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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 176. Leipzig (Sachsen), 13. August 1836.

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Das Pfennig=Magazin
der
Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.


Nr. 176. ] Erscheint jeden Sonnabend. [August 13, 1836.


Bilder aus Rom. [Abbildung] Die Engelsburg in Rom.
[Beginn Spaltensatz]
I.

Wir haben unsere Leser schon mehr als einmal in die
alte Hauptstadt der Welt geführt. Von der Engels-
brücke aus zeigten wir ihm die riesigen Denkmale heid-
nischer und christlicher Zeit *), begleiteten ihn durch die
ungeheuern Hallen der Peterskirche **) und auf die
Piazza del Popolo ***) , wo mehr als irgendwo die
Contraste alter und neuer Zeit vor das Auge treten. Aber
diese Stadt ist so unermeßlich reich an historischen Er-
innerungen wie an Monumenten aller Jahrhunderte, sie
zieht, selbst von letztern abgesehen, durch ihre eigenthüm-
liche Stellung und ihre Verhältnisse, durch ihren localen
und ethnographischen Charakter, so sehr alle Blicke auf
sich, daß es nicht überflüssig sein mag, aus dem uner-
schöpflichen Schatze Dessen, was sich hier dem Beob-
[Spaltenumbruch] achter darbietet, noch Einiges in bunter Reihe zu wäh-
len, um nach und nach das Bild zu vervollständigen.

Es ist das rechte Tiberufer, zu welchem wir zu-
erst unsere Schritte lenken wollen, über die Engels-
brücke, die Älische Brücke der Alten, gehend, welche
allein in diesem Viertel geblieben, nachdem die vatica-
nische längst zusammengestürzt ist und nur unförmliche
Trümmer im Flußbette zeigt. Auf sieben Bogen ru-
hend, mit Bernini's allzu viel manierirten Statuen
geschmückt, führt die erstgenannte Brücke zu dem in
der Leostadt ( auch il Borgo genannt ) gelegenen Mauso-
leum Hadrian's, welches die vorstehende Abbildung in
seiner gegenwärtigen Gestalt zeigt. Das Grabmal des
Kaisers, schon unter den letzten Jmperatoren als Fe-
stung gebraucht, war nicht das einzige, welches seine
Bestimmung auf solche Weise änderte; demjenigen der
Cäcilia Metella, wo man eines so herrlichen Blicks
auf Campagna und Stadt sich erfreut, ging es im Mit-
telalter ebenso. Wie sehr das alte Gebäude bei dem
[Ende Spaltensatz]

*) Vgl. Pfennig=Magazin Nr. 64.
**) Vgl. Pfennig=Magazin Nr. 83.
***) Vgl. Pfennig=Magazin Nr. 110.
Das Pfennig=Magazin
der
Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.


Nr. 176. ] Erscheint jeden Sonnabend. [August 13, 1836.


Bilder aus Rom. [Abbildung] Die Engelsburg in Rom.
[Beginn Spaltensatz]
I.

Wir haben unsere Leser schon mehr als einmal in die
alte Hauptstadt der Welt geführt. Von der Engels-
brücke aus zeigten wir ihm die riesigen Denkmale heid-
nischer und christlicher Zeit *), begleiteten ihn durch die
ungeheuern Hallen der Peterskirche **) und auf die
Piazza del Popolo ***) , wo mehr als irgendwo die
Contraste alter und neuer Zeit vor das Auge treten. Aber
diese Stadt ist so unermeßlich reich an historischen Er-
innerungen wie an Monumenten aller Jahrhunderte, sie
zieht, selbst von letztern abgesehen, durch ihre eigenthüm-
liche Stellung und ihre Verhältnisse, durch ihren localen
und ethnographischen Charakter, so sehr alle Blicke auf
sich, daß es nicht überflüssig sein mag, aus dem uner-
schöpflichen Schatze Dessen, was sich hier dem Beob-
[Spaltenumbruch] achter darbietet, noch Einiges in bunter Reihe zu wäh-
len, um nach und nach das Bild zu vervollständigen.

Es ist das rechte Tiberufer, zu welchem wir zu-
erst unsere Schritte lenken wollen, über die Engels-
brücke, die Älische Brücke der Alten, gehend, welche
allein in diesem Viertel geblieben, nachdem die vatica-
nische längst zusammengestürzt ist und nur unförmliche
Trümmer im Flußbette zeigt. Auf sieben Bogen ru-
hend, mit Bernini's allzu viel manierirten Statuen
geschmückt, führt die erstgenannte Brücke zu dem in
der Leostadt ( auch il Borgo genannt ) gelegenen Mauso-
leum Hadrian's, welches die vorstehende Abbildung in
seiner gegenwärtigen Gestalt zeigt. Das Grabmal des
Kaisers, schon unter den letzten Jmperatoren als Fe-
stung gebraucht, war nicht das einzige, welches seine
Bestimmung auf solche Weise änderte; demjenigen der
Cäcilia Metella, wo man eines so herrlichen Blicks
auf Campagna und Stadt sich erfreut, ging es im Mit-
telalter ebenso. Wie sehr das alte Gebäude bei dem
[Ende Spaltensatz]

*) Vgl. Pfennig=Magazin Nr. 64.
**) Vgl. Pfennig=Magazin Nr. 83.
***) Vgl. Pfennig=Magazin Nr. 110.
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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 176. Leipzig (Sachsen), 13. August 1836, S. [257]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig176_1836/1>, abgerufen am 21.11.2024.