Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 7b, Danzig, 1696.werden/ sintemahlen derselbe eine[r] Antwort von Ihro Königl. Maj. zu Portugal Aus der Pfaltz/ vom 29. Jan. Zu Ebernburg continuiren die Frantzosen mit Hinwegnehmung siren
werden/ sintemahlen derselbe eine[r] Antwort von Ihro Königl. Maj. zu Portugal Aus der Pfaltz/ vom 29. Jan. Zu Ebernburg continuiren die Frantzosen mit Hinwegnehmung siren
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> werden/ sintemahlen derselbe eine<supplied cert="low">r</supplied> Antwort von Ihro Königl. Maj. zu Portugal<lb/> über einige in Ceremonial-Sachen durch eine Staffeta überschicket Puncta vor-<lb/> hero erwartet/ so dann ohne weiteren Verzug/ seine sollenne Entree/ zu welchen alle<lb/> Anstalten fertig stehen/ beschleunigen wird. Es seynd verschiedene Venedische Ca-<lb/> valliers dahier arrivirt/ welche ehester Tages wieder von hier auffbrechen/ und ins<lb/> Römische Reich/ um einige Reichs-Städte zu besichtigen/ so dann nacher Franck-<lb/> furt am Mäyn sich verfügen/ und daselbst der Venedischen Ambassadeurs welche<lb/> nach Engeland/ um dem König Willhelm über seine Exaltation auff den Thron/<lb/> im Nahmen der Republiq zu gratuliren abgefertiget/ erwarten/ und biß nach<lb/> Londen dieselbe begleiten werden. An denen Nieder-Hungarischen Confinien/ so<lb/> wol diß- als jenseits der Donau und Theyß wird nichts feindliches tentiret/ da<lb/> man doch besorgte/ daß die Türcken dahin zielten/ grosse und wichtige Diversiones<lb/> diesen Winter durch an beyden Seiten vorzunehmen/ weil die zu Belgrad und<lb/> Temeswar verlegte Besatzung also verstärcket worden/ daß sie mit Zuziehung an-<lb/> derer in selbiger Gegend einquartierter Soldatesca ein Corpo von 10. biß 25000.<lb/> Mann in wenig Tagen zusammen bringen können. So hat man auch gewisse<lb/> Nachricht/ daß obgleich die <supplied cert="low">bey</supplied> verwichener Campagne sowol in Lirpa als Lugoz<lb/> und Karansebes von den Türcken überkommene grosse Quantität Proviants<lb/> nacher Temeßwar überführt/ und daselbst zur Sustentation der Besatzung nieder-<lb/> gelegt worden/ sowol dieses als anderes aus Türckey dahin überbrachte Pro-<lb/> viant nicht genung seyn werde/ dieselbe starcke Guarnison/ biß zu Eingang der<lb/> künfftigen Campagne/ damit zu unterhalten. Der hiesige Käyserl. Hof-Kriegs-<lb/> Raht hat zwar wegen der von denen Czaren in Moscaw verlangten Ingenieuren<lb/> und Bombardirern die Anstalten gemacht/ doch einem jeglichen frey gestellt/ zu<lb/> der Abreise nach Moßcaw sich zu resolviren. Weilen dann auch gedachte Czaren<lb/> nicht allein Ihro Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg ersucht/<lb/> eine Anzahl Granadirer und Stück-Erfahrner ihnen hinein zu schicken/ sondern<lb/> auch anderwärtig geschrieben/ daß man/ so viel von dergleichen erfahrnen Leuten<lb/> können zusammengebracht werden/ in ihre Dienste auffnehmen/ und so bald es<lb/> immer möglich/ nacher Moßcau abschicken wolle/ mit diesem Versprechen/ daß<lb/> ihnen eine mehrere und zwar richtige Besoldung/ als sie anderwärtig haben möch-<lb/> ten/ ausgesetzt/ nachdem jüngst-gedachte Tartarn und Moldawer aus einander<lb/> gangen/ und besagte Tartarn ihre Quartire in die Gegend Budziack bezogen./ so<lb/> sind die Unsrigen auch zurück gekehret/ die Pässe aber gegen allen feindlichen<lb/> Frontieur bleiben mit starcker Mannschafft belegt/ und müssen die darin liegen-<lb/> de Trouppen genaue Wacht halten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus der Pfaltz/ vom 29. Jan.</head><lb/> <p>Zu Ebernburg continuiren die Frantzosen mit Hinwegnehmung<lb/> der Leute/ umb ihre Penthen dadurch einzutreiben/ deren sehr viele<lb/> allda gefangen sitzen/ und wegen Unmöglichkeit von Hunger crepiren<lb/> dörfften. Bey diesem kleinen Wasser haben einige Pferde-Händ-<lb/> ler Pferde übern Rhein schwimmen lassen/ und so zum Feind practi-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">siren</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
werden/ sintemahlen derselbe einer Antwort von Ihro Königl. Maj. zu Portugal
über einige in Ceremonial-Sachen durch eine Staffeta überschicket Puncta vor-
hero erwartet/ so dann ohne weiteren Verzug/ seine sollenne Entree/ zu welchen alle
Anstalten fertig stehen/ beschleunigen wird. Es seynd verschiedene Venedische Ca-
valliers dahier arrivirt/ welche ehester Tages wieder von hier auffbrechen/ und ins
Römische Reich/ um einige Reichs-Städte zu besichtigen/ so dann nacher Franck-
furt am Mäyn sich verfügen/ und daselbst der Venedischen Ambassadeurs welche
nach Engeland/ um dem König Willhelm über seine Exaltation auff den Thron/
im Nahmen der Republiq zu gratuliren abgefertiget/ erwarten/ und biß nach
Londen dieselbe begleiten werden. An denen Nieder-Hungarischen Confinien/ so
wol diß- als jenseits der Donau und Theyß wird nichts feindliches tentiret/ da
man doch besorgte/ daß die Türcken dahin zielten/ grosse und wichtige Diversiones
diesen Winter durch an beyden Seiten vorzunehmen/ weil die zu Belgrad und
Temeswar verlegte Besatzung also verstärcket worden/ daß sie mit Zuziehung an-
derer in selbiger Gegend einquartierter Soldatesca ein Corpo von 10. biß 25000.
Mann in wenig Tagen zusammen bringen können. So hat man auch gewisse
Nachricht/ daß obgleich die bey verwichener Campagne sowol in Lirpa als Lugoz
und Karansebes von den Türcken überkommene grosse Quantität Proviants
nacher Temeßwar überführt/ und daselbst zur Sustentation der Besatzung nieder-
gelegt worden/ sowol dieses als anderes aus Türckey dahin überbrachte Pro-
viant nicht genung seyn werde/ dieselbe starcke Guarnison/ biß zu Eingang der
künfftigen Campagne/ damit zu unterhalten. Der hiesige Käyserl. Hof-Kriegs-
Raht hat zwar wegen der von denen Czaren in Moscaw verlangten Ingenieuren
und Bombardirern die Anstalten gemacht/ doch einem jeglichen frey gestellt/ zu
der Abreise nach Moßcaw sich zu resolviren. Weilen dann auch gedachte Czaren
nicht allein Ihro Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg ersucht/
eine Anzahl Granadirer und Stück-Erfahrner ihnen hinein zu schicken/ sondern
auch anderwärtig geschrieben/ daß man/ so viel von dergleichen erfahrnen Leuten
können zusammengebracht werden/ in ihre Dienste auffnehmen/ und so bald es
immer möglich/ nacher Moßcau abschicken wolle/ mit diesem Versprechen/ daß
ihnen eine mehrere und zwar richtige Besoldung/ als sie anderwärtig haben möch-
ten/ ausgesetzt/ nachdem jüngst-gedachte Tartarn und Moldawer aus einander
gangen/ und besagte Tartarn ihre Quartire in die Gegend Budziack bezogen./ so
sind die Unsrigen auch zurück gekehret/ die Pässe aber gegen allen feindlichen
Frontieur bleiben mit starcker Mannschafft belegt/ und müssen die darin liegen-
de Trouppen genaue Wacht halten.
Aus der Pfaltz/ vom 29. Jan.
Zu Ebernburg continuiren die Frantzosen mit Hinwegnehmung
der Leute/ umb ihre Penthen dadurch einzutreiben/ deren sehr viele
allda gefangen sitzen/ und wegen Unmöglichkeit von Hunger crepiren
dörfften. Bey diesem kleinen Wasser haben einige Pferde-Händ-
ler Pferde übern Rhein schwimmen lassen/ und so zum Feind practi-
siren
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(2019-06-07T11:14:27Z)
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