Ordinari Postzeitung. Nr. 27, [s. l.], [1673].sten die Revier die Tems so lang beschlossen zu halten/ biß man ander- Francken/ vom 22. Junii. Man hat vermeynt bey heutiger Post von jüngstgedachtem See- Franckfurt/ vom 27. Junii. Heutige allhier angelangte Cölln. Brieff bringen/ daß die Hollän- Schiff
sten die Revier die Tems so lang beschlossen zu halten/ biß man ander- Francken/ vom 22. Junii. Man hat vermeynt bey heutiger Post von jüngstgedachtem See- Franckfurt/ vom 27. Junii. Heutige allhier angelangte Cölln. Brieff bringen/ daß die Hollän- Schiff
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> sten die Revier die Tems so lang beschlossen zu halten/ biß man ander-<lb/> wertig darinn vorstehet/ und die jetz auf Schonfeld sich befindende übri-<lb/> ge Holländische Flotte sich vollends wieder eingerichtet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Francken/ vom 22. Junii.</head><lb/> <p>Man hat vermeynt bey heutiger Post von jüngstgedachtem See-<lb/> Treffen sonderliche Particularia zu vernehmen/ so beschicht jedoch dessen<lb/> keine andere Meldung/ als daß die Holländer/ wie mit voriger <hi rendition="#aq">ordinari</hi><lb/> berichtet/ <hi rendition="#aq">victorisiret</hi>/ hingegen sich die Engel. und Frantzös. Schiff ge-<lb/> gen ihren Gräntzen <hi rendition="#aq">retiriret</hi> haben Der König in Franckreich/ welcher<lb/> vor seine Person das Quartier zu Tongern/ braucht vor Mastrich/ wo-<lb/> selbst unterschiedliche Verräther entdecket/ und wie man schreibt/ bereits<lb/> auf die Wälle gehencket worden/ grossen Ernst/ solle doch biß dato mehr<lb/> darvor verlieren als gewinnen/ massen unter andern der Gouvernator<lb/> von <hi rendition="#aq">Charleroy,</hi> so der König sehr beklagt/ nebenst verschienen hohen Of-<lb/> ficirern mehr geblieben/ deßgleichen sollen die Frantzosen vor Neuen-<lb/> Schleuß/ in ihren darauf gehabten Anschlag/ abermals ziemlich einge-<lb/> büst haben; Der Touraine/ so jüngsten zu Corbach erwartet worden/ ist<lb/> von Ham und Soest/ welche beede Oerter von Lippstadt aus mit Chur-<lb/> Brandenb. Völckern besetzt werden sollen/ aufgebrochen/ theils dessen<lb/> Völcker sollen in der Gravschafft Waldeck/ woselbst sich auch von den<lb/> Cöllnischen 3. Regimenter zu Pferd befinden/ übel hausen/ wo weiters<lb/> hin/ wär noch unwissend/ ausser daß vermuthet wird/ es seye das Abse-<lb/> hen in das Francken gerichtet/ allem Schein nach/ dörffte in einem und<lb/> andern noch viel zu hören seyn/ ehe die Tractaten ihren Anfang zu Cöllen<lb/> gewinnen/ theils machen zu deren glücklichen Ausgang noch allemal<lb/> schlechte Hoffnung/ jedoch konte oberwehntes See-Treffen/ wie auch<lb/> wann der König in Franckreich vor Mastrich nicht zu seinem <hi rendition="#aq">Intent</hi> ge-<lb/> langete/ zumalen weilen es <hi rendition="#aq">continuiret</hi> daß die Holländer von den En-<lb/> gelländern die Insul St. Helena erobert/ die Friedens-Tractaten<lb/><hi rendition="#aq">facilitiren</hi>/ sonsten hat man über Hamburg/ daß die Engl. Relation der<lb/> Holländer mehrbesagten See-Treffens halber weit widerspreche/ jedoch<lb/> muß allerseits mehrer Grund erwartet werden. Coeverden wird durchs<lb/> Wasser und anders ohne einziges canoniren hart zugesetzet/ und Mün-<lb/> sterischen Theils gehofft/ es in kurtzen wieder zu erobern. Die Schwed.<lb/> ziehen sich in dem Bremischen und sonsten noch starck zusam̃en/ gleich-<lb/> wol wäre von ihrem <hi rendition="#aq">Intent</hi> noch nichts gewisses zu erfahren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurt/ vom 27. Junii.</head><lb/> <p>Heutige allhier angelangte Cölln. Brieff bringen/ daß die Hollän-<lb/> der die Victori zur See erhalten/ liegen jetzo vor der Tems und halten die<lb/> Engel. daselbsten geschlossen/ die Frantzös. Schiffe hätten sich in ihre Hä-<lb/> ven begeben/ der König in Dennemarck soll den Holländern 6. Capital-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Schiff</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
sten die Revier die Tems so lang beschlossen zu halten/ biß man ander-
wertig darinn vorstehet/ und die jetz auf Schonfeld sich befindende übri-
ge Holländische Flotte sich vollends wieder eingerichtet.
Francken/ vom 22. Junii.
Man hat vermeynt bey heutiger Post von jüngstgedachtem See-
Treffen sonderliche Particularia zu vernehmen/ so beschicht jedoch dessen
keine andere Meldung/ als daß die Holländer/ wie mit voriger ordinari
berichtet/ victorisiret/ hingegen sich die Engel. und Frantzös. Schiff ge-
gen ihren Gräntzen retiriret haben Der König in Franckreich/ welcher
vor seine Person das Quartier zu Tongern/ braucht vor Mastrich/ wo-
selbst unterschiedliche Verräther entdecket/ und wie man schreibt/ bereits
auf die Wälle gehencket worden/ grossen Ernst/ solle doch biß dato mehr
darvor verlieren als gewinnen/ massen unter andern der Gouvernator
von Charleroy, so der König sehr beklagt/ nebenst verschienen hohen Of-
ficirern mehr geblieben/ deßgleichen sollen die Frantzosen vor Neuen-
Schleuß/ in ihren darauf gehabten Anschlag/ abermals ziemlich einge-
büst haben; Der Touraine/ so jüngsten zu Corbach erwartet worden/ ist
von Ham und Soest/ welche beede Oerter von Lippstadt aus mit Chur-
Brandenb. Völckern besetzt werden sollen/ aufgebrochen/ theils dessen
Völcker sollen in der Gravschafft Waldeck/ woselbst sich auch von den
Cöllnischen 3. Regimenter zu Pferd befinden/ übel hausen/ wo weiters
hin/ wär noch unwissend/ ausser daß vermuthet wird/ es seye das Abse-
hen in das Francken gerichtet/ allem Schein nach/ dörffte in einem und
andern noch viel zu hören seyn/ ehe die Tractaten ihren Anfang zu Cöllen
gewinnen/ theils machen zu deren glücklichen Ausgang noch allemal
schlechte Hoffnung/ jedoch konte oberwehntes See-Treffen/ wie auch
wann der König in Franckreich vor Mastrich nicht zu seinem Intent ge-
langete/ zumalen weilen es continuiret daß die Holländer von den En-
gelländern die Insul St. Helena erobert/ die Friedens-Tractaten
facilitiren/ sonsten hat man über Hamburg/ daß die Engl. Relation der
Holländer mehrbesagten See-Treffens halber weit widerspreche/ jedoch
muß allerseits mehrer Grund erwartet werden. Coeverden wird durchs
Wasser und anders ohne einziges canoniren hart zugesetzet/ und Mün-
sterischen Theils gehofft/ es in kurtzen wieder zu erobern. Die Schwed.
ziehen sich in dem Bremischen und sonsten noch starck zusam̃en/ gleich-
wol wäre von ihrem Intent noch nichts gewisses zu erfahren.
Franckfurt/ vom 27. Junii.
Heutige allhier angelangte Cölln. Brieff bringen/ daß die Hollän-
der die Victori zur See erhalten/ liegen jetzo vor der Tems und halten die
Engel. daselbsten geschlossen/ die Frantzös. Schiffe hätten sich in ihre Hä-
ven begeben/ der König in Dennemarck soll den Holländern 6. Capital-
Schiff
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