Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 1, [s. l.], [1669].

Bild:
<< vorherige Seite

voye wird seine Reiß mit etlich mitnehmenden Praesenten dieser Tagen
zu Wasser dahin fortsetzen/ und hat derselbe einig andern Orten zu pas-
siren keine Ordre/ sondern solle allein wegen begehrter Huldigung/ auch
unterscheidung der Gräntzen den Vezier informirn. Sonsten sollen
die Ungarischen Gräntzen mit starcken Besatzungen/ allwohin etliche
Regimenter zu Fuß Ordre empfangen/ versehen werden; Von hier ist
dermalen nichts passirendes zuvernehmen/ als daß man gegen Mariae
Liechtmeß von Ihro Käys. Maj. der Röm. Käyserin eine erfreuliche Ge-
burt hoffet/ worzu der Allerhöchste Glück und Gnad verleihen wolle.

Ein anders aus Wien/ vom 27. dito.

Aus denen Spanischen Niederlanden ist anhero berichtet worden/
daß die Königin in Spania auf deß Don Joan di Austria an Sie/ we-
gen seiner in Arragonien retirata abgelassenes Schreiben/ demselben
wieder Antwort ertheilen und dabey bedeuten lassen/ daß wofern er son-
sten einig andere ursachen nicht/ als allein wegen Ihrers Beichtvatters
habe/ solle demselben hierinnen billige Satisfaction auch sichers Geleit
nacher dem Königl. Hof zugelangen gegeben werden/ imfall er aber un-
ter dem praetext deß Beichtvatters das Gubernament in Hispanien mit
zuführen/ auch die hohe Ministros/ so wol bey Hofe/ als auf dem Land/
wider die jetzige Regierung zu fomentirn und aufzuwicklen sich unter-
stehen würde/ solle er versichert seyn/ daß als dann ein solches durch gantz
Spanien praescribirt, publicirt, auch er für einen offentlichen Rebellen
declarirt, nicht weniger Befelch ertheilt werden solle/ Ihme wo er auch
anzutreffen seyn möchte/ anzuhalten/ gefangen zu nehmen/ und entweder
lebendig oder todt nacher Madrit zu liefern/ was nun hierüber ferners
vorlauffen und wie sich Don Joan die Austria darauf erklären wird/ stehet
mit nechsten zuerwarten.

Rheinstrom vom 25. Dito.

Antorffer Brieff melden/ daß die wegen der Gräntzstreitung zu
Rüssel versamlet geweste Span. und Frantzösische Commissarien unver-
richter Sachen geschieden/ und wieder von dannen gereist/ deßwegen die
Span. Werbungen hin und wieder wegen eines gegen dem Frühling
mit Franckreich besagenden neuen Kriegs/ eyferig continuirt werden/
wie dann auch der Graf von Marcin in seine vorige charge gesetzt/ und
vom Brüßler Hof bereits hierüber complimentirt worden/ über welches
die Cron Spanien zu ihrem im Haag anwesenden Ambassadeur einen
Expressen geschickt/ und denselbigen bedeuten lassen/ weil man nunmehr
die der Cron Schweden versprochene subidien Gelder zubezahlen/ re-
solvirt,
daß er die Quarantie nochmals fordern/ und vermög der geschlos-
senen Triplen Alliantz wider Franckreich assistenz begehren soll/ deßwe-

gen

voye wird seine Reiß mit etlich mitnehmenden Præsenten dieser Tagen
zu Wasser dahin fortsetzen/ und hat derselbe einig andern Orten zu pas-
siren keine Ordre/ sondern solle allein wegen begehrter Huldigung/ auch
unterscheidung der Gräntzen den Vezier informirn. Sonsten sollen
die Ungarischen Gräntzen mit starcken Besatzungen/ allwohin etliche
Regimenter zu Fuß Ordre empfangen/ versehen werden; Von hier ist
dermalen nichts passirendes zuvernehmen/ als daß man gegen Mariæ
Liechtmeß von Ihro Käys. Maj. der Röm. Käyserin eine erfreuliche Ge-
burt hoffet/ worzu der Allerhöchste Glück und Gnad verleihen wolle.

Ein anders aus Wien/ vom 27. dito.

Aus denen Spanischen Niederlanden ist anhero berichtet worden/
daß die Königin in Spania auf deß Don Joan di Austria an Sie/ we-
gen seiner in Arragonien retirata abgelassenes Schreiben/ demselben
wieder Antwort ertheilen und dabey bedeuten lassen/ daß wofern er son-
sten einig andere ursachen nicht/ als allein wegen Ihrers Beichtvatters
habe/ solle demselben hierinnen billige Satisfaction auch sichers Geleit
nacher dem Königl. Hof zugelangen gegeben werden/ imfall er aber un-
ter dem prætext deß Beichtvatters das Gubernament in Hispanien mit
zuführen/ auch die hohe Ministros/ so wol bey Hofe/ als auf dem Land/
wider die jetzige Regierung zu fomentirn und aufzuwicklen sich unter-
stehen würde/ solle er versichert seyn/ daß als dann ein solches durch gantz
Spanien præscribirt, publicirt, auch er für einen offentlichen Rebellen
declarirt, nicht weniger Befelch ertheilt werden solle/ Ihme wo er auch
anzutreffen seyn möchte/ anzuhalten/ gefangen zu nehmen/ und entweder
lebendig oder todt nacher Madrit zu liefern/ was nun hierüber ferners
vorlauffen und wie sich Don Joan die Austria darauf erklären wird/ stehet
mit nechsten zuerwarten.

Rheinstrom vom 25. Dito.

Antorffer Brieff melden/ daß die wegen der Gräntzstreitung zu
Rüssel versamlet geweste Span. und Frantzösische Commissarien unver-
richter Sachen geschieden/ und wieder von dannen gereist/ deßwegen die
Span. Werbungen hin und wieder wegen eines gegen dem Frühling
mit Franckreich besagenden neuen Kriegs/ eyferig continuirt werden/
wie dann auch der Graf von Marcin in seine vorige charge gesetzt/ und
vom Brüßler Hof bereits hierüber complimentirt worden/ über welches
die Cron Spanien zu ihrem im Haag anwesenden Ambassadeur einen
Expressen geschickt/ und denselbigen bedeuten lassen/ weil man nunmehr
die der Cron Schweden versprochene subidien Gelder zubezahlen/ re-
solvirt,
daß er die Quarantie nochmals fordern/ und vermög der geschlos-
senen Triplen Alliantz wider Franckreich assistenz begehren soll/ deßwe-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
voye wird seine Reiß mit etlich mitnehmenden Præsenten dieser Tagen<lb/>
zu Wasser dahin fortsetzen/ und hat derselbe einig andern Orten zu pas-<lb/>
siren keine Ordre/ sondern solle allein wegen begehrter Huldigung/ auch<lb/>
unterscheidung der Gräntzen den Vezier <hi rendition="#aq">informirn</hi>. Sonsten sollen<lb/>
die Ungarischen Gräntzen mit starcken Besatzungen/ allwohin etliche<lb/>
Regimenter zu Fuß Ordre empfangen/ versehen werden; Von hier ist<lb/>
dermalen nichts passirendes zuvernehmen/ als daß man gegen Mariæ<lb/>
Liechtmeß von Ihro Käys. Maj. der Röm. Käyserin eine erfreuliche Ge-<lb/>
burt hoffet/ worzu der Allerhöchste Glück und Gnad verleihen wolle.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Ein anders aus Wien/ vom 27. dito.</head><lb/>
        <p>Aus denen Spanischen Niederlanden ist anhero berichtet worden/<lb/>
daß die Königin in Spania auf deß <hi rendition="#aq">Don Joan di Austria</hi> an Sie/ we-<lb/>
gen seiner in Arragonien <hi rendition="#aq">retirata</hi> abgelassenes Schreiben/ demselben<lb/>
wieder Antwort ertheilen und dabey bedeuten lassen/ daß wofern er son-<lb/>
sten einig andere ursachen nicht/ als allein wegen Ihrers Beichtvatters<lb/>
habe/ solle demselben hierinnen billige <hi rendition="#aq">Satisfaction</hi> auch sichers Geleit<lb/>
nacher dem Königl. Hof zugelangen gegeben werden/ imfall er aber un-<lb/>
ter dem <hi rendition="#aq">prætext</hi> deß Beichtvatters das Gubernament in Hispanien mit<lb/>
zuführen/ auch die hohe Ministros/ so wol bey Hofe/ als auf dem Land/<lb/>
wider die jetzige Regierung zu <hi rendition="#aq">fomentirn</hi> und aufzuwicklen sich unter-<lb/>
stehen würde/ solle er versichert seyn/ daß als dann ein solches durch gantz<lb/>
Spanien <hi rendition="#aq">præscribirt, publicirt,</hi> auch er für einen offentlichen Rebellen<lb/><hi rendition="#aq">declarirt,</hi> nicht weniger Befelch ertheilt werden solle/ Ihme wo er auch<lb/>
anzutreffen seyn möchte/ anzuhalten/ gefangen zu nehmen/ und entweder<lb/>
lebendig oder todt nacher Madrit zu liefern/ was nun hierüber ferners<lb/>
vorlauffen und wie sich <hi rendition="#aq">Don Joan die Austria</hi> darauf erklären wird/ stehet<lb/>
mit nechsten zuerwarten.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Rheinstrom vom 25. Dito.</head><lb/>
        <p>Antorffer Brieff melden/ daß die wegen der Gräntzstreitung zu<lb/>
Rüssel versamlet geweste Span. und Frantzösische Commissarien unver-<lb/>
richter Sachen geschieden/ und wieder von dannen gereist/ deßwegen die<lb/>
Span. Werbungen hin und wieder wegen eines gegen dem Frühling<lb/>
mit Franckreich besagenden neuen Kriegs/ eyferig <hi rendition="#aq">continuirt</hi> werden/<lb/>
wie dann auch der Graf von Marcin in seine vorige <hi rendition="#aq">charge</hi> gesetzt/ und<lb/>
vom Brüßler Hof bereits hierüber <hi rendition="#aq">complimentirt</hi> worden/ über welches<lb/>
die Cron Spanien zu ihrem im Haag anwesenden Ambassadeur einen<lb/><hi rendition="#aq">Expressen</hi> geschickt/ und denselbigen bedeuten lassen/ weil man nunmehr<lb/>
die der Cron Schweden versprochene <hi rendition="#aq">subidien</hi> Gelder zubezahlen/ <hi rendition="#aq">re-<lb/>
solvirt,</hi> daß er die Quarantie nochmals fordern/ und vermög der geschlos-<lb/>
senen <hi rendition="#aq">Triplen</hi> Alliantz wider Franckreich <hi rendition="#aq">assistenz</hi> begehren soll/ deßwe-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] voye wird seine Reiß mit etlich mitnehmenden Præsenten dieser Tagen zu Wasser dahin fortsetzen/ und hat derselbe einig andern Orten zu pas- siren keine Ordre/ sondern solle allein wegen begehrter Huldigung/ auch unterscheidung der Gräntzen den Vezier informirn. Sonsten sollen die Ungarischen Gräntzen mit starcken Besatzungen/ allwohin etliche Regimenter zu Fuß Ordre empfangen/ versehen werden; Von hier ist dermalen nichts passirendes zuvernehmen/ als daß man gegen Mariæ Liechtmeß von Ihro Käys. Maj. der Röm. Käyserin eine erfreuliche Ge- burt hoffet/ worzu der Allerhöchste Glück und Gnad verleihen wolle. Ein anders aus Wien/ vom 27. dito. Aus denen Spanischen Niederlanden ist anhero berichtet worden/ daß die Königin in Spania auf deß Don Joan di Austria an Sie/ we- gen seiner in Arragonien retirata abgelassenes Schreiben/ demselben wieder Antwort ertheilen und dabey bedeuten lassen/ daß wofern er son- sten einig andere ursachen nicht/ als allein wegen Ihrers Beichtvatters habe/ solle demselben hierinnen billige Satisfaction auch sichers Geleit nacher dem Königl. Hof zugelangen gegeben werden/ imfall er aber un- ter dem prætext deß Beichtvatters das Gubernament in Hispanien mit zuführen/ auch die hohe Ministros/ so wol bey Hofe/ als auf dem Land/ wider die jetzige Regierung zu fomentirn und aufzuwicklen sich unter- stehen würde/ solle er versichert seyn/ daß als dann ein solches durch gantz Spanien præscribirt, publicirt, auch er für einen offentlichen Rebellen declarirt, nicht weniger Befelch ertheilt werden solle/ Ihme wo er auch anzutreffen seyn möchte/ anzuhalten/ gefangen zu nehmen/ und entweder lebendig oder todt nacher Madrit zu liefern/ was nun hierüber ferners vorlauffen und wie sich Don Joan die Austria darauf erklären wird/ stehet mit nechsten zuerwarten. Rheinstrom vom 25. Dito. Antorffer Brieff melden/ daß die wegen der Gräntzstreitung zu Rüssel versamlet geweste Span. und Frantzösische Commissarien unver- richter Sachen geschieden/ und wieder von dannen gereist/ deßwegen die Span. Werbungen hin und wieder wegen eines gegen dem Frühling mit Franckreich besagenden neuen Kriegs/ eyferig continuirt werden/ wie dann auch der Graf von Marcin in seine vorige charge gesetzt/ und vom Brüßler Hof bereits hierüber complimentirt worden/ über welches die Cron Spanien zu ihrem im Haag anwesenden Ambassadeur einen Expressen geschickt/ und denselbigen bedeuten lassen/ weil man nunmehr die der Cron Schweden versprochene subidien Gelder zubezahlen/ re- solvirt, daß er die Quarantie nochmals fordern/ und vermög der geschlos- senen Triplen Alliantz wider Franckreich assistenz begehren soll/ deßwe- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0001_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0001_1669/2
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 1, [s. l.], [1669], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0001_1669/2>, abgerufen am 21.11.2024.