Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 42, Danzig, 1698.verstehen wollen/ wiewol darbey angeführet ward/ daß das Geld Aus der Pfaltz vom 23. Septemb. Zu Heydelberg hat der Medicus Herr D. Hoffstatt/ auff da- Berlin vom 30. Septemb. Der Fürst von Zerbst/ wie auch der Fürst von Anhalt Durchl. verstehen wollen/ wiewol darbey angeführet ward/ daß das Geld Aus der Pfaltz vom 23. Septemb. Zu Heydelberg hat der Medicus Herr D. Hoffstatt/ auff da- Berlin vom 30. Septemb. Der Fürst von Zerbst/ wie auch der Fürst von Anhalt Durchl. <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/> verstehen wollen/ wiewol darbey angeführet ward/ daß das Geld<lb/> darzu solte gebraucht werden/ welches die Partheyen gewohnet seyn/<lb/> an die Cammer nach Wetzlar zu consigniren: Ferner ist solche Pro-<lb/> position in das Fürstliche Collegium gebracht/ was drin concludiret/<lb/> lehret die Zeit. Von Wien hat man/ daß der Käyserl. Hoff Ordre<lb/> ertheilet/ Zimmerleuthe und nöhtige Dielen längst der Donau zu sen-<lb/> den/ um in das offene Feld bey Peterwardein Höltzerne Häuser zu<lb/> Logimenter nicht allein vor die Ministers der hochstreitenden Par-<lb/> theyen/ sondern auch vor die hohen Herren Mediateurs (welche die<lb/> Friedens-Tractaten anzufangen urgiren/ auffzuschlagen/ und zwar<lb/> dergestalt/ daß aller Mißverständniß und Dispuhten über den Cere-<lb/> monien präveniret werde. Man ist der Hoffnung/ daß die Frie-<lb/> dens-Handlung nicht lange dauren/ sondern in kurtzer Zeit zu einem<lb/> guten Schluß gelangen soll.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus der Pfaltz vom 23. Septemb.</head><lb/> <p>Zu Heydelberg hat der Medicus Herr D. Hoffstatt/ auff da-<lb/> sigem Schloß eines Sergeanten Tochter von ohngefehr 16. Jahren<lb/> alt/ bey 14. Tagen hero in der Cur/ welcher derselben durch Anwend-<lb/> und Gebrauchung dienlicher Medicamenten alle Tage bey 160. Ge-<lb/> thiers aus dem Halse lebendig heraus treibet/ und seithero den 19.<lb/> dieses biß 100. rechte perfecte Regen-Würme/ Holtz-Eselgen/ Schne-<lb/> cken/ gelbe Mehl-Würme/ Ohren-Kriecher/ und geflügelte Thiere<lb/> dem Mägdlein auß dem Mundt/ und zwar allemahl wann sie auß-<lb/> speyet/ bey <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>0. Stücke lebendig kommen; Sie beissen ihr auch zu-<lb/> weilen in den Halß/ daß ihr das Blut heraus fliesset; Des Nachts<lb/> hat das Mägdlein Ruhe/ des Tages aber nicht/ welches ein merck-<lb/> würdiger Affectus ist/ und thut man von der Artzeney die fernere<lb/> Würckung erwarten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Berlin vom 30. Septemb.</head><lb/> <p>Der Fürst von Zerbst/ wie auch der Fürst von Anhalt Durchl.<lb/> Durchl; sind wiederumb nach dero Landen abgereiset/ und befinden<lb/> sich nur noch Se. Durchl. der Hertzog von Hollstein allhier/ wel-<lb/> cher aber auch in wenig Tagen nach dem Hertzogthum Mynden/<lb/> daselbst die Stadthalterschafft anzutreten/ sich begeben wird/<lb/> und ist allbereit dessen Baggage voraus abgangen. Die Reveue<lb/> der Leib-Guarden zu Roß und Fuß wird den 30. dieses vorgenom-<lb/><hi rendition="#c">men werden.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
verstehen wollen/ wiewol darbey angeführet ward/ daß das Geld
darzu solte gebraucht werden/ welches die Partheyen gewohnet seyn/
an die Cammer nach Wetzlar zu consigniren: Ferner ist solche Pro-
position in das Fürstliche Collegium gebracht/ was drin concludiret/
lehret die Zeit. Von Wien hat man/ daß der Käyserl. Hoff Ordre
ertheilet/ Zimmerleuthe und nöhtige Dielen längst der Donau zu sen-
den/ um in das offene Feld bey Peterwardein Höltzerne Häuser zu
Logimenter nicht allein vor die Ministers der hochstreitenden Par-
theyen/ sondern auch vor die hohen Herren Mediateurs (welche die
Friedens-Tractaten anzufangen urgiren/ auffzuschlagen/ und zwar
dergestalt/ daß aller Mißverständniß und Dispuhten über den Cere-
monien präveniret werde. Man ist der Hoffnung/ daß die Frie-
dens-Handlung nicht lange dauren/ sondern in kurtzer Zeit zu einem
guten Schluß gelangen soll.
Aus der Pfaltz vom 23. Septemb.
Zu Heydelberg hat der Medicus Herr D. Hoffstatt/ auff da-
sigem Schloß eines Sergeanten Tochter von ohngefehr 16. Jahren
alt/ bey 14. Tagen hero in der Cur/ welcher derselben durch Anwend-
und Gebrauchung dienlicher Medicamenten alle Tage bey 160. Ge-
thiers aus dem Halse lebendig heraus treibet/ und seithero den 19.
dieses biß 100. rechte perfecte Regen-Würme/ Holtz-Eselgen/ Schne-
cken/ gelbe Mehl-Würme/ Ohren-Kriecher/ und geflügelte Thiere
dem Mägdlein auß dem Mundt/ und zwar allemahl wann sie auß-
speyet/ bey _0. Stücke lebendig kommen; Sie beissen ihr auch zu-
weilen in den Halß/ daß ihr das Blut heraus fliesset; Des Nachts
hat das Mägdlein Ruhe/ des Tages aber nicht/ welches ein merck-
würdiger Affectus ist/ und thut man von der Artzeney die fernere
Würckung erwarten.
Berlin vom 30. Septemb.
Der Fürst von Zerbst/ wie auch der Fürst von Anhalt Durchl.
Durchl; sind wiederumb nach dero Landen abgereiset/ und befinden
sich nur noch Se. Durchl. der Hertzog von Hollstein allhier/ wel-
cher aber auch in wenig Tagen nach dem Hertzogthum Mynden/
daselbst die Stadthalterschafft anzutreten/ sich begeben wird/
und ist allbereit dessen Baggage voraus abgangen. Die Reveue
der Leib-Guarden zu Roß und Fuß wird den 30. dieses vorgenom-
men werden.
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(2019-06-07T11:14:23Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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