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Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 49, Danzig, 1698.

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N°. 49.
    1698.
Dienstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Schmirna/ vom 20. Sept.

WIe man vernimt/ so sol zu Constantinopel eine Pulver-Ma-
gazin auffgeflogen/ und dadurch wol 300. Menschen umkom-
men seyn/ ohne die jenigen/ so verwundet wurden/ worbey
auch die herumstehende Palläste und Häuser grossen Schaden er-
litten haben.

Ceuta/ vom 9. Oct.

Nach Ankunfft der Verstärckungen und Convoyen in [dem]
Mohren Lager haben sie ihr Schiessen/ damit sie aus Mangel Pul-
ver etwas eingehalten/ verdoppelt/ wie wir dann von unsern Batte-
rien dergleichen gethan. Unerachtet des Feindes Feuer haben wir
den Ort/ woselbsten wir die letzte Mine springen liessen/ wieder ge-
säubert und eben gemacht/ und macht man deren um erstens anzu-
stecken eine andere. Unser Gouverneur läst sich allerwegen sehen/
und kommt alle Tage das neue Bollwerck/ welches man auffwirfft/
und damit bereits ziemlich weit kommen ist/ zu besichtigen/ auch die
Arbeiter/ so am meisten bloß stehen/ wohl zu belohnen. Einer der
Mohren/ so unsere bewaffnete Barquen letzt auff den Tetuanischen
Küsten weggenommen/ und bey Nacht die Fessel an Händen haben-
de entflüchtet/ auch in See gegangen/ ist ertruncken/ und dessen Lei-
che vom dem Meer ans Ufer geworffen worden.

Turin/ vom 29. Oct.

Aus Vorsorge es möchte der Graff und Präsident Benzo
[aus] dem Convent der Barfüsser entflüchten/ ward den 25. dieses
durch Se. Königl. Hoheit befohlen/ daß eine Wache von 100. Mann/
[als] 50. von seinen/ und 50. von dem Hochteutschen Regiment/ ohne

denen
N°. 49.
    1698.
Dienstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Schmirna/ vom 20. Sept.

WIe man vernimt/ so sol zu Constantinopel eine Pulver-Ma-
gazin auffgeflogen/ und dadurch wol 300. Menschen umkom-
men seyn/ ohne die jenigen/ so verwundet wurden/ worbey
auch die herumstehende Palläste und Häuser grossen Schaden er-
litten haben.

Ceuta/ vom 9. Oct.

Nach Ankunfft der Verstärckungen und Convoyen in [dem]
Mohren Lager haben sie ihr Schiessen/ damit sie aus Mangel Pul-
ver etwas eingehalten/ verdoppelt/ wie wir dann von unsern Batte-
rien dergleichen gethan. Unerachtet des Feindes Feuer haben wir
den Ort/ woselbsten wir die letzte Mine springen liessen/ wieder ge-
säubert und eben gemacht/ und macht man deren um erstens anzu-
stecken eine andere. Unser Gouverneur läst sich allerwegen sehen/
und kommt alle Tage das neue Bollwerck/ welches man auffwirfft/
und damit bereits ziemlich weit kommen ist/ zu besichtigen/ auch die
Arbeiter/ so am meisten bloß stehen/ wohl zu belohnen. Einer der
Mohren/ so unsere bewaffnete Barquen letzt auff den Tetuanischen
Küsten weggenommen/ und bey Nacht die Fessel an Händen haben-
de entflüchtet/ auch in See gegangen/ ist ertruncken/ und dessen Lei-
che vom dem Meer ans Ufer geworffen worden.

Turin/ vom 29. Oct.

Aus Vorsorge es möchte der Graff und Präsident Benzo
[aus] dem Convent der Barfüsser entflüchten/ ward den 25. dieses
durch Se. Königl. Hoheit befohlen/ daß eine Wache von 100. Mann/
[als] 50. von seinen/ und 50. von dem Hochteutschen Regiment/ ohne

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 49, Danzig, 1698, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0049_1698/1>, abgerufen am 13.05.2024.