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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 158. Leipzig (Sachsen), 9. April 1836.

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Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] die daran befindlichen Bänder werden vorn gebunden,
um den Schwimmer in den Stand zu setzen, die Weste
nach seiner Bequemlichkeit enger zusammenzuziehen.

Jn einigen Gegenden Spaniens werden die Wände
der Zimmer mit Kork belegt, um sie warm zu machen
und die Feuchtigkeit abzuhalten. Die alten Ägypter
machten oft Särge von Kork. Wegen seiner Leichtig-
keit gebraucht man ihn auch zu künstlichen Beinen.
Den Gebrauch zu verschiedenen andern bekannten Zwecken
übergehen wir und erwähnen nur noch die in neuern
Zeiten mit Erfolg versuchte Benutzung des Korks zu Mo-
dellen von Gebäuden, Kunstwerken und zu Nachbildun-
gen von Denkmalen des Alterthums. Diese Kunst ( die
Phelloplastik ) ward um das Jahr 1790 zu Rom erfunden.
Sie kam später nach Deutschland, wo der Baurath Mey
in Aschaffenburg sie vervollkommnete und auch auf Werke
der gothischen Baukunst anwendete. Diese Korkmodelle
haben vor den Nachbildungen in Thon, Holz oder Stein
[Spaltenumbruch] den Vorzug größerer Wohlfeilheit, weil die Bearbeitung
weniger schwierig ist und der Kork die Farbe der von
der Zeit gebräunten Baudenkmale hat, die andern Stof-
fen erst durch Kunst gegeben werden muß.

Bei dem Schneiden des Korks zu gewöhnlichem
Gebrauche wird ein breites, dünnes und scharfes Messer
angewendet, das nach jedem Schnitt auf einem Brete ge-
wetzt und von Zeit zu Zeit mit einem gewöhnlichen
Schleifsteine geschärft wird. Die Stöpsel zu Flaschen
werden der Länge nach aus der Rinde geschnitten, da-
her liegen die Poren in ihnen der Quere nach. Kork
zu Spunden schneidet man in entgegengesetzter Rich-
tung, daher laufen die Poren hier abwärts, ein Um-
stand, der sie weniger tauglich macht, Gefäße luftdicht
zu verschließen. Die Abfälle bei dem Schneiden des
Korks werden gesammelt und geben verkohlt das spani-
sche Schwarz.

[Ende Spaltensatz] [Abbildung] Die Korkeiche.


Verantwortliche Herausgeber: Friedrich Brockhaus in Leipzig und Dr. C. Dräxler=Manfred in Wien.
Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig.

Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] die daran befindlichen Bänder werden vorn gebunden,
um den Schwimmer in den Stand zu setzen, die Weste
nach seiner Bequemlichkeit enger zusammenzuziehen.

Jn einigen Gegenden Spaniens werden die Wände
der Zimmer mit Kork belegt, um sie warm zu machen
und die Feuchtigkeit abzuhalten. Die alten Ägypter
machten oft Särge von Kork. Wegen seiner Leichtig-
keit gebraucht man ihn auch zu künstlichen Beinen.
Den Gebrauch zu verschiedenen andern bekannten Zwecken
übergehen wir und erwähnen nur noch die in neuern
Zeiten mit Erfolg versuchte Benutzung des Korks zu Mo-
dellen von Gebäuden, Kunstwerken und zu Nachbildun-
gen von Denkmalen des Alterthums. Diese Kunst ( die
Phelloplastik ) ward um das Jahr 1790 zu Rom erfunden.
Sie kam später nach Deutschland, wo der Baurath Mey
in Aschaffenburg sie vervollkommnete und auch auf Werke
der gothischen Baukunst anwendete. Diese Korkmodelle
haben vor den Nachbildungen in Thon, Holz oder Stein
[Spaltenumbruch] den Vorzug größerer Wohlfeilheit, weil die Bearbeitung
weniger schwierig ist und der Kork die Farbe der von
der Zeit gebräunten Baudenkmale hat, die andern Stof-
fen erst durch Kunst gegeben werden muß.

Bei dem Schneiden des Korks zu gewöhnlichem
Gebrauche wird ein breites, dünnes und scharfes Messer
angewendet, das nach jedem Schnitt auf einem Brete ge-
wetzt und von Zeit zu Zeit mit einem gewöhnlichen
Schleifsteine geschärft wird. Die Stöpsel zu Flaschen
werden der Länge nach aus der Rinde geschnitten, da-
her liegen die Poren in ihnen der Quere nach. Kork
zu Spunden schneidet man in entgegengesetzter Rich-
tung, daher laufen die Poren hier abwärts, ein Um-
stand, der sie weniger tauglich macht, Gefäße luftdicht
zu verschließen. Die Abfälle bei dem Schneiden des
Korks werden gesammelt und geben verkohlt das spani-
sche Schwarz.

[Ende Spaltensatz] [Abbildung] Die Korkeiche.


Verantwortliche Herausgeber: Friedrich Brockhaus in Leipzig und Dr. C. Dräxler=Manfred in Wien.
Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig.

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[120/0008] Das Pfennig=Magazin. die daran befindlichen Bänder werden vorn gebunden, um den Schwimmer in den Stand zu setzen, die Weste nach seiner Bequemlichkeit enger zusammenzuziehen. Jn einigen Gegenden Spaniens werden die Wände der Zimmer mit Kork belegt, um sie warm zu machen und die Feuchtigkeit abzuhalten. Die alten Ägypter machten oft Särge von Kork. Wegen seiner Leichtig- keit gebraucht man ihn auch zu künstlichen Beinen. Den Gebrauch zu verschiedenen andern bekannten Zwecken übergehen wir und erwähnen nur noch die in neuern Zeiten mit Erfolg versuchte Benutzung des Korks zu Mo- dellen von Gebäuden, Kunstwerken und zu Nachbildun- gen von Denkmalen des Alterthums. Diese Kunst ( die Phelloplastik ) ward um das Jahr 1790 zu Rom erfunden. Sie kam später nach Deutschland, wo der Baurath Mey in Aschaffenburg sie vervollkommnete und auch auf Werke der gothischen Baukunst anwendete. Diese Korkmodelle haben vor den Nachbildungen in Thon, Holz oder Stein den Vorzug größerer Wohlfeilheit, weil die Bearbeitung weniger schwierig ist und der Kork die Farbe der von der Zeit gebräunten Baudenkmale hat, die andern Stof- fen erst durch Kunst gegeben werden muß. Bei dem Schneiden des Korks zu gewöhnlichem Gebrauche wird ein breites, dünnes und scharfes Messer angewendet, das nach jedem Schnitt auf einem Brete ge- wetzt und von Zeit zu Zeit mit einem gewöhnlichen Schleifsteine geschärft wird. Die Stöpsel zu Flaschen werden der Länge nach aus der Rinde geschnitten, da- her liegen die Poren in ihnen der Quere nach. Kork zu Spunden schneidet man in entgegengesetzter Rich- tung, daher laufen die Poren hier abwärts, ein Um- stand, der sie weniger tauglich macht, Gefäße luftdicht zu verschließen. Die Abfälle bei dem Schneiden des Korks werden gesammelt und geben verkohlt das spani- sche Schwarz. [Abbildung Die Korkeiche. ] Verantwortliche Herausgeber: Friedrich Brockhaus in Leipzig und Dr. C. Dräxler=Manfred in Wien. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig.

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 158. Leipzig (Sachsen), 9. April 1836, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig158_1836/8>, abgerufen am 21.11.2024.