Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Dritter Jahrgang, Nr. 110. Leipzig (Sachsen), 8. Frebruar 1855.[Beginn Spaltensatz]
Bonald, hocherfreut, so wohlfeilen Kaufs wegzukom- Kaum bedarf es wol schließlich der Erwähnung, Kronstadt aus der Vogelschau. [Abbildung]
A. Fort Mentschikoff. B. Fort Kronslot. C. Fort Peter I. D. Batterie der Citadelle. E. Fort Alexander. F. Fort Kon- Heimweh. [Beginn Spaltensatz]
Jn den Schluchten und Thälern des Atlasgebirges [Beginn Spaltensatz]
Bonald, hocherfreut, so wohlfeilen Kaufs wegzukom- Kaum bedarf es wol schließlich der Erwähnung, Kronstadt aus der Vogelschau. [Abbildung]
A. Fort Mentschikoff. B. Fort Kronslot. C. Fort Peter I. D. Batterie der Citadelle. E. Fort Alexander. F. Fort Kon- Heimweh. [Beginn Spaltensatz]
Jn den Schluchten und Thälern des Atlasgebirges <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="44"/><fw type="pageNum" place="top">44</fw><cb type="start"/> Bonald, hocherfreut, so wohlfeilen Kaufs wegzukom-<lb/> men, beeilte sich zu gehorchen und war nicht wenig<lb/> erstaunt, als man ihm die abgelieferten Exemplare<lb/> baar bezahlte. Noch höher aber stieg sein Erstaunen,<lb/> als der Marschall ihm nach einigen Tagen auch diese<lb/><cb n="2"/> Exemplare zurückgeben und ihm sagen ließ, er könne<lb/> dieselben verkaufen, wenn er zuvor einen neuen Car-<lb/> ton drucken lasse.</p><lb/> <p>Kaum bedarf es wol schließlich der Erwähnung,<lb/> daß jener verhängnißvolle Satz diesmal völlig verschwand.</p> </div><lb/> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Kronstadt aus der Vogelschau.</hi> </head><lb/> <figure/><lb/> <p><hi rendition="#aq">A</hi>. Fort Mentschikoff. <hi rendition="#aq">B</hi>. Fort Kronslot. <hi rendition="#aq">C</hi>. Fort Peter <hi rendition="#aq">I. D</hi>. Batterie der Citadelle. <hi rendition="#aq">E</hi>. Fort Alexander. <hi rendition="#aq">F</hi>. Fort Kon-<lb/> stantin. <hi rendition="#aq">G</hi>. Fort Risbank. <hi rendition="#aq">HHH</hi>. Einziges Fahrwasser, um nach Petersburg zu gelangen. <hi rendition="#aq">I</hi>. Batterie Risbank. <hi rendition="#aq">J</hi>. Fort<lb/> Peter. <hi rendition="#aq">K</hi>. Batterie Kesel. <hi rendition="#aq">LLL</hi>. Fort, Redoute und Befestigungswerk Michael. <hi rendition="#aq">M</hi>. Sommerwohnung des Gouverneurs.<lb/><hi rendition="#aq">NNN</hi>. Fünf auf Felsenriffe gebaute Batterien. <hi rendition="#aq">O</hi>. Fort Katharina. <hi rendition="#aq">P</hi>. Nördliche Kanalsperre, alte mit Granitblöcken ge-<lb/> füllte und versenkte Schiffe. <hi rendition="#aq">Q</hi>. Dorf Systerbach. <hi rendition="#aq">R</hi>. Cap und Fort Lisi=Noß. <hi rendition="#aq">S</hi>. Petersburg. <hi rendition="#aq">T</hi>. Dorf Strielna.<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>. Peterhof. <hi rendition="#aq">V</hi>. Kriegshafen. <hi rendition="#aq">W</hi>. Nikolauskirche. <hi rendition="#aq">X</hi>. Mittelhafen und in Ausbesserung befindliche Schiffe. <hi rendition="#aq">Y</hi>. Kauf-<lb/> fahrteihafen. <hi rendition="#aq">Z</hi>. Andreaskirche. ††† Sandbank.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Heimweh.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">J</hi>n den Schluchten und Thälern des Atlasgebirges<lb/> lagerte schon tiefe Dämmerung, während die hohen<lb/> Berggipfel noch die untergehende Sonne beleuchtete.<lb/> Aber nicht die Heerden der wandernden Araber ruh-<lb/> ten unter den Palmen, kein Pferd wieherte, kein Hund<lb/> bellte, die gastliche Nähe von Menschen verkündend;<lb/> nur die Schakals heulten in den Bergen — sie wit-<lb/> terten Menschenfleisch. Denn in den Schluchten und<lb/> Thälern des Gebirgs war heute ein harter Kampf ge-<lb/> kämpft worden zwischen den Franzosen und den einge-<lb/> borenen Arabern und ringsum lagen die Todten, Freund<lb/> und Feind, friedlich nebeneinander, von den Kugeln<lb/> zerfetzt, von den Säbeln der Araber gezeichnet, eine<lb/> blutige Ernte des Todes. Jn weiter Ferne nur er-<lb/><cb n="2"/> tönten noch hier und da Flintenschüsse der die Bedui-<lb/> nen rasch verfolgenden Franzosen; auf dem Schlacht-<lb/> felde aber war Alles still. Da rauschte es in den<lb/> Bäumen und bald trat eine hohe weiße Gestalt heran,<lb/> welche schüchtern sich umschaute und dann, als sie Alles<lb/> sicher glaubte, mit wankenden Schritten das Schlacht-<lb/> feld durchwanderte, als suche sie einen geliebten Gegen-<lb/> stand. Endlich stand sie still vor einem mit todten<lb/> Arabern bedeckten Hügel. „Mein Vater, mein Va-<lb/> ter!“ seufzte sie leise, „wo werde ich dich finden?“<lb/> Da schrie sie plötzlich laut auf; sie hatte in einem der<lb/> Todten des Vaters treuen Diener Mohamet erkannt<lb/> und daneben lag die Leiche eines Scheikhs. Es war<lb/> der geliebte Vater; die Kleider verriethen ihn, obschon,<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0004]
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Bonald, hocherfreut, so wohlfeilen Kaufs wegzukom-
men, beeilte sich zu gehorchen und war nicht wenig
erstaunt, als man ihm die abgelieferten Exemplare
baar bezahlte. Noch höher aber stieg sein Erstaunen,
als der Marschall ihm nach einigen Tagen auch diese
Exemplare zurückgeben und ihm sagen ließ, er könne
dieselben verkaufen, wenn er zuvor einen neuen Car-
ton drucken lasse.
Kaum bedarf es wol schließlich der Erwähnung,
daß jener verhängnißvolle Satz diesmal völlig verschwand.
Kronstadt aus der Vogelschau.
[Abbildung]
A. Fort Mentschikoff. B. Fort Kronslot. C. Fort Peter I. D. Batterie der Citadelle. E. Fort Alexander. F. Fort Kon-
stantin. G. Fort Risbank. HHH. Einziges Fahrwasser, um nach Petersburg zu gelangen. I. Batterie Risbank. J. Fort
Peter. K. Batterie Kesel. LLL. Fort, Redoute und Befestigungswerk Michael. M. Sommerwohnung des Gouverneurs.
NNN. Fünf auf Felsenriffe gebaute Batterien. O. Fort Katharina. P. Nördliche Kanalsperre, alte mit Granitblöcken ge-
füllte und versenkte Schiffe. Q. Dorf Systerbach. R. Cap und Fort Lisi=Noß. S. Petersburg. T. Dorf Strielna.
U. Peterhof. V. Kriegshafen. W. Nikolauskirche. X. Mittelhafen und in Ausbesserung befindliche Schiffe. Y. Kauf-
fahrteihafen. Z. Andreaskirche. ††† Sandbank.
Heimweh.
Jn den Schluchten und Thälern des Atlasgebirges
lagerte schon tiefe Dämmerung, während die hohen
Berggipfel noch die untergehende Sonne beleuchtete.
Aber nicht die Heerden der wandernden Araber ruh-
ten unter den Palmen, kein Pferd wieherte, kein Hund
bellte, die gastliche Nähe von Menschen verkündend;
nur die Schakals heulten in den Bergen — sie wit-
terten Menschenfleisch. Denn in den Schluchten und
Thälern des Gebirgs war heute ein harter Kampf ge-
kämpft worden zwischen den Franzosen und den einge-
borenen Arabern und ringsum lagen die Todten, Freund
und Feind, friedlich nebeneinander, von den Kugeln
zerfetzt, von den Säbeln der Araber gezeichnet, eine
blutige Ernte des Todes. Jn weiter Ferne nur er-
tönten noch hier und da Flintenschüsse der die Bedui-
nen rasch verfolgenden Franzosen; auf dem Schlacht-
felde aber war Alles still. Da rauschte es in den
Bäumen und bald trat eine hohe weiße Gestalt heran,
welche schüchtern sich umschaute und dann, als sie Alles
sicher glaubte, mit wankenden Schritten das Schlacht-
feld durchwanderte, als suche sie einen geliebten Gegen-
stand. Endlich stand sie still vor einem mit todten
Arabern bedeckten Hügel. „Mein Vater, mein Va-
ter!“ seufzte sie leise, „wo werde ich dich finden?“
Da schrie sie plötzlich laut auf; sie hatte in einem der
Todten des Vaters treuen Diener Mohamet erkannt
und daneben lag die Leiche eines Scheikhs. Es war
der geliebte Vater; die Kleider verriethen ihn, obschon,
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