Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37a, Danzig, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

laut eines Estaats Rathschluß des Königes von Franckreich an-
befohlen/ daß von allen Acten und Contracten/ deren man sich
in Rechten/ in dem Städten und in den Ryssel Dornick- Mau-
beugischen Cestellneyen bediennen will/ das Recht der Controlle
müsse bezahlet werden/ bevorn sie von den Richtern angenom-
men werden/ oder sonsten eine Busse von 500. Gülden verfallen
seyn/ daß gleichfalls alle Notarien die in Händen bekommende
Acten innerhalb 14. Tagen nach deren Empfang controlliren
lassen/ oder sonsten deren Bedienung und 100. Gülden noch dar-
über verfallen seyn sollen.

Paris/ vom 25. Augusti.

Die Vestung/ so der König gegen Brysach überlegen wird/ soll 1500 Ru-
then von den Fort Mortier sich erstrecken/ und Brysach Roy genennet werden/
Sn. M. haben 6 Millionen ordiniret/ als 3 Millionen zur Vergrösserung und
Reparirung von Landau/ 2 Million zu Verbesserung von Straßburg/ und eine
Million zu den Wercken von Bedford. Man saget/ daß der König Ordre ge-
sand hat/ das Städtlein Hagenbach und Ampt Germersheim den Churfürsten
von Pfaltz zu restituiren. Die Unkosten zum bevorstehenden Campement sind
unglaublich groß/ und soll unter andern der König 2 Millionen in gemüntzten
Golde dahin haben bringen lassen. Des Königs und des Hertzogs von Bur-
gundien Equippagie ist bereits nach Compiegne gesand.

Ein anders/ vom vorigen dito.

In der Ebene von Compiegne soll ein Fort gemacht/ und selbiges von Her-
tzog von Burgundien/ mit Unterstützung/ des Printzen de Conty/ bestürmet/ und
vom König/ als selbiges Forts Gouverneur defendiret werden. Die Belage-
rung soll 11. Tage nach öffnung der Trencheen wären/ den 12ten Tag solle der
Minirer an den Corpo der Vestung die Minen fertig haben/ selbige den 13ten
nach dem Eroberen aller Aussenwercken/ springen lassen/ und den 14ten Capitu-
liren.

Copenhagen/ vom 16. Aug.

Der aus Schweden von dem Hn. Baron Juel Angelang-
te/ dürfte wichtige Sachen mitgebracht haben/ weil deswegen
der geheime Raht versamblet gewesen/ gewiß ist es/ daß bemeld-
ter hoher Minister zu Stockholm in wichtigen Affairen negotiiret/
und grose Hoffnung habe/ selbe zum erwünschtem Schluß zu brin-
gen; auch wird geredet/ daß etwas wegen der Holsteinischen Af-
faire eingelauffen/ und daß solche wol in Statu quo eine Zeitlang/
ohne fernere Tractaten bleiben dörffte.


laut eines Estaats Rathschluß des Königes von Franckreich an-
befohlen/ daß von allen Acten und Contracten/ deren man sich
in Rechten/ in dem Städten und in den Ryssel Dornick- Mau-
beugischen Cestellneyen bediennen will/ das Recht der Controlle
müsse bezahlet werden/ bevorn sie von den Richtern angenom-
men werden/ oder sonsten eine Busse von 500. Gülden verfallen
seyn/ daß gleichfalls alle Notarien die in Händen bekommende
Acten innerhalb 14. Tagen nach deren Empfang controlliren
lassen/ oder sonsten deren Bedienung und 100. Gülden noch dar-
über verfallen seyn sollen.

Paris/ vom 25. Augusti.

Die Vestung/ so der König gegen Brysach überlegen wird/ soll 1500 Ru-
then von den Fort Mortier sich erstrecken/ und Brysach Roy genennet werden/
Sn. M. haben 6 Millionen ordiniret/ als 3 Millionen zur Vergrösserung und
Reparirung von Landau/ 2 Million zu Verbesserung von Straßburg/ und eine
Million zu den Wercken von Bedford. Man saget/ daß der König Ordre ge-
sand hat/ das Städtlein Hagenbach und Ampt Germersheim den Churfürsten
von Pfaltz zu restituiren. Die Unkosten zum bevorstehenden Campement sind
unglaublich groß/ und soll unter andern der König 2 Millionen in gemüntzten
Golde dahin haben bringen lassen. Des Königs und des Hertzogs von Bur-
gundien Equippagie ist bereits nach Compiegne gesand.

Ein anders/ vom vorigen dito.

In der Ebene von Compiegne soll ein Fort gemacht/ und selbiges von Her-
tzog von Burgundien/ mit Unterstützung/ des Printzen de Conty/ bestürmet/ und
vom König/ als selbiges Forts Gouverneur defendiret werden. Die Belage-
rung soll 11. Tage nach öffnung der Trencheen wären/ den 12ten Tag solle der
Minirer an den Corpo der Vestung die Minen fertig haben/ selbige den 13ten
nach dem Eroberen aller Aussenwercken/ springen lassen/ und den 14ten Capitu-
liren.

Copenhagen/ vom 16. Aug.

Der aus Schweden von dem Hn. Baron Juel Angelang-
te/ dürfte wichtige Sachen mitgebracht haben/ weil deswegen
der geheime Raht versamblet gewesen/ gewiß ist es/ daß bemeld-
ter hoher Minister zu Stockholm in wichtigen Affairen negotiiret/
und grose Hoffnung habe/ selbe zum erwünschtem Schluß zu brin-
gen; auch wird geredet/ daß etwas wegen der Holsteinischen Af-
faire eingelauffen/ und daß solche wol in Statu quo eine Zeitlang/
ohne fernere Tractaten bleiben dörffte.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/>
laut eines Estaats Rathschluß des Königes von Franckreich an-<lb/>
befohlen/ daß von allen Acten und Contracten/ deren man sich<lb/>
in Rechten/ in dem Städten und in den Ryssel Dornick- Mau-<lb/>
beugischen Cestellneyen bediennen will/ das Recht der Controlle<lb/>
müsse bezahlet werden/ bevorn sie von den Richtern angenom-<lb/>
men werden/ oder sonsten eine Busse von 500. Gülden verfallen<lb/>
seyn/ daß gleichfalls alle Notarien die in Händen bekommende<lb/>
Acten innerhalb 14. Tagen nach deren Empfang controlliren<lb/>
lassen/ oder sonsten deren Bedienung und 100. Gülden noch dar-<lb/>
über verfallen seyn sollen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Paris/ vom 25. Augusti.</head><lb/>
        <p>Die Vestung/ so der König gegen Brysach überlegen wird/ soll 1500 Ru-<lb/>
then von den Fort Mortier sich erstrecken/ und Brysach Roy genennet werden/<lb/>
Sn. M. haben 6 Millionen ordiniret/ als 3 Millionen zur Vergrösserung und<lb/>
Reparirung von Landau/ 2 Million zu Verbesserung von Straßburg/ und eine<lb/>
Million zu den Wercken von Bedford. Man saget/ daß der König Ordre ge-<lb/>
sand hat/ das Städtlein Hagenbach und Ampt Germersheim den Churfürsten<lb/>
von Pfaltz zu restituiren. Die Unkosten zum bevorstehenden Campement sind<lb/>
unglaublich groß/ und soll unter andern der König 2 Millionen in gemüntzten<lb/>
Golde dahin haben bringen lassen. Des Königs und des Hertzogs von Bur-<lb/>
gundien Equippagie ist bereits nach Compiegne gesand.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Ein anders/ vom vorigen dito.</head><lb/>
        <p>In der Ebene von Compiegne soll ein Fort gemacht/ und selbiges von Her-<lb/>
tzog von Burgundien/ mit Unterstützung/ des Printzen de Conty/ bestürmet/ und<lb/>
vom König/ als selbiges Forts Gouverneur defendiret werden. Die Belage-<lb/>
rung soll 11. Tage nach öffnung der Trencheen wären/ den 12ten Tag solle der<lb/>
Minirer an den Corpo der Vestung die Minen fertig haben/ selbige den 13ten<lb/>
nach dem Eroberen aller Aussenwercken/ springen lassen/ und den 14ten Capitu-<lb/>
liren.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Copenhagen/ vom 16. Aug.</head><lb/>
        <p>Der aus Schweden von dem Hn. Baron Juel Angelang-<lb/>
te/ dürfte wichtige Sachen mitgebracht haben/ weil deswegen<lb/>
der geheime Raht versamblet gewesen/ gewiß ist es/ daß bemeld-<lb/>
ter hoher Minister zu Stockholm in wichtigen Affairen negotiiret/<lb/>
und grose Hoffnung habe/ selbe zum erwünschtem Schluß zu brin-<lb/>
gen; auch wird geredet/ daß etwas wegen der Holsteinischen Af-<lb/>
faire eingelauffen/ und daß solche wol <hi rendition="#aq">in Statu quo</hi> eine Zeitlang/<lb/><hi rendition="#c">ohne fernere Tractaten bleiben dörffte.</hi> </p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[8]/0008] laut eines Estaats Rathschluß des Königes von Franckreich an- befohlen/ daß von allen Acten und Contracten/ deren man sich in Rechten/ in dem Städten und in den Ryssel Dornick- Mau- beugischen Cestellneyen bediennen will/ das Recht der Controlle müsse bezahlet werden/ bevorn sie von den Richtern angenom- men werden/ oder sonsten eine Busse von 500. Gülden verfallen seyn/ daß gleichfalls alle Notarien die in Händen bekommende Acten innerhalb 14. Tagen nach deren Empfang controlliren lassen/ oder sonsten deren Bedienung und 100. Gülden noch dar- über verfallen seyn sollen. Paris/ vom 25. Augusti. Die Vestung/ so der König gegen Brysach überlegen wird/ soll 1500 Ru- then von den Fort Mortier sich erstrecken/ und Brysach Roy genennet werden/ Sn. M. haben 6 Millionen ordiniret/ als 3 Millionen zur Vergrösserung und Reparirung von Landau/ 2 Million zu Verbesserung von Straßburg/ und eine Million zu den Wercken von Bedford. Man saget/ daß der König Ordre ge- sand hat/ das Städtlein Hagenbach und Ampt Germersheim den Churfürsten von Pfaltz zu restituiren. Die Unkosten zum bevorstehenden Campement sind unglaublich groß/ und soll unter andern der König 2 Millionen in gemüntzten Golde dahin haben bringen lassen. Des Königs und des Hertzogs von Bur- gundien Equippagie ist bereits nach Compiegne gesand. Ein anders/ vom vorigen dito. In der Ebene von Compiegne soll ein Fort gemacht/ und selbiges von Her- tzog von Burgundien/ mit Unterstützung/ des Printzen de Conty/ bestürmet/ und vom König/ als selbiges Forts Gouverneur defendiret werden. Die Belage- rung soll 11. Tage nach öffnung der Trencheen wären/ den 12ten Tag solle der Minirer an den Corpo der Vestung die Minen fertig haben/ selbige den 13ten nach dem Eroberen aller Aussenwercken/ springen lassen/ und den 14ten Capitu- liren. Copenhagen/ vom 16. Aug. Der aus Schweden von dem Hn. Baron Juel Angelang- te/ dürfte wichtige Sachen mitgebracht haben/ weil deswegen der geheime Raht versamblet gewesen/ gewiß ist es/ daß bemeld- ter hoher Minister zu Stockholm in wichtigen Affairen negotiiret/ und grose Hoffnung habe/ selbe zum erwünschtem Schluß zu brin- gen; auch wird geredet/ daß etwas wegen der Holsteinischen Af- faire eingelauffen/ und daß solche wol in Statu quo eine Zeitlang/ ohne fernere Tractaten bleiben dörffte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698/8
Zitationshilfe: Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37a, Danzig, 1698, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698/8>, abgerufen am 29.05.2024.