Ordinari Postzeitung. Nr. 33, [s. l.], [1673].ser die Donau/ Rhein und Etsch hat nicht allein über grossen Schaden Giesen/ vom 23. Julii. Diesen Abend seyn 4000. Mann zu Pferd unterm Frantzös. Gen. Cölln/ vom 3. Augusti. Die Holländische Gesandten werden zu Ende dieser Wochen mit Franckfurt/ vom 26 Julii. Zu Mayntz befindet sich anjetzo ein Kayserl. wie auch ein Chur- Gröningen/ vom 25. Julii. Nachdeme die Münsterische das letztere mal bey der Neuen Schantz geschla-
ser die Donau/ Rhein und Etsch hat nicht allein über grossen Schaden Giesen/ vom 23. Julii. Diesen Abend seyn 4000. Mann zu Pferd unterm Frantzös. Gen. Cölln/ vom 3. Augusti. Die Holländische Gesandten werden zu Ende dieser Wochen mit Franckfurt/ vom 26 Julii. Zu Mayntz befindet sich anjetzo ein Kayserl. wie auch ein Chur- Gröningen/ vom 25. Julii. Nachdeme die Münsterische das letztere mal bey der Neuen Schantz geschla-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> ser die Donau/ Rhein und Etsch hat nicht allein über grossen Schaden<lb/> gethan/ das Korn/ Heu und alles weggeführet/ sondern auch etliche Ort<lb/> gantz weggeschwemmet/ wie dann Botzen die Haubtstadt in Etschland<lb/> in höchster Gefahr/ daß selbige unter Wasser gesetzet. Aus Italia<lb/> schreibt man ein gleichmässiges/ daß nemlichen 2. seine Ort Plio und<lb/><hi rendition="#aq">Restani</hi> gantz unter Wasser gesetzet/ und solches Gewässer durch Wol-<lb/> ckenbrüch geschehen seyn soll.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Giesen/ vom 23. Julii.</head><lb/> <p>Diesen Abend seyn 4000. Mann zu Pferd unterm Frantzös. Gen.<lb/><hi rendition="#aq">Pillois</hi> nacher Groß- und Klein Reichenbach gekommen/ sie gehen mor-<lb/> gen auf Langen-Gänß und folgends nach der Wetterau. Im Walde-<lb/> küchen haben sich die 7. Chur-Cöllnische Regimenter unter Herrn Ge-<lb/> neral Rennel biß auf Order vom Touraine/ einquartirt. Die gantze<lb/> Graffschafft Wittgenstein ist von ihnen verderbet worden/ dann die Un-<lb/> terthanen sämptlich davon gangen. <hi rendition="#aq">Monsieur de Tourille maistre de<lb/> Campo General</hi> beziehet das Ertzstifft Trier mit 12000. Mann zu<lb/> Pferd/ und ist das Lager eine Stund oberhalb Trier zu Igel ausgesto-<lb/> chen. <hi rendition="#aq">Marquis de Rochefort</hi>, so mit seinen Trouppen über die Schiff-<lb/> brücken zu Macheren gangen/ hat Sarburg eingenommen/ und die<lb/> darinn gelegene Guarnison entwaffnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln/ vom 3. Augusti.</head><lb/> <p>Die Holländische Gesandten werden zu Ende dieser Wochen mit<lb/> der endlichen <hi rendition="#aq">Resolution</hi> und <hi rendition="#aq">Reassumption</hi> der Friedens-Handlung<lb/> allhier wieder erwartet/ und dörffte der Fried bald folgen/ wo nur einige<lb/><hi rendition="#aq">Satisfaction</hi> für Engeland könte gefunden werden. Der Printz <hi rendition="#aq">de Con-<lb/> de</hi> liegt noch mit seinem <hi rendition="#aq">Corpo</hi> in der Mayerey/ und haben ihme die von<lb/> Mastrich 3000. Säck Meel zugesand.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurt/ vom 26 Julii.</head><lb/> <p>Zu Mayntz befindet sich anjetzo ein Kayserl. wie auch ein Chur-<lb/> Trierischer und Sächs. Envoye/ so mit Chur-Mayntz über die jetzige<lb/><hi rendition="#aq">Conjuncturn conferiren</hi>/ und hat man von Cobolentz/ daß die Frantzo-<lb/> sen den Paß dadurch begehrt/ so ihnen aber abgeschlagen worden/ und<lb/> thun sie das gantze Trierische Land brandschätzen/ auch alles dergestalt<lb/> verwüsten/ das wo nicht bald dazu gethan wird/ jederman davon gehen<lb/> muß. Widlich haben sie mit Gewalt weggenommen/ und die darinn<lb/> gefundene Soldaten und Bürger übel tractirt. In Cochem an der<lb/> Mosel haben sie gleich so gehauset/ und dem Churfürstlichen Kellner die<lb/> Schlüssel zu Früchten und Wein abgenommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Gröningen/ vom 25. Julii.</head><lb/> <p>Nachdeme die Münsterische das letztere mal bey der Neuen Schantz<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geschla-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
ser die Donau/ Rhein und Etsch hat nicht allein über grossen Schaden
gethan/ das Korn/ Heu und alles weggeführet/ sondern auch etliche Ort
gantz weggeschwemmet/ wie dann Botzen die Haubtstadt in Etschland
in höchster Gefahr/ daß selbige unter Wasser gesetzet. Aus Italia
schreibt man ein gleichmässiges/ daß nemlichen 2. seine Ort Plio und
Restani gantz unter Wasser gesetzet/ und solches Gewässer durch Wol-
ckenbrüch geschehen seyn soll.
Giesen/ vom 23. Julii.
Diesen Abend seyn 4000. Mann zu Pferd unterm Frantzös. Gen.
Pillois nacher Groß- und Klein Reichenbach gekommen/ sie gehen mor-
gen auf Langen-Gänß und folgends nach der Wetterau. Im Walde-
küchen haben sich die 7. Chur-Cöllnische Regimenter unter Herrn Ge-
neral Rennel biß auf Order vom Touraine/ einquartirt. Die gantze
Graffschafft Wittgenstein ist von ihnen verderbet worden/ dann die Un-
terthanen sämptlich davon gangen. Monsieur de Tourille maistre de
Campo General beziehet das Ertzstifft Trier mit 12000. Mann zu
Pferd/ und ist das Lager eine Stund oberhalb Trier zu Igel ausgesto-
chen. Marquis de Rochefort, so mit seinen Trouppen über die Schiff-
brücken zu Macheren gangen/ hat Sarburg eingenommen/ und die
darinn gelegene Guarnison entwaffnet.
Cölln/ vom 3. Augusti.
Die Holländische Gesandten werden zu Ende dieser Wochen mit
der endlichen Resolution und Reassumption der Friedens-Handlung
allhier wieder erwartet/ und dörffte der Fried bald folgen/ wo nur einige
Satisfaction für Engeland könte gefunden werden. Der Printz de Con-
de liegt noch mit seinem Corpo in der Mayerey/ und haben ihme die von
Mastrich 3000. Säck Meel zugesand.
Franckfurt/ vom 26 Julii.
Zu Mayntz befindet sich anjetzo ein Kayserl. wie auch ein Chur-
Trierischer und Sächs. Envoye/ so mit Chur-Mayntz über die jetzige
Conjuncturn conferiren/ und hat man von Cobolentz/ daß die Frantzo-
sen den Paß dadurch begehrt/ so ihnen aber abgeschlagen worden/ und
thun sie das gantze Trierische Land brandschätzen/ auch alles dergestalt
verwüsten/ das wo nicht bald dazu gethan wird/ jederman davon gehen
muß. Widlich haben sie mit Gewalt weggenommen/ und die darinn
gefundene Soldaten und Bürger übel tractirt. In Cochem an der
Mosel haben sie gleich so gehauset/ und dem Churfürstlichen Kellner die
Schlüssel zu Früchten und Wein abgenommen.
Gröningen/ vom 25. Julii.
Nachdeme die Münsterische das letztere mal bey der Neuen Schantz
geschla-
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