Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698.andern Prätensionen/ so besagte Regierung an gedachte Canton ge- Wien/ vom 3. December/ st. n. Die Friedens-Tractaten seynd so weit avancirt/ daß es nun allein in Abthei- Aus der Pfaltz/ vom 28. November. Durch den am verwichenen Mittwochen 8. Tage auff dem auff
andern Prätensionen/ so besagte Regierung an gedachte Canton ge- Wien/ vom 3. December/ st. n. Die Friedens-Tractaten seynd so weit avancirt/ daß es nun allein in Abthei- Aus der Pfaltz/ vom 28. November. Durch den am verwichenen Mittwochen 8. Tage auff dem auff
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> andern Prätensionen/ so besagte Regierung an gedachte Canton ge-<lb/> machet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien/ vom 3. December/ st. n.</head><lb/> <p>Die Friedens-Tractaten seynd so weit avancirt/ daß es nun allein in Abthei-<lb/> lung der Con<supplied cert="low">fluten</supplied> beruhet; dagegen die Türcken dahin collimiren/ einige von de-<lb/> nen Alliirten in dem Frieden außzuschliessen/ und principaliter mit Ihro Käyserl.<lb/> Majest. sich zu vergleichen: Es haben zwar die Tractaten mit dem Venetiani-<lb/> schen Ambassadeur etliche mahl <supplied cert="low">continuirt</supplied> doch wegen der Limitation in Morea<lb/> einige Streitigkeiten/ welche dato nicht ausgemacht werden/ entstanden/ auch ei-<lb/> niger Mangel an seiner Vollmacht von der Türckis. Gesandschafft allegirt wor-<lb/> den; derentwillen dann besagter Venedische Ambassadeur/ durch Abfertigung ei-<lb/> nes expressen Couriers die Ratensiones seiner Vollmacht von der Respublicq be-<lb/> gehret. Es ist auch einige Hoffnung daß die Türcken die Festung Camieniec<lb/> abtreten werden/ weil besagter Pohlnischer Plenipotentiarius einer diese Ein-<lb/> raumung/ einen Frieden zu schliessen/ nicht instruiret ist: Des Moscowitische<lb/> hingegen hat die Abtretung eines festen Castells/ welches einen Umbkräyß von 70.<lb/> Meilen in sich enthält/ an die Türcken begehret/ worüber die Türckische Gesand-<lb/> schafft sehr allarmirt worden/ und also auffgestanden/ und ohne Schluß sich re-<lb/> tirirt/ folglich hat der Reichs-E<supplied>ffendI</supplied> durch seinen Secretarium in Begleitung ei-<lb/> niger vornehmen Türcken die Käyserl. Plenipotentiaries complementiren lassen.<lb/> Im Lager zu Arad seynd die Proviant-Zeug- und <supplied cert="low">Bielen</supplied>meister-Häuser bereits<lb/><supplied cert="low">unters</supplied> Dach gebracht/ und wird nun an denen Baraquen vor die 2. darinnen ver-<lb/> bliebene Solarische Battalliones gearbeitet/ im gleichen laborirt die Hungaris. und<lb/> Ratzische National-Militz/ so allda bleibet/ eyffrigst an ihren Schoppen: dasige<lb/> Fortification ist nun meist biß auff 2. Ravelinen/ so biß künfftigen Frühling blei-<lb/> ben sollen/ perfectionirt/ wie dann die Cortinen und Bastiones/ und zwey an-<lb/> dere angefangene Ravelins mit allen übrigen Wercken zum Stand gebracht wor-<lb/> den/ worauff sich den 26. das völlige Corpo separiren und die Quartier beziehen<lb/> solte/ nachdeme nun die Guarnison bereits regulirt und die Wälle mit Wachten ver-<lb/> sehen worden. Dieser Platz ist zur Communication mit Siebenbürgen/ und von<lb/><supplied cert="low">Notar</supplied> zur Haupt-Festung in einer Insul trefflich wohl gelegen/ worzu anitzo die<lb/> Kunst der Meister contribuiret. Von denen bereits eine geraume Zeit in Ver-<lb/> hafft gesessenen Proviant-Commissarien und Bedienten/ sind 3. zum Strange<lb/> condemnirt/ an welchem die Execution dieser Tagen vorgenommen werden soll.<lb/> Vom 27. passato ist gestern ein Courier von Carlowitz arrivirt/ und sagt man/ daß der Friede unser Seits zwar geschlossen sey/ werde aber vor Schliessung der hohen<lb/> Alliirten nicht publicirt werden/ und sey die Hoffnung/ daß alles sich bald glücklich<lb/> endigen werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus der Pfaltz/ vom 28. November.</head><lb/> <p>Durch den am verwichenen Mittwochen 8. Tage auff dem<lb/> Rhein und Worms mit Schlossen vermischt gewesenen Sturm<lb/> seynd in gemeldter Stadt viel altes Gemäuer und Schornsteine ü-<lb/> bern Hauffen geworffen worden/ also daß man deßhalben nicht sicher<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
andern Prätensionen/ so besagte Regierung an gedachte Canton ge-
machet.
Wien/ vom 3. December/ st. n.
Die Friedens-Tractaten seynd so weit avancirt/ daß es nun allein in Abthei-
lung der Confluten beruhet; dagegen die Türcken dahin collimiren/ einige von de-
nen Alliirten in dem Frieden außzuschliessen/ und principaliter mit Ihro Käyserl.
Majest. sich zu vergleichen: Es haben zwar die Tractaten mit dem Venetiani-
schen Ambassadeur etliche mahl continuirt doch wegen der Limitation in Morea
einige Streitigkeiten/ welche dato nicht ausgemacht werden/ entstanden/ auch ei-
niger Mangel an seiner Vollmacht von der Türckis. Gesandschafft allegirt wor-
den; derentwillen dann besagter Venedische Ambassadeur/ durch Abfertigung ei-
nes expressen Couriers die Ratensiones seiner Vollmacht von der Respublicq be-
gehret. Es ist auch einige Hoffnung daß die Türcken die Festung Camieniec
abtreten werden/ weil besagter Pohlnischer Plenipotentiarius einer diese Ein-
raumung/ einen Frieden zu schliessen/ nicht instruiret ist: Des Moscowitische
hingegen hat die Abtretung eines festen Castells/ welches einen Umbkräyß von 70.
Meilen in sich enthält/ an die Türcken begehret/ worüber die Türckische Gesand-
schafft sehr allarmirt worden/ und also auffgestanden/ und ohne Schluß sich re-
tirirt/ folglich hat der Reichs-EffendI durch seinen Secretarium in Begleitung ei-
niger vornehmen Türcken die Käyserl. Plenipotentiaries complementiren lassen.
Im Lager zu Arad seynd die Proviant-Zeug- und Bielenmeister-Häuser bereits
unters Dach gebracht/ und wird nun an denen Baraquen vor die 2. darinnen ver-
bliebene Solarische Battalliones gearbeitet/ im gleichen laborirt die Hungaris. und
Ratzische National-Militz/ so allda bleibet/ eyffrigst an ihren Schoppen: dasige
Fortification ist nun meist biß auff 2. Ravelinen/ so biß künfftigen Frühling blei-
ben sollen/ perfectionirt/ wie dann die Cortinen und Bastiones/ und zwey an-
dere angefangene Ravelins mit allen übrigen Wercken zum Stand gebracht wor-
den/ worauff sich den 26. das völlige Corpo separiren und die Quartier beziehen
solte/ nachdeme nun die Guarnison bereits regulirt und die Wälle mit Wachten ver-
sehen worden. Dieser Platz ist zur Communication mit Siebenbürgen/ und von
Notar zur Haupt-Festung in einer Insul trefflich wohl gelegen/ worzu anitzo die
Kunst der Meister contribuiret. Von denen bereits eine geraume Zeit in Ver-
hafft gesessenen Proviant-Commissarien und Bedienten/ sind 3. zum Strange
condemnirt/ an welchem die Execution dieser Tagen vorgenommen werden soll.
Vom 27. passato ist gestern ein Courier von Carlowitz arrivirt/ und sagt man/ daß der Friede unser Seits zwar geschlossen sey/ werde aber vor Schliessung der hohen
Alliirten nicht publicirt werden/ und sey die Hoffnung/ daß alles sich bald glücklich
endigen werde.
Aus der Pfaltz/ vom 28. November.
Durch den am verwichenen Mittwochen 8. Tage auff dem
Rhein und Worms mit Schlossen vermischt gewesenen Sturm
seynd in gemeldter Stadt viel altes Gemäuer und Schornsteine ü-
bern Hauffen geworffen worden/ also daß man deßhalben nicht sicher
auff
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-06-07T11:14:20Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-06-07T11:14:20Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |