Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 51. Prag, 1835.Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 51. Erscheint jeden Sonnabend.1835. [Abbildung]
Die Luftvulkane in Turbako. [Beginn Spaltensatz]
Obgleich diese merkwürdigen Anzeichen von den Um der außerordentlichen Hitze und den Krank- Da die Gegend um Turbako gegen 1000 Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 51. Erscheint jeden Sonnabend.1835. [Abbildung]
Die Luftvulkane in Turbako. [Beginn Spaltensatz]
Obgleich diese merkwürdigen Anzeichen von den Um der außerordentlichen Hitze und den Krank- Da die Gegend um Turbako gegen 1000 <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[401]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Das wohlfeilste<lb/> Panorama des Universums</hi><lb/> <hi rendition="#g">zur</hi><lb/> <hi rendition="#fr">erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#aq">N <hi rendition="#sup">ro</hi></hi><hi rendition="#sup">.</hi> 51. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi><docDate><hi rendition="#right">1835.</hi></docDate></docImprint><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <div type="jArticle" n="1"> <figure/><lb/> <head>Die Luftvulkane in Turbako.</head><lb/> <cb type="start"/> <p>Obgleich diese merkwürdigen Anzeichen von den<lb/> gewaltigen Operationen in den Eingeweiden der<lb/> Erde, an Großartigkeit den Vulkanen des mittellän-<lb/> dischen Meeres oder der Anden nicht gleich kommen,<lb/> so sind sie dennoch für den Forscher von nicht ge-<lb/> ringem Jnteresse, da sie ihm die Wirkung derselben<lb/> Ursachen unter verschiedener Form zeigen.</p><lb/> <p>Um der außerordentlichen Hitze und den Krank-<lb/> heiten zu entgehen, die während des Sommers in<lb/><hi rendition="#g">Karthagena, Baru</hi> und <hi rendition="#g">Tierra Borba</hi> in<lb/> Südamerika herrschen, ziehen sich die Europäer, die<lb/> an dieses Klima nicht gewöhnt sind, ins Jnnere<lb/> des Landes nach dem Dorfe <hi rendition="#g">Turbako</hi> zurück. Die-<lb/> ses indianische Dorf liegt auf einem Hügel am<lb/> Saume eines Waldes, der sich in südöstlicher Rich-<lb/> tung bis zum Kanal von <hi rendition="#g">Mahntes</hi> und zum Mag-<lb/> dalenenfluße ausdehnt. Die Häuser sind größten-<lb/> theils aus Bambus erbaut und mit Palmblättern<lb/> bedeckt. Hier und da rieseln klare Quellen aus<lb/> einem Kalkfelsen, der häufige Bruchstücke von ver-<lb/> steinerten Korallen enthält; diese werden von den<lb/> glänzenden Blättern des <hi rendition="#aq">Anacardium caracoli</hi><lb/> beschattet, eines Baumes von ungeheuerer Höhe,<lb/><cb n="2"/> dem die Eingebornen die Eigenschaft beilegen, die<lb/> Dünste, welche in der Luft verbreitet sind, anziehen<lb/> zu können.</p><lb/> <p>Da die Gegend um <hi rendition="#g">Turbako</hi> gegen 1000<lb/> Fuß über der Meeresfläche erhöht ist, so genießen<lb/> die Einwohner eine sehr angenehme Kühle, besonders<lb/> während der Nacht. „Wir verweilten,“ erzählt ein<lb/> Reisender, „an diesem angenehmen Aufenthalte, als<lb/> wir nach einer mühseligen Reise von der Jnsel<lb/> Kuba nach <hi rendition="#g">Karthagena,</hi> uns für einen langen<lb/> Marsch nach <hi rendition="#aq">Santa Fé de Bagota</hi> und nach den<lb/> Ebenen von Quito vorbereiteten. Die Jndianer von<lb/><hi rendition="#g">Turbako,</hi> welche uns auf unseren botanischen Ex-<lb/> kursionen begleiteten, sprachen von einer sumpfi-<lb/> gen Gegend, welche in der Mitte eines Palmbaum-<lb/> waldes liegen sollte, und die von den Kreolen<lb/> die kleinen Vulkane, <hi rendition="#aq">los Volcanitos</hi>, genannt<lb/> würde. Sie erzählten, daß nach einer unter ihnen<lb/> erhaltenen Tradition, dieser Ort ehemals in Feuer<lb/> gestanden, daß jedoch ein gottesfürchtiger Mann,<lb/> der Pfarrer des Ortes, welcher durch seine große<lb/> Frömmigkeit berühmt gewesen, durch häufiges Be-<lb/> sprengen mit geweihtem Wasser es endlich dahin<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[401]/0001]
Das wohlfeilste
Panorama des Universums
zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.
N ro. 51. Erscheint jeden Sonnabend.1835.
[Abbildung]
Die Luftvulkane in Turbako.
Obgleich diese merkwürdigen Anzeichen von den
gewaltigen Operationen in den Eingeweiden der
Erde, an Großartigkeit den Vulkanen des mittellän-
dischen Meeres oder der Anden nicht gleich kommen,
so sind sie dennoch für den Forscher von nicht ge-
ringem Jnteresse, da sie ihm die Wirkung derselben
Ursachen unter verschiedener Form zeigen.
Um der außerordentlichen Hitze und den Krank-
heiten zu entgehen, die während des Sommers in
Karthagena, Baru und Tierra Borba in
Südamerika herrschen, ziehen sich die Europäer, die
an dieses Klima nicht gewöhnt sind, ins Jnnere
des Landes nach dem Dorfe Turbako zurück. Die-
ses indianische Dorf liegt auf einem Hügel am
Saume eines Waldes, der sich in südöstlicher Rich-
tung bis zum Kanal von Mahntes und zum Mag-
dalenenfluße ausdehnt. Die Häuser sind größten-
theils aus Bambus erbaut und mit Palmblättern
bedeckt. Hier und da rieseln klare Quellen aus
einem Kalkfelsen, der häufige Bruchstücke von ver-
steinerten Korallen enthält; diese werden von den
glänzenden Blättern des Anacardium caracoli
beschattet, eines Baumes von ungeheuerer Höhe,
dem die Eingebornen die Eigenschaft beilegen, die
Dünste, welche in der Luft verbreitet sind, anziehen
zu können.
Da die Gegend um Turbako gegen 1000
Fuß über der Meeresfläche erhöht ist, so genießen
die Einwohner eine sehr angenehme Kühle, besonders
während der Nacht. „Wir verweilten,“ erzählt ein
Reisender, „an diesem angenehmen Aufenthalte, als
wir nach einer mühseligen Reise von der Jnsel
Kuba nach Karthagena, uns für einen langen
Marsch nach Santa Fé de Bagota und nach den
Ebenen von Quito vorbereiteten. Die Jndianer von
Turbako, welche uns auf unseren botanischen Ex-
kursionen begleiteten, sprachen von einer sumpfi-
gen Gegend, welche in der Mitte eines Palmbaum-
waldes liegen sollte, und die von den Kreolen
die kleinen Vulkane, los Volcanitos, genannt
würde. Sie erzählten, daß nach einer unter ihnen
erhaltenen Tradition, dieser Ort ehemals in Feuer
gestanden, daß jedoch ein gottesfürchtiger Mann,
der Pfarrer des Ortes, welcher durch seine große
Frömmigkeit berühmt gewesen, durch häufiges Be-
sprengen mit geweihtem Wasser es endlich dahin
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