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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836.

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Das Pfennig=Magazin.
[Abbildung] Ansicht eines Palastes im Schaharbagh.
[Beginn Spaltensatz] wetteifern nicht selten mit den Palästen des Schah
selbst. Ein hohes Portal führt in einen geräumigen
Hof, welcher mit Sand und bunten Glasscherben aus-
gelegte Gänge, Blumenrabatten und sprudelnde Spring-
brunnen hat. Hier öffnen sich gleichfalls alle von den
Männern bewohnten Zimmer. Hinten, aber durch eine
Mauer getrennt, stößt ein kleinerer Hof an diesen und
hier ist die Wohnung der Frauen, das Harem. Ge-
wöhnlich geht dieses auf einen Garten hinaus. Diese
Gärten nehmen einen bedeutenden Raum im Jnnern
der Stadt ein, tragen aber auch viel zu ihrer Gesund-
heit bei, denn die Epidemien des Orients sind in Jspa-
han fast unbekannt.

Die schönste Zierde Jspahans aber sind die Schahar-
bagh oder "vier Gärten". Zwei prachtvolle Alleen, 70
Fuß breit und 3000 Schritte lang, an beiden Ufern
des Zendeh=rud, stoßen mit einer Biegung an der
Hauptbrücke des Flusses zusammen. Eine doppelte Reihe
von luftigen und prächtigen Bäumen, mit einem Laube
gleich der Platane, dem Lieblingsbaume der Perser, bil-
den diese schönen Alleen, deren Seiten mit Kiosken,
Gärten und Palästen besetzt sind. Diese, wiewol zum
Theil unbewohnt, sind doch fast alle gut erhalten, leicht
und gefällig im Styl, wie unsere Abbildung zeigt, fallen
sie angenehm ins Auge, wenn wir auch Regelmäßigkeit
und strengen Geschmack an ihnen vermissen.

Der glänzendste Palast in Jspahan ist das Tschel-
Situn oder der Palast der 40 Säulen, von Schah
Abbas erbaut. Er nimmt den Mittelpunkt eines sehr
bedeutenden Platzes ein, welchen mit Bäumen bepflanzte
Kanäle durchziehen. Ein großes Wasserbecken dehnt
sich vor ihm hin und gewährt ihm Kühle und Frische.
Die Hauptfronte öffnet sich auf einen Garten, eine doppelte
Reihe von 40 Fuß hohen Säulen, die sich auf dem Rücken
von vier verbundenen Löwen von weißem Marmor er-
heben, trägt das Dach. Die Schäfte dieser Säulen sind
mit Laubarabesken von Glas, vergoldet und gemalt,
bedeckt; einige sind spiralförmig gewunden, andere schie-
ßen in goldenen Kronen zusammen, noch andere bilden
[Spaltenumbruch] Sterne oder andere phantastische Formen. Architrav
und Basis sind mit Bildern ähnlicher Art im frische-
sten Farbenglanz geschmückt und die Fußböden mit
Teppichen von den herrlichsten Geweben belegt, die
Alles, was Jspahan jetzt in dieser Art erzeugt, weit
hinter sich zurücklassen. Ein hoher gewölbter Gang
führt ins Jnnere einer großen Halle, wo aller Luxus
des Orients mit unglaublicher Verschwendung ausge-
breitet ist. Sechs große Wandgemälde schmücken die
Seiten dieses Festsaals; diese Gemälde sind ohne Per-
spective und in mancher Rücksicht voll kindischer Ver-
stöße gegen die Regeln der Kunst angelegt, aber sie
sind als Zeitbilder und für die Bildnisse der Personen
und die Trachten der in Festgelagen und Schlachten
versammelten Völker von Werth.

( Beschluß in Nr. 167. )



Die Luftvulkane bei Turbaco.

Das Dorf Turbaco liegt auf der Nordküste von Co-
lombia, in dem Departement Magdalena, unweit der
Hauptstadt Cartagena und der Hafeninsel Tierra Bomba,
etwas tiefer ins Land hinein, in einer reizenden und
überaus gesunden Gegend, auf einer sanften Anhöhe am
Saume eines majestätischen Waldes. Viele Europäer
begeben sich von der Küste, wo während der Sommer-
zeit eine außerordentliche Hitze und häufige Krankheiten
herrschen, nach diesem anmuthigen Orte, dessen Woh-
nungen aus leichtem Bambus aufgeführt und mit
Palmblättern gedeckt sind. Hier und dort entspringen
den Kalkfelsen der Umgegend klare Ströme, beschattet
von dem prächtigen Laubwerk des Anacardium caracoli,
eines hochstämmigen Baumes, von welchem unter den
Eingeborenen die Sage geht, daß er in seinen Zweigen
die unangenehmen und schädlichen Luftdünste auffange
und ihre weitere Verbreitung hindere. Jn dieser ange-
nehmen Gegend befinden sich, als seltene naturhistorische
[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin.
[Abbildung] Ansicht eines Palastes im Schaharbagh.
[Beginn Spaltensatz] wetteifern nicht selten mit den Palästen des Schah
selbst. Ein hohes Portal führt in einen geräumigen
Hof, welcher mit Sand und bunten Glasscherben aus-
gelegte Gänge, Blumenrabatten und sprudelnde Spring-
brunnen hat. Hier öffnen sich gleichfalls alle von den
Männern bewohnten Zimmer. Hinten, aber durch eine
Mauer getrennt, stößt ein kleinerer Hof an diesen und
hier ist die Wohnung der Frauen, das Harem. Ge-
wöhnlich geht dieses auf einen Garten hinaus. Diese
Gärten nehmen einen bedeutenden Raum im Jnnern
der Stadt ein, tragen aber auch viel zu ihrer Gesund-
heit bei, denn die Epidemien des Orients sind in Jspa-
han fast unbekannt.

Die schönste Zierde Jspahans aber sind die Schahar-
bagh oder „vier Gärten“. Zwei prachtvolle Alleen, 70
Fuß breit und 3000 Schritte lang, an beiden Ufern
des Zendeh=rud, stoßen mit einer Biegung an der
Hauptbrücke des Flusses zusammen. Eine doppelte Reihe
von luftigen und prächtigen Bäumen, mit einem Laube
gleich der Platane, dem Lieblingsbaume der Perser, bil-
den diese schönen Alleen, deren Seiten mit Kiosken,
Gärten und Palästen besetzt sind. Diese, wiewol zum
Theil unbewohnt, sind doch fast alle gut erhalten, leicht
und gefällig im Styl, wie unsere Abbildung zeigt, fallen
sie angenehm ins Auge, wenn wir auch Regelmäßigkeit
und strengen Geschmack an ihnen vermissen.

Der glänzendste Palast in Jspahan ist das Tschel-
Situn oder der Palast der 40 Säulen, von Schah
Abbas erbaut. Er nimmt den Mittelpunkt eines sehr
bedeutenden Platzes ein, welchen mit Bäumen bepflanzte
Kanäle durchziehen. Ein großes Wasserbecken dehnt
sich vor ihm hin und gewährt ihm Kühle und Frische.
Die Hauptfronte öffnet sich auf einen Garten, eine doppelte
Reihe von 40 Fuß hohen Säulen, die sich auf dem Rücken
von vier verbundenen Löwen von weißem Marmor er-
heben, trägt das Dach. Die Schäfte dieser Säulen sind
mit Laubarabesken von Glas, vergoldet und gemalt,
bedeckt; einige sind spiralförmig gewunden, andere schie-
ßen in goldenen Kronen zusammen, noch andere bilden
[Spaltenumbruch] Sterne oder andere phantastische Formen. Architrav
und Basis sind mit Bildern ähnlicher Art im frische-
sten Farbenglanz geschmückt und die Fußböden mit
Teppichen von den herrlichsten Geweben belegt, die
Alles, was Jspahan jetzt in dieser Art erzeugt, weit
hinter sich zurücklassen. Ein hoher gewölbter Gang
führt ins Jnnere einer großen Halle, wo aller Luxus
des Orients mit unglaublicher Verschwendung ausge-
breitet ist. Sechs große Wandgemälde schmücken die
Seiten dieses Festsaals; diese Gemälde sind ohne Per-
spective und in mancher Rücksicht voll kindischer Ver-
stöße gegen die Regeln der Kunst angelegt, aber sie
sind als Zeitbilder und für die Bildnisse der Personen
und die Trachten der in Festgelagen und Schlachten
versammelten Völker von Werth.

( Beschluß in Nr. 167. )



Die Luftvulkane bei Turbaco.

Das Dorf Turbaco liegt auf der Nordküste von Co-
lombia, in dem Departement Magdalena, unweit der
Hauptstadt Cartagena und der Hafeninsel Tierra Bomba,
etwas tiefer ins Land hinein, in einer reizenden und
überaus gesunden Gegend, auf einer sanften Anhöhe am
Saume eines majestätischen Waldes. Viele Europäer
begeben sich von der Küste, wo während der Sommer-
zeit eine außerordentliche Hitze und häufige Krankheiten
herrschen, nach diesem anmuthigen Orte, dessen Woh-
nungen aus leichtem Bambus aufgeführt und mit
Palmblättern gedeckt sind. Hier und dort entspringen
den Kalkfelsen der Umgegend klare Ströme, beschattet
von dem prächtigen Laubwerk des Anacardium caracoli,
eines hochstämmigen Baumes, von welchem unter den
Eingeborenen die Sage geht, daß er in seinen Zweigen
die unangenehmen und schädlichen Luftdünste auffange
und ihre weitere Verbreitung hindere. Jn dieser ange-
nehmen Gegend befinden sich, als seltene naturhistorische
[Ende Spaltensatz]

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[180/0004] Das Pfennig=Magazin. [Abbildung Ansicht eines Palastes im Schaharbagh. ] wetteifern nicht selten mit den Palästen des Schah selbst. Ein hohes Portal führt in einen geräumigen Hof, welcher mit Sand und bunten Glasscherben aus- gelegte Gänge, Blumenrabatten und sprudelnde Spring- brunnen hat. Hier öffnen sich gleichfalls alle von den Männern bewohnten Zimmer. Hinten, aber durch eine Mauer getrennt, stößt ein kleinerer Hof an diesen und hier ist die Wohnung der Frauen, das Harem. Ge- wöhnlich geht dieses auf einen Garten hinaus. Diese Gärten nehmen einen bedeutenden Raum im Jnnern der Stadt ein, tragen aber auch viel zu ihrer Gesund- heit bei, denn die Epidemien des Orients sind in Jspa- han fast unbekannt. Die schönste Zierde Jspahans aber sind die Schahar- bagh oder „vier Gärten“. Zwei prachtvolle Alleen, 70 Fuß breit und 3000 Schritte lang, an beiden Ufern des Zendeh=rud, stoßen mit einer Biegung an der Hauptbrücke des Flusses zusammen. Eine doppelte Reihe von luftigen und prächtigen Bäumen, mit einem Laube gleich der Platane, dem Lieblingsbaume der Perser, bil- den diese schönen Alleen, deren Seiten mit Kiosken, Gärten und Palästen besetzt sind. Diese, wiewol zum Theil unbewohnt, sind doch fast alle gut erhalten, leicht und gefällig im Styl, wie unsere Abbildung zeigt, fallen sie angenehm ins Auge, wenn wir auch Regelmäßigkeit und strengen Geschmack an ihnen vermissen. Der glänzendste Palast in Jspahan ist das Tschel- Situn oder der Palast der 40 Säulen, von Schah Abbas erbaut. Er nimmt den Mittelpunkt eines sehr bedeutenden Platzes ein, welchen mit Bäumen bepflanzte Kanäle durchziehen. Ein großes Wasserbecken dehnt sich vor ihm hin und gewährt ihm Kühle und Frische. Die Hauptfronte öffnet sich auf einen Garten, eine doppelte Reihe von 40 Fuß hohen Säulen, die sich auf dem Rücken von vier verbundenen Löwen von weißem Marmor er- heben, trägt das Dach. Die Schäfte dieser Säulen sind mit Laubarabesken von Glas, vergoldet und gemalt, bedeckt; einige sind spiralförmig gewunden, andere schie- ßen in goldenen Kronen zusammen, noch andere bilden Sterne oder andere phantastische Formen. Architrav und Basis sind mit Bildern ähnlicher Art im frische- sten Farbenglanz geschmückt und die Fußböden mit Teppichen von den herrlichsten Geweben belegt, die Alles, was Jspahan jetzt in dieser Art erzeugt, weit hinter sich zurücklassen. Ein hoher gewölbter Gang führt ins Jnnere einer großen Halle, wo aller Luxus des Orients mit unglaublicher Verschwendung ausge- breitet ist. Sechs große Wandgemälde schmücken die Seiten dieses Festsaals; diese Gemälde sind ohne Per- spective und in mancher Rücksicht voll kindischer Ver- stöße gegen die Regeln der Kunst angelegt, aber sie sind als Zeitbilder und für die Bildnisse der Personen und die Trachten der in Festgelagen und Schlachten versammelten Völker von Werth. ( Beschluß in Nr. 167. ) Die Luftvulkane bei Turbaco. Das Dorf Turbaco liegt auf der Nordküste von Co- lombia, in dem Departement Magdalena, unweit der Hauptstadt Cartagena und der Hafeninsel Tierra Bomba, etwas tiefer ins Land hinein, in einer reizenden und überaus gesunden Gegend, auf einer sanften Anhöhe am Saume eines majestätischen Waldes. Viele Europäer begeben sich von der Küste, wo während der Sommer- zeit eine außerordentliche Hitze und häufige Krankheiten herrschen, nach diesem anmuthigen Orte, dessen Woh- nungen aus leichtem Bambus aufgeführt und mit Palmblättern gedeckt sind. Hier und dort entspringen den Kalkfelsen der Umgegend klare Ströme, beschattet von dem prächtigen Laubwerk des Anacardium caracoli, eines hochstämmigen Baumes, von welchem unter den Eingeborenen die Sage geht, daß er in seinen Zweigen die unangenehmen und schädlichen Luftdünste auffange und ihre weitere Verbreitung hindere. Jn dieser ange- nehmen Gegend befinden sich, als seltene naturhistorische

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 166. Leipzig (Sachsen), 4. Juni 1836, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig166_1836/4>, abgerufen am 21.11.2024.