Ordinari Postzeitung. Nr. 6, [s. l.], [1668].let immer mehr/ daß einige Frantz. Völcker nach der freyen Gravschafft/ Cöln von 9. Febr. Es wird von Londen geschrieben/ das daselbst und an andern Orten Pariß den 2. Febr. Als der Marschall de Thurene zu dem König untern andern gesa- Bey-
let immer mehr/ daß einige Frantz. Völcker nach der freyen Gravschafft/ Cöln von 9. Febr. Es wird von Londen geschrieben/ das daselbst und an andern Orten Pariß den 2. Febr. Als der Marschall de Thurene zu dem König untern andern gesa- Bey-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> let immer mehr/ daß einige Frantz. Völcker nach der freyen Gravschafft/<lb/> dafern sich nicht <hi rendition="#aq">Mediatores</hi> finden/ ehistens gehen dörfften/ diese erbietet<lb/> sich <hi rendition="#aq">neutral</hi> zu seyn/ oder Schweitzerische Quarnison einzunehmen/ der<lb/> König wil sich aber darzu nicht verstehen. Und wird auch die Frantzösische<lb/> Armee unterm Marschal <hi rendition="#aq">de Crequi</hi> sehr verstärcket/ und werden viel der-<lb/> gleichen Völcker nach Lothringen <hi rendition="#aq">commandirt,</hi> welches man dafür hält/<lb/> daß es auf Lützenburg angesehen seye/ andere aber meinen es zu dem Ende<lb/> die Spanischen nur zu <hi rendition="#aq">divertirn</hi>, damit sie ihr Vorhaben gegen Na-<lb/> mur richten könten. Und bestehet die zwischen Engl. und Holland ge-<lb/> schlossene <hi rendition="#aq">Liga</hi> eigentlichen darinn/ weil Franckreich sich zum Frieden an-<lb/> erbiete/ man allen Fleiß anwenden solle/ solchen in der Christenheit zu erhal-<lb/> ten/ und sich dahin zu bemühen/ Franckreich zu bewegen/ einen Stillstand<lb/> der Waffen biß <hi rendition="#aq">ultimo</hi> Maji anzugehen/ indessen man mit Spania han-<lb/> deln wolte/ die <hi rendition="#aq">conquestirte</hi> Plätz Franckreich zu <hi rendition="#aq">cedirn,</hi> oder eine <hi rendition="#aq">æquiva-</hi><lb/> lentz dafür zu geben/ dafern aber Spania in solcher Zeit nicht dahin zu ver-<lb/> mögen/ sich Franckreich so lang still halten solte/ biß Engl. und Holland<lb/> das Werck erhebt haben würden/ und als man dieses <hi rendition="#aq">project</hi> den Span.<lb/> und Frantzösischen Ambassadorn im Haag vorgelegt/ haben sie sich bee-<lb/> derseits sehr darüber <hi rendition="#aq">alterirt,</hi> und weil vermög geschlossener Alliantz zwi-<lb/> schen Engl. Schweden und Holland die <hi rendition="#aq">negotien</hi> betreffend/ jeder Theil<lb/> ein Anzahl Orlochs Schiff in See halten solle/ als wird an denselbigen<lb/> starck <hi rendition="#aq">armirt</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cöln von 9. Febr.</head><lb/> <p>Es wird von Londen geschrieben/ das daselbst und an andern Orten<lb/> in England sich abermal ein grosser Comet mit einem langen Schweiff/<lb/> anfänglich blutroth/ hernach wie lauter Feuer sehen lasse. So mel-<lb/> ten die Haagische Brieff/ daß der Herr von Peinigen seine Ambassada<lb/> nach Pariß in wenig Tagen fortsetzen werde/ die von Printz Moritz und<lb/> Herrn von Beverning aber/ nacher Wien/ bleibt wegen bösen wetters und<lb/> vorhabender Werbung etwas ausgesetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 2. Febr.</head><lb/> <p>Als der Marschall <hi rendition="#aq">de Thurene</hi> zu dem König untern andern gesa-<lb/> get/ das derselbe in dem vergangenen Jahr in dem Niederland stattliche<lb/> Oerter erlanget hätte/ und es wurde gut seyn/ wann man sie die folgende<lb/> Jahre könte erhalten/ entweder durch die Waffen oder durch gütliche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bey-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
let immer mehr/ daß einige Frantz. Völcker nach der freyen Gravschafft/
dafern sich nicht Mediatores finden/ ehistens gehen dörfften/ diese erbietet
sich neutral zu seyn/ oder Schweitzerische Quarnison einzunehmen/ der
König wil sich aber darzu nicht verstehen. Und wird auch die Frantzösische
Armee unterm Marschal de Crequi sehr verstärcket/ und werden viel der-
gleichen Völcker nach Lothringen commandirt, welches man dafür hält/
daß es auf Lützenburg angesehen seye/ andere aber meinen es zu dem Ende
die Spanischen nur zu divertirn, damit sie ihr Vorhaben gegen Na-
mur richten könten. Und bestehet die zwischen Engl. und Holland ge-
schlossene Liga eigentlichen darinn/ weil Franckreich sich zum Frieden an-
erbiete/ man allen Fleiß anwenden solle/ solchen in der Christenheit zu erhal-
ten/ und sich dahin zu bemühen/ Franckreich zu bewegen/ einen Stillstand
der Waffen biß ultimo Maji anzugehen/ indessen man mit Spania han-
deln wolte/ die conquestirte Plätz Franckreich zu cedirn, oder eine æquiva-
lentz dafür zu geben/ dafern aber Spania in solcher Zeit nicht dahin zu ver-
mögen/ sich Franckreich so lang still halten solte/ biß Engl. und Holland
das Werck erhebt haben würden/ und als man dieses project den Span.
und Frantzösischen Ambassadorn im Haag vorgelegt/ haben sie sich bee-
derseits sehr darüber alterirt, und weil vermög geschlossener Alliantz zwi-
schen Engl. Schweden und Holland die negotien betreffend/ jeder Theil
ein Anzahl Orlochs Schiff in See halten solle/ als wird an denselbigen
starck armirt.
Cöln von 9. Febr.
Es wird von Londen geschrieben/ das daselbst und an andern Orten
in England sich abermal ein grosser Comet mit einem langen Schweiff/
anfänglich blutroth/ hernach wie lauter Feuer sehen lasse. So mel-
ten die Haagische Brieff/ daß der Herr von Peinigen seine Ambassada
nach Pariß in wenig Tagen fortsetzen werde/ die von Printz Moritz und
Herrn von Beverning aber/ nacher Wien/ bleibt wegen bösen wetters und
vorhabender Werbung etwas ausgesetzt.
Pariß den 2. Febr.
Als der Marschall de Thurene zu dem König untern andern gesa-
get/ das derselbe in dem vergangenen Jahr in dem Niederland stattliche
Oerter erlanget hätte/ und es wurde gut seyn/ wann man sie die folgende
Jahre könte erhalten/ entweder durch die Waffen oder durch gütliche
Bey-
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