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Ordinari Postzeitung. Nr. 3, [s. l.], [1669].

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Haag/ vom 2. dito.

Particular-Schreiben melden/ Franckreich habe sich schon mit Spa-
nia dieser Gestalt verglichen/ daß die Grafschafft Burgund an Franckr.
verbleiben/ und selbiger König seine hie in Flandern erhaltenen conque-
sten,
wo nicht alle/ jedoch der gestalt an Spanien restituiren solle/ daß sie
unter sich in guter Sicherheit hinfüro leben mögten/ welches hie einen
neuen Verdacht und Jalousie erwecken solte/ als ob Franckreich sich dann
gegen diesen Staat setzen/ und mit ihme in ruptur kommen mögte wor-
zu die vicinität/ sonderlich aber die bey Franckreich vorgenommene Ost-
und West-Indische desseinen, den ehesten Anlaß geben dörffen/ und
soll sich der Gesandter Colbert in Londen bey privat discursen wohl so
weit ausgelassen haben/ daß dieses Staats Regierung bey einigen/ we-
nigen verhasten Leuten geführet/ und nichtigen Personen bestünde/ und
also leicht über einen Hauffen zu werffen were. Man hat gegen Wie-
derkunfft deß Holländischen Landtags auch Deputirte aus den 5. Admi-
ralitets Collegien hieher verschrieben/ die Seesachen gegen den ausste-
henden Frühling zu respiciren/ und wie bey vielen über der Convoy und
Licenten irregularität geklaget wird/ darüber ein erträglicher regli-
ment
zu machen.

Hamburg vom 26. Decemb. Anno 1668.

In den Hertzogthum Pommern und Bremen/ ist nun von eini-
gen Soldaten/ weil die Cron Schwed. nicht allein alle national Völ-
cker in die Reichs Provinzien über See führen/ die Reuter und Dra-
goner/ ohne was nach Liffland gebracht worden/ abdancken/ sondern
auch bey allen Compag. zu Fuß/ 2. in eine reducirn, die übrige Offici-
rer cassirn/ und die Vestungen nur nach Nothdurfft besetzen lassen/
nichts mehr zu hören. Und wird gehoffet/ daß die Unterthanen auf
so lange Beschwernus/ umb ins künfftig/ damit sie sich wieder erholen
können/ desto mehr verschonet werden sollen. So werden zu Lauen-
burg die Tromeln/ umb einige Comp. zu Fuß zusammen zu bringen ge-
rühret/ deßgleichen nimt auch Pfaltzgr. Adolphs Johann F. D. welcher
sich annoch allhier befindet/ viel von den abgedanckten und bereits
mundirten Schwed. Reutern/ dem Verlaut nach zu Chur Pfaltz zu
gehen/ an. Und melden Frantz. Brieff/ daß unterschiedliche selbiger
Nation gehörige Schiff/ worunter eines nach West Indien segeln sol-
len/ durch Ungewitter zu Grund gangen. So ist der junge Graf
Oxenstiern/ welcher als Extraord. Schwed. Gesander nacher Portu-
gall gehet/ zu Londen angelangt/ allwo man auch deß Printzen von
Toscana aus Spania/ für welchen in aller eyl eine Fregat Ihne in
Gallicien aus dem Haffen Conrogne abzuholen/ ausgerüstet wird/
gewärtig. Und hat die Admiralität den Ritter Allen, weiln die Bar-

barn

Haag/ vom 2. dito.

Particular-Schreiben melden/ Franckreich habe sich schon mit Spa-
nia dieser Gestalt verglichen/ daß die Grafschafft Burgund an Franckr.
verbleiben/ und selbiger König seine hie in Flandern erhaltenen conque-
sten,
wo nicht alle/ jedoch der gestalt an Spanien restituiren solle/ daß sie
unter sich in guter Sicherheit hinfüro leben mögten/ welches hie einen
neuen Verdacht und Jalousie erwecken solte/ als ob Franckreich sich dañ
gegen diesen Staat setzen/ und mit ihme in ruptur kommen mögte wor-
zu die vicinität/ sonderlich aber die bey Franckreich vorgenommene Ost-
und West-Indische desseinen, den ehesten Anlaß geben dörffen/ und
soll sich der Gesandter Colbert in Londen bey privat discursen wohl so
weit ausgelassen haben/ daß dieses Staats Regierung bey einigen/ we-
nigen verhasten Leuten geführet/ und nichtigen Personen bestünde/ und
also leicht über einen Hauffen zu werffen were. Man hat gegen Wie-
derkunfft deß Holländischen Landtags auch Deputirte aus den 5. Admi-
ralitets Collegien hieher verschrieben/ die Seesachen gegen den ausste-
henden Frühling zu respiciren/ und wie bey vielen über der Convoy und
Licenten irregularität geklaget wird/ darüber ein erträglicher regli-
ment
zu machen.

Hamburg vom 26. Decemb. Anno 1668.

In den Hertzogthum Pommern und Bremen/ ist nun von eini-
gen Soldaten/ weil die Cron Schwed. nicht allein alle national Völ-
cker in die Reichs Provinzien über See führen/ die Reuter und Dra-
goner/ ohne was nach Liffland gebracht worden/ abdancken/ sondern
auch bey allen Compag. zu Fuß/ 2. in eine reducirn, die übrige Offici-
rer cassirn/ und die Vestungen nur nach Nothdurfft besetzen lassen/
nichts mehr zu hören. Und wird gehoffet/ daß die Unterthanen auf
so lange Beschwernus/ umb ins künfftig/ damit sie sich wieder erholen
können/ desto mehr verschonet werden sollen. So werden zu Lauen-
burg die Tromeln/ umb einige Comp. zu Fuß zusammen zu bringen ge-
rühret/ deßgleichen nimt auch Pfaltzgr. Adolphs Johann F. D. welcher
sich annoch allhier befindet/ viel von den abgedanckten und bereits
mundirten Schwed. Reutern/ dem Verlaut nach zu Chur Pfaltz zu
gehen/ an. Und melden Frantz. Brieff/ daß unterschiedliche selbiger
Nation gehörige Schiff/ worunter eines nach West Indien segeln sol-
len/ durch Ungewitter zu Grund gangen. So ist der junge Graf
Oxenstiern/ welcher als Extraord. Schwed. Gesander nacher Portu-
gall gehet/ zu Londen angelangt/ allwo man auch deß Printzen von
Toscana aus Spania/ für welchen in aller eyl eine Fregat Ihne in
Gallicien aus dem Haffen Conrogne abzuholen/ ausgerüstet wird/
gewärtig. Und hat die Admiralität den Ritter Allen, weiln die Bar-

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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 3, [s. l.], [1669], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0003_1669/3>, abgerufen am 21.11.2024.