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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836.

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Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] Straßen lagen voller Leichen, die Niemand begrub und
an deren Fleisch der Hunger gestillt ward; der Fluß
stemmte sich an den hineingeworfenen Leichen, sein
Wasser wurde Gift, und der Tod wüthete fürchterlich
in Jspahan. Zwei Monate lang währte dieses Elend;
endlich am 21. October zog der Schah, tief in Trauer
gehüllt, in das Lager der Afghanen, entsagte dem Throne
und ward in Gefangenschaft geführt; Jspahan fiel nun
in die Gewalt der Afghanen, welche im nächsten Jahre
fast die ganze persische Bevölkerung mordeten. Sechs
Jahre lang dauerte Mahmud's Herrschaft, bis endlich
1729 Nadir=Schah ihr ein Ende machte. Seit dieser
Zeit hat Jspahan verschiedene Herren gehabt, aber nie
hat es sich von dem Verderben zu erholen vermocht,
das die wilde Herrschaft der Afghanen begleitete.

Am nördlichen Ufer des Flusses Zendeh=rud ge-
legen, erstreckt sich Jspahan mit seinen beiden Vor-
städten Dschulfa und Abbasabad auf das südliche
Ufer dieses kleinen Flusses hinüber und hat vielleicht
1 1 / 4 deutsche Meile im Umfang. Alles Übrige liegt in
Schutt, wie die von den Afghanen zerstörten Wälle.
Der Zendeh=rud, in den Bergen im Westen der
Stadt entspringend und im Sande der südöstlichen
Wüste verrinnend, ist nur zu Anfange des Frühlings
von einiger Bedeutung. Dann füllt sich sein weites
Steinbett an, in welchem er während des Sommers in
zwei oder drei kleinen Bächen, 30--40 Fuß breit,
die überall zu durchwaten sind, matt dahin schleicht.
Der Reisende nähert sich Jspahan von Süden her
durch einen wüsten Landstrich, Hezzar Derreh, die
"tausend Thäler" genannt, welche der Schauplatz der
Heldenthaten Rustan's, dieses fabelhaften Besiegers des
Drachens, sind, dessen giftiger Athem die Wüste bildete.
Von Schiras her erlangen wir die erste Ansicht der
Stadt von einem Hügel etwa eine Meile entfernt, und
dieser Anblick ist, nach der Öde des durchzogenen Land-
striches, blendend und überraschend, trotz dem jetzigen Ver-
fall der Stadt. Glänzende Kuppeln, hohe Paläste und
schlanke Minarets zwischen himmelhohen Bäumen halb
verborgen, stellen ein Bild dar, das selbst heute noch den
Spruch der Perser rechtfertigt, daß Jspahan die "halbe
Welt" sei. Nahe bei dieser Stelle erhebt sich ein run-
des, mit einer Kuppel gekröntes Denkmal, der Thurm
des Schatir ( Laufers ) genannt, an den sich eine an-
ziehende Sage knüpft. Ein König von Persien, heißt es,
versprach Demjenigen seine Tochter zur Ehe, welcher
mit ihm, während er zu Pferde saß, den Wettlauf von
Schiras nach Jspahan zu Fuß wagen wollte. Einer
seiner Schatirs nahm die Wette an. Als sie diese Höhe
erreichten, begann der König zu fürchten, daß er sie
verlieren könne. Denn sein Pferd wurde matt, wäh-
rend der Schatir noch lustig trabte. Er ließ daher seine
Peitsche fallen. Der Schatir aber war so umwickelt
und geschnürt, daß ihn der Tod bedrohte, wenn er
sich bückte. Er wußte dies und hob die Peitsche
im Laufe mit der Fußspitze empor und reichte sie dem
König. Dieser, nun noch besorgter, ließ hierauf sei-
nen Siegelring fallen, und der Schatir, der nun sein
Schicksal vor Augen sah, rief: "O, König, du hast
dein Wort gebrochen, aber ich bin dein Sklave bis
zum Tode", bückte sich nach dem Ringe und starb. Der
König aber baute ihm zu Ehren dieses Denkmal, das
später dazu diente, die Laufer des Königs zu prüfen,
indem diese zwischen Sonnenaufgang und Sonnenunter-
gang zwölfmal den Weg von der Residenz bis zu diesem
Monument zurücklegen mußten.

Jn der Nähe der Stadt verschwindet freilich viel
von dem Zauber, welchen die erste Ansicht vom Thurme
[Spaltenumbruch] des Schatir allerdings erweckt. Die Haine und
Gänge der geräumigen Gärten im Jnnern der Stadt
verbergen zwar zum Theil ihre Verödung, und lassen
nur die glänzenden Kuppeln darüber hervorblicken; bald
jedoch trifft das Auge des getäuschten Reisenden auf
völlig verödete und in Ruinen fallende Straßen, zwischen
welchen sich einzelne bewohnte Quartiere, verfallene Pa-
läste und menschenleere Bazars darstellen, und auf weite
Strecken kann man zwischen Wohnhäusern, verwilderten
Gärten, verfallenen Kanälen, Palastruinen reiten, ohne
ein anderes lebendes Wesen anzutreffen, als einen Scha-
kal, der über die Trümmer blickt, oder einen schnellen
Fuchs, der darunter Schutz sucht.

Die Straßen Jspahans gleichen im Allgemeinen
denen der übrigen persischen Städte, sie sind schmuzig,
eng, dumpfig und krumm. Die Kaufläden sind alle in
Bazars vereinigt, welche für den Europäer einen an-
genehmen Aufenthalt und einen bedeckten und belebten
Spaziergang darbieten. Hier sieht man noch jetzt alle
jene Scenen, die uns in den arabischen Märchen ge-
schildert werden.

Der schönste und größte Platz Jspahans ist der
Meidan=Schah, 2600 Fuß lang und 700 Fuß breit.
Eine doppelte Reihe von Schwibbögen zieht sich längs
jeder Seite und den Mittelpunkt derselben ziert ein groß-
artiges und prächtiges Gebäude. *) Der hohe Dom zur
Linken gehört der Moschee von Lutf=Allah an, das hohe
Portal zur Rechten führt in die Mesched=Schah, einen
Prachtbau Abbas des Großen. Nordwestlich erhebt sich
der Thurm, welcher zu dem königlichen Bazar führt,
und südwestlich ist Alicapi, das Alithor, von dem un-
sere Ansicht genommen ist. Über diesem Thore erhebt
sich eine weite auf drei Seiten offene Halle, vorn in
eine Plattform ausgehend, wo Schah Abbas sich auf-
zuhalten pflegte, indem er sich an den Bewegungen und
Reiterkünsten seiner Truppen, welche auf dem Platze
unter ihm ihren Muth und ihre Geschicklichkeit zeig-
ten, oder an den Thierkämpfen, oder auch an den
Spielen und Festen des hier versammelten Volks erfreute.
Von dem platten Dache dieses Gebäudes genießt man
der schönsten Ansicht Jspahans.

Die Wohnhäuser Jspahans bestehen zum größten
Theil aus einstöckigen Gebäuden, die nach der Straße
zu nur selten mit Fenstern versehen sind, was ihre
dumpfe Eintönigkeit noch erhöht. Von Ziegeln erbaut
und mit flachen Dächern versehen, öffnen sie sich vorne
in einem Thorwege, der nach dem Range des Be-
sitzers hoch oder niedrig ist. Dieser führt in einen
meist kleinen Hof, rings von hohen Mauern umgeben,
an dessen Seiten die Wohnzimmer entweder ganz offen
oder nur mit einem Vorhang verdeckt, vertheilt sind.
Hier ist der Aufenthalt der männlichen Bewohner. Der
Hausherr sitzt gewöhnlich in einem dieser Zimmer, die Die-
nerschaft ist im Hofe, um auf jeden Wink sogleich bereit
zu sein. Solche Wohnungen nehmen selbst bei den ge-
ringern Ständen einen großen Raum ein. Bei den
Häusern dieser Stände ist der Thorweg sehr niedrig, oft
nur drei Fuß hoch, theils um zu verhindern, daß die
Diener der Großen nicht etwa zu Pferde eindringen,
theils auch um die Unterwürfigkeit des Besitzers anzu-
kündigen.

Die Wohnhäuser der Großen sind glänzend und
[Ende Spaltensatz]

*) Jn Nr. 130 des Pfennig=Magazins haben wir schon
eine Abbildung dieses Platzes gegeben, und indem sie zugleich
einen Überblick über die Stadt darbietet, beziehen wir uns in
der folgenden Beschreibung auf dieselbe.

Das Pfennig=Magazin.
[Beginn Spaltensatz] Straßen lagen voller Leichen, die Niemand begrub und
an deren Fleisch der Hunger gestillt ward; der Fluß
stemmte sich an den hineingeworfenen Leichen, sein
Wasser wurde Gift, und der Tod wüthete fürchterlich
in Jspahan. Zwei Monate lang währte dieses Elend;
endlich am 21. October zog der Schah, tief in Trauer
gehüllt, in das Lager der Afghanen, entsagte dem Throne
und ward in Gefangenschaft geführt; Jspahan fiel nun
in die Gewalt der Afghanen, welche im nächsten Jahre
fast die ganze persische Bevölkerung mordeten. Sechs
Jahre lang dauerte Mahmud's Herrschaft, bis endlich
1729 Nadir=Schah ihr ein Ende machte. Seit dieser
Zeit hat Jspahan verschiedene Herren gehabt, aber nie
hat es sich von dem Verderben zu erholen vermocht,
das die wilde Herrschaft der Afghanen begleitete.

Am nördlichen Ufer des Flusses Zendeh=rud ge-
legen, erstreckt sich Jspahan mit seinen beiden Vor-
städten Dschulfa und Abbasabad auf das südliche
Ufer dieses kleinen Flusses hinüber und hat vielleicht
1 1 / 4 deutsche Meile im Umfang. Alles Übrige liegt in
Schutt, wie die von den Afghanen zerstörten Wälle.
Der Zendeh=rud, in den Bergen im Westen der
Stadt entspringend und im Sande der südöstlichen
Wüste verrinnend, ist nur zu Anfange des Frühlings
von einiger Bedeutung. Dann füllt sich sein weites
Steinbett an, in welchem er während des Sommers in
zwei oder drei kleinen Bächen, 30—40 Fuß breit,
die überall zu durchwaten sind, matt dahin schleicht.
Der Reisende nähert sich Jspahan von Süden her
durch einen wüsten Landstrich, Hezzar Derreh, die
„tausend Thäler“ genannt, welche der Schauplatz der
Heldenthaten Rustan's, dieses fabelhaften Besiegers des
Drachens, sind, dessen giftiger Athem die Wüste bildete.
Von Schiras her erlangen wir die erste Ansicht der
Stadt von einem Hügel etwa eine Meile entfernt, und
dieser Anblick ist, nach der Öde des durchzogenen Land-
striches, blendend und überraschend, trotz dem jetzigen Ver-
fall der Stadt. Glänzende Kuppeln, hohe Paläste und
schlanke Minarets zwischen himmelhohen Bäumen halb
verborgen, stellen ein Bild dar, das selbst heute noch den
Spruch der Perser rechtfertigt, daß Jspahan die „halbe
Welt“ sei. Nahe bei dieser Stelle erhebt sich ein run-
des, mit einer Kuppel gekröntes Denkmal, der Thurm
des Schatir ( Laufers ) genannt, an den sich eine an-
ziehende Sage knüpft. Ein König von Persien, heißt es,
versprach Demjenigen seine Tochter zur Ehe, welcher
mit ihm, während er zu Pferde saß, den Wettlauf von
Schiras nach Jspahan zu Fuß wagen wollte. Einer
seiner Schatirs nahm die Wette an. Als sie diese Höhe
erreichten, begann der König zu fürchten, daß er sie
verlieren könne. Denn sein Pferd wurde matt, wäh-
rend der Schatir noch lustig trabte. Er ließ daher seine
Peitsche fallen. Der Schatir aber war so umwickelt
und geschnürt, daß ihn der Tod bedrohte, wenn er
sich bückte. Er wußte dies und hob die Peitsche
im Laufe mit der Fußspitze empor und reichte sie dem
König. Dieser, nun noch besorgter, ließ hierauf sei-
nen Siegelring fallen, und der Schatir, der nun sein
Schicksal vor Augen sah, rief: „O, König, du hast
dein Wort gebrochen, aber ich bin dein Sklave bis
zum Tode“, bückte sich nach dem Ringe und starb. Der
König aber baute ihm zu Ehren dieses Denkmal, das
später dazu diente, die Laufer des Königs zu prüfen,
indem diese zwischen Sonnenaufgang und Sonnenunter-
gang zwölfmal den Weg von der Residenz bis zu diesem
Monument zurücklegen mußten.

Jn der Nähe der Stadt verschwindet freilich viel
von dem Zauber, welchen die erste Ansicht vom Thurme
[Spaltenumbruch] des Schatir allerdings erweckt. Die Haine und
Gänge der geräumigen Gärten im Jnnern der Stadt
verbergen zwar zum Theil ihre Verödung, und lassen
nur die glänzenden Kuppeln darüber hervorblicken; bald
jedoch trifft das Auge des getäuschten Reisenden auf
völlig verödete und in Ruinen fallende Straßen, zwischen
welchen sich einzelne bewohnte Quartiere, verfallene Pa-
läste und menschenleere Bazars darstellen, und auf weite
Strecken kann man zwischen Wohnhäusern, verwilderten
Gärten, verfallenen Kanälen, Palastruinen reiten, ohne
ein anderes lebendes Wesen anzutreffen, als einen Scha-
kal, der über die Trümmer blickt, oder einen schnellen
Fuchs, der darunter Schutz sucht.

Die Straßen Jspahans gleichen im Allgemeinen
denen der übrigen persischen Städte, sie sind schmuzig,
eng, dumpfig und krumm. Die Kaufläden sind alle in
Bazars vereinigt, welche für den Europäer einen an-
genehmen Aufenthalt und einen bedeckten und belebten
Spaziergang darbieten. Hier sieht man noch jetzt alle
jene Scenen, die uns in den arabischen Märchen ge-
schildert werden.

Der schönste und größte Platz Jspahans ist der
Meïdan=Schah, 2600 Fuß lang und 700 Fuß breit.
Eine doppelte Reihe von Schwibbögen zieht sich längs
jeder Seite und den Mittelpunkt derselben ziert ein groß-
artiges und prächtiges Gebäude. *) Der hohe Dom zur
Linken gehört der Moschee von Lutf=Allah an, das hohe
Portal zur Rechten führt in die Mesched=Schah, einen
Prachtbau Abbas des Großen. Nordwestlich erhebt sich
der Thurm, welcher zu dem königlichen Bazar führt,
und südwestlich ist Alicapi, das Alithor, von dem un-
sere Ansicht genommen ist. Über diesem Thore erhebt
sich eine weite auf drei Seiten offene Halle, vorn in
eine Plattform ausgehend, wo Schah Abbas sich auf-
zuhalten pflegte, indem er sich an den Bewegungen und
Reiterkünsten seiner Truppen, welche auf dem Platze
unter ihm ihren Muth und ihre Geschicklichkeit zeig-
ten, oder an den Thierkämpfen, oder auch an den
Spielen und Festen des hier versammelten Volks erfreute.
Von dem platten Dache dieses Gebäudes genießt man
der schönsten Ansicht Jspahans.

Die Wohnhäuser Jspahans bestehen zum größten
Theil aus einstöckigen Gebäuden, die nach der Straße
zu nur selten mit Fenstern versehen sind, was ihre
dumpfe Eintönigkeit noch erhöht. Von Ziegeln erbaut
und mit flachen Dächern versehen, öffnen sie sich vorne
in einem Thorwege, der nach dem Range des Be-
sitzers hoch oder niedrig ist. Dieser führt in einen
meist kleinen Hof, rings von hohen Mauern umgeben,
an dessen Seiten die Wohnzimmer entweder ganz offen
oder nur mit einem Vorhang verdeckt, vertheilt sind.
Hier ist der Aufenthalt der männlichen Bewohner. Der
Hausherr sitzt gewöhnlich in einem dieser Zimmer, die Die-
nerschaft ist im Hofe, um auf jeden Wink sogleich bereit
zu sein. Solche Wohnungen nehmen selbst bei den ge-
ringern Ständen einen großen Raum ein. Bei den
Häusern dieser Stände ist der Thorweg sehr niedrig, oft
nur drei Fuß hoch, theils um zu verhindern, daß die
Diener der Großen nicht etwa zu Pferde eindringen,
theils auch um die Unterwürfigkeit des Besitzers anzu-
kündigen.

Die Wohnhäuser der Großen sind glänzend und
[Ende Spaltensatz]

*) Jn Nr. 130 des Pfennig=Magazins haben wir schon
eine Abbildung dieses Platzes gegeben, und indem sie zugleich
einen Überblick über die Stadt darbietet, beziehen wir uns in
der folgenden Beschreibung auf dieselbe.
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[179/0003] Das Pfennig=Magazin. Straßen lagen voller Leichen, die Niemand begrub und an deren Fleisch der Hunger gestillt ward; der Fluß stemmte sich an den hineingeworfenen Leichen, sein Wasser wurde Gift, und der Tod wüthete fürchterlich in Jspahan. Zwei Monate lang währte dieses Elend; endlich am 21. October zog der Schah, tief in Trauer gehüllt, in das Lager der Afghanen, entsagte dem Throne und ward in Gefangenschaft geführt; Jspahan fiel nun in die Gewalt der Afghanen, welche im nächsten Jahre fast die ganze persische Bevölkerung mordeten. Sechs Jahre lang dauerte Mahmud's Herrschaft, bis endlich 1729 Nadir=Schah ihr ein Ende machte. Seit dieser Zeit hat Jspahan verschiedene Herren gehabt, aber nie hat es sich von dem Verderben zu erholen vermocht, das die wilde Herrschaft der Afghanen begleitete. Am nördlichen Ufer des Flusses Zendeh=rud ge- legen, erstreckt sich Jspahan mit seinen beiden Vor- städten Dschulfa und Abbasabad auf das südliche Ufer dieses kleinen Flusses hinüber und hat vielleicht 1 1 / 4 deutsche Meile im Umfang. Alles Übrige liegt in Schutt, wie die von den Afghanen zerstörten Wälle. Der Zendeh=rud, in den Bergen im Westen der Stadt entspringend und im Sande der südöstlichen Wüste verrinnend, ist nur zu Anfange des Frühlings von einiger Bedeutung. Dann füllt sich sein weites Steinbett an, in welchem er während des Sommers in zwei oder drei kleinen Bächen, 30—40 Fuß breit, die überall zu durchwaten sind, matt dahin schleicht. Der Reisende nähert sich Jspahan von Süden her durch einen wüsten Landstrich, Hezzar Derreh, die „tausend Thäler“ genannt, welche der Schauplatz der Heldenthaten Rustan's, dieses fabelhaften Besiegers des Drachens, sind, dessen giftiger Athem die Wüste bildete. 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Die Haine und Gänge der geräumigen Gärten im Jnnern der Stadt verbergen zwar zum Theil ihre Verödung, und lassen nur die glänzenden Kuppeln darüber hervorblicken; bald jedoch trifft das Auge des getäuschten Reisenden auf völlig verödete und in Ruinen fallende Straßen, zwischen welchen sich einzelne bewohnte Quartiere, verfallene Pa- läste und menschenleere Bazars darstellen, und auf weite Strecken kann man zwischen Wohnhäusern, verwilderten Gärten, verfallenen Kanälen, Palastruinen reiten, ohne ein anderes lebendes Wesen anzutreffen, als einen Scha- kal, der über die Trümmer blickt, oder einen schnellen Fuchs, der darunter Schutz sucht. Die Straßen Jspahans gleichen im Allgemeinen denen der übrigen persischen Städte, sie sind schmuzig, eng, dumpfig und krumm. Die Kaufläden sind alle in Bazars vereinigt, welche für den Europäer einen an- genehmen Aufenthalt und einen bedeckten und belebten Spaziergang darbieten. Hier sieht man noch jetzt alle jene Scenen, die uns in den arabischen Märchen ge- schildert werden. Der schönste und größte Platz Jspahans ist der Meïdan=Schah, 2600 Fuß lang und 700 Fuß breit. Eine doppelte Reihe von Schwibbögen zieht sich längs jeder Seite und den Mittelpunkt derselben ziert ein groß- artiges und prächtiges Gebäude. *) Der hohe Dom zur Linken gehört der Moschee von Lutf=Allah an, das hohe Portal zur Rechten führt in die Mesched=Schah, einen Prachtbau Abbas des Großen. Nordwestlich erhebt sich der Thurm, welcher zu dem königlichen Bazar führt, und südwestlich ist Alicapi, das Alithor, von dem un- sere Ansicht genommen ist. Über diesem Thore erhebt sich eine weite auf drei Seiten offene Halle, vorn in eine Plattform ausgehend, wo Schah Abbas sich auf- zuhalten pflegte, indem er sich an den Bewegungen und Reiterkünsten seiner Truppen, welche auf dem Platze unter ihm ihren Muth und ihre Geschicklichkeit zeig- ten, oder an den Thierkämpfen, oder auch an den Spielen und Festen des hier versammelten Volks erfreute. Von dem platten Dache dieses Gebäudes genießt man der schönsten Ansicht Jspahans. Die Wohnhäuser Jspahans bestehen zum größten Theil aus einstöckigen Gebäuden, die nach der Straße zu nur selten mit Fenstern versehen sind, was ihre dumpfe Eintönigkeit noch erhöht. Von Ziegeln erbaut und mit flachen Dächern versehen, öffnen sie sich vorne in einem Thorwege, der nach dem Range des Be- sitzers hoch oder niedrig ist. Dieser führt in einen meist kleinen Hof, rings von hohen Mauern umgeben, an dessen Seiten die Wohnzimmer entweder ganz offen oder nur mit einem Vorhang verdeckt, vertheilt sind. Hier ist der Aufenthalt der männlichen Bewohner. Der Hausherr sitzt gewöhnlich in einem dieser Zimmer, die Die- nerschaft ist im Hofe, um auf jeden Wink sogleich bereit zu sein. Solche Wohnungen nehmen selbst bei den ge- ringern Ständen einen großen Raum ein. Bei den Häusern dieser Stände ist der Thorweg sehr niedrig, oft nur drei Fuß hoch, theils um zu verhindern, daß die Diener der Großen nicht etwa zu Pferde eindringen, theils auch um die Unterwürfigkeit des Besitzers anzu- kündigen. Die Wohnhäuser der Großen sind glänzend und *) Jn Nr. 130 des Pfennig=Magazins haben wir schon eine Abbildung dieses Platzes gegeben, und indem sie zugleich einen Überblick über die Stadt darbietet, beziehen wir uns in der folgenden Beschreibung auf dieselbe.

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig166_1836/3>, abgerufen am 01.06.2024.