Ordinari Postzeitung. Nr. 12, [s. l.], [1668].Tartarn und rebellischen Cossacken aufs neue hart belägert/ welche nach Aus dem Elsaß/ vom 1. Dito. Wir haben hier wenig gutes/ insonderheit von Straßburg/ gantz Tartarn und rebellischen Cossacken aufs neue hart belägert/ welche nach Aus dem Elsaß/ vom 1. Dito. Wir haben hier wenig gutes/ insonderheit von Straßburg/ gantz <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Tartarn und rebellischen Cossacken aufs neue hart belägert/ welche nach<lb/> Eroberung dieser Vestung/ wie die Gefangene aussagen/ <hi rendition="#aq">recta</hi> in Polen<lb/> zu gehen/ sich entschlossen/ weßwegen die getreuen Cossacken nebst etlich<lb/> 1000. Russen/ erwehnte Vöstung eilfertig zu entsetzen/ trachten/ und wol-<lb/> len sich die Schwedischen Kriegsvölcker im Brehmischen noch mehr <hi rendition="#aq">mo-<lb/> viren</hi>/ ist auch kein Absehen/ wann es geschehen solle. So ist die Stadt<lb/> Brehmen in fleissiger Arbeit begriffen/ umb zu sehen/ wie der Oldenburgi-<lb/> sche Zoll wieder möchte aufgehoben werden. Und hat der Gener. Major<lb/> Gorgas die Hollsteinische Dienste quittirt/ und sich hingegen in Dennen-<lb/> märckische begeben/ wird auch noch sehr besorgt/ daß selbiger König hiesi-<lb/> cher Stadt Commercien in seinem Reich zu hemmen/ oder gar zu sperren/<lb/> suchen werde. Sonsten hat der König in Franckr. den Hollän. Gesandten<lb/> zu Pariß scharff verwiesen/ daß seine Principaln sich sehr undanckbar ge-<lb/> gen ihme erzeiget/ in dem sie ohngeacht deß starcken <hi rendition="#aq">Succurs,</hi> so er ihnen ge-<lb/> leistet/ eine Liga wider ihne eingangen/ darauf aber haben Ihr. Majest. ihme<lb/> angedeutet/ dero <hi rendition="#aq">resolution</hi> deß Friedens/ den Herren Staaden zu berich-<lb/> ten/ und inner 14. Tagen ihre Antwort einzulieffern. Aus Lübeck vom<lb/> 14. Martii wird berichtet/ daß die Königl. Regentin in Schweden suchet/<lb/> die Müßverständnus zwischen den Herrn Reichs Cantzler und denen Her-<lb/> ren Reichs Räthen/ gütlich zu <hi rendition="#aq">componirn.</hi> Aus Dennemarck wird be-<lb/> richtet/ daß ob zwar der berühmte <hi rendition="#aq">Medicus Burri</hi> grosse <hi rendition="#aq">promessen</hi> von<lb/><hi rendition="#aq">restitution</hi> deß Teutschen Cantzlers von Lentz gethan/ so hats doch so weit<lb/> gefehlet/ daß er am 20. dito/ diese Welt überlebt. Holländer lassen hie<lb/> selbst verschiedene köstliche Stuck giessen/ so schon probirt seyn/ und ist der<lb/> alte Fürst von Sunderberg zu Wasser aus Schweden hier angelangt/<lb/> wird in Käyserl. Dienst kommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus dem Elsaß/ vom 1. Dito.</head><lb/> <p>Wir haben hier wenig gutes/ insonderheit von Straßburg/ gantz<lb/> Burgund ist verlohren/ und der König in Franckreich prætendirt jetzo von<lb/> Behrn 2. Land-Drosteyen/ die eine ist neu Castel/ die ander weiß ich noch<lb/> nicht. Basel ist durch die Pest sehr gekräncket/ und dardurch von allen<lb/> Freunden verlassen. Freyburg in Brißgau/ Colmar und andere <hi rendition="#aq">lamen-</hi><lb/> tiren/ wegen der neuen Nachbaren. Und überall rüstet man sich zur <hi rendition="#aq">De-<lb/> fension.</hi> In Stuckgart und herumb werden etliche hundert Wagen/<lb/> Schüppen und Spaten/ und alles was zu einer Belägerung nöthig/ ge-<lb/> macht/ und zusammen geführet/ und in übrigen alle <hi rendition="#aq">præparatoria</hi> beyge-<lb/> schafft/ auf alle Ungelegenheiten der Eil eine Schiffbrücke bey Philipps-<lb/> burg zu schlagen/ welches alles nicht viel gutes bedeuten kan.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Tartarn und rebellischen Cossacken aufs neue hart belägert/ welche nach
Eroberung dieser Vestung/ wie die Gefangene aussagen/ recta in Polen
zu gehen/ sich entschlossen/ weßwegen die getreuen Cossacken nebst etlich
1000. Russen/ erwehnte Vöstung eilfertig zu entsetzen/ trachten/ und wol-
len sich die Schwedischen Kriegsvölcker im Brehmischen noch mehr mo-
viren/ ist auch kein Absehen/ wann es geschehen solle. So ist die Stadt
Brehmen in fleissiger Arbeit begriffen/ umb zu sehen/ wie der Oldenburgi-
sche Zoll wieder möchte aufgehoben werden. Und hat der Gener. Major
Gorgas die Hollsteinische Dienste quittirt/ und sich hingegen in Dennen-
märckische begeben/ wird auch noch sehr besorgt/ daß selbiger König hiesi-
cher Stadt Commercien in seinem Reich zu hemmen/ oder gar zu sperren/
suchen werde. Sonsten hat der König in Franckr. den Hollän. Gesandten
zu Pariß scharff verwiesen/ daß seine Principaln sich sehr undanckbar ge-
gen ihme erzeiget/ in dem sie ohngeacht deß starcken Succurs, so er ihnen ge-
leistet/ eine Liga wider ihne eingangen/ darauf aber haben Ihr. Majest. ihme
angedeutet/ dero resolution deß Friedens/ den Herren Staaden zu berich-
ten/ und inner 14. Tagen ihre Antwort einzulieffern. Aus Lübeck vom
14. Martii wird berichtet/ daß die Königl. Regentin in Schweden suchet/
die Müßverständnus zwischen den Herrn Reichs Cantzler und denen Her-
ren Reichs Räthen/ gütlich zu componirn. Aus Dennemarck wird be-
richtet/ daß ob zwar der berühmte Medicus Burri grosse promessen von
restitution deß Teutschen Cantzlers von Lentz gethan/ so hats doch so weit
gefehlet/ daß er am 20. dito/ diese Welt überlebt. Holländer lassen hie
selbst verschiedene köstliche Stuck giessen/ so schon probirt seyn/ und ist der
alte Fürst von Sunderberg zu Wasser aus Schweden hier angelangt/
wird in Käyserl. Dienst kommen.
Aus dem Elsaß/ vom 1. Dito.
Wir haben hier wenig gutes/ insonderheit von Straßburg/ gantz
Burgund ist verlohren/ und der König in Franckreich prætendirt jetzo von
Behrn 2. Land-Drosteyen/ die eine ist neu Castel/ die ander weiß ich noch
nicht. Basel ist durch die Pest sehr gekräncket/ und dardurch von allen
Freunden verlassen. Freyburg in Brißgau/ Colmar und andere lamen-
tiren/ wegen der neuen Nachbaren. Und überall rüstet man sich zur De-
fension. In Stuckgart und herumb werden etliche hundert Wagen/
Schüppen und Spaten/ und alles was zu einer Belägerung nöthig/ ge-
macht/ und zusammen geführet/ und in übrigen alle præparatoria beyge-
schafft/ auf alle Ungelegenheiten der Eil eine Schiffbrücke bey Philipps-
burg zu schlagen/ welches alles nicht viel gutes bedeuten kan.
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