht; auf ihren Helmen findet man Son-
nen, Halbmonde, oder andere unterscheidende Zei-
chen ihres Ranges.

Die Truppenzahl in Japan findet Kämpfer
mehr als hinlänglich für einen Fürsten, welcher
nur seine Unterthanen im Zaume zu halten strebt,
und nicht auf Eroberungen denkt. Wenn jedoch der
Kaiser von Japan eine größere Macht bedürfte,
würde es ihm ein Leichtes seyn, ein furchtbares
Heer aufzustellen, ohne dem Handel, den Künsten
oder den Gewerben die nöthigen Hände zu entzie-
hen. Er soll sich jährlich eine genaue Uebersicht der
Volksmenge sowohl in Städten als auf dem Lande
durch eigene Beamte verschaffen; mehrere Reisende
setzen jedoch in Zweifel, ob eine genaue Volkszäh-
lung je Statt gehabt habe, oder auch nur mög-
lich sey.

Eigentlich ist der Stand der Soldaten in Ja-
pan erblich. Beim Eintritte in den Dienst muß je-
der dem Kaiser einen Eid schwören, und mit dem
Blute aus seiner rechten Hand unterzeichnen. Bei
Erlangung höherer Grade ist kein neuer Eid nöthig.

Da Japan fast nie einen auswärtigen Krieg zu
führen hat, so darf es nicht befremden, daß die
Japaner in der Kriegskunst und vorzüglich im Ar-
tilleriewesen keine bedeutenden Fortschritte gemacht
haben. Ungeachtet ihre Bergwerke das vorzüglichste
Kupfer lieferten, hatten sie doch lange nicht daran
gedacht, selbst Kanonen zu gießen, sondern sich be-
gnügt, ihre Wälle mit alten, von den Portugiesen
erbeuteten Kanonen, oder mit Stücken zu besetzen,
welche sie den nach Nangasaki handelnden Hol-
ländern abgekauft hatten. Sie bedienen sich dieser
Stücke nur zu militärischen Begrüßungen, und bei
ihrem Geitze wird oft eine Kanone in sieben Jahren
kaum einmal abgefeuert.

Was Golownin von der eigenen Artillerie
der Japaner sagt, lautet ebenfalls nicht günstiger.
Er fand sie in dem Zustande, in welchem sie in
Europa beim Beginne des Gebrauchs gegossener Ka-
nonen war. Die in Japan gegossenen Kanonen sind
von Kupfer und im Vergleich mit dem Kaliber un-
gemein dick; das Zündfeld wird zum Laden ausge-
schraubt. Die Japaner laden daher äußerst lang-
sam und schießen nicht eher, bis alle Artilleristen sich
ziemlich weit entfernt haben. Sie haben keine Ka-
nonen von großem Kaliber. Sie gebrauchen auch
kleine Falkonets, die sehr dick, und daher äußerst
schwer sind. Die Lafetten sind schlecht und so schwer,
daß sie nur mit größter Mühe bewegt werden kön-
nen. Die Japaner erzeugen selbst Pulver aus den-
selben Bestandtheilen, wie wir, nur scheinen sie
viele Kohlen zu nehmen, weil der Rauch äußerst
dick und schwarz ist.

Man zeigte dem Capitain Golownin zu
[unleserliches Material - 8 Zeichen fehlen]Matssmai einen Vierundzwanzigpfünder, der von
den Holländern gegossen war, welchen jedoch die
Japaner vor mehr als zweihundert Jahren in einem
Kriege gegen Corea erbeutet zu haben vorgaben.
[Spaltenumbruch] Aus der lateinischen Jnschrift sahen die Russen leicht,
daß das Stück noch kein Jahrhundet alt, und auf
Rechnung der holländischen Compagnie in Ostindien
verfertiget, mithin wahrscheinlich von den handeln-
den Holländern angekauft worden war.

Wahrscheinlich hat das Streben, den Mangel
an Artillerie den Augen der Fremden zu bergen, die
Japaner auf die schon erwähnte seltsame Sitte ge-
bracht, die Mauern ihrer festen Plätze durch eine
Art Tapeten oder Breterwand zu verdecken, worauf
Schießscharten und Kanonen gemalt sind, um die
wahren Schießscharten und Stücke zu verstecken.

Die Beschaffenheit des Bodens und der großen
Straßen gestattet indessen den Gebrauch der Feld-
stücke nicht leicht; am wenigsten jener Kanonen auf
leichten Lafetten, welche mit Blitzesschnelle von einer
Reihe zur andern und von einem Flügel der Armee
zum andern geführt werden. Der Japaner zieht,
bei seiner Art Krieg zu führen, die tragbaren Waf-
fen vor, als da sind Bogen, Pfeile, Säbel, Piken
und Flinten. Die Bogen sind sehr stark und die
Pfeile äußerst lang. Flinten mit Pfannendeckeln
sind bei der Armee sehr selten, nur bei distinguir-
ten Personen kann man sie finden, und in den Ge-
mächern der Großen erhalten sie als Luxusartikel
einen Ehrenplatz. Die gewöhnlichen Flinten haben
statt des Feuersteins eine Lunte im Hahn, welche,
wenn es nöthig ist, angezündet wird; doch ist beim
Laden solcher Gewehre die größte Vorsicht nöthig,
damit das Pulver nicht zu früh zünde.

Der Säbel ist die Lieblingswaffe der Japaner.
Jeder, der sich über den Bauernstand erhebt, trägt
beständig einen drei Schuh langen, etwas gekrümm-
ten und ziemlich breiten Säbel im Gürtel. Die
Klingen haben eine vorzügliche Härte, die ältesten wer-
den am meisten geschätzt, und den besten Damascener-
klingen vorgezogen. Man hauet, ohne der Klinge
zu schaden, einen Nagel damit durch, und kann,
wie die Japaner rühmen, einen Menschen von oben
bis unten auf einen Hieb spalten.

Ein guter Säbel wird zu hundert Reichsthalern
verkauft, und als die kostbarste Habe angesehen.
Das Gefäß hat eine starke runde Platte, aber kei-
nen Bügel, ist sechs Zoll lang und mit der Haut
des Haifisches überzogen. Die Scheide ist flach,
dick und von lackirtem Holz oder Chagrin. Die
Säbel haben übrigens kein Gehänge, und werden
an der linken Seite im Gürtel getragen, die Schneide
oberwärts gekehrt, während sie in Europa unter-
wärts gekehrt ist. Die Mammeluken tragen ihn
auf ähnliche Weise.

Die japanische Kavallerie hat Sättel, welche
ebenfalls jenen der Mammeluken gleichen. Zügel
und Trense sind sehr solid befestiget, und der Kopf
des Pferdes wird durch ein Kummet abgehalten,
die Brust des Reiters zu zerstoßen, wenn das Thier
stutzig wird.

Der Japaner hat gewöhnlich Strohschuhe oder
Sandalen zur Fußbekleidung. Letztere bestehen aus vier-
eckigen oder abgerundeten Bretchen, die etwas län-
ger und breiter als der Fuß sind, ruben auf Ab-
sätzen, und werden mit Riemen zwischen den Zehen
befestigt. Die Soldaten hingegen tragen eine Art
Halbstiefel.

Bleibende Heerführer kennt man in Japan nicht.
Bei dem Ausbruche eines Krieges ernennt der Kaiser
[Ende Spaltensatz]

Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] welches sie auf Brust, Rücken und Arme Panzer
anlegen. Auch die Beine vom Gürtel bis zu den
Knien sind gepanzert, und den Kopf bedeckt ein
lakirter Hut aus Metall; auch werden Visiere ge-
braucht, das Gesicht gegen Hiebe zu schützen. Ueber
den Panzer wird der Chauri angezogen, außer in
Schlachten. Diese Kriegskleidung muß die Soldaten
nothwendig an behenden Evolutionen hindern.

Die Offiziere haben fast allgemein eine ganz
gleiche Tracht; auf ihren Helmen findet man Son-
nen, Halbmonde, oder andere unterscheidende Zei-
chen ihres Ranges.

Die Truppenzahl in Japan findet Kämpfer
mehr als hinlänglich für einen Fürsten, welcher
nur seine Unterthanen im Zaume zu halten strebt,
und nicht auf Eroberungen denkt. Wenn jedoch der
Kaiser von Japan eine größere Macht bedürfte,
würde es ihm ein Leichtes seyn, ein furchtbares
Heer aufzustellen, ohne dem Handel, den Künsten
oder den Gewerben die nöthigen Hände zu entzie-
hen. Er soll sich jährlich eine genaue Uebersicht der
Volksmenge sowohl in Städten als auf dem Lande
durch eigene Beamte verschaffen; mehrere Reisende
setzen jedoch in Zweifel, ob eine genaue Volkszäh-
lung je Statt gehabt habe, oder auch nur mög-
lich sey.

Eigentlich ist der Stand der Soldaten in Ja-
pan erblich. Beim Eintritte in den Dienst muß je-
der dem Kaiser einen Eid schwören, und mit dem
Blute aus seiner rechten Hand unterzeichnen. Bei
Erlangung höherer Grade ist kein neuer Eid nöthig.

Da Japan fast nie einen auswärtigen Krieg zu
führen hat, so darf es nicht befremden, daß die
Japaner in der Kriegskunst und vorzüglich im Ar-
tilleriewesen keine bedeutenden Fortschritte gemacht
haben. Ungeachtet ihre Bergwerke das vorzüglichste
Kupfer lieferten, hatten sie doch lange nicht daran
gedacht, selbst Kanonen zu gießen, sondern sich be-
gnügt, ihre Wälle mit alten, von den Portugiesen
erbeuteten Kanonen, oder mit Stücken zu besetzen,
welche sie den nach Nangasaki handelnden Hol-
ländern abgekauft hatten. Sie bedienen sich dieser
Stücke nur zu militärischen Begrüßungen, und bei
ihrem Geitze wird oft eine Kanone in sieben Jahren
kaum einmal abgefeuert.

Was Golownin von der eigenen Artillerie
der Japaner sagt, lautet ebenfalls nicht günstiger.
Er fand sie in dem Zustande, in welchem sie in
Europa beim Beginne des Gebrauchs gegossener Ka-
nonen war. Die in Japan gegossenen Kanonen sind
von Kupfer und im Vergleich mit dem Kaliber un-
gemein dick; das Zündfeld wird zum Laden ausge-
schraubt. Die Japaner laden daher äußerst lang-
sam und schießen nicht eher, bis alle Artilleristen sich
ziemlich weit entfernt haben. Sie haben keine Ka-
nonen von großem Kaliber. Sie gebrauchen auch
kleine Falkonets, die sehr dick, und daher äußerst
schwer sind. Die Lafetten sind schlecht und so schwer,
daß sie nur mit größter Mühe bewegt werden kön-
nen. Die Japaner erzeugen selbst Pulver aus den-
selben Bestandtheilen, wie wir, nur scheinen sie
viele Kohlen zu nehmen, weil der Rauch äußerst
dick und schwarz ist.

Man zeigte dem Capitain Golownin zu
[unleserliches Material – 8 Zeichen fehlen]Matssmai einen Vierundzwanzigpfünder, der von
den Holländern gegossen war, welchen jedoch die
Japaner vor mehr als zweihundert Jahren in einem
Kriege gegen Corea erbeutet zu haben vorgaben.
[Spaltenumbruch] Aus der lateinischen Jnschrift sahen die Russen leicht,
daß das Stück noch kein Jahrhundet alt, und auf
Rechnung der holländischen Compagnie in Ostindien
verfertiget, mithin wahrscheinlich von den handeln-
den Holländern angekauft worden war.

Wahrscheinlich hat das Streben, den Mangel
an Artillerie den Augen der Fremden zu bergen, die
Japaner auf die schon erwähnte seltsame Sitte ge-
bracht, die Mauern ihrer festen Plätze durch eine
Art Tapeten oder Breterwand zu verdecken, worauf
Schießscharten und Kanonen gemalt sind, um die
wahren Schießscharten und Stücke zu verstecken.

Die Beschaffenheit des Bodens und der großen
Straßen gestattet indessen den Gebrauch der Feld-
stücke nicht leicht; am wenigsten jener Kanonen auf
leichten Lafetten, welche mit Blitzesschnelle von einer
Reihe zur andern und von einem Flügel der Armee
zum andern geführt werden. Der Japaner zieht,
bei seiner Art Krieg zu führen, die tragbaren Waf-
fen vor, als da sind Bogen, Pfeile, Säbel, Piken
und Flinten. Die Bogen sind sehr stark und die
Pfeile äußerst lang. Flinten mit Pfannendeckeln
sind bei der Armee sehr selten, nur bei distinguir-
ten Personen kann man sie finden, und in den Ge-
mächern der Großen erhalten sie als Luxusartikel
einen Ehrenplatz. Die gewöhnlichen Flinten haben
statt des Feuersteins eine Lunte im Hahn, welche,
wenn es nöthig ist, angezündet wird; doch ist beim
Laden solcher Gewehre die größte Vorsicht nöthig,
damit das Pulver nicht zu früh zünde.

Der Säbel ist die Lieblingswaffe der Japaner.
Jeder, der sich über den Bauernstand erhebt, trägt
beständig einen drei Schuh langen, etwas gekrümm-
ten und ziemlich breiten Säbel im Gürtel. Die
Klingen haben eine vorzügliche Härte, die ältesten wer-
den am meisten geschätzt, und den besten Damascener-
klingen vorgezogen. Man hauet, ohne der Klinge
zu schaden, einen Nagel damit durch, und kann,
wie die Japaner rühmen, einen Menschen von oben
bis unten auf einen Hieb spalten.

Ein guter Säbel wird zu hundert Reichsthalern
verkauft, und als die kostbarste Habe angesehen.
Das Gefäß hat eine starke runde Platte, aber kei-
nen Bügel, ist sechs Zoll lang und mit der Haut
des Haifisches überzogen. Die Scheide ist flach,
dick und von lackirtem Holz oder Chagrin. Die
Säbel haben übrigens kein Gehänge, und werden
an der linken Seite im Gürtel getragen, die Schneide
oberwärts gekehrt, während sie in Europa unter-
wärts gekehrt ist. Die Mammeluken tragen ihn
auf ähnliche Weise.

Die japanische Kavallerie hat Sättel, welche
ebenfalls jenen der Mammeluken gleichen. Zügel
und Trense sind sehr solid befestiget, und der Kopf
des Pferdes wird durch ein Kummet abgehalten,
die Brust des Reiters zu zerstoßen, wenn das Thier
stutzig wird.

Der Japaner hat gewöhnlich Strohschuhe oder
Sandalen zur Fußbekleidung. Letztere bestehen aus vier-
eckigen oder abgerundeten Bretchen, die etwas län-
ger und breiter als der Fuß sind, ruben auf Ab-
sätzen, und werden mit Riemen zwischen den Zehen
befestigt. Die Soldaten hingegen tragen eine Art
Halbstiefel.

Bleibende Heerführer kennt man in Japan nicht.
Bei dem Ausbruche eines Krieges ernennt der Kaiser
[Ende Spaltensatz]

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[172/0005] Panorama des Universums. welches sie auf Brust, Rücken und Arme Panzer anlegen. Auch die Beine vom Gürtel bis zu den Knien sind gepanzert, und den Kopf bedeckt ein lakirter Hut aus Metall; auch werden Visiere ge- braucht, das Gesicht gegen Hiebe zu schützen. Ueber den Panzer wird der Chauri angezogen, außer in Schlachten. Diese Kriegskleidung muß die Soldaten nothwendig an behenden Evolutionen hindern. Die Offiziere haben fast allgemein eine ganz gleiche Tracht; auf ihren Helmen findet man Son- nen, Halbmonde, oder andere unterscheidende Zei- chen ihres Ranges. Die Truppenzahl in Japan findet Kämpfer mehr als hinlänglich für einen Fürsten, welcher nur seine Unterthanen im Zaume zu halten strebt, und nicht auf Eroberungen denkt. Wenn jedoch der Kaiser von Japan eine größere Macht bedürfte, würde es ihm ein Leichtes seyn, ein furchtbares Heer aufzustellen, ohne dem Handel, den Künsten oder den Gewerben die nöthigen Hände zu entzie- hen. Er soll sich jährlich eine genaue Uebersicht der Volksmenge sowohl in Städten als auf dem Lande durch eigene Beamte verschaffen; mehrere Reisende setzen jedoch in Zweifel, ob eine genaue Volkszäh- lung je Statt gehabt habe, oder auch nur mög- lich sey. Eigentlich ist der Stand der Soldaten in Ja- pan erblich. Beim Eintritte in den Dienst muß je- der dem Kaiser einen Eid schwören, und mit dem Blute aus seiner rechten Hand unterzeichnen. Bei Erlangung höherer Grade ist kein neuer Eid nöthig. Da Japan fast nie einen auswärtigen Krieg zu führen hat, so darf es nicht befremden, daß die Japaner in der Kriegskunst und vorzüglich im Ar- tilleriewesen keine bedeutenden Fortschritte gemacht haben. 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Die gewöhnlichen Flinten haben statt des Feuersteins eine Lunte im Hahn, welche, wenn es nöthig ist, angezündet wird; doch ist beim Laden solcher Gewehre die größte Vorsicht nöthig, damit das Pulver nicht zu früh zünde. Der Säbel ist die Lieblingswaffe der Japaner. Jeder, der sich über den Bauernstand erhebt, trägt beständig einen drei Schuh langen, etwas gekrümm- ten und ziemlich breiten Säbel im Gürtel. Die Klingen haben eine vorzügliche Härte, die ältesten wer- den am meisten geschätzt, und den besten Damascener- klingen vorgezogen. Man hauet, ohne der Klinge zu schaden, einen Nagel damit durch, und kann, wie die Japaner rühmen, einen Menschen von oben bis unten auf einen Hieb spalten. Ein guter Säbel wird zu hundert Reichsthalern verkauft, und als die kostbarste Habe angesehen. Das Gefäß hat eine starke runde Platte, aber kei- nen Bügel, ist sechs Zoll lang und mit der Haut des Haifisches überzogen. Die Scheide ist flach, dick und von lackirtem Holz oder Chagrin. Die Säbel haben übrigens kein Gehänge, und werden an der linken Seite im Gürtel getragen, die Schneide oberwärts gekehrt, während sie in Europa unter- wärts gekehrt ist. Die Mammeluken tragen ihn auf ähnliche Weise. Die japanische Kavallerie hat Sättel, welche ebenfalls jenen der Mammeluken gleichen. Zügel und Trense sind sehr solid befestiget, und der Kopf des Pferdes wird durch ein Kummet abgehalten, die Brust des Reiters zu zerstoßen, wenn das Thier stutzig wird. Der Japaner hat gewöhnlich Strohschuhe oder Sandalen zur Fußbekleidung. Letztere bestehen aus vier- eckigen oder abgerundeten Bretchen, die etwas län- ger und breiter als der Fuß sind, ruben auf Ab- sätzen, und werden mit Riemen zwischen den Zehen befestigt. Die Soldaten hingegen tragen eine Art Halbstiefel. Bleibende Heerführer kennt man in Japan nicht. Bei dem Ausbruche eines Krieges ernennt der Kaiser

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 22. Prag, 1836, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama22_1836/5>, abgerufen am 24.11.2024.