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Ordinari Postzeitung. Nr. 6, [s. l.], [1668].

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Beylegung. Hat der König geantwortet: Warumb? Aus Ursachen/
sagte der Marschal/ weil unsere Feinde sehr starck werden/ und Ihre Ver-
bündnusse billich zu fürchten. Wie so? sagte der König aufs neue und et-
was zornig/ versicherlich ich wil dieses Jahr die Niederlanden haben/ oder
ich und ihr müssen crepiren: dardurch dann gnugsam erhellet/ wie wenig
derselbe zum Frieden geneigt sey.

Hamburg von 25. Jenner.

Aus Dennemarck hat man/ daß selbige Kriegs-Flotte/ künff-
tiges Vor-Jahr zu ein und andern dessein, so biß dato noch nicht bekant/
zu gebrauchen/ starck ausgerüstet werde. So hat der Hertzog von Holl-
stein Ploen sein Regmt. von 1200. Köpffen vor Spania gehörig/ mehren
theils beysammen/ und verlaut/ Hr. Graf Königsmarck/ welcher ehest hi-
siger Orten aus Schweden erwartet wird/ habe mit dem zu Stockholm
gewesten Käis. Gesand. ein Regimt. von 1000. Reutern zu werben/ einen
Accord getroffen/ und sich in des Hauses Oestr. Dienst begeben/ daraus
man dann beeder hohen Partheyen grosse Vertreulichkeit schliessen will.
Und seynd dieser Tagen zu Lübeck Königl. Dähn. wie auch Chur Bran-
denburgische Gesandte/ deßgleichen des Hertzogs von Hollstein Plöen und
Braunschw. Wolffenbüt. Deputirte angekommen/ und werden noch täg-
lich mehr erwartet/ deren Verrichtung nechstens zu vernehmen stehet.
Sonst hat man aus Franckr. daß zu Chalons ein erschröckliches Donner-
Wetter gewesen/ dardurch selbige Haupt/ wie auch die S. Martins-
Kirch und eine Abbtey samt vielen Häusern gantz verbrandt/ und hat der
König zu wiederaufrichtung der Gebäuen für 50000. Cronen Holtz zu
hauen erlaubt/ und zu Lyon abermaln 150. Stuck giessen/ auch im Zeug-
haus zu Paris viel Granaten und Feuer-Kugeln verfertigen lassen.

Aus Wißmar den 23. diß: Was etwa bey vorigen der in Pom-
mern stehenden Regimt. Reuter wegen für erwehnung gethan worden/ ver-
hält sich nicht allein also/ sondern es seynd auch auffm Reich Schweden für
diselbe breits in 20000. Reichsthl. übermacht worden/ und werden für sie
biß zum Monat Aprilis dieses lauffenden Jahrs noch in 40000. Reichsthl.
unfehlbar erwartet/ welches den Land Ständten ein gute erleuterung wird
geben können. Was die neulichst geschlossene Liga zwischen England/
Schweden und Holland nach sich ziehen/ und welche Potentaten sich
mehr darein begeben/ oder bey jetzigen conjuncturn sich veranlassen wer-
den/ wird sich künfftig besser nacheinander declariren müssen.

Oder

Beylegung. Hat der König geantwortet: Warumb? Aus Ursachen/
sagte der Marschal/ weil unsere Feinde sehr starck werden/ und Ihre Ver-
bündnusse billich zu fürchten. Wie so? sagte der König aufs neue und et-
was zornig/ versicherlich ich wil dieses Jahr die Niederlanden haben/ oder
ich und ihr müssen crepiren: dardurch dann gnugsam erhellet/ wie wenig
derselbe zum Frieden geneigt sey.

Hamburg von 25. Jenner.

Aus Dennemarck hat man/ daß selbige Kriegs-Flotte/ künff-
tiges Vor-Jahr zu ein und andern dessein, so biß dato noch nicht bekant/
zu gebrauchen/ starck ausgerüstet werde. So hat der Hertzog von Holl-
stein Ploen sein Regmt. von 1200. Köpffen vor Spania gehörig/ mehren
theils beysammen/ und verlaut/ Hr. Graf Königsmarck/ welcher ehest hi-
siger Orten aus Schweden erwartet wird/ habe mit dem zu Stockholm
gewesten Käis. Gesand. ein Regimt. von 1000. Reutern zu werben/ einen
Accord getroffen/ und sich in des Hauses Oestr. Dienst begeben/ daraus
man dann beeder hohen Partheyen grosse Vertreulichkeit schliessen will.
Und seynd dieser Tagen zu Lübeck Königl. Dähn. wie auch Chur Bran-
denburgische Gesandte/ deßgleichen des Hertzogs von Hollstein Plöen und
Braunschw. Wolffenbüt. Deputirte angekommen/ und werden noch täg-
lich mehr erwartet/ deren Verrichtung nechstens zu vernehmen stehet.
Sonst hat man aus Franckr. daß zu Chalons ein erschröckliches Donner-
Wetter gewesen/ dardurch selbige Haupt/ wie auch die S. Martins-
Kirch und eine Abbtey samt vielen Häusern gantz verbrandt/ und hat der
König zu wiederaufrichtung der Gebäuen für 50000. Cronen Holtz zu
hauen erlaubt/ und zu Lyon abermaln 150. Stuck giessen/ auch im Zeug-
haus zu Paris viel Granaten und Feuer-Kugeln verfertigen lassen.

Aus Wißmar den 23. diß: Was etwa bey vorigen der in Pom-
mern stehenden Regimt. Reuter wegen für erwehnung gethan worden/ ver-
hält sich nicht allein also/ sondern es seynd auch auffm Reich Schweden für
diselbe breits in 20000. Reichsthl. übermacht worden/ und werden für sie
biß zum Monat Aprilis dieses lauffenden Jahrs noch in 40000. Reichsthl.
unfehlbar erwartet/ welches den Land Ständten ein gute erleuterung wird
geben können. Was die neulichst geschlossene Liga zwischen England/
Schweden und Holland nach sich ziehen/ und welche Potentaten sich
mehr darein begeben/ oder bey jetzigen conjuncturn sich veranlassen wer-
den/ wird sich künfftig besser nacheinander declariren müssen.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:00Z)

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 6, [s. l.], [1668], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0006_1668/3>, abgerufen am 21.11.2024.