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Ordinari Postzeitung. Nr. 15, [s. l.], [1669].

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Kriegs Flotta wegen deß zwischen Spania und Franckr. gemachten
Stillstands der Waffen/ etwas eingehalten.

Pariß/ vom 15. Martii.

Marschal von Chalumberg Gubernator in Bern aus Befehl deß
Königs und Ertzbischoffs von Bourges hat die Evang. Kirchen zu San-
cerre lassen sperren/ weil sie seit dem Nancischen Edict erbauet worden.
Der Hertzog von Novaille General über die Frantzösische Völcker nach
Candia/ wir den 18. diß von hier nach Toulon angehend Aprilis nacher
Candia abzusegeln/ passirn, der Graff von Vivonne General über die
Galleern wird auch nach Toulon seine Stell antretten/ umb/ mit den
Galleern nach Candia zu gehen. Der Graff von Montgomeri, so seit-
her viel Jahr gefangen/ weil er falsche Müntz gemacht/ hat Gnad beym
König erhalten/ sein lebtag bandisirt/ und dem König seine Güter confi-
scirt
zu seyn. Der König hat den Herrn Clandi, Reformirten Prediger
zu Pariß wollen sehen/ und ihme Audientz geben/ Ihr Maj. haben Ihne
gefragt/ ob er mehr als ein Jahr begehre/ deß Mons. Arnau Buch zu wi-
derlegen/ der gab Ihr Maj. zur Antwort/ wann er nicht gnugsame Ant-
wort in dieser Zeit gebe über alle Articul dieses Buchs/ so wolle er seine
Religion ändern. Der König hat das Gubernament den Marschall
du Humiers über alle eingenommene Oerter in Niederland übergeben.
Es ist Bericht einkommen/ daß Graff von Detree mit seinem Schiff in
der Insul Christoffel ankommen. Bey St. Germain praeparirt man
Gelegenheit aller deß Königs Quarde zu Fuß und zu Pferd zu campirn.
Mit Candia ist es noch in vorigen Terminis.

Hamburg/ vom 26. Martii.

Der eine zeitlang allhier geweste Englische Ambass. Graff Car-
lisle
hat/ nach dem eine von seines Königs schnellen Reiß Schutten
mit einem Kauffmnan Namens Strahfort/ welcher ihme ein groß
Königl. Paquet Brieff persönlich überlieffert/ anhero kommen/ den 17.
diß seinen Weg durch Coppenhagen nacher Schweden genommen/
woraus zuschliessen daß beede Cronen mit einander in guter Verständ-
nus leben. Und ist vor wenig Tagen der Hertzog von Sachsenlauen-
burg mit seiner Gemahlin in dieser Stadt gewesen/ aber bald wieder zu
ruck gekehret. Und vernimmt man/ daß er noch 5. Regiment. zu Roß
und Fuß aufzurichten entschlossen/ und bereits auf 1000. Mann Paten-
ta heraus gegeben/ weßwegen schon viel von deß Bischoffs von Münster
abgedanckten Reutern zu ihme zugehen/ anhero gelanget. So seyn die
Fürstl. Herren Gebrüder von Lünneburg nun wiederumb von einander
geschieden und ein jeder sich nach seiner Residentz begeben. Und ist von
Stade ein Regiments Rath als Königl. Schwed. Envoy/ den Herren
Staaden dieser Cron Mainung wegen der triple Alliantz zu entdecken

nacher

Kriegs Flotta wegen deß zwischen Spania und Franckr. gemachten
Stillstands der Waffen/ etwas eingehalten.

Pariß/ vom 15. Martii.

Marschal von Chalumberg Gubernator in Bern aus Befehl deß
Königs und Ertzbischoffs von Bourges hat die Evang. Kirchen zu San-
cerre lassen sperren/ weil sie seit dem Nancischen Edict erbauet worden.
Der Hertzog von Novaille General über die Frantzösische Völcker nach
Candia/ wir den 18. diß von hier nach Toulon angehend Aprilis nacher
Candia abzusegeln/ passirn, der Graff von Vivonne General über die
Galleern wird auch nach Toulon seine Stell antretten/ umb/ mit den
Galleern nach Candia zu gehen. Der Graff von Montgomeri, so seit-
her viel Jahr gefangen/ weil er falsche Müntz gemacht/ hat Gnad beym
König erhalten/ sein lebtag bandisirt/ und dem König seine Güter confi-
scirt
zu seyn. Der König hat den Herrn Clandi, Reformirten Prediger
zu Pariß wollen sehen/ und ihme Audientz geben/ Ihr Maj. haben Ihne
gefragt/ ob er mehr als ein Jahr begehre/ deß Mons. Arnau Buch zu wi-
derlegen/ der gab Ihr Maj. zur Antwort/ wann er nicht gnugsame Ant-
wort in dieser Zeit gebe über alle Articul dieses Buchs/ so wolle er seine
Religion ändern. Der König hat das Gubernament den Marschall
du Humiers über alle eingenommene Oerter in Niederland übergeben.
Es ist Bericht einkommen/ daß Graff von Detree mit seinem Schiff in
der Insul Christoffel ankommen. Bey St. Germain præparirt man
Gelegenheit aller deß Königs Quarde zu Fuß und zu Pferd zu campirn.
Mit Candia ist es noch in vorigen Terminis.

Hamburg/ vom 26. Martii.

Der eine zeitlang allhier geweste Englische Ambass. Graff Car-
lisle
hat/ nach dem eine von seines Königs schnellen Reiß Schutten
mit einem Kauffmnan Namens Strahfort/ welcher ihme ein groß
Königl. Paquet Brieff persönlich überlieffert/ anhero kommen/ den 17.
diß seinen Weg durch Coppenhagen nacher Schweden genommen/
woraus zuschliessen daß beede Cronen mit einander in guter Verständ-
nus leben. Und ist vor wenig Tagen der Hertzog von Sachsenlauen-
burg mit seiner Gemahlin in dieser Stadt gewesen/ aber bald wieder zu
ruck gekehret. Und vernimmt man/ daß er noch 5. Regiment. zu Roß
und Fuß aufzurichten entschlossen/ und bereits auf 1000. Mann Paten-
ta heraus gegeben/ weßwegen schon viel von deß Bischoffs von Münster
abgedanckten Reutern zu ihme zugehen/ anhero gelanget. So seyn die
Fürstl. Herren Gebrüder von Lünneburg nun wiederumb von einander
geschieden und ein jeder sich nach seiner Residentz begeben. Und ist von
Stade ein Regiments Rath als Königl. Schwed. Envoy/ den Herren
Staaden dieser Cron Mainung wegen der triple Alliantz zu entdecken

nacher
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Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:13:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:13:55Z)

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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 15, [s. l.], [1669], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0015_1669/3>, abgerufen am 21.11.2024.