Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 46. Prag, 1835.Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
das Gebäude schließt, und ein steinernes Kreuz von5 Fuß 4 Zoll Höhe trägt. Nach dem "Jahrbuch des Längen = Bureau's" Das Jnnere der Kirche entspricht dem Aeußern Vom Gipfel des Münsters genießt man einer [Ende Spaltensatz] [Abbildung]
Das Hospiz auf dem St. Bernhardsberge. [Beginn Spaltensatz]
Das Anziehendste einer Reise durch Wallis, Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
das Gebäude schließt, und ein steinernes Kreuz von5 Fuß 4 Zoll Höhe trägt. Nach dem „Jahrbuch des Längen = Bureau's“ Das Jnnere der Kirche entspricht dem Aeußern Vom Gipfel des Münsters genießt man einer [Ende Spaltensatz] [Abbildung]
Das Hospiz auf dem St. Bernhardsberge. [Beginn Spaltensatz]
Das Anziehendste einer Reise durch Wallis, <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="365"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Panorama des Universums.</hi></fw><cb type="start"/> das Gebäude schließt, und ein steinernes Kreuz von<lb/> 5 Fuß 4 Zoll Höhe trägt.</p><lb/> <p>Nach dem „Jahrbuch des Längen = Bureau's“<lb/> ist der Kirchthurm des Straßburger Münsters der<lb/> höchste Bau der Welt nach der großen Pyramide<lb/> in Egypten, die nur etwas über 9 Fuß höher ist.</p><lb/> <p>Das Jnnere der Kirche entspricht dem Aeußern<lb/> nicht, vor Allem steht das Chor nicht im Einklang<lb/> mit dem Kirchenschiff, dessen Länge 335 und die<lb/> Breite 132 Fuß beträgt. Die Höhe vom Kirchen-<lb/> pflaster bis zur Wölbung ist gegen 72 Fuß. Zur<lb/> Rechten und zur Linken ist das Schiff von den<lb/> niedrigern Seitengängen durch 9 kolossale Pfeiler<lb/> getrennt, welche den Bau tragen. Man findet hier<lb/> die Orgel, von <hi rendition="#g">Andreas Silbermann</hi> 1714<lb/> verfertigt; die Kanzel im gothischen Style errichtet,<lb/> und im Jahre 1824 mit vielem Geschmack und<lb/> Zierlichkeit erneuert, das Hochaltar, das heilige<lb/> Grab ( eine unterirdische Kapelle unter dem Chor ) ,<lb/> die Uhr, ein Meisterwerk des 16ten Jahrhunderts,<lb/> dessen Räderwerk jedoch stille steht, die St. <hi rendition="#g">Lorenz-</hi><lb/> und St. <hi rendition="#g">Katharina-</hi> oder Kreuzkapelle u. s. w.</p><lb/> <p>Vom Gipfel des Münsters genießt man einer<lb/> entzückenden Aussicht. Als unser großer <hi rendition="#g">Goethe,</hi><lb/> damals noch ein unbekannter Jüngling, in <hi rendition="#g">Straß-<lb/><cb n="2"/> burg</hi> ankam, war sein erster Gang auf den Mün-<lb/> ster. „Jch lief,“ sagt er, „um seinen prachtvollen<lb/> Thurm zu sehen, ich eilte, die Plateforme zu erstei-<lb/> gen, wo, von einem klaren Sonnenschein beleuchtet,<lb/> ich mit Entzücken das herrliche Elsaß, diese große<lb/> und schöne Stadt betrachtete, die Wiesen, die sie<lb/> umgeben, mit kraftvollen Bäumen und dichten Schat-<lb/> ten bedeckt. Jch mußte Alles bewundern, was mein<lb/> Gesichtskreis umfaßte, diese reiche Vegetation ( Pflan-<lb/> zenwuchs ) , welche die Ufer wie die Jnseln des<lb/> Rheins schmückt, die Ebene im Süden von der Jll<lb/> bewässert, die Einschnitte der Gebirge, welche das<lb/> Auge durch die freundlichste Abwechslung von Wald<lb/> und Feld ergötzen; die nördlichen Hügel von unzäh-<lb/> ligen Bächen durchschnitten, welche der Kraft der<lb/> Vegetation so günstig sind. Mein entzückter Blick<lb/> glitt über die grünende Fläche der unermeßlichen,<lb/> fruchtbaren und wohlangebauten Ebene hin, welche<lb/> die reichsten Ernten verspricht, auf die Dörfer, die<lb/> Maierhöfe an den interessantesten Punkten, auf das<lb/> reizende Ganze, welches für den Menschen wie ein<lb/> neues Paradies gebildet wurde, besäet mit lachen-<lb/> den Wohnungen, und von allen Seiten mit reichbe-<lb/> waldeten Gebirgen begränzt.“ <hi rendition="#right">F. P.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <cb type="end"/> <div type="jArticle" n="1"> <figure/><lb/> <head>Das Hospiz auf dem St. Bernhardsberge.</head><lb/> <cb type="start"/> <p>Das Anziehendste einer Reise durch Wallis,<lb/> sagt einer der neuesten Reisenden in der Schweiz,<lb/> ist wohl das Hospiz auf dem großen St. <hi rendition="#g">Bern-<lb/> hard,</hi> die kalte, rauhe, eisige Stelle, wo sich Reli-<lb/> gion und Menschenliebe mit Wärme und Begeiste-<lb/> rung umarmen. Wer möchte nicht wenigstens diese<lb/> edlen Mönche kennen lernen, die viele Jahre<lb/> hindurch fast täglich ihr Leben für die Rettung der<lb/><cb n="2"/> armen Reisenden aussetzen, welche durch Frost,<lb/> Schneewehen, Stürme oder Lawinen auf ihrer<lb/> Wanderung über den Berg in Gefahr kommen, oder<lb/> vielleicht gar verschüttet werden? Jn diesem Asyl<lb/> genießen alle die Bequemlichkeiten und Behaglich-<lb/> keiten des Lebens, nur nicht die strengen Männer,<lb/> die es für Hilfsbedürftige verwalten. Kein Bedürf-<lb/> niß, kein Mitte! ist übersehen, um die Reisenden<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [365/0005]
Panorama des Universums.
das Gebäude schließt, und ein steinernes Kreuz von
5 Fuß 4 Zoll Höhe trägt.
Nach dem „Jahrbuch des Längen = Bureau's“
ist der Kirchthurm des Straßburger Münsters der
höchste Bau der Welt nach der großen Pyramide
in Egypten, die nur etwas über 9 Fuß höher ist.
Das Jnnere der Kirche entspricht dem Aeußern
nicht, vor Allem steht das Chor nicht im Einklang
mit dem Kirchenschiff, dessen Länge 335 und die
Breite 132 Fuß beträgt. Die Höhe vom Kirchen-
pflaster bis zur Wölbung ist gegen 72 Fuß. Zur
Rechten und zur Linken ist das Schiff von den
niedrigern Seitengängen durch 9 kolossale Pfeiler
getrennt, welche den Bau tragen. Man findet hier
die Orgel, von Andreas Silbermann 1714
verfertigt; die Kanzel im gothischen Style errichtet,
und im Jahre 1824 mit vielem Geschmack und
Zierlichkeit erneuert, das Hochaltar, das heilige
Grab ( eine unterirdische Kapelle unter dem Chor ) ,
die Uhr, ein Meisterwerk des 16ten Jahrhunderts,
dessen Räderwerk jedoch stille steht, die St. Lorenz-
und St. Katharina- oder Kreuzkapelle u. s. w.
Vom Gipfel des Münsters genießt man einer
entzückenden Aussicht. Als unser großer Goethe,
damals noch ein unbekannter Jüngling, in Straß-
burg ankam, war sein erster Gang auf den Mün-
ster. „Jch lief,“ sagt er, „um seinen prachtvollen
Thurm zu sehen, ich eilte, die Plateforme zu erstei-
gen, wo, von einem klaren Sonnenschein beleuchtet,
ich mit Entzücken das herrliche Elsaß, diese große
und schöne Stadt betrachtete, die Wiesen, die sie
umgeben, mit kraftvollen Bäumen und dichten Schat-
ten bedeckt. Jch mußte Alles bewundern, was mein
Gesichtskreis umfaßte, diese reiche Vegetation ( Pflan-
zenwuchs ) , welche die Ufer wie die Jnseln des
Rheins schmückt, die Ebene im Süden von der Jll
bewässert, die Einschnitte der Gebirge, welche das
Auge durch die freundlichste Abwechslung von Wald
und Feld ergötzen; die nördlichen Hügel von unzäh-
ligen Bächen durchschnitten, welche der Kraft der
Vegetation so günstig sind. Mein entzückter Blick
glitt über die grünende Fläche der unermeßlichen,
fruchtbaren und wohlangebauten Ebene hin, welche
die reichsten Ernten verspricht, auf die Dörfer, die
Maierhöfe an den interessantesten Punkten, auf das
reizende Ganze, welches für den Menschen wie ein
neues Paradies gebildet wurde, besäet mit lachen-
den Wohnungen, und von allen Seiten mit reichbe-
waldeten Gebirgen begränzt.“ F. P.
[Abbildung]
Das Hospiz auf dem St. Bernhardsberge.
Das Anziehendste einer Reise durch Wallis,
sagt einer der neuesten Reisenden in der Schweiz,
ist wohl das Hospiz auf dem großen St. Bern-
hard, die kalte, rauhe, eisige Stelle, wo sich Reli-
gion und Menschenliebe mit Wärme und Begeiste-
rung umarmen. Wer möchte nicht wenigstens diese
edlen Mönche kennen lernen, die viele Jahre
hindurch fast täglich ihr Leben für die Rettung der
armen Reisenden aussetzen, welche durch Frost,
Schneewehen, Stürme oder Lawinen auf ihrer
Wanderung über den Berg in Gefahr kommen, oder
vielleicht gar verschüttet werden? Jn diesem Asyl
genießen alle die Bequemlichkeiten und Behaglich-
keiten des Lebens, nur nicht die strengen Männer,
die es für Hilfsbedürftige verwalten. Kein Bedürf-
niß, kein Mitte! ist übersehen, um die Reisenden
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