Ordinari Postzeitung. Nr. 10, [s. l.], [1668].Cölln den 8. Marti. Jüngste Pariser Brieff melden/ daß der Fried zwischen Spania und Oderstrom den 3. Marti. Der König in Polen hat wegen begehrter Abschaffung der Anwe- Sultzbach/ vom 17. Martii[i]. VergangenMittwoch seynd deß Käys. Hrn. Abgesandtens Herrn Cölln den 8. Marti. Jüngste Pariser Brieff melden/ daß der Fried zwischen Spania und Oderstrom den 3. Marti. Der König in Polen hat wegen begehrter Abschaffung der Anwe- Sultzbach/ vom 17. Martii[i]. VergangenMittwoch seynd deß Käys. Hrn. Abgesandtens Herrn <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 8. Marti.</head><lb/> <p>Jüngste Pariser Brieff melden/ daß der Fried zwischen Spania und<lb/> Partugall vor-geschlossen je länger je mehr bestättiget werde/ worbey ver-<lb/> lautet/ daß selbiger neue König eine Princessin von Insbruck Heyrathen<lb/> solte. So werden in Franckr. viel Säcke/ derselben bey Belägerung eines<lb/><hi rendition="#aq">importi</hi>renden Platzes mit Erden gefüllet/ sich zu bedienen/ verfertiget/ und<lb/> weil die <hi rendition="#aq">Contagion</hi> so starck zu Rüssel grassiret/ hat man zu Pariß alle<lb/> Handlung verbotten. Hergegen wird von Antorff berichtet/ daß der<lb/><hi rendition="#aq">Don Joan di Austria</hi> nunmehr nach den Niederlanden wieder unter Wegs/<lb/> und täglich mit 8000. Mann und vielen Geld zu St. Sebastian mit höch-<lb/> sten Verlangen erwarttet werde/ bey dessen Ankunfft in solchen Guberno<lb/> alles in bessern Standt zuerhalten/ verhofft wird/ wie man denn inzwi-<lb/> schen mit der <hi rendition="#aq">Armatur</hi> auch allda sehr starck <hi rendition="#aq">continuiret.</hi> Weil nun die<lb/> Frantz. sich den Lützenburg. immer stärcker nähern/ ist zu besorgen/ daß<lb/> man in kurtzen schlechte Nachricht von dannen haben dörffte/ unterdessen<lb/> wird in Holland mit Ausrüstung selbiger vorhabenden Kriegs-Schiff<lb/> und <hi rendition="#aq">compli</hi>rung der 12000. Mann wieder starck fortgefahren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom den 3. Marti.</head><lb/> <p>Der König in Polen hat wegen begehrter Abschaffung der Anwe-<lb/> senden Gesandschafft/ weil es ihme und der Cron nachtheilig/ auch aller<lb/> Völcker Rechte zu wider/ in seiner von sich gegebenen endlichen <hi rendition="#aq">declara-<lb/> tion</hi> starcke <hi rendition="#aq">motiven</hi> angeführt/ wie nemlich durch solche Abschaffung der<lb/> selben Principalen höchlich <hi rendition="#aq">offendirt</hi> und die <hi rendition="#aq">Republic</hi> sich schwere Krieg<lb/> zu ziehen würde/worüber die Ritterschafft gantz entrüstet/ und solches mit<lb/> grossen Widerwillen empfunden/ wobey es das Ansehen hat/ als wann<lb/> dieser Reichstag ohne fernere Verrichtung dörffte zertrennet werden; In-<lb/> dessen hat der Moscowitter zum Dienst der Cron Poln gegen alle besorgen-<lb/> de Einfäll der Türcken und Tartarn eine starcke Anzahl Völcker nach<lb/> den Gräntzen <hi rendition="#aq">commandirt</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Sultzbach/ vom 17. Martii<supplied cert="low">i</supplied>.</head><lb/> <p>VergangenMittwoch seynd deß Käys. Hrn. Abgesandtens Herrn<lb/> Gravens Nostitz <hi rendition="#aq">Excell.</hi> und Herrn Hertzogs zu Sachsen Lauenburg<lb/> Fürstl. Durchl. nach deme jener bey 14. dieser bey 6. Tagen sich allhier<lb/> aufgehalten haben/ von hier wiederum abgereiset/ und seynd alle Abfin-<lb/> dungs- und Heurats-Geschäffte zu guter Richtigkeit und endlichen schluß<lb/> gebracht worden. Und ob man zwar vernmeint gehabt/ daß das Hoch-<lb/> Fürstl. Beylager annoch vor Ostern hätte gehalten werden sollen/ so ist<lb/> doch solches durch einige darzwischenkommung dißmal verhindert/ und<lb/> biß nächstens nach Ostern aufgeschoben worden.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Cölln den 8. Marti.
Jüngste Pariser Brieff melden/ daß der Fried zwischen Spania und
Partugall vor-geschlossen je länger je mehr bestättiget werde/ worbey ver-
lautet/ daß selbiger neue König eine Princessin von Insbruck Heyrathen
solte. So werden in Franckr. viel Säcke/ derselben bey Belägerung eines
importirenden Platzes mit Erden gefüllet/ sich zu bedienen/ verfertiget/ und
weil die Contagion so starck zu Rüssel grassiret/ hat man zu Pariß alle
Handlung verbotten. Hergegen wird von Antorff berichtet/ daß der
Don Joan di Austria nunmehr nach den Niederlanden wieder unter Wegs/
und täglich mit 8000. Mann und vielen Geld zu St. Sebastian mit höch-
sten Verlangen erwarttet werde/ bey dessen Ankunfft in solchen Guberno
alles in bessern Standt zuerhalten/ verhofft wird/ wie man denn inzwi-
schen mit der Armatur auch allda sehr starck continuiret. Weil nun die
Frantz. sich den Lützenburg. immer stärcker nähern/ ist zu besorgen/ daß
man in kurtzen schlechte Nachricht von dannen haben dörffte/ unterdessen
wird in Holland mit Ausrüstung selbiger vorhabenden Kriegs-Schiff
und complirung der 12000. Mann wieder starck fortgefahren.
Oderstrom den 3. Marti.
Der König in Polen hat wegen begehrter Abschaffung der Anwe-
senden Gesandschafft/ weil es ihme und der Cron nachtheilig/ auch aller
Völcker Rechte zu wider/ in seiner von sich gegebenen endlichen declara-
tion starcke motiven angeführt/ wie nemlich durch solche Abschaffung der
selben Principalen höchlich offendirt und die Republic sich schwere Krieg
zu ziehen würde/worüber die Ritterschafft gantz entrüstet/ und solches mit
grossen Widerwillen empfunden/ wobey es das Ansehen hat/ als wann
dieser Reichstag ohne fernere Verrichtung dörffte zertrennet werden; In-
dessen hat der Moscowitter zum Dienst der Cron Poln gegen alle besorgen-
de Einfäll der Türcken und Tartarn eine starcke Anzahl Völcker nach
den Gräntzen commandirt.
Sultzbach/ vom 17. Martiii.
VergangenMittwoch seynd deß Käys. Hrn. Abgesandtens Herrn
Gravens Nostitz Excell. und Herrn Hertzogs zu Sachsen Lauenburg
Fürstl. Durchl. nach deme jener bey 14. dieser bey 6. Tagen sich allhier
aufgehalten haben/ von hier wiederum abgereiset/ und seynd alle Abfin-
dungs- und Heurats-Geschäffte zu guter Richtigkeit und endlichen schluß
gebracht worden. Und ob man zwar vernmeint gehabt/ daß das Hoch-
Fürstl. Beylager annoch vor Ostern hätte gehalten werden sollen/ so ist
doch solches durch einige darzwischenkommung dißmal verhindert/ und
biß nächstens nach Ostern aufgeschoben worden.
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