Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 52. Prag, 1835.Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
scher ist. Die vielen Steinkohlenflötze, die oft zuTage ausstreichen, und welche die deutlichste Holz- textur haben -- so zwar, daß man nicht selten noch ganze von Naphta ( Bergöl ) durchdrungene Holz- stämme ausgräbt -- sind wahrhaft bemerkenswerth, da die Gegend so unendlich reichhaltig an derselben ist. Am Berge selbst wird auf Eisen gebaut, wovon manche Stücke beinahe Eisenocher gleichen und im Kalke, gefunden werden. Wenn man die vielen Oerter, wo die Erde salpeterhaltig ist, noch mehr aber die zahlreichen Thonlager betrachtet, so gewinnt die Gegend immer mehr an Reiz zu genaueren Un- tersuchungen. Diese verschiedenen Thonerden von weißer, blauer, rother, brauner, grauer und gelber Farbe werden noch nicht so benützt, als sie es ver- dienten, obschon die Bauern in jener Gegend den weißen Thon zum Weißen ihrer Häuser gebrauchen. Diese Gegenden sind es auch, wo die Kinder kleine kugelförmige Eisensteine, Eisenjaspisse, Glasköpfe sammeln, die im Feuer mit einem heftigen Knalle zerplatzen. Am Berge selbst findet man eine Gat- tung Lava, die etwas schlackenartig oder glasartig ist, und viel Poren ( Oeffnungeu ) hat. Jhre Farbe ist theils dunkeleisenfarbig, bläulich, auch licht= oder dunkelbraun, oder röthlicht. Die Vegetation am Berge ist größtentheils sehr stark, besonders an Strauchgewächsen, unter denen man die Wolfsbeere oder Tollkirsche ( Atropa belladonna ) sehr häufig antrifft. Man glaubt auch wirklich den Krater des Vulkans in einer Höhle gefunden zu haben, die sich auf der halben Höhe des Berges befindet. Obschon da mehrere Höhlen vorfindig sind, so ist doch nur eine vorzüglich bemerkenswerth. Wenn man mit einem Lichte in dieselbe tritt, so flimmert und glänzt ihr Jnneres in unzähligen Punkten, da sie mit den schönsten Kristallisationen gleichsam tapeziert ist. Un- ter dieser Höhle führt eine Schlucht, in der sich kaum ein Mensch am Boden liegend durchwinden kann, sehr schräg in das Jnnere des Berges hinab. Wenn man sich nun sorgenlos in der engen Felsen- kluft eine Strecke hinabgewunden hat, fühlt man plötzlich, daß der Boden unter den Füßen verschwindet, und daß man nur noch mit dem Oberleibe auf dem festen Grunde liegt. Hier ist es rathsam, sich sogleich zurück zu ziehen, denn wenn man mit einer langen Stange die Tiefe untersucht, so wird man mit Erstaunen gewahr, daß dieselbe mehrere Klafter betrage. Den- noch ist da unten nicht das Ende der Höhle, und kann es auch nicht seyn, da man die Steine, welche hinein geworfen werden, noch lange fortkollern hört. Bei längerer Untersuchung findet man endlich, daß in der Tiefe sich links wieder eine neue Verlängerung der Höhle aufthut, die wahrscheinlich überaus tief seyn muß, weil das häufig in die Höhle strömende Regenwasser lange und weit hinabrauscht. Gewiß geht also diese Höhle ganz in die Tiefe und so hat demnach die Meinung derjenigen allerdings Gründe für sich, die behaupten, daß diese Höhle der Krater des ausgebrannten Vulkans seyn möge. N. Blätter als Nahrungsmittel für Thiere in Ermangelung des Futters. Oertlichkeit und Jahreszeit sind sehr häufig Ur- Die Pferde lieben insbesondere die Farrnkräu- Statistik von Neapel. Nach den neuesten Zählungen beläuft sich die Das heilige Abendmahl. Ehe Christus der Herr einging zu seinem Panorama des Universums. [Beginn Spaltensatz]
scher ist. Die vielen Steinkohlenflötze, die oft zuTage ausstreichen, und welche die deutlichste Holz- textur haben — so zwar, daß man nicht selten noch ganze von Naphta ( Bergöl ) durchdrungene Holz- stämme ausgräbt — sind wahrhaft bemerkenswerth, da die Gegend so unendlich reichhaltig an derselben ist. Am Berge selbst wird auf Eisen gebaut, wovon manche Stücke beinahe Eisenocher gleichen und im Kalke, gefunden werden. Wenn man die vielen Oerter, wo die Erde salpeterhaltig ist, noch mehr aber die zahlreichen Thonlager betrachtet, so gewinnt die Gegend immer mehr an Reiz zu genaueren Un- tersuchungen. Diese verschiedenen Thonerden von weißer, blauer, rother, brauner, grauer und gelber Farbe werden noch nicht so benützt, als sie es ver- dienten, obschon die Bauern in jener Gegend den weißen Thon zum Weißen ihrer Häuser gebrauchen. Diese Gegenden sind es auch, wo die Kinder kleine kugelförmige Eisensteine, Eisenjaspisse, Glasköpfe sammeln, die im Feuer mit einem heftigen Knalle zerplatzen. Am Berge selbst findet man eine Gat- tung Lava, die etwas schlackenartig oder glasartig ist, und viel Poren ( Oeffnungeu ) hat. Jhre Farbe ist theils dunkeleisenfarbig, bläulich, auch licht= oder dunkelbraun, oder röthlicht. Die Vegetation am Berge ist größtentheils sehr stark, besonders an Strauchgewächsen, unter denen man die Wolfsbeere oder Tollkirsche ( Atropa belladonna ) sehr häufig antrifft. Man glaubt auch wirklich den Krater des Vulkans in einer Höhle gefunden zu haben, die sich auf der halben Höhe des Berges befindet. Obschon da mehrere Höhlen vorfindig sind, so ist doch nur eine vorzüglich bemerkenswerth. Wenn man mit einem Lichte in dieselbe tritt, so flimmert und glänzt ihr Jnneres in unzähligen Punkten, da sie mit den schönsten Kristallisationen gleichsam tapeziert ist. Un- ter dieser Höhle führt eine Schlucht, in der sich kaum ein Mensch am Boden liegend durchwinden kann, sehr schräg in das Jnnere des Berges hinab. Wenn man sich nun sorgenlos in der engen Felsen- kluft eine Strecke hinabgewunden hat, fühlt man plötzlich, daß der Boden unter den Füßen verschwindet, und daß man nur noch mit dem Oberleibe auf dem festen Grunde liegt. Hier ist es rathsam, sich sogleich zurück zu ziehen, denn wenn man mit einer langen Stange die Tiefe untersucht, so wird man mit Erstaunen gewahr, daß dieselbe mehrere Klafter betrage. Den- noch ist da unten nicht das Ende der Höhle, und kann es auch nicht seyn, da man die Steine, welche hinein geworfen werden, noch lange fortkollern hört. Bei längerer Untersuchung findet man endlich, daß in der Tiefe sich links wieder eine neue Verlängerung der Höhle aufthut, die wahrscheinlich überaus tief seyn muß, weil das häufig in die Höhle strömende Regenwasser lange und weit hinabrauscht. Gewiß geht also diese Höhle ganz in die Tiefe und so hat demnach die Meinung derjenigen allerdings Gründe für sich, die behaupten, daß diese Höhle der Krater des ausgebrannten Vulkans seyn möge. N. Blätter als Nahrungsmittel für Thiere in Ermangelung des Futters. Oertlichkeit und Jahreszeit sind sehr häufig Ur- Die Pferde lieben insbesondere die Farrnkräu- Statistik von Neapel. Nach den neuesten Zählungen beläuft sich die Das heilige Abendmahl. Ehe Christus der Herr einging zu seinem <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="414"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Panorama des Universums.</hi></fw><cb type="start"/> scher ist. 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Diese verschiedenen Thonerden von<lb/> weißer, blauer, rother, brauner, grauer und gelber<lb/> Farbe werden noch nicht so benützt, als sie es ver-<lb/> dienten, obschon die Bauern in jener Gegend den<lb/> weißen Thon zum Weißen ihrer Häuser gebrauchen.<lb/> Diese Gegenden sind es auch, wo die Kinder kleine<lb/> kugelförmige Eisensteine, Eisenjaspisse, Glasköpfe<lb/> sammeln, die im Feuer mit einem heftigen Knalle<lb/> zerplatzen. Am Berge selbst findet man eine Gat-<lb/> tung Lava, die etwas schlackenartig oder glasartig<lb/> ist, und viel Poren ( Oeffnungeu ) hat. Jhre Farbe<lb/> ist theils dunkeleisenfarbig, bläulich, auch licht= oder<lb/> dunkelbraun, oder röthlicht. Die Vegetation am<lb/> Berge ist größtentheils sehr stark, besonders an<lb/> Strauchgewächsen, unter denen man die Wolfsbeere<lb/> oder Tollkirsche ( <hi rendition="#aq">Atropa belladonna</hi> ) sehr häufig<lb/> antrifft. Man glaubt auch wirklich den Krater des<lb/> Vulkans in einer Höhle gefunden zu haben, die sich<lb/> auf der halben Höhe des Berges befindet. Obschon<lb/> da mehrere Höhlen vorfindig sind, so ist doch nur<lb/> eine vorzüglich bemerkenswerth. Wenn man mit<lb/> einem Lichte in dieselbe tritt, so flimmert und glänzt<lb/> ihr Jnneres in unzähligen Punkten, da sie mit den<lb/> schönsten Kristallisationen gleichsam tapeziert ist. Un-<lb/> ter dieser Höhle führt eine Schlucht, in der sich<lb/> kaum ein Mensch am Boden liegend durchwinden<lb/> kann, sehr schräg in das Jnnere des Berges hinab.<lb/> Wenn man sich nun sorgenlos in der engen Felsen-<lb/> kluft eine Strecke hinabgewunden hat, fühlt man<lb/> plötzlich, daß der Boden unter den Füßen verschwindet,<lb/> und daß man nur noch mit dem Oberleibe auf dem<lb/> festen Grunde liegt. Hier ist es rathsam, sich sogleich<lb/> zurück zu ziehen, denn wenn man mit einer langen<lb/> Stange die Tiefe untersucht, so wird man mit Erstaunen<lb/> gewahr, daß dieselbe mehrere Klafter betrage. Den-<lb/> noch ist da unten nicht das Ende der Höhle, und<lb/> kann es auch nicht seyn, da man die Steine, welche<lb/> hinein geworfen werden, noch lange fortkollern hört.<lb/> Bei längerer Untersuchung findet man endlich, daß<lb/> in der Tiefe sich links wieder eine neue Verlängerung<lb/> der Höhle aufthut, die wahrscheinlich überaus tief<lb/> seyn muß, weil das häufig in die Höhle strömende<lb/> Regenwasser lange und weit hinabrauscht. 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Zwar tragen nicht alle Thiere ein<lb/> gleiches Verlangen nach denselben; aber es gibt<lb/> doch keines, welches sie zu genießen verschmäht.<lb/> Dieß gilt insbesondere von den Blättern der Esche,<lb/> des Ahorns, der Eiche, der Birke, der Weiß= und<lb/> Rothbuche, der Pappel, der Linde, des Maulbeer-<lb/> baumes, der indischen Marone, des Weinstocks und<lb/> des Efeus.</p><lb/> <p>Die Pferde lieben insbesondere die Farrnkräu-<lb/> ter; alle Thiere ohne Ausnahme hingegen fressen die<lb/> zarten Schößlinge des Wachholders und des Heide-<lb/> krauts gern; diese müssen aber erst zwei oder drei<lb/> Tage in Wasser geweicht werden. <hi rendition="#right">J. 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Juni 1833<lb/> war die Anzahl der Schiffe auf 4668 mit 131,709<lb/> Tonnen, die der Barken auf 2590 mit 3119 Ton-<lb/> nen gestiegen. <space dim="horizontal"/> W.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Das heilige Abendmahl.</hi> </head><lb/> <p>Ehe <hi rendition="#g">Christus</hi> der Herr einging zu seinem<lb/> Reiche, beschloß er seine irdische Laufbahn mit einer<lb/> erhabenen Handlung. Er stiftete ein Gedächtnißmahl<lb/> für seine Jünger, so wie für Alle, die zu seiner Lehre<lb/> sich bekennen. Zum letzten Mal stand er im Kreise<lb/> der Geliebten. Wehmuth bewegte sein Herz, aber<lb/> sie überwältigte es nicht. Muth, Besonnenheit und<lb/> der rege Eifer, auch in den letzten Augenblicken noch<lb/> segensreich zu wirken, begleiteten ihn auch jetzt. —<lb/> Genossen war die letzte festliche Mahlzeit. Gegessen<lb/> hatte er mit seinen Schülern das Osterlamm. —<lb/> Da erhebt er sich von der Tafel. Vor ihm steht<lb/> noch Wein, liegt noch Brod — die zwei kräftigsten<lb/> Nahrungsmittel für den Körper. — Beides ergreift<lb/> er, denn ein passenderes Sinnbild seines Todes und<lb/> der geistigen Stärkung, welche er seinen Bekennern<lb/> durch die gegenwärtige Handlung reichen wollte,<lb/> konnte es jetzt nicht geben. Er betet, er bricht das<lb/> Brod — reicht Brod und Wein dann seinen Schü-<lb/> lern und spricht: „Nehmet es hin, esset und trinket<lb/> es, — thut es oft zu meinem Gedächtnisse.“ —<lb/> Und durch diese Worte hat der Meister einen Stern<lb/> in das Leben der Menschen gestellt, der immer noch<lb/> leuchtet und leuchten wird, so lange es Christen<lb/> gibt. Denn nicht nur seine Jünger blickten in ihrer<lb/> Erdennacht auf zu diesem Sterne, nein, alle Jahr-<lb/> hunderte hindurch wendeten die Christusbekenner ihr<lb/> Auge in Andacht zu ihm empor. Das Abendmahl<lb/> wurde gefeiert „zu seinem Gedächtnisse.“ — Spä-<lb/> terhin erhoben sich über den Gebrauch des Abend-<lb/> mahles vielfache Streitigkeiten, und noch jetzt ist<lb/> die Lehre vom Abendmahle sehr verschieden. — Doch<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [414/0006]
Panorama des Universums.
scher ist. Die vielen Steinkohlenflötze, die oft zu
Tage ausstreichen, und welche die deutlichste Holz-
textur haben — so zwar, daß man nicht selten noch
ganze von Naphta ( Bergöl ) durchdrungene Holz-
stämme ausgräbt — sind wahrhaft bemerkenswerth,
da die Gegend so unendlich reichhaltig an derselben
ist. Am Berge selbst wird auf Eisen gebaut, wovon
manche Stücke beinahe Eisenocher gleichen und im
Kalke, gefunden werden. Wenn man die vielen
Oerter, wo die Erde salpeterhaltig ist, noch mehr
aber die zahlreichen Thonlager betrachtet, so gewinnt
die Gegend immer mehr an Reiz zu genaueren Un-
tersuchungen. Diese verschiedenen Thonerden von
weißer, blauer, rother, brauner, grauer und gelber
Farbe werden noch nicht so benützt, als sie es ver-
dienten, obschon die Bauern in jener Gegend den
weißen Thon zum Weißen ihrer Häuser gebrauchen.
Diese Gegenden sind es auch, wo die Kinder kleine
kugelförmige Eisensteine, Eisenjaspisse, Glasköpfe
sammeln, die im Feuer mit einem heftigen Knalle
zerplatzen. Am Berge selbst findet man eine Gat-
tung Lava, die etwas schlackenartig oder glasartig
ist, und viel Poren ( Oeffnungeu ) hat. Jhre Farbe
ist theils dunkeleisenfarbig, bläulich, auch licht= oder
dunkelbraun, oder röthlicht. Die Vegetation am
Berge ist größtentheils sehr stark, besonders an
Strauchgewächsen, unter denen man die Wolfsbeere
oder Tollkirsche ( Atropa belladonna ) sehr häufig
antrifft. Man glaubt auch wirklich den Krater des
Vulkans in einer Höhle gefunden zu haben, die sich
auf der halben Höhe des Berges befindet. Obschon
da mehrere Höhlen vorfindig sind, so ist doch nur
eine vorzüglich bemerkenswerth. Wenn man mit
einem Lichte in dieselbe tritt, so flimmert und glänzt
ihr Jnneres in unzähligen Punkten, da sie mit den
schönsten Kristallisationen gleichsam tapeziert ist. Un-
ter dieser Höhle führt eine Schlucht, in der sich
kaum ein Mensch am Boden liegend durchwinden
kann, sehr schräg in das Jnnere des Berges hinab.
Wenn man sich nun sorgenlos in der engen Felsen-
kluft eine Strecke hinabgewunden hat, fühlt man
plötzlich, daß der Boden unter den Füßen verschwindet,
und daß man nur noch mit dem Oberleibe auf dem
festen Grunde liegt. Hier ist es rathsam, sich sogleich
zurück zu ziehen, denn wenn man mit einer langen
Stange die Tiefe untersucht, so wird man mit Erstaunen
gewahr, daß dieselbe mehrere Klafter betrage. Den-
noch ist da unten nicht das Ende der Höhle, und
kann es auch nicht seyn, da man die Steine, welche
hinein geworfen werden, noch lange fortkollern hört.
Bei längerer Untersuchung findet man endlich, daß
in der Tiefe sich links wieder eine neue Verlängerung
der Höhle aufthut, die wahrscheinlich überaus tief
seyn muß, weil das häufig in die Höhle strömende
Regenwasser lange und weit hinabrauscht. Gewiß
geht also diese Höhle ganz in die Tiefe und so hat
demnach die Meinung derjenigen allerdings Gründe
für sich, die behaupten, daß diese Höhle der Krater
des ausgebrannten Vulkans seyn möge. N.
Blätter als Nahrungsmittel für Thiere in
Ermangelung des Futters.
Oertlichkeit und Jahreszeit sind sehr häufig Ur-
sachen, die so verderblich auf das Wachsthum der
Futterkräuter einwirken, daß die Ernährung der
Hausthiere zur Winterzeit beinahe unmöglich ist. Jn
solchem Falle können die Blätter der Bäume einen
Ersatz bieten. Zwar tragen nicht alle Thiere ein
gleiches Verlangen nach denselben; aber es gibt
doch keines, welches sie zu genießen verschmäht.
Dieß gilt insbesondere von den Blättern der Esche,
des Ahorns, der Eiche, der Birke, der Weiß= und
Rothbuche, der Pappel, der Linde, des Maulbeer-
baumes, der indischen Marone, des Weinstocks und
des Efeus.
Die Pferde lieben insbesondere die Farrnkräu-
ter; alle Thiere ohne Ausnahme hingegen fressen die
zarten Schößlinge des Wachholders und des Heide-
krauts gern; diese müssen aber erst zwei oder drei
Tage in Wasser geweicht werden. J. S.
Statistik von Neapel.
Nach den neuesten Zählungen beläuft sich die
Bevölkerung des Königreichs Neapel ohne Sizilien
auf 5,809,837 Einwohner, die von Sizilien auf
1,680,720 — Total 7,490556. Die Einkünfte des
Königreiches betragen 30,804,953 Dukati — unge-
fähr 50,000,000 Fl. — Der Handel und die
Schifffahrt haben seit dem Jahre 1825 auf eine sehr
erfreuliche Weise zugenommen. Am 31. Dezember
1825 war die Zahl der im Königreiche Neapel ( Si-
zilien ausgenommen ) eingeschriebenen Schiffe von
jeder Größe und Gattung 3808, die 106,138 Ton-
nen trugen, die der Barken unter 26 Palmen Länge
blos 1200 mit 1500 Tonnen. Am 30. Juni 1833
war die Anzahl der Schiffe auf 4668 mit 131,709
Tonnen, die der Barken auf 2590 mit 3119 Ton-
nen gestiegen. W.
Das heilige Abendmahl.
Ehe Christus der Herr einging zu seinem
Reiche, beschloß er seine irdische Laufbahn mit einer
erhabenen Handlung. Er stiftete ein Gedächtnißmahl
für seine Jünger, so wie für Alle, die zu seiner Lehre
sich bekennen. Zum letzten Mal stand er im Kreise
der Geliebten. Wehmuth bewegte sein Herz, aber
sie überwältigte es nicht. Muth, Besonnenheit und
der rege Eifer, auch in den letzten Augenblicken noch
segensreich zu wirken, begleiteten ihn auch jetzt. —
Genossen war die letzte festliche Mahlzeit. Gegessen
hatte er mit seinen Schülern das Osterlamm. —
Da erhebt er sich von der Tafel. Vor ihm steht
noch Wein, liegt noch Brod — die zwei kräftigsten
Nahrungsmittel für den Körper. — Beides ergreift
er, denn ein passenderes Sinnbild seines Todes und
der geistigen Stärkung, welche er seinen Bekennern
durch die gegenwärtige Handlung reichen wollte,
konnte es jetzt nicht geben. Er betet, er bricht das
Brod — reicht Brod und Wein dann seinen Schü-
lern und spricht: „Nehmet es hin, esset und trinket
es, — thut es oft zu meinem Gedächtnisse.“ —
Und durch diese Worte hat der Meister einen Stern
in das Leben der Menschen gestellt, der immer noch
leuchtet und leuchten wird, so lange es Christen
gibt. Denn nicht nur seine Jünger blickten in ihrer
Erdennacht auf zu diesem Sterne, nein, alle Jahr-
hunderte hindurch wendeten die Christusbekenner ihr
Auge in Andacht zu ihm empor. Das Abendmahl
wurde gefeiert „zu seinem Gedächtnisse.“ — Spä-
terhin erhoben sich über den Gebrauch des Abend-
mahles vielfache Streitigkeiten, und noch jetzt ist
die Lehre vom Abendmahle sehr verschieden. — Doch
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