Ordinari Postzeitung. Nr. 33, [s. l.], [1668].auch licentirt, und ihre Portionen/ umb dem Land die Anla- Cöln/ vom 13. Dito. Die Herren Staaden der Spanischen Niederlanden haben auf einer
auch licentirt, und ihre Portionen/ umb dem Land die Anla- Cöln/ vom 13. Dito. Die Herren Staaden der Spanischen Niederlanden haben auf einer
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> auch <hi rendition="#aq">licenti</hi>rt, und ihre Portionen/ umb dem Land die Anla-<lb/> gen zu ringern/ ausser etlicher Obristen aufgehoben/ auch unter etlichen<lb/> Regimentern eine Reformation vorgenommen werden: Verwiche-<lb/> nen Sonntag hat Herr Graff von Sprintzenstein das <hi rendition="#aq">Juramentum<lb/> fidelitatis</hi> abgeleget/ deme auch nechstens eine geheime Rathsstelle <hi rendition="#aq">con-<lb/> ferirt</hi> werden solle. Eben fals haben auch Ihre Käys. Majest. vorge-<lb/> stern Herrn Graffen von Kounitz und Herrn Graffen von Alhones den<lb/> Cammerschlüssel übergeben/ worauf sie das <hi rendition="#aq">Juramentum</hi> abgelegt/ und<lb/> solle jener künfftigen Sonnabend seine erste Bedienung anfangen. Der<lb/> allhier etlich Wochen sich aufhaltente Türckische Chiaus ist vorgestern<lb/> nach erhaltener <hi rendition="#aq">licentirung</hi> mit einem silbern Pocal und 2. Stuck<lb/> Tuch beschencket/ von hier wieder nach Ofen abgereist. Aus Candia hat<lb/> man diese Nachricht/ daß in 13. Stürmen die Türcken drey Vorwerck<lb/> erobert/ deren aber sehr viel darüber geblieben/ drey Tag hernach thä-<lb/> ten die Christen auf solche Vorwerck auch einen Anfall mit Handgra-<lb/> naten/ Hellparten und Schlacht-Schwerdern/ welcher innen so wol<lb/> glückte/ daß sie die drey Vorwerck wieder erobert/ und alle Türcken dar-<lb/> innen niedergehauen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cöln/ vom 13. Dito.</head><lb/> <p>Die Herren Staaden der Spanischen Niederlanden haben auf<lb/> Ansuchen deß <hi rendition="#aq">Don Castell Rhorigo</hi>/ umb die Soldatesca richtig zu be-<lb/> zahlen/ auf viel aus und eingehende Wahren/ einen gewissen Tax/ so<lb/> Jährlich 15. Tonnen Golds eintragen soll/ gesetzt. Und stehen die<lb/><hi rendition="#aq">differentien</hi> zwischen Spanien und Franckreich wegen der <hi rendition="#aq">prætendi-</hi><lb/> renden Oerter durch Vermittelung der Herren Staaden von Hol-<lb/> land/ welche deßwegen einen Deputirten nach Brüssel gesandt/ wie wol<lb/> gedachter <hi rendition="#aq">Don Castell Rhodrigo</hi> sich dessen nicht annehmen/ sondern zu<lb/> vor deß <hi rendition="#aq">Don Joan di Austria</hi> Ankunfft/ welche ehest geschehen solle/ er-<lb/> wartten will/ auf gutem Vergleich. Daselbsten hat die <hi rendition="#aq">Contagion</hi><lb/> solcher gestalt eingerissen/ daß bereits über 900. Häuser gesperret/ die<lb/> auch auf dem Lande an unterschiedlichen Orten ebenfals sehr eintrin-<lb/> gen soll. Und will aus Westphalen verlauten/ daß der Bischoff von<lb/> Münster/ wiewol etliche dessen Tod bereits versichern wollen/ sehr kranck<lb/> darnieder liege. So hat man aus England/ daß selbiger König<lb/> den Graffen von Bristoll mit ehesten nacher Franckreich abzufertigen/<lb/> vorhabens/ auch daß die Kriegs-Flotta/ so daselbsten fertig gelegen/<lb/> nun noch den Spanischen Küsten/ umb die von Thunis und Algieri/<lb/> weil sie ihren Accord nicht gehalten/ zu besuchen/ gesegelt/ deßgleichen<lb/> ist auch in Holland eine reiche Flotta von Kauffardey-Wahren/ mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">einer</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
auch licentirt, und ihre Portionen/ umb dem Land die Anla-
gen zu ringern/ ausser etlicher Obristen aufgehoben/ auch unter etlichen
Regimentern eine Reformation vorgenommen werden: Verwiche-
nen Sonntag hat Herr Graff von Sprintzenstein das Juramentum
fidelitatis abgeleget/ deme auch nechstens eine geheime Rathsstelle con-
ferirt werden solle. Eben fals haben auch Ihre Käys. Majest. vorge-
stern Herrn Graffen von Kounitz und Herrn Graffen von Alhones den
Cammerschlüssel übergeben/ worauf sie das Juramentum abgelegt/ und
solle jener künfftigen Sonnabend seine erste Bedienung anfangen. Der
allhier etlich Wochen sich aufhaltente Türckische Chiaus ist vorgestern
nach erhaltener licentirung mit einem silbern Pocal und 2. Stuck
Tuch beschencket/ von hier wieder nach Ofen abgereist. Aus Candia hat
man diese Nachricht/ daß in 13. Stürmen die Türcken drey Vorwerck
erobert/ deren aber sehr viel darüber geblieben/ drey Tag hernach thä-
ten die Christen auf solche Vorwerck auch einen Anfall mit Handgra-
naten/ Hellparten und Schlacht-Schwerdern/ welcher innen so wol
glückte/ daß sie die drey Vorwerck wieder erobert/ und alle Türcken dar-
innen niedergehauen.
Cöln/ vom 13. Dito.
Die Herren Staaden der Spanischen Niederlanden haben auf
Ansuchen deß Don Castell Rhorigo/ umb die Soldatesca richtig zu be-
zahlen/ auf viel aus und eingehende Wahren/ einen gewissen Tax/ so
Jährlich 15. Tonnen Golds eintragen soll/ gesetzt. Und stehen die
differentien zwischen Spanien und Franckreich wegen der prætendi-
renden Oerter durch Vermittelung der Herren Staaden von Hol-
land/ welche deßwegen einen Deputirten nach Brüssel gesandt/ wie wol
gedachter Don Castell Rhodrigo sich dessen nicht annehmen/ sondern zu
vor deß Don Joan di Austria Ankunfft/ welche ehest geschehen solle/ er-
wartten will/ auf gutem Vergleich. Daselbsten hat die Contagion
solcher gestalt eingerissen/ daß bereits über 900. Häuser gesperret/ die
auch auf dem Lande an unterschiedlichen Orten ebenfals sehr eintrin-
gen soll. Und will aus Westphalen verlauten/ daß der Bischoff von
Münster/ wiewol etliche dessen Tod bereits versichern wollen/ sehr kranck
darnieder liege. So hat man aus England/ daß selbiger König
den Graffen von Bristoll mit ehesten nacher Franckreich abzufertigen/
vorhabens/ auch daß die Kriegs-Flotta/ so daselbsten fertig gelegen/
nun noch den Spanischen Küsten/ umb die von Thunis und Algieri/
weil sie ihren Accord nicht gehalten/ zu besuchen/ gesegelt/ deßgleichen
ist auch in Holland eine reiche Flotta von Kauffardey-Wahren/ mit
einer
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