Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 7b, Danzig, 1696.siren wollen/ es sind aber davon 5. ersoffen/ auch haben die übrige den Moselstrohm/ vom 24. Jan. Auff Pauli Bekehrung ist ein solcher stinckender dicker Nebel Trier/ vom 27. Januarii. Die von den Frantzosen außgeschriebene Contributiones sind ne
siren wollen/ es sind aber davon 5. ersoffen/ auch haben die übrige den Moselstrohm/ vom 24. Jan. Auff Pauli Bekehrung ist ein solcher stinckender dicker Nebel Trier/ vom 27. Januarii. Die von den Frantzosen außgeschriebene Contributiones sind ne
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> siren wollen/ es sind aber davon 5. ersoffen/ auch haben die übrige den<lb/> kleinen Nachen/ worin sich die Leute befunden/ umb gezogen/ so daß sie<lb/> sich kümmerlich salviren müssen/ und ist noch ein Pferd davon auff<lb/> jenseit Rheins geschwommen/ ist also der Profit klein gewesen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Moselstrohm/ vom 24. Jan.</head><lb/> <p>Auff Pauli Bekehrung ist ein solcher stinckender dicker Nebel<lb/> gewesen/ daß auch von vielen Bauren der Nebel gleich einem grossen<lb/> Klumpen von blau/ roht und allerhand Farben von einem Ort zum<lb/> andern fortlauffend gesehen worden/ welches einen schwefelichten<lb/> stinckenden Gestanck nach sich gelassen. Am Montag ward in de-<lb/> nen conquestirten Oertern von Msr. de la Gouppliere/ Intendant/ an-<lb/> befohlen/ die Gelder vor die Montirung der außgezogenen Militz na-<lb/> cher Homburg zu lieffern. Die Graffschafft Veldentz muß allein<lb/> 650. Livres zahlen/ und andere Oerter nach Proportion dero Mann-<lb/> schafft. Vor jeden Soldaten müssen 50. Pfund erleget werden. Die<lb/> Graffschafft Sponheim fournirt 170. Mann/ Zweybrücken 100/ das<lb/> Teutsche Beeltestum 13/ Ottweiler 15/ Meisenheim 13/ Veldentz 13/ O-<lb/> berstein 13/ Nahefeld 11. Mann/ etc. ohne die kleinen Signorien Kiln/<lb/> Willenburg/ Drohnecken und Demeringen biß dahin noch untou-<lb/> chirt geblieben sind. Msr. de la Gouppliere erwartet täglich Königl.<lb/> Ordres/ umb nach Mont-Royal zu kommen/ und das Regiment zu<lb/> formiren. Indessen beklagen sich die Officiers zu Mont-Royal sehr/<lb/> daß dero Gage an Geld nicht folgen wolle/ dahero sie zu Einkauffung<lb/> ihrer Equipage gegen die künfftige Campagne nicht fort kommen kön-<lb/> nen/ massen dieselbe von verschiedenen Roß-Händlern Pferde er-<lb/> kaufft/ so sie aber auß Mangel der Zahlung wieder zurück geben müs-<lb/> sen. Es haben sich schon verschiedene Außgezogene zur Militz abge-<lb/> funden/ und andere an dero Platz gestellt. Die Trierische Juden con-<lb/> tinuiren ihren Pferd-Handel/ als wann es mitten im Frieden wäre/<lb/> und bekommen fast wochentlich Coppeln durch die Eyffel/ ohne was<lb/> sie anderwerts erhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Trier/ vom 27. Januarii.</head><lb/> <p>Die von den Frantzosen außgeschriebene Contributiones sind<lb/> nunmehro in diesen Landen müheseelig beygebracht/ und außgelieffert<lb/> worden/ und wann anbey das Kopff Geld/ und solches doppelt solte<lb/> gefodert werden/ würde ein solches nicht allein dem gemeinen Mann/<lb/> sondern auch den mittelmäßigen u. besten unmöglich fallen/ massen oh-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ne</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
siren wollen/ es sind aber davon 5. ersoffen/ auch haben die übrige den
kleinen Nachen/ worin sich die Leute befunden/ umb gezogen/ so daß sie
sich kümmerlich salviren müssen/ und ist noch ein Pferd davon auff
jenseit Rheins geschwommen/ ist also der Profit klein gewesen.
Moselstrohm/ vom 24. Jan.
Auff Pauli Bekehrung ist ein solcher stinckender dicker Nebel
gewesen/ daß auch von vielen Bauren der Nebel gleich einem grossen
Klumpen von blau/ roht und allerhand Farben von einem Ort zum
andern fortlauffend gesehen worden/ welches einen schwefelichten
stinckenden Gestanck nach sich gelassen. Am Montag ward in de-
nen conquestirten Oertern von Msr. de la Gouppliere/ Intendant/ an-
befohlen/ die Gelder vor die Montirung der außgezogenen Militz na-
cher Homburg zu lieffern. Die Graffschafft Veldentz muß allein
650. Livres zahlen/ und andere Oerter nach Proportion dero Mann-
schafft. Vor jeden Soldaten müssen 50. Pfund erleget werden. Die
Graffschafft Sponheim fournirt 170. Mann/ Zweybrücken 100/ das
Teutsche Beeltestum 13/ Ottweiler 15/ Meisenheim 13/ Veldentz 13/ O-
berstein 13/ Nahefeld 11. Mann/ etc. ohne die kleinen Signorien Kiln/
Willenburg/ Drohnecken und Demeringen biß dahin noch untou-
chirt geblieben sind. Msr. de la Gouppliere erwartet täglich Königl.
Ordres/ umb nach Mont-Royal zu kommen/ und das Regiment zu
formiren. Indessen beklagen sich die Officiers zu Mont-Royal sehr/
daß dero Gage an Geld nicht folgen wolle/ dahero sie zu Einkauffung
ihrer Equipage gegen die künfftige Campagne nicht fort kommen kön-
nen/ massen dieselbe von verschiedenen Roß-Händlern Pferde er-
kaufft/ so sie aber auß Mangel der Zahlung wieder zurück geben müs-
sen. Es haben sich schon verschiedene Außgezogene zur Militz abge-
funden/ und andere an dero Platz gestellt. Die Trierische Juden con-
tinuiren ihren Pferd-Handel/ als wann es mitten im Frieden wäre/
und bekommen fast wochentlich Coppeln durch die Eyffel/ ohne was
sie anderwerts erhalten.
Trier/ vom 27. Januarii.
Die von den Frantzosen außgeschriebene Contributiones sind
nunmehro in diesen Landen müheseelig beygebracht/ und außgelieffert
worden/ und wann anbey das Kopff Geld/ und solches doppelt solte
gefodert werden/ würde ein solches nicht allein dem gemeinen Mann/
sondern auch den mittelmäßigen u. besten unmöglich fallen/ massen oh-
ne
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(2019-06-07T11:14:27Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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