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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 31. Leipzig (Sachsen). 5. August 1843.

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[Beginn Spaltensatz] Griechen größtentheils überein. Sie glauben an die sie-
ben Sacramente der Katholiken, geben aber beim Abend-
mahl beide Gestalten und zwar, weil Christus unvermischt
sei, unvermischten Wein, verwerfen die Lehre vom Fege-
feuer für die Frommen wie den Primat des Papstes, feiern
alle auf Christi Erscheinung bezüglichen Feste am 6. Ja-
nuar und haben noch einige jüdische Reinigungsgebräuche,
Heiligenverehrung, Fasten, kein Bibelverbot. Man wall-
fahrtet nach dem Kloster Etschmiazim bei Eriwan unweit
des Ararat. Hier wohnt ihr geistliches Oberhaupt, der
Katholikus. Erzbischöfe, Bischöfe, Wartabeks ( Mönche
und Gelehrte ) und Weltgeistliche bilden die Hierarchie,
deren Glieder aller drei Jahre vom Patriarchen und der
Regierung bestätigt werden. Die Mönche folgen theils
der Regel St.=Anton's, theils der des St.=Basilius.
Die sämmtlichen Geistlichen sind sehr unwissend und ver-
dorben. Sie scheuten sich nicht, einen Geistlichen, der
durch das Lesen der heiligen Schrift zu überlegener Er-
kenntniß und strengerm Wandel gekommen war, durch
Gift hinwegzuräumen.

Der Armenier ist schlank gewachsen ( besonders rei-
zend die Frau ) ; die blasse Olivenfarbe bei regelmäßigen
Gesichtszügen, die lebhaften dunkeln Augen, die schwarzen
Haare, die Adlernase u. s. w. bezeichnen ihn schon leiblich
als einen der edelsten Söhne Asiens. Klug und berech-
nend, bieder im Umgang, wo es nicht den Handel be-
trifft, nicht zu ermüden im Streben nach Gewinn, mehr
vorsichtig als muthig, sparsam bis zum Geiz, doch gast-
frei und gefällig, hat er eine bedeutende Überlegenheit
über seinen feurigen Nachbar im Osten, den Perser. Jn
der Kleidung behält der Armenier nur die unterscheidende
Mütze bei, sonst trägt er zu Hause halbtürkische Tracht,
im Auslande die herrschende. Nicht leicht verläßt er sein
Land, ehe er verheirathet ist. Seine Sprache trägt den
Charakter des Landes, d. h. ist rauh, aber formenreich.
Das Neuarmenische ist mit griechischen Wörten vermischt
und theilt sich in vier Dialekte; das Altarmenische hatte
zur Zeit, wo die Bibel von Mesrob ins Armenische
übersetzt wurde, im 5. Jahrhundert, seine Blütezeit.
Die runde Schrift ähnelt der griechischen, nach der sie ge-
bildet sein soll. Die Literatur beschränkt sich auf Theo-
logie und Geschichte.

Obgleich die Armenier nie ein eroberndes Volk waren,
so sind sie als Krieger doch tapfer, kühn und ausdauernd
in Gefahren. Die Nationaltracht der Krieger ist sehr
reich und kostbar, wie die vorstehende Abbildung zeigt.

Die den Morgenländern überhaupt eigenthümliche
hohe Achtung vor den Ältern ist auch bei den Armeniern
zu Hause. Erwachsene Söhne dürfen in Gegenwart ihrer
Altern nie sitzen.

Rußland, dem in Vergleich mit der Türkei nur ein
kleiner Theil von Armenien gehört, besitzt doch vorzugs-
weise die Liebe der Armenier, die in dem Kaiser dieses
Landes ihren rechtmäßigen Beherrscher sehen, weil er im
Besitz des heiligen Klosters von Etschmiazim am Ararat ist.



Demoiselle Lenormand.

Die Franzosen, welche uns Deutsche aller möglichen
Schwächen zeihen, die wir aber glücklicherweise mit gu-
tem Gewissen als Erdichtungen zurückweisen können, haben
sich nun schon seit mehr als einem halben Jahrhundert
von einer pfiffigen Wahrsagerin an der Nase herumführen
lassen. Diese Wahrsagerin ist Demoiselle Lenormand, ge-
boren zu Alencon im Departement Orne, gestorben am
25. Juni d. J. in Paris. Schon im frühesten Alter
[Spaltenumbruch] machte sie reißende Fortschritte in den todten und leben-
den Sprachen, im Zeichnen, Malen, in der Musik u. s. w.
Seit dem siebenten Jahre gab sie Proben von ihrer Se-
hergabe. Jm Kloster der Benedictinerinnen von Alencon
erzogen, wurde einst die Äbtissin entfernt. Alles kam in
Bewegung. Wer wird uns leiten? war die Frage. Die
junge Lenormand verkündete, daß die Wahl des Königs
auf eine Frau von Livardin fallen würde, und die Ver-
kündigung erfüllte sich wirklich einige Zeit nachher.

Jm 17. Jahre, bei Beginn des Jahres 1789, sagte
sie den Sturz des Throns, die Veränderungen in der
Jnstitution des Klerus und die Aufhebung der Klöster
vorher.

Jm J. 1790 kam sie nach Paris als Vorleserin
des Herrn d'Amerval de la Saussotte, dessen Haus ein
Sammelplatz der Royalisten war. Hier führte sie sich
gleich als Wahrsagerin ein und bald war sie im Schwunge
bei der hohen pariser Gesellschaft. Als Marie Antoinette
im Gefängnisse war, beschloß die Lenormand, eine
glühende Royalistin, sie zu retten. Aber die Verzweif-
lung der Königin machte sie taub gegen alle Rettungs-
vorschläge, und die Absetzung des Gefängnißvorstehers,
der ihr hatte behülflich sein wollen, allen weitern Ver-
suchen ein Ende.

Hierauf errichtete sie ein Wahrsagerbureau. Die er-
sten Kunden, welche sie hatte, waren Leute, die, in die
Revolution verwickelt, den Ausgang ihrer Pläne wissen
wollten. Jm Mai 1794 empfing sie den Besuch von
Robespierre, Saint=Just und de la Force. "Jhr
werdet", sagte sie ihnen, "binnen Jahresfrist verur-
theilt und hingerichtet sein." Kurze Zeit darauf wurde
sie gefänglich eingezogen, beschuldigt, die Ruhe der
Bürger durch ihre Wahrsagungen zu stören und den
Bürgerkrieg zu entzünden. Jm Gefängnisse Petit=Force
kündigte sie mehren vornehmen Damen ihre nahe Be-
freiung an. Mademoiselle Montansier sollte nach der
Conciergerie gebracht werden, als ihr die Wahrsagerin
rieth, sich krank zu stellen und ins Bett zu legen. "Ein
Wechsel des Gefängnisses würde der Tod sein, aber so
werden Sie ihm entgehen und sehr alt werden." Und
wirklich, die andern Personen, welche aus dem Gefäng-
nisse gebracht wurden, starben auf dem Schaffot, wäh-
rend Demoiselle Montansier durch den 9. Thermidor ge-
rettet wurde.

Jn Petit=Force prophezeite die Lenormand auch Jo-
sephinen von Beauharnais, der nachmaligen Gemahlin
Napoleon Bonaparte's, ihr und ihres Mannes Schick-
sal. "Jhr Mann", sagte sie, "wird ein Opfer der Re-
volution werden, Sie aber die Gattin eines jungen
Offiziers, dessen Stern ihn zu hohem Glücke führen
wird."

Als Marie Lenormand wieder frei wurde, eröffnete
sie von neuem ihr Bureau. Jm J. 1795 befragte sie
Napoleon, der beschlossen hatte, beim Sultan Dienste
zu suchen. Jhre Antwort lautete: "Sie werden keinen
Paß für die Reise erhalten. Sie sind bestimmt, eine
große Rolle in Frankreich zu spielen; eine Witwe wird
Jhr Glück machen und durch ihren Einfluß werden Sie
zu einem sehr hohen Range steigen; aber hüten Sie sich,
undankbar gegen sie zu werden: ihr Glück und das Jh-
rige würde enden."

Am 2. Mai 1801, unter dem Consulat, wurde sie
von Josephine nach Malmaison gerufen und sie sagte
dieser wichtige Begebenheiten voraus. Zur Zeit der Lager-
bildung von Boulogne, wo sie vorhergesagt, daß der Ein-
fall des ersten Consuls in England mislingen würde,
war sie zu den Madelonetten gebracht worden, wo man
sie vom 16. December 1803 bis zum 1. Januar 1804
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Griechen größtentheils überein. Sie glauben an die sie-
ben Sacramente der Katholiken, geben aber beim Abend-
mahl beide Gestalten und zwar, weil Christus unvermischt
sei, unvermischten Wein, verwerfen die Lehre vom Fege-
feuer für die Frommen wie den Primat des Papstes, feiern
alle auf Christi Erscheinung bezüglichen Feste am 6. Ja-
nuar und haben noch einige jüdische Reinigungsgebräuche,
Heiligenverehrung, Fasten, kein Bibelverbot. Man wall-
fahrtet nach dem Kloster Etschmiazim bei Eriwan unweit
des Ararat. Hier wohnt ihr geistliches Oberhaupt, der
Katholikus. Erzbischöfe, Bischöfe, Wartabeks ( Mönche
und Gelehrte ) und Weltgeistliche bilden die Hierarchie,
deren Glieder aller drei Jahre vom Patriarchen und der
Regierung bestätigt werden. Die Mönche folgen theils
der Regel St.=Anton's, theils der des St.=Basilius.
Die sämmtlichen Geistlichen sind sehr unwissend und ver-
dorben. Sie scheuten sich nicht, einen Geistlichen, der
durch das Lesen der heiligen Schrift zu überlegener Er-
kenntniß und strengerm Wandel gekommen war, durch
Gift hinwegzuräumen.

Der Armenier ist schlank gewachsen ( besonders rei-
zend die Frau ) ; die blasse Olivenfarbe bei regelmäßigen
Gesichtszügen, die lebhaften dunkeln Augen, die schwarzen
Haare, die Adlernase u. s. w. bezeichnen ihn schon leiblich
als einen der edelsten Söhne Asiens. Klug und berech-
nend, bieder im Umgang, wo es nicht den Handel be-
trifft, nicht zu ermüden im Streben nach Gewinn, mehr
vorsichtig als muthig, sparsam bis zum Geiz, doch gast-
frei und gefällig, hat er eine bedeutende Überlegenheit
über seinen feurigen Nachbar im Osten, den Perser. Jn
der Kleidung behält der Armenier nur die unterscheidende
Mütze bei, sonst trägt er zu Hause halbtürkische Tracht,
im Auslande die herrschende. Nicht leicht verläßt er sein
Land, ehe er verheirathet ist. Seine Sprache trägt den
Charakter des Landes, d. h. ist rauh, aber formenreich.
Das Neuarmenische ist mit griechischen Wörten vermischt
und theilt sich in vier Dialekte; das Altarmenische hatte
zur Zeit, wo die Bibel von Mesrob ins Armenische
übersetzt wurde, im 5. Jahrhundert, seine Blütezeit.
Die runde Schrift ähnelt der griechischen, nach der sie ge-
bildet sein soll. Die Literatur beschränkt sich auf Theo-
logie und Geschichte.

Obgleich die Armenier nie ein eroberndes Volk waren,
so sind sie als Krieger doch tapfer, kühn und ausdauernd
in Gefahren. Die Nationaltracht der Krieger ist sehr
reich und kostbar, wie die vorstehende Abbildung zeigt.

Die den Morgenländern überhaupt eigenthümliche
hohe Achtung vor den Ältern ist auch bei den Armeniern
zu Hause. Erwachsene Söhne dürfen in Gegenwart ihrer
Altern nie sitzen.

Rußland, dem in Vergleich mit der Türkei nur ein
kleiner Theil von Armenien gehört, besitzt doch vorzugs-
weise die Liebe der Armenier, die in dem Kaiser dieses
Landes ihren rechtmäßigen Beherrscher sehen, weil er im
Besitz des heiligen Klosters von Etschmiazim am Ararat ist.



Demoiselle Lenormand.

Die Franzosen, welche uns Deutsche aller möglichen
Schwächen zeihen, die wir aber glücklicherweise mit gu-
tem Gewissen als Erdichtungen zurückweisen können, haben
sich nun schon seit mehr als einem halben Jahrhundert
von einer pfiffigen Wahrsagerin an der Nase herumführen
lassen. Diese Wahrsagerin ist Demoiselle Lenormand, ge-
boren zu Alençon im Departement Orne, gestorben am
25. Juni d. J. in Paris. Schon im frühesten Alter
[Spaltenumbruch] machte sie reißende Fortschritte in den todten und leben-
den Sprachen, im Zeichnen, Malen, in der Musik u. s. w.
Seit dem siebenten Jahre gab sie Proben von ihrer Se-
hergabe. Jm Kloster der Benedictinerinnen von Alençon
erzogen, wurde einst die Äbtissin entfernt. Alles kam in
Bewegung. Wer wird uns leiten? war die Frage. Die
junge Lenormand verkündete, daß die Wahl des Königs
auf eine Frau von Livardin fallen würde, und die Ver-
kündigung erfüllte sich wirklich einige Zeit nachher.

Jm 17. Jahre, bei Beginn des Jahres 1789, sagte
sie den Sturz des Throns, die Veränderungen in der
Jnstitution des Klerus und die Aufhebung der Klöster
vorher.

Jm J. 1790 kam sie nach Paris als Vorleserin
des Herrn d'Amerval de la Saussotte, dessen Haus ein
Sammelplatz der Royalisten war. Hier führte sie sich
gleich als Wahrsagerin ein und bald war sie im Schwunge
bei der hohen pariser Gesellschaft. Als Marie Antoinette
im Gefängnisse war, beschloß die Lenormand, eine
glühende Royalistin, sie zu retten. Aber die Verzweif-
lung der Königin machte sie taub gegen alle Rettungs-
vorschläge, und die Absetzung des Gefängnißvorstehers,
der ihr hatte behülflich sein wollen, allen weitern Ver-
suchen ein Ende.

Hierauf errichtete sie ein Wahrsagerbureau. Die er-
sten Kunden, welche sie hatte, waren Leute, die, in die
Revolution verwickelt, den Ausgang ihrer Pläne wissen
wollten. Jm Mai 1794 empfing sie den Besuch von
Robespierre, Saint=Just und de la Force. „Jhr
werdet“, sagte sie ihnen, „binnen Jahresfrist verur-
theilt und hingerichtet sein.“ Kurze Zeit darauf wurde
sie gefänglich eingezogen, beschuldigt, die Ruhe der
Bürger durch ihre Wahrsagungen zu stören und den
Bürgerkrieg zu entzünden. Jm Gefängnisse Petit=Force
kündigte sie mehren vornehmen Damen ihre nahe Be-
freiung an. Mademoiselle Montansier sollte nach der
Conciergerie gebracht werden, als ihr die Wahrsagerin
rieth, sich krank zu stellen und ins Bett zu legen. „Ein
Wechsel des Gefängnisses würde der Tod sein, aber so
werden Sie ihm entgehen und sehr alt werden.“ Und
wirklich, die andern Personen, welche aus dem Gefäng-
nisse gebracht wurden, starben auf dem Schaffot, wäh-
rend Demoiselle Montansier durch den 9. Thermidor ge-
rettet wurde.

Jn Petit=Force prophezeite die Lenormand auch Jo-
sephinen von Beauharnais, der nachmaligen Gemahlin
Napoleon Bonaparte's, ihr und ihres Mannes Schick-
sal. „Jhr Mann“, sagte sie, „wird ein Opfer der Re-
volution werden, Sie aber die Gattin eines jungen
Offiziers, dessen Stern ihn zu hohem Glücke führen
wird.“

Als Marie Lenormand wieder frei wurde, eröffnete
sie von neuem ihr Bureau. Jm J. 1795 befragte sie
Napoleon, der beschlossen hatte, beim Sultan Dienste
zu suchen. Jhre Antwort lautete: „Sie werden keinen
Paß für die Reise erhalten. Sie sind bestimmt, eine
große Rolle in Frankreich zu spielen; eine Witwe wird
Jhr Glück machen und durch ihren Einfluß werden Sie
zu einem sehr hohen Range steigen; aber hüten Sie sich,
undankbar gegen sie zu werden: ihr Glück und das Jh-
rige würde enden.“

Am 2. Mai 1801, unter dem Consulat, wurde sie
von Josephine nach Malmaison gerufen und sie sagte
dieser wichtige Begebenheiten voraus. Zur Zeit der Lager-
bildung von Boulogne, wo sie vorhergesagt, daß der Ein-
fall des ersten Consuls in England mislingen würde,
war sie zu den Madelonetten gebracht worden, wo man
sie vom 16. December 1803 bis zum 1. Januar 1804
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[245/0005] 245 Griechen größtentheils überein. Sie glauben an die sie- ben Sacramente der Katholiken, geben aber beim Abend- mahl beide Gestalten und zwar, weil Christus unvermischt sei, unvermischten Wein, verwerfen die Lehre vom Fege- feuer für die Frommen wie den Primat des Papstes, feiern alle auf Christi Erscheinung bezüglichen Feste am 6. Ja- nuar und haben noch einige jüdische Reinigungsgebräuche, Heiligenverehrung, Fasten, kein Bibelverbot. Man wall- fahrtet nach dem Kloster Etschmiazim bei Eriwan unweit des Ararat. Hier wohnt ihr geistliches Oberhaupt, der Katholikus. Erzbischöfe, Bischöfe, Wartabeks ( Mönche und Gelehrte ) und Weltgeistliche bilden die Hierarchie, deren Glieder aller drei Jahre vom Patriarchen und der Regierung bestätigt werden. Die Mönche folgen theils der Regel St.=Anton's, theils der des St.=Basilius. Die sämmtlichen Geistlichen sind sehr unwissend und ver- dorben. Sie scheuten sich nicht, einen Geistlichen, der durch das Lesen der heiligen Schrift zu überlegener Er- kenntniß und strengerm Wandel gekommen war, durch Gift hinwegzuräumen. Der Armenier ist schlank gewachsen ( besonders rei- zend die Frau ) ; die blasse Olivenfarbe bei regelmäßigen Gesichtszügen, die lebhaften dunkeln Augen, die schwarzen Haare, die Adlernase u. s. w. bezeichnen ihn schon leiblich als einen der edelsten Söhne Asiens. Klug und berech- nend, bieder im Umgang, wo es nicht den Handel be- trifft, nicht zu ermüden im Streben nach Gewinn, mehr vorsichtig als muthig, sparsam bis zum Geiz, doch gast- frei und gefällig, hat er eine bedeutende Überlegenheit über seinen feurigen Nachbar im Osten, den Perser. Jn der Kleidung behält der Armenier nur die unterscheidende Mütze bei, sonst trägt er zu Hause halbtürkische Tracht, im Auslande die herrschende. Nicht leicht verläßt er sein Land, ehe er verheirathet ist. 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Alles kam in Bewegung. Wer wird uns leiten? war die Frage. Die junge Lenormand verkündete, daß die Wahl des Königs auf eine Frau von Livardin fallen würde, und die Ver- kündigung erfüllte sich wirklich einige Zeit nachher. Jm 17. Jahre, bei Beginn des Jahres 1789, sagte sie den Sturz des Throns, die Veränderungen in der Jnstitution des Klerus und die Aufhebung der Klöster vorher. Jm J. 1790 kam sie nach Paris als Vorleserin des Herrn d'Amerval de la Saussotte, dessen Haus ein Sammelplatz der Royalisten war. Hier führte sie sich gleich als Wahrsagerin ein und bald war sie im Schwunge bei der hohen pariser Gesellschaft. Als Marie Antoinette im Gefängnisse war, beschloß die Lenormand, eine glühende Royalistin, sie zu retten. Aber die Verzweif- lung der Königin machte sie taub gegen alle Rettungs- vorschläge, und die Absetzung des Gefängnißvorstehers, der ihr hatte behülflich sein wollen, allen weitern Ver- suchen ein Ende. Hierauf errichtete sie ein Wahrsagerbureau. Die er- sten Kunden, welche sie hatte, waren Leute, die, in die Revolution verwickelt, den Ausgang ihrer Pläne wissen wollten. Jm Mai 1794 empfing sie den Besuch von Robespierre, Saint=Just und de la Force. „Jhr werdet“, sagte sie ihnen, „binnen Jahresfrist verur- theilt und hingerichtet sein.“ Kurze Zeit darauf wurde sie gefänglich eingezogen, beschuldigt, die Ruhe der Bürger durch ihre Wahrsagungen zu stören und den Bürgerkrieg zu entzünden. Jm Gefängnisse Petit=Force kündigte sie mehren vornehmen Damen ihre nahe Be- freiung an. Mademoiselle Montansier sollte nach der Conciergerie gebracht werden, als ihr die Wahrsagerin rieth, sich krank zu stellen und ins Bett zu legen. „Ein Wechsel des Gefängnisses würde der Tod sein, aber so werden Sie ihm entgehen und sehr alt werden.“ Und wirklich, die andern Personen, welche aus dem Gefäng- nisse gebracht wurden, starben auf dem Schaffot, wäh- rend Demoiselle Montansier durch den 9. Thermidor ge- rettet wurde. Jn Petit=Force prophezeite die Lenormand auch Jo- sephinen von Beauharnais, der nachmaligen Gemahlin Napoleon Bonaparte's, ihr und ihres Mannes Schick- sal. „Jhr Mann“, sagte sie, „wird ein Opfer der Re- volution werden, Sie aber die Gattin eines jungen Offiziers, dessen Stern ihn zu hohem Glücke führen wird.“ Als Marie Lenormand wieder frei wurde, eröffnete sie von neuem ihr Bureau. Jm J. 1795 befragte sie Napoleon, der beschlossen hatte, beim Sultan Dienste zu suchen. Jhre Antwort lautete: „Sie werden keinen Paß für die Reise erhalten. Sie sind bestimmt, eine große Rolle in Frankreich zu spielen; eine Witwe wird Jhr Glück machen und durch ihren Einfluß werden Sie zu einem sehr hohen Range steigen; aber hüten Sie sich, undankbar gegen sie zu werden: ihr Glück und das Jh- rige würde enden.“ Am 2. Mai 1801, unter dem Consulat, wurde sie von Josephine nach Malmaison gerufen und sie sagte dieser wichtige Begebenheiten voraus. Zur Zeit der Lager- bildung von Boulogne, wo sie vorhergesagt, daß der Ein- fall des ersten Consuls in England mislingen würde, war sie zu den Madelonetten gebracht worden, wo man sie vom 16. December 1803 bis zum 1. Januar 1804

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 31. Leipzig (Sachsen). 5. August 1843, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig031_1843/5>, abgerufen am 14.06.2024.