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Ordinari Postzeitung. Nr. 7, [s. l.], [1668].

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acht Tagen auffm Haag auch dorthin aufbrechen/ zu dem Ende sein Kö-
nig das armistitium biß ult. Maji consentirt haben solle/ noch starck gere-
det. Sonsten will verlauten/ ob were Franche Comte an Franckreich
durch Güte und ohne Verlust eintzigen Manns kommen/ die Gewißheit
giebt die Zeit.

Hamburg von 1. Dito.

Die Spanischen Werbungen haben allhier noch starcken Zulauff/
und verlaut/ daß man auch zu Pferd dergleichen anstellen werde/ wie dann
zu dem Ende etliche 100 paar Stiffel/ und in die 500. Koller bestellet/ hin-
gegen in hinter Pommern den Span. Werbern/ sich von dort hinweg zu
machen/ weil der Churf. von Brandenburg selber Orten 1. Regim. Tra-
goner aufzurichten willens/ bedeutet worden. Indessen ist hiesiche Stadt/
wie man sich mit Dennemarck (von dar deß Herrn Statthalters Gabel
Sohn mit einem zimlichen commitat, als extra ord. Gesandter nacher
Franckr. zu gehen/ anhero kommen) vergleichen möge/ auf mittel bedacht.
Und wird von Lübeck geschrieben/ daß abermal eine von Stockholm kom-
mene Schutte bey Treptau gesuncken/ davon man aber die Güter noch
kümmerlich erhalten. So hat man aus Franckr. Nachricht/ daß Duc
de Montmouth
aus Engl. zu Pariß angelangt/ welcher mitgebracht/ daß
sein König die Cron Schweden und Holland eine Liga, und 4. Tag her-
nach noch darzu geschlossen Friedens Propositiones, beeden Cronen Spa-
nien und Franckreich fürzuschlagen/ und dabey anzudeuten/ daß welcher
Theil solche nicht annehmen würde/ Sie desselben Feinde seyn wollen/ zu-
mal sie 80. Kriegs Schiffe und 25000. Mann zu Land in Bereitschafft
hätten/ worauf der König in Franckr. Mons. Colbert nacher Aachen
aufzubrechen/ und zu erkennen zu geben/ daß sie sich gern zu den tractaten
verstehen wollen/ beordert/ weil man aber die Frantzösische armaturn vor
Augen siehet/ und mit solchen noch immer continuirt wird/ als wird an ei-
nen Frieden starck gezweiffelt.

Cöln von 16. Febr.

Niederländische Brieff berichten/ daß Don Joan di Austria zwar
mit Volck und Geld zu St. Sebastian angelangt/ aber durch einen Ex-
pressen
wieder um zu ruck/ ohne/ daß man die Ursach wuste/ entbotten.
Und weil man den Frantzosen die Contribution umb Brüssel verweigert/

als

acht Tagen auffm Haag auch dorthin aufbrechen/ zu dem Ende sein Kö-
nig das armistitium biß ult. Maji consentirt haben solle/ noch starck gere-
det. Sonsten will verlauten/ ob were Franche Comte an Franckreich
durch Güte und ohne Verlust eintzigen Manns kommen/ die Gewißheit
giebt die Zeit.

Hamburg von 1. Dito.

Die Spanischen Werbungen haben allhier noch starcken Zulauff/
und verlaut/ daß man auch zu Pferd dergleichen anstellen werde/ wie dann
zu dem Ende etliche 100 paar Stiffel/ und in die 500. Koller bestellet/ hin-
gegen in hinter Pommern den Span. Werbern/ sich von dort hinweg zu
machen/ weil der Churf. von Brandenburg selber Orten 1. Regim. Tra-
goner aufzurichten willens/ bedeutet worden. Indessen ist hiesiche Stadt/
wie man sich mit Dennemarck (von dar deß Herrn Statthalters Gabel
Sohn mit einem zimlichen commitat, als extra ord. Gesandter nacher
Franckr. zu gehen/ anhero kommen) vergleichen möge/ auf mittel bedacht.
Und wird von Lübeck geschrieben/ daß abermal eine von Stockholm kom-
mene Schutte bey Treptau gesuncken/ davon man aber die Güter noch
kümmerlich erhalten. So hat man aus Franckr. Nachricht/ daß Duc
de Montmouth
aus Engl. zu Pariß angelangt/ welcher mitgebracht/ daß
sein König die Cron Schweden und Holland eine Liga, und 4. Tag her-
nach noch darzu geschlossen Friedens Propositiones, beeden Cronen Spa-
nien und Franckreich fürzuschlagen/ und dabey anzudeuten/ daß welcher
Theil solche nicht annehmen würde/ Sie desselben Feinde seyn wollen/ zu-
mal sie 80. Kriegs Schiffe und 25000. Mann zu Land in Bereitschafft
hätten/ worauf der König in Franckr. Mons. Colbert nacher Aachen
aufzubrechen/ und zu erkennen zu geben/ daß sie sich gern zu den tractaten
verstehen wollen/ beordert/ weil man aber die Frantzösische armaturn vor
Augen siehet/ und mit solchen noch immer continuirt wird/ als wird an ei-
nen Frieden starck gezweiffelt.

Cöln von 16. Febr.

Niederländische Brieff berichten/ daß Don Joan di Austria zwar
mit Volck und Geld zu St. Sebastian angelangt/ aber durch einen Ex-
pressen
wieder um zu ruck/ ohne/ daß man die Ursach wuste/ entbotten.
Und weil man den Frantzosen die Contribution umb Brüssel verweigert/

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Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:10Z)

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 7, [s. l.], [1668], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0007_1668/3>, abgerufen am 21.11.2024.