Ordinari Postzeitung. Nr. 15, [s. l.], [1669].nacher Holland verreist/ deßgleichen verlaut auch noch starck/ daß ehist Und wird von Madritt geschrieben/ daß selbige Königin durch ei- Oderstrom/ vom 30. Dito. In Pohln werden von den Herren Senatorn viel Völcker zu ih- nacher Holland verreist/ deßgleichen verlaut auch noch starck/ daß ehist Und wird von Madritt geschrieben/ daß selbige Königin durch ei- Oderstrom/ vom 30. Dito. In Pohln werden von den Herren Senatorn viel Völcker zu ih- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> nacher Holland verreist/ deßgleichen verlaut auch noch starck/ daß ehist<lb/> der Käys. <hi rendition="#aq">Ambass</hi>. <hi rendition="#aq">Baron de Isola</hi> und der Reichsfeldherr Graff <hi rendition="#aq">Wran-<lb/> gel</hi> neben andern Schwedischen Reichs Räthen allhier zusammen kom-<lb/> men werden/ da man dann wies mit gedachter Alliantz beschaffen zu-<lb/> vernehmen haben wird. Und solle Herr Graff Todt als Königl.<lb/><hi rendition="#aq">extraordinari</hi> Gesandter/ mit einem Gefolg von 200. Personen in kur-<lb/> tzen von Ryga aus auf den Polnischen Wähltag nacher Warschau ge-<lb/> hen. Sonsten vernimmt man/ daß die Herren Staaden und Ihre<lb/> Fürstl. Durchl. von Brandenburg wegen der Gelderischen <hi rendition="#aq">Compro-<lb/> mis</hi>-Sachen abermal in gefährliche <hi rendition="#aq">differentien</hi> gerathen/ so daß man<lb/> besorget/ sie einander in die Haar kommen dörffen. Und hat der im<lb/> Haag anwesende Venetianische Gesandte/ daß Holland die Vestung<lb/> Candia gleich wie andere Potentaten <hi rendition="#aq">succurr</hi>iren möchte/ nochmaln an-<lb/> gehalten/ da ihme dann/ daß ehist einige Regimenter dahin geschicket<lb/> werden sollen/ Versprechung beschehen.</p><lb/> <p>Und wird von Madritt geschrieben/ daß selbige Königin durch ei-<lb/> nen Currirer nacher Meyland/ daß alle Teutsche Officier mit ihren Völ-<lb/> ckern in Dienst behalten werden sollen/ <hi rendition="#aq">ordre</hi> gesandt/ ob man nun solche<lb/> nebens andern/ Candia zum Besten/ gleich man dafür hält/ gebrauchen<lb/> wird/ stehet zuerwarten. Deßgleichen wird auch in Spania die in<lb/> Niederlanden zerfallene <hi rendition="#aq">Fortificationen</hi> zu <hi rendition="#aq">reparirn</hi>, getrachtet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom/ vom 30. Dito.</head><lb/> <p>In Pohln werden von den Herren <hi rendition="#aq">Senatorn</hi> viel Völcker zu ih-<lb/> ren <hi rendition="#aq">privat</hi> Diensten/ ihre <hi rendition="#aq">Factiones</hi> damit zu verstärcken/ angenommen/<lb/> deßgleichen hat auch in groß Pohlen einer/ Namens <hi rendition="#aq">Chelnicky</hi> einige<lb/> Soldaten werben/ und zu sich kommen/ das <hi rendition="#aq">captur</hi> Gericht daselbsten<lb/> vermerckend/ derselben bey 200. als Friedenbrecher <hi rendition="#aq">caputirn</hi> lassen.<lb/> Und sollen/ weiln man vernommen/ daß der Moscowittische <hi rendition="#aq">Czaars</hi>/<lb/> welcher noch immer wegen der Cron vor seinen Sohn bemühet ist/<lb/><hi rendition="#aq">Kiow</hi> abzutretten/ gesonnen/ 5000. Mann zu Fuß in Dienste genom-<lb/> men/ und in solche und andere Vestungen verlegt werden. So haben<lb/> die Cossaggen den jüngst bey ihnen angelangten Türckischen <hi rendition="#aq">Bassa</hi> noch<lb/> nicht gehuldigt/ sondern <hi rendition="#aq">deliberirn</hi> noch täglich/ ob sie sich der Ottoman.<lb/> Porten oder dem Moscowitt. <hi rendition="#aq">Czaar</hi> unterwerffen sollen/ deßwegen<lb/> ehest von der <hi rendition="#aq">Respublic</hi> den <hi rendition="#aq">Dorosensko</hi> und seine <hi rendition="#aq">adhæren</hi>ten von die-<lb/> sen Vorhaben abwendig zu machen/ jemand zu Ihme abgeschickt wer-<lb/> den solle.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
nacher Holland verreist/ deßgleichen verlaut auch noch starck/ daß ehist
der Käys. Ambass. Baron de Isola und der Reichsfeldherr Graff Wran-
gel neben andern Schwedischen Reichs Räthen allhier zusammen kom-
men werden/ da man dann wies mit gedachter Alliantz beschaffen zu-
vernehmen haben wird. Und solle Herr Graff Todt als Königl.
extraordinari Gesandter/ mit einem Gefolg von 200. Personen in kur-
tzen von Ryga aus auf den Polnischen Wähltag nacher Warschau ge-
hen. Sonsten vernimmt man/ daß die Herren Staaden und Ihre
Fürstl. Durchl. von Brandenburg wegen der Gelderischen Compro-
mis-Sachen abermal in gefährliche differentien gerathen/ so daß man
besorget/ sie einander in die Haar kommen dörffen. Und hat der im
Haag anwesende Venetianische Gesandte/ daß Holland die Vestung
Candia gleich wie andere Potentaten succurriren möchte/ nochmaln an-
gehalten/ da ihme dann/ daß ehist einige Regimenter dahin geschicket
werden sollen/ Versprechung beschehen.
Und wird von Madritt geschrieben/ daß selbige Königin durch ei-
nen Currirer nacher Meyland/ daß alle Teutsche Officier mit ihren Völ-
ckern in Dienst behalten werden sollen/ ordre gesandt/ ob man nun solche
nebens andern/ Candia zum Besten/ gleich man dafür hält/ gebrauchen
wird/ stehet zuerwarten. Deßgleichen wird auch in Spania die in
Niederlanden zerfallene Fortificationen zu reparirn, getrachtet.
Oderstrom/ vom 30. Dito.
In Pohln werden von den Herren Senatorn viel Völcker zu ih-
ren privat Diensten/ ihre Factiones damit zu verstärcken/ angenommen/
deßgleichen hat auch in groß Pohlen einer/ Namens Chelnicky einige
Soldaten werben/ und zu sich kommen/ das captur Gericht daselbsten
vermerckend/ derselben bey 200. als Friedenbrecher caputirn lassen.
Und sollen/ weiln man vernommen/ daß der Moscowittische Czaars/
welcher noch immer wegen der Cron vor seinen Sohn bemühet ist/
Kiow abzutretten/ gesonnen/ 5000. Mann zu Fuß in Dienste genom-
men/ und in solche und andere Vestungen verlegt werden. So haben
die Cossaggen den jüngst bey ihnen angelangten Türckischen Bassa noch
nicht gehuldigt/ sondern deliberirn noch täglich/ ob sie sich der Ottoman.
Porten oder dem Moscowitt. Czaar unterwerffen sollen/ deßwegen
ehest von der Respublic den Dorosensko und seine adhærenten von die-
sen Vorhaben abwendig zu machen/ jemand zu Ihme abgeschickt wer-
den solle.
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