Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 49, Danzig, 1698.denen [bereits] alda postirten Carabinern/ sich um selbigem stellen sol- Mäyland/ vom 29. Oct. Diese vergangene Tage ist der Hr. Cardinal Negroni/ wegen ben/
denen [bereits] alda postirten Carabinern/ sich um selbigem stellen sol- Mäyland/ vom 29. Oct. Diese vergangene Tage ist der Hr. Cardinal Negroni/ wegen ben/
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> denen <supplied cert="low">bereits</supplied> alda postirten Carabinern/ sich um selbigem stellen sol-<lb/> te; und damit gemeldte Wache durch die Kälte der Nacht nicht<lb/> zu sehr beschweret werde/ hat Se. Königl. Hoheit auch befohlen/ 5.<lb/> Höltzerne Schützen um dieses Convent auffzuschlagen/ und an al-<lb/> len Ausgängen selbigen Klosters Schildwachten zu stellen. Ge-<lb/> meldter Präsident ist dreymahl citiret worden/ und wird das Ur-<lb/> theil/ vermuthlich des Todes/ künfftigen Monath verfertiget seyn.<lb/> Vor etlichen Tagen kamen alhier bey 100. Mann teutsche Recruy-<lb/> ten von der Hertzogin Regiment/ weil Se. Königl. Hoheit wil/ daß<lb/> selbiges eben so starck/ wie das Seinige/ seyn soll. Auff unserer<lb/> Citadelle liegt anitzo eine Batallion von dem Regiment Gardes/ das<lb/> andere Theil aber desselben liegt vor der neuen Pforte. Der Her-<lb/> tzogin Regiment liegt in dem Flecken St. Michael/ und hat die<lb/> Wachten an dem Thor des Pallastes von Susa und St. Antho-<lb/> ny. Der Stückgiesser Giacomo Rocca ist durch die von Genua<lb/> wieder zurück entbothen/ und wird/ so bald er nur mit seinem alhier<lb/> unter Händen habendem Werck fertig/ sich nach Hause begeben:<lb/> Indessen hat die Republicq Sr. Königl. Hoheit ihre Stückgiesse-<lb/> rey zu dero Gebrauch angebothen/ um alda alles Geschütz welches<lb/> Sie in dero See-Plätzen nöthig/ giessen zu lassen. Den <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/>. befahl<lb/> Se. Königl. Hoheit alles zu der Jagt bereit zu machen/ um bey<lb/> Vigone zu jagen/ und fuhr darauff aus der Stadt/ wie man ver-<lb/> meynet nach der Abtey von Lucedia/ alwo der Cardinal Grimani/<lb/> Abt desselben/ sich auch befindet/ und soll mit selbigem ein langes<lb/> Gespräch/ wichtiger Sachen wegen/ gehalten seyn. Gestern Abend<lb/> kam Se. Königl. Hoheit wieder zurück/ nach dem er nicht ferne von<lb/> dieser Stadt einen Hirsch erjaget: worauff der Hertzog sich ver-<lb/> nehmen ließ/ weil er das Wild so nahe gefunden/ er nicht ferner ge-<lb/> hen mögen/ um selbiges auffzusuchen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Mäyland/ vom 29. Oct.</head><lb/> <p>Diese vergangene Tage ist der Hr. Cardinal Negroni/ wegen<lb/> einiger seiner Interessen anhero zu hiesigem Ertz-Bischoff gekom-<lb/> men/ von welchem er mit aller Ehrerbietigkeit empfangen worden/<lb/> und nach einiger Tage Auffhaltung wieder nach Novi gekehret ist.<lb/> An letztverwichener Mittwoche fieng unser Printz der Hr. Gouver-<lb/> neur an/ aus seinem Pallast/ samt seiner Gemahlin/ zu Schöpffung<lb/> frischer Lufft/ auszufahren/ indem ihm die Pillen viel geholffen ha-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ben/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
denen bereits alda postirten Carabinern/ sich um selbigem stellen sol-
te; und damit gemeldte Wache durch die Kälte der Nacht nicht
zu sehr beschweret werde/ hat Se. Königl. Hoheit auch befohlen/ 5.
Höltzerne Schützen um dieses Convent auffzuschlagen/ und an al-
len Ausgängen selbigen Klosters Schildwachten zu stellen. Ge-
meldter Präsident ist dreymahl citiret worden/ und wird das Ur-
theil/ vermuthlich des Todes/ künfftigen Monath verfertiget seyn.
Vor etlichen Tagen kamen alhier bey 100. Mann teutsche Recruy-
ten von der Hertzogin Regiment/ weil Se. Königl. Hoheit wil/ daß
selbiges eben so starck/ wie das Seinige/ seyn soll. Auff unserer
Citadelle liegt anitzo eine Batallion von dem Regiment Gardes/ das
andere Theil aber desselben liegt vor der neuen Pforte. Der Her-
tzogin Regiment liegt in dem Flecken St. Michael/ und hat die
Wachten an dem Thor des Pallastes von Susa und St. Antho-
ny. Der Stückgiesser Giacomo Rocca ist durch die von Genua
wieder zurück entbothen/ und wird/ so bald er nur mit seinem alhier
unter Händen habendem Werck fertig/ sich nach Hause begeben:
Indessen hat die Republicq Sr. Königl. Hoheit ihre Stückgiesse-
rey zu dero Gebrauch angebothen/ um alda alles Geschütz welches
Sie in dero See-Plätzen nöthig/ giessen zu lassen. Den _. befahl
Se. Königl. Hoheit alles zu der Jagt bereit zu machen/ um bey
Vigone zu jagen/ und fuhr darauff aus der Stadt/ wie man ver-
meynet nach der Abtey von Lucedia/ alwo der Cardinal Grimani/
Abt desselben/ sich auch befindet/ und soll mit selbigem ein langes
Gespräch/ wichtiger Sachen wegen/ gehalten seyn. Gestern Abend
kam Se. Königl. Hoheit wieder zurück/ nach dem er nicht ferne von
dieser Stadt einen Hirsch erjaget: worauff der Hertzog sich ver-
nehmen ließ/ weil er das Wild so nahe gefunden/ er nicht ferner ge-
hen mögen/ um selbiges auffzusuchen.
Mäyland/ vom 29. Oct.
Diese vergangene Tage ist der Hr. Cardinal Negroni/ wegen
einiger seiner Interessen anhero zu hiesigem Ertz-Bischoff gekom-
men/ von welchem er mit aller Ehrerbietigkeit empfangen worden/
und nach einiger Tage Auffhaltung wieder nach Novi gekehret ist.
An letztverwichener Mittwoche fieng unser Printz der Hr. Gouver-
neur an/ aus seinem Pallast/ samt seiner Gemahlin/ zu Schöpffung
frischer Lufft/ auszufahren/ indem ihm die Pillen viel geholffen ha-
ben/
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