Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 155. Leipzig (Sachsen), 19. März 1836.Das Pfennig=Magazin. [Beginn Spaltensatz]
und sein Leib in ein Netz mit großen Maschen gewickelt,das er seinem Feinde über dem Kopf warf. Fig. 3 ist Montezuma, der Beherrscher Mexicos, in einer Hof- kleidung, wie er sie in seinem Palaste trug. Das Ober- kleid ist mit Perlen besetzt. Sein Haar ist auf dem Wirbel zusammengefaßt und mit einem rothen Bande gebunden, der Auszeichnung tapferer Heerführer. Er trägt ein Halsband von Edelsteinen, und in der einen Hand Blumen, in der andern ein Rohr mit einem Be- hältnisse, worin wohlriechendes Harz sich befand. Seine Füße sind nackt, wie denn überhaupt die mexicanischen [Spaltenumbruch] Maler Könige und Vornehme so darstellten, um anzu- deuten, daß dieselben nicht dazu geboren seien, sich ihrer Füße zu bedienen, sondern stets in einem Palankin auf den Schultern ihrer Diener getragen zu werden. Die Darstellungen der folgenden Abbildung zeigen uns Das Pfennig=Magazin. [Beginn Spaltensatz]
und sein Leib in ein Netz mit großen Maschen gewickelt,das er seinem Feinde über dem Kopf warf. Fig. 3 ist Montezuma, der Beherrscher Mexicos, in einer Hof- kleidung, wie er sie in seinem Palaste trug. Das Ober- kleid ist mit Perlen besetzt. Sein Haar ist auf dem Wirbel zusammengefaßt und mit einem rothen Bande gebunden, der Auszeichnung tapferer Heerführer. Er trägt ein Halsband von Edelsteinen, und in der einen Hand Blumen, in der andern ein Rohr mit einem Be- hältnisse, worin wohlriechendes Harz sich befand. Seine Füße sind nackt, wie denn überhaupt die mexicanischen [Spaltenumbruch] Maler Könige und Vornehme so darstellten, um anzu- deuten, daß dieselben nicht dazu geboren seien, sich ihrer Füße zu bedienen, sondern stets in einem Palankin auf den Schultern ihrer Diener getragen zu werden. Die Darstellungen der folgenden Abbildung zeigen uns <TEI> <text> <body> <div xml:id="Mexico2" type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="93"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Pfennig=Magazin.</hi></fw><cb type="start"/> und sein Leib in ein Netz mit großen Maschen gewickelt,<lb/> das er seinem Feinde über dem Kopf warf. Fig. 3 ist<lb/> Montezuma, der Beherrscher Mexicos, in einer Hof-<lb/> kleidung, wie er sie in seinem Palaste trug. Das Ober-<lb/> kleid ist mit Perlen besetzt. Sein Haar ist auf dem<lb/> Wirbel zusammengefaßt und mit einem rothen Bande<lb/> gebunden, der Auszeichnung tapferer Heerführer. Er<lb/> trägt ein Halsband von Edelsteinen, und in der einen<lb/> Hand Blumen, in der andern ein Rohr mit einem Be-<lb/> hältnisse, worin wohlriechendes Harz sich befand. Seine<lb/> Füße sind nackt, wie denn überhaupt die mexicanischen<lb/><cb n="2"/> Maler Könige und Vornehme so darstellten, um anzu-<lb/> deuten, daß dieselben nicht dazu geboren seien, sich ihrer<lb/> Füße zu bedienen, sondern stets in einem Palankin auf<lb/> den Schultern ihrer Diener getragen zu werden.</p><lb/> <p>Die Darstellungen der folgenden Abbildung zeigen uns<lb/> verschiedene Ereignisse in mexicanischer Bilderschrift. Fig. 1<lb/> deutet die Ankunft des ersten spanischen Bischofs in Mexico<lb/> im Jahr 1532 an, Fig. 2 seinen Tod 1549. Die Fuß-<lb/> tapfen bezeichnen die Ankunft und der angehängte Schädel<lb/> bedeutet den Tod, während die Zahlzeichen die Zeit an-<lb/> deuten. Fig. 3 soll gefallenen Schnee bedeuten, der große <cb type="end"/> <figure><head> Mexicanische Bilderschrift. </head></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [93/0005]
Das Pfennig=Magazin.
und sein Leib in ein Netz mit großen Maschen gewickelt,
das er seinem Feinde über dem Kopf warf. Fig. 3 ist
Montezuma, der Beherrscher Mexicos, in einer Hof-
kleidung, wie er sie in seinem Palaste trug. Das Ober-
kleid ist mit Perlen besetzt. Sein Haar ist auf dem
Wirbel zusammengefaßt und mit einem rothen Bande
gebunden, der Auszeichnung tapferer Heerführer. Er
trägt ein Halsband von Edelsteinen, und in der einen
Hand Blumen, in der andern ein Rohr mit einem Be-
hältnisse, worin wohlriechendes Harz sich befand. Seine
Füße sind nackt, wie denn überhaupt die mexicanischen
Maler Könige und Vornehme so darstellten, um anzu-
deuten, daß dieselben nicht dazu geboren seien, sich ihrer
Füße zu bedienen, sondern stets in einem Palankin auf
den Schultern ihrer Diener getragen zu werden.
Die Darstellungen der folgenden Abbildung zeigen uns
verschiedene Ereignisse in mexicanischer Bilderschrift. Fig. 1
deutet die Ankunft des ersten spanischen Bischofs in Mexico
im Jahr 1532 an, Fig. 2 seinen Tod 1549. Die Fuß-
tapfen bezeichnen die Ankunft und der angehängte Schädel
bedeutet den Tod, während die Zahlzeichen die Zeit an-
deuten. Fig. 3 soll gefallenen Schnee bedeuten, der große
[Abbildung Mexicanische Bilderschrift. ]
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