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Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899.

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Wien, Dienstag Reichspost 24. Jänner 1899 19

[Spaltenumbruch] nnd Stärke auch gegenüber der Socialdemokratie, der
alle bürgerlichen Parteien zumeist rathlos gegenüber-
stehen.

Schon während seiner Rede wurde Abg. Dr. Geß-
mann oft von stürmischem Beifall unterbrochen, der sich
am Schlusse seiner Ausführungen zu einer stürmischen
Kundgebung für den Redner gestaltete.

Hierauf ergriff Herr Köcher (Schönerianer) das
Wort, der unter theilweiser Anerkennung der vom Vor-
redner entwickelten Grundsätze für eine angebliche Frie-
denspolitik auf dem Gebiete der communalen Thätigkeit
der Stadt Korneuburg sich einsetzte. Er gab dem Ge-
danken Ausdruck, daß im Wege eines Compromisses
zwischen allen Parteien, wobei der politische Standpunkt
vollständig bei Seite zu lassen wäre, am ehesten eine
gute Wahl der Gemeindefunktionäre zu erreichen
wäre.

Als jedoch nach ihm Herr Jung gleichfalls in
sachlicher Weise und ohne jeden persönlichen Angriff
die cummunalen Angelegenheiten Korneuburgs besprach,
schien dies den anwesenden Schönerianern sehr gegen
den Strich zu gehen, offenbar in der Erwägung, daß
Herr Jung, der die Geheimnisse der communalen Thä-
tigkeit des gewesenen Bürgermeisters Schaumann aufs
Genaueste kennt, den offenbar mit den Schaumanerianern
in Verbindung stehenden Schönerianern sehr unangenehm
werden könnte. Deshalb meldete er sich noch einmal zum
Worte und erging sich trotz seiner vorhergehenden Frie-
densversicherung in den heftigsten persönlichen Angriffen
gegen Jung, dem er Wechsel der Gesinnung vorwarf,
ohne zu bedenken, daß der Vorwurf gerade in seinem
Munde höchst unpassend war, nachdem er vor 6 Jahren
in den vordersten Reihen der Gegner Schaumann's ge-
kämpft hatte, und daß seine angebliche Friedensliebe
gegenüber dem Orts-Pascha Schaumann nunmehr einen
höchst eigenthümlichen Eindruck hervorrufen möchte.

Was eigentlich hinter dieser Haltung der
Schönerianer steckt, zeigte sich ganz deutlich, als der
berü--hmte Gemeinderath und Hafnermeister Gamringer
einer der getreuesten Knappen Schaumanns, sofort in
sehr lärmender Weise den Herrn Köcher bei seinen An-
griffen auf den Vorredner secundirte. Da Köcher in
seinen persönlichen Angriffen fortfuhr, entzog ihm der
Vorsitzend das Wort, worauf die Schönerianer, sechs
Mann hoch, unter lärmenden Protesten das Local ver-
ließen.

Mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Stunde --
es war indes 1/411 Uhr geworden, -- wurde die Ver-
sammlung von den Vorsitzenden mit der Ankündigung
geschlossen, daß demnächst speciell über die Wahlen eine
neue Versammlung einberusen werde.

So zeigt sich auch in Korneuburg neuerlich, wie
die Extremnationalen, uneingedenk ihrer früheren
Haltung und der Interessen der Bevölkerung, sich zur
Förderung des liberalen Cliquewesens herbeilassen, auch
wenn dasselbe in so abstoßender Form auftritt, wie
dies in Korneuburg der Fall ist.




Versammlung christlicher Fleischselcher-
gehilfen.

Da am 24. d. M. die Wahl für den Gehilfen-
ausschuß der Fleischselcher stattfinden soll, beginnen die
christlichen Fleischselchergehilfen bereits hiefür Vor-
bereitungen zu treffen. Aus diesem Grunde berief das
Wahlcomite für letzten Donnerstag eine Versammlung
ein, an der 300 Gehilfen sich betheiligten, und welcher
auch Abg. Prochazka beiwohnte. Nachdem der
Referent Bogner das Programm der christlichen
[Spaltenumbruch] Partei besprochen, wurden als Candidaten aufgestellt,
und zwar: Rudolf Stark zum Obmann-Stellver-
treter; Josef Riha, Josef Kolmann, Johann
Bogner, Johann Wirth zu Ausschüssen; weiters
3 Ersatzmänner derselben, 4 Mitglieder und 3 Ersatz-
männer für das Schiedgericht, 6 Delegirte für die
Genossenschaftsversammlung, 8 Mitglieder und 4 Ersatz-
männer für die Krankencasse, 2 Mitglieder und 2 Er-
satzmänner für den Ueberwachungsausschuß der Kranken-
casse, sowie 54 Delegirte für die Generalversammlung
der Krankencasse.




Volkswirthschaftlicher Theil.
Die Abbaue der Nordböhmischen Kohlen-
werksgesellschaft im ärarischen Grubenfelde
bei Brüx.

Ueber die Vorgänge, deren Schauplatz das Revier der
Nordböhmischen Kohlenwerksgesellschaft in der letzten Zeit
gewesen, erhält das "Fremdenblatt" von maßgebender Seite
authentische Mittheilungen, denen wir entnehmen, daß am
10. December v. J. in der Grube des ärarischen Schachtes
Julius IV beim Vortrieb zweier längs des Bialaflusses in
westlicher Richtung getriebener Parallelstrecken die nördliche
derselben mit fremden Grubenbauen im eigenen Gruben-
besitze des k. k. Aerars durchschlägig wurden. Er war sofort
offenkundig, daß diese Grubenbaue von einem Ueber-
bau der Nordböhmischen Kohlenwerksgesellschaft herrühren
und es wurde diese Gesellschaft von der k. k. Berg-
direction
aufgefordert, über den Umfang und die Lage
solcher Eingriffe in den ärarischen Besitzstand einen bestimmten
Aufschluß zu ertheilen.

Auf Grund der in Folge dieser Aufforderung vom
Director Scholz der k. k. Bergdirection am 15. December v. J.
vorgelegten Kartenskizze und auf Grund der nachträglichen
Zeugenaussagen wurde nun constatirt, daß diese Ueber-
baue von größerer Ausdehnung
sind und
in der Zeit vom Jahre 1887 bis 1893 ausge-
führt
worden waren. Diese Abbaue sind noch nicht auf
der Tagesfläche in die Erscheinung getreten, waren daher
auch ober Tags bisher durch Augenschein nicht constatirbar
und es fehlte sonach auch jede Möglichkeit, von dem Vor-
handensein derselben durch Veobachtungen an der Tages-
oberfläche Kenntniß zu erlangen.

Die Darstellung des "Fremdenblattes", die offenkundig
den Zweck hat, die k. k. Bergbehörde "rein" zu waschen, ver-
sucht dann nachzuweisen, daß eine frühere Aufdeckung
der Ueberbaue nicht möglich war, findet es aber auf-
fallend,
daß von einem solchen Vorgange auch die in
den betreffenden Bauabtheilungen beschäftigten Beamten, Auf-
seher und Arbeiter keine Ahnung gehabt haben
sollten.
Die Darstellung schließt: Jedenfalls konnte die
Führung einer unvollständigen Grubenkarte allein zur Ver-
heim lichung des Ueberbaues nicht ausreichen und es wird
Sache der weiteren Erhebungen sein, auch über diesen Punkt
vollkommene Klarheit zu schaffen.




Submissionswesen.

Der "Pester Lloyd" tritt
in einem Artikel "In- und ausländische Lieferungs-
fragen" für ein gemeinsames Vorgehen der Verwal-
tungen beider Reichshälften bei Submissionen im Aus-
lande ein. Wenn Oesterreich und Ungarn auch streng
genommen kein einheitliches Wirthschaftsgebiet bilden,
so hätten sie doch als einheitliches Handelsgebiet dem
Auslande gegenüber gewisse gemeinsame Inter-
essen. Insbesondere sei der Export in die Balkan-
staaten
eine Lebensfrage der beiderseitigen indu-
striellen Production. Ganz richtig constatirt der "Pester
Lloyd", daß dort die politische Einflußsphäre der
[Spaltenumbruch] Monarchie liegt, dort könne sich auch der handels-
politische Einfluß am wirksamsten geltend machen, wenn
nicht ein einseitiges disparates Vorgehen der beiden
Regierungen bei Lieferungen in diesen Ländern herrschen
würde.

Unser Außenhandel in den Monaten Jänner
bis inclusive December 1898.

Im Monate December
1898 betrug (ausschließlich des Edelmetallverkehres) die Ein-
fuhr 72·2 Millionen Gulden (-- 6·6 Millionen Gulden im
Vergleiche mit dem December 1897) und die Ausfuhr
70·3 Millionen Gulden (+ 9·8); es ergibt sich somit für
diesen Monat ein Ueberschuß der Einfuhr über die Aus-
fuhr von 1·9 Millionen Gulden (gegen einen Ueberschuß
der Einfuhr über die Ausfuhr von 18·3 Millionen Gulden
im Vorjahre). Während der Monate Jänner bis inclusive
December 1898 bezifferte sich die Einfuhr (ausschließlich des
Edelmetallverkehres) auf 830·9 Millionen Gulden (+ 75·6)
und die Ausfuhr auf 808·8 Millionen Gulden (+ 42·6);
das hieraus resultirende Passivum der Handelsbilanz
beträgt demnach 22·1 Millionen Gulden (gegen ein
Activum
von 10·9 Millionen Gulden im Vorjahre).
Der Menge nach stellte sich während der genannten Monate
die Einfuhr auf 107·0 Millionen Metercentner und die
Ausfuhr auf 166·2 Millionen Metercentner; es wurden
daher um 59·2 Metercentner mehr ausgeführt. Während
der gleichen Zeitperiode weist der werkehr in den wichtigsten
Waaren im Millionen Gulden gerechnet, nachstehende Er-
gebnisse auf: in der Einfuhr: Colonialwaaren 26·0
(-- 3·4 gegen die gleiche Periode des Vorjahres), Getreide
81·6 (+ 41·4), Reis 9·2 (+ 1·3), Obst 3·5 (--1·4),
Schlachtvieh 14·5 (+3 ·3), Süßwasserfische 2·8 (+ 1·2),
Geflügeleier 15·5 (+ 2·1), Felle und Häute 19·0 (-- 3·1),
Wein 19·1 (+ 1·1), Kohlen und Coaks 40·9 (+ 3·7),
Baumwolle 53·7 (+ 3·0), Flachs, Hanf, Jute etc. 21·6
(+ 2·5), Schafwolle, Kammzeug etc. 45·3 (+ 6·8, Wollen-
garne 1 6·1 (-- 2·8), Seide und Seidenwaaren 37·3
f(+ 4·2), Kupfer roh 11·8 (+ 1·8); in der Aus-
[f]uhr:
Zucker 67·1 (+ 5·7), Getreide 31·7 (--8·3),
Bohnen 7·0 (+ 2·7), Obst 8·8 (+ 3·2), Schlachtvieh 24·6
(+ 4·3), Pferde 20·6 (-- 4·6), Holz 96·0 (+ 12·0),
Kohlen und Coaks 39·1 (+ 4·9), Baumwolle, Garne und
Waaren daraus 10·1 (-- 1.8), Wollenwaaren 20·7 (+ 2.2),
Eisen und Eisenwaaren 17·1 (+ 2·3).

Einstellung der Frachtgüter-Abgabe

in der
Station Wien-Hauptzollamt der Wiener Ver-
bindungsbahn während des Bahnhofumbaues. In Folge der
durch den fortschreitenden Umbau des Bahnhofes in Wien-
Hauptzollamt verursachten ganz außerordentlichen Erschwer-
nisse bei der Abwickelung der Gütermanipulation des im
zollämtlichen Magazine XIV in Wien-Hauptzollamt derzeit
untergebrachten Eil- und Frachtgut-Expedites wird bis zur
Fertigstellung des Magazines im künftigen Güterbahnhofe
ab 6. Februar 1899 nebst den bereits seit 15. Jänner 1897
sistirten Frachtgüter-Aufgabe, nunmehr auch die Fracht-
güter-Abgabe für gewöhnliche Frachtgutsendungen eingestellt.
Hievon sind jedoch Zollgutsendungen ausgenommen, welche
zur Stellung an das k. k. Hauptzollamt Wien angewiesen,
oder bei demselben erliegend, von den Verfügungsberech-
tigten wettergesendet werden.

Insolvenznachrichten.

Der Creditorenverein meldet
folgende Insolvenzen: B. Felsenburg, protokollirte Leder-,
Nähmaschinen- und Juwelengeschäftsfirma in Szentes;
Anton Szemian, Hutmacher in Essegg; Camilla Dux,
Handelsfrau in Prag; Johanna Krausz, Modistin in
Ungvar; Sigmund Schwarz, Manufacturwaarenhändler in
Devanya; Franz Komlosi, Kaufmann in Gyorok; Faust
Lurion, protokollirter türkischer Großhändler in Wien,
2. Bez., Praterstraße 65; Gregor und Theresia Henischel,
Flachshändler in Oberwelkersdorf; Franz Gottwald, Glaser
in Ungarisch-Ostra; Louis Heppergen, Hotelier in
Gnadenwald.






[Spaltenumbruch]
(64. Fortsetzung.)

(Nachdruck verboten.)

Die Dame mit dem Todtenkopf.

Wanda und Olga sind Freundinnen geworden und
wenn ich nicht irre, so bringt Wanda ihre Freundin
her -- ich höre die Stimmen --"

Im Vorzimmer wurden Schritte und heitere
Stimmen hörbar. Georg wußte nicht, wie ihm geschah
die Gräfin lächelte so geheimnißvoll verheißend, ihr
Auge strahlte so glücklich erwartungsvoll, aber er
sollte nicht dazu kommen, sich fassen zu können.

Wanda und Olga traten ins Gemach. Das
Billet der Gräfin, welches Wanda hatte persönlich
Olga bringen müssen, beschied dieselbe zu ihr
in dringender Angelegenheit. Olga war auf eine Ueber-
raschung vorbereitet, aber gewiß nicht darauf, Ge-
Georg v. Trota bei der Gräfin zu finden, sie konnte
ia nicht ahnen, daß derselbe nach Berlin zurück-
gekehrt sei.

Die Verwirrung der beiden Liebenden mag der
Leser sich selbst ausmalen, die Gräfin machte jedoch
kurzen Proceß, sie wußte von Beiden, was Einer dem
Anderen nicht zu gestehen wagte und sie war glücklich,
den Verschämten zu helfen.

Fest und innig umschlang Georg seine Braut,
der er das Jawort von den Lippen geküßt. Beiden
war es wie ein Traum und selig strahlte jedes
Auge, wenn er in den Blicken des Anderen las, daß
es Wirklichkeit sei, was ihre Herzen mit Wonne be-
rauschte.

Die Gräfin T. ließ es sich nicht nehmen, das
Paar auszustatten, sie war ja Georg eine fast mütter-
liche Freundin geworden. Georg nahm seinen Abschied
aus dem Staatsdienst, da ihm die Aerzte jede an-
[Spaltenumbruch] strengende Beschäftigung in geschlossenen Räumen am
Schreibtisch verboten und Aufenthalt in frischer Land-
luft empfohlen. Er widmete sich der Bewirthschaftung
eines Gutes, dessen Annahme er der Gräfin nicht hatte
abschlagen können, und trat erst nach langen Jahren,
als Friedrich Wilhelm IV. den Thron bestieg und
liberalere Tendenzen zur Geltung kamen, als Landrath
wieder in den Dienst des Vaterlandes.

Herr Sperber hat keine Carriere gemacht, er ist
in untergeordneten Verhältnissen zu Grunde
gegangen, das Ungeschick bei der Verfolgung
Murskoff's hatte ihm die Ungnade des Herrn
v. Tschoppe zugezogen. Letzterer selber aber mußte nicht
nur erleben, daß er überflüssig wurde, als die neue
Aera unter Friedrich Wilhelm IV. begann, sondern
auf ihn entlud sich auch der ganze Haß und die Ver-
achtung, welche das Volk gegen die Menschen hegte,
welche als Werkzeuge der Reaction ihren Ruhm darin
gesucht, ihre Nebenmenschen zu verdächtigen und die
Gefängnisse anzufüllen, während einer Periode, von der
zu wünschen und zu hoffen ist, daß sie niemals wieder-
kehren möge.

Die Prinzessin Luise Radziwill erlag ihrem
Leiden, sie welkte dahin, der man den Sonnenschein
geraubt.

Am Abend des 29. November 1830 ent-
standen plötzlich in der Stadt Warschau zwei
große Feuersbrünste, deren schauerliche Gluth den Ver-
schwörern das Signal zum Ausstande gab. Die Em-
pörer stürmten das Schloß, in dem der Großfürst auf
seinem Feldbett lag. Die Fürstin Lowicz stürzte sich
den Empörern entgegen und flehte um das Leben
ihres Gatten, halb angekleidet entweicht Constantin,
eine geheime Treppe begünstigt seine Flucht; die Liebe
der Polin, welche durch ihr Flehen ihre Aufrührer
einen Moment aufgehalten, hat ihm das Leben ge-
rettet.


[Spaltenumbruch]

Ein Theil der Truppen schließt sich den Em-
pörern an, die übrigen werden aus der Stadt
gejagt. Ganz Polen ist im Aufstande, die lange vor-
bereitete Empörung hat den ersten Triumph erfochten.

Fürst Michael Radziwill ward zum Generalissimus
der Polen ernannt, General Chlopniki ihm zur Seite
gestellt, die Unabhängigkeit Polens erklärt. Wenige
Monate später, nachdem man den Feldmarschall Diebitsch
zurückgeschlagen, erschien nach dem Tode des russischen
Heerführers der General Paskiewitsch mit der con-
centrirten Macht Rußlands vor den Thoren Warschaus,
erstürmte die Stadt und schon am 5. October 1831
streckten die Trümmer der polnischen Armee die Waffen,
der polnische Aufstand war niedergeschmettert.

Während der Kampf noch tobte, starb der Groß-
fürst Constantin plötzlich an der Cholera -- wenige
Monate später folgte ihm seine Gemalin, die Fürstin
v. Lowicz.

Auf den Wällen von Praga starb auch Felix K.
den Heldentodt, er opferte sein Blut für die verlorene
Sache, der er in fanatischer Begeisterung sein Leben
geweiht.

Und die Dame mit dem Todtenkopf? Die
geheimnißvolle Gräfin verschwand aus Deutschland,
nachdem sie Olga den Myrtenkranz in's Haar gedrückt,
ihr folgten die Segenswünsche Georgs. Man erzählt
sich, daß sie später einen russischen Fürsten geheiratet,
auf dem das Unglück ruhte, daß er in Folge eines
Schusses, der seine Augen gestreift, erblindet war, daß
sie aber glücklich an seiner Seite gelebt, ihn treu ge-
pflegt und ihn glücklich gemacht habe. Wanda ist un-
verheiratet geblieben und hat sich nie von ihrer Wohl-
thäterin getrennt.

Ende.




Druck, Herausgabe und Verlag Ambr. Opitz, Wien. -- Verantwortlicher Redacteur Hermann Hikisch, Wien.


Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899 19

[Spaltenumbruch] nnd Stärke auch gegenüber der Socialdemokratie, der
alle bürgerlichen Parteien zumeiſt rathlos gegenüber-
ſtehen.

Schon während ſeiner Rede wurde Abg. Dr. Geß-
mann oft von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, der ſich
am Schluſſe ſeiner Ausführungen zu einer ſtürmiſchen
Kundgebung für den Redner geſtaltete.

Hierauf ergriff Herr Köcher (Schönerianer) das
Wort, der unter theilweiſer Anerkennung der vom Vor-
redner entwickelten Grundſätze für eine angebliche Frie-
denspolitik auf dem Gebiete der communalen Thätigkeit
der Stadt Korneuburg ſich einſetzte. Er gab dem Ge-
danken Ausdruck, daß im Wege eines Compromiſſes
zwiſchen allen Parteien, wobei der politiſche Standpunkt
vollſtändig bei Seite zu laſſen wäre, am eheſten eine
gute Wahl der Gemeindefunktionäre zu erreichen
wäre.

Als jedoch nach ihm Herr Jung gleichfalls in
ſachlicher Weiſe und ohne jeden perſönlichen Angriff
die cummunalen Angelegenheiten Korneuburgs beſprach,
ſchien dies den anweſenden Schönerianern ſehr gegen
den Strich zu gehen, offenbar in der Erwägung, daß
Herr Jung, der die Geheimniſſe der communalen Thä-
tigkeit des geweſenen Bürgermeiſters Schaumann aufs
Genaueſte kennt, den offenbar mit den Schaumanerianern
in Verbindung ſtehenden Schönerianern ſehr unangenehm
werden könnte. Deshalb meldete er ſich noch einmal zum
Worte und erging ſich trotz ſeiner vorhergehenden Frie-
densverſicherung in den heftigſten perſönlichen Angriffen
gegen Jung, dem er Wechſel der Geſinnung vorwarf,
ohne zu bedenken, daß der Vorwurf gerade in ſeinem
Munde höchſt unpaſſend war, nachdem er vor 6 Jahren
in den vorderſten Reihen der Gegner Schaumann’s ge-
kämpft hatte, und daß ſeine angebliche Friedensliebe
gegenüber dem Orts-Paſcha Schaumann nunmehr einen
höchſt eigenthümlichen Eindruck hervorrufen möchte.

Was eigentlich hinter dieſer Haltung der
Schönerianer ſteckt, zeigte ſich ganz deutlich, als der
berü—hmte Gemeinderath und Hafnermeiſter Gamringer
einer der getreueſten Knappen Schaumanns, ſofort in
ſehr lärmender Weiſe den Herrn Köcher bei ſeinen An-
griffen auf den Vorredner ſecundirte. Da Köcher in
ſeinen perſönlichen Angriffen fortfuhr, entzog ihm der
Vorſitzend das Wort, worauf die Schönerianer, ſechs
Mann hoch, unter lärmenden Proteſten das Local ver-
ließen.

Mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Stunde —
es war indes ¼11 Uhr geworden, — wurde die Ver-
ſammlung von den Vorſitzenden mit der Ankündigung
geſchloſſen, daß demnächſt ſpeciell über die Wahlen eine
neue Verſammlung einberuſen werde.

So zeigt ſich auch in Korneuburg neuerlich, wie
die Extremnationalen, uneingedenk ihrer früheren
Haltung und der Intereſſen der Bevölkerung, ſich zur
Förderung des liberalen Cliqueweſens herbeilaſſen, auch
wenn dasſelbe in ſo abſtoßender Form auftritt, wie
dies in Korneuburg der Fall iſt.




Verſammlung chriſtlicher Fleiſchſelcher-
gehilfen.

Da am 24. d. M. die Wahl für den Gehilfen-
ausſchuß der Fleiſchſelcher ſtattfinden ſoll, beginnen die
chriſtlichen Fleiſchſelchergehilfen bereits hiefür Vor-
bereitungen zu treffen. Aus dieſem Grunde berief das
Wahlcomité für letzten Donnerſtag eine Verſammlung
ein, an der 300 Gehilfen ſich betheiligten, und welcher
auch Abg. Prochazka beiwohnte. Nachdem der
Referent Bogner das Programm der chriſtlichen
[Spaltenumbruch] Partei beſprochen, wurden als Candidaten aufgeſtellt,
und zwar: Rudolf Stark zum Obmann-Stellver-
treter; Joſef Riha, Joſef Kolmann, Johann
Bogner, Johann Wirth zu Ausſchüſſen; weiters
3 Erſatzmänner derſelben, 4 Mitglieder und 3 Erſatz-
männer für das Schiedgericht, 6 Delegirte für die
Genoſſenſchaftsverſammlung, 8 Mitglieder und 4 Erſatz-
männer für die Krankencaſſe, 2 Mitglieder und 2 Er-
ſatzmänner für den Ueberwachungsausſchuß der Kranken-
caſſe, ſowie 54 Delegirte für die Generalverſammlung
der Krankencaſſe.




Volkswirthſchaftlicher Theil.
Die Abbaue der Nordböhmiſchen Kohlen-
werksgeſellſchaft im ärariſchen Grubenfelde
bei Brüx.

Ueber die Vorgänge, deren Schauplatz das Revier der
Nordböhmiſchen Kohlenwerksgeſellſchaft in der letzten Zeit
geweſen, erhält das „Fremdenblatt“ von maßgebender Seite
authentiſche Mittheilungen, denen wir entnehmen, daß am
10. December v. J. in der Grube des ärariſchen Schachtes
Julius IV beim Vortrieb zweier längs des Bialafluſſes in
weſtlicher Richtung getriebener Parallelſtrecken die nördliche
derſelben mit fremden Grubenbauen im eigenen Gruben-
beſitze des k. k. Aerars durchſchlägig wurden. Er war ſofort
offenkundig, daß dieſe Grubenbaue von einem Ueber-
bau der Nordböhmiſchen Kohlenwerksgeſellſchaft herrühren
und es wurde dieſe Geſellſchaft von der k. k. Berg-
direction
aufgefordert, über den Umfang und die Lage
ſolcher Eingriffe in den ärariſchen Beſitzſtand einen beſtimmten
Aufſchluß zu ertheilen.

Auf Grund der in Folge dieſer Aufforderung vom
Director Scholz der k. k. Bergdirection am 15. December v. J.
vorgelegten Kartenſkizze und auf Grund der nachträglichen
Zeugenausſagen wurde nun conſtatirt, daß dieſe Ueber-
baue von größerer Ausdehnung
ſind und
in der Zeit vom Jahre 1887 bis 1893 ausge-
führt
worden waren. Dieſe Abbaue ſind noch nicht auf
der Tagesfläche in die Erſcheinung getreten, waren daher
auch ober Tags bisher durch Augenſchein nicht conſtatirbar
und es fehlte ſonach auch jede Möglichkeit, von dem Vor-
handenſein derſelben durch Veobachtungen an der Tages-
oberfläche Kenntniß zu erlangen.

Die Darſtellung des „Fremdenblattes“, die offenkundig
den Zweck hat, die k. k. Bergbehörde „rein“ zu waſchen, ver-
ſucht dann nachzuweiſen, daß eine frühere Aufdeckung
der Ueberbaue nicht möglich war, findet es aber auf-
fallend,
daß von einem ſolchen Vorgange auch die in
den betreffenden Bauabtheilungen beſchäftigten Beamten, Auf-
ſeher und Arbeiter keine Ahnung gehabt haben
ſollten.
Die Darſtellung ſchließt: Jedenfalls konnte die
Führung einer unvollſtändigen Grubenkarte allein zur Ver-
heim lichung des Ueberbaues nicht ausreichen und es wird
Sache der weiteren Erhebungen ſein, auch über dieſen Punkt
vollkommene Klarheit zu ſchaffen.




Submiſſionsweſen.

Der „Peſter Lloyd“ tritt
in einem Artikel „In- und ausländiſche Lieferungs-
fragen“ für ein gemeinſames Vorgehen der Verwal-
tungen beider Reichshälften bei Submiſſionen im Aus-
lande ein. Wenn Oeſterreich und Ungarn auch ſtreng
genommen kein einheitliches Wirthſchaftsgebiet bilden,
ſo hätten ſie doch als einheitliches Handelsgebiet dem
Auslande gegenüber gewiſſe gemeinſame Inter-
eſſen. Insbeſondere ſei der Export in die Balkan-
ſtaaten
eine Lebensfrage der beiderſeitigen indu-
ſtriellen Production. Ganz richtig conſtatirt der „Peſter
Lloyd“, daß dort die politiſche Einflußſphäre der
[Spaltenumbruch] Monarchie liegt, dort könne ſich auch der handels-
politiſche Einfluß am wirkſamſten geltend machen, wenn
nicht ein einſeitiges disparates Vorgehen der beiden
Regierungen bei Lieferungen in dieſen Ländern herrſchen
würde.

Unſer Außenhandel in den Monaten Jänner
bis incluſive December 1898.

Im Monate December
1898 betrug (ausſchließlich des Edelmetallverkehres) die Ein-
fuhr 72·2 Millionen Gulden (— 6·6 Millionen Gulden im
Vergleiche mit dem December 1897) und die Ausfuhr
70·3 Millionen Gulden (+ 9·8); es ergibt ſich ſomit für
dieſen Monat ein Ueberſchuß der Einfuhr über die Aus-
fuhr von 1·9 Millionen Gulden (gegen einen Ueberſchuß
der Einfuhr über die Ausfuhr von 18·3 Millionen Gulden
im Vorjahre). Während der Monate Jänner bis incluſive
December 1898 bezifferte ſich die Einfuhr (ausſchließlich des
Edelmetallverkehres) auf 830·9 Millionen Gulden (+ 75·6)
und die Ausfuhr auf 808·8 Millionen Gulden (+ 42·6);
das hieraus reſultirende Paſſivum der Handelsbilanz
beträgt demnach 22·1 Millionen Gulden (gegen ein
Activum
von 10·9 Millionen Gulden im Vorjahre).
Der Menge nach ſtellte ſich während der genannten Monate
die Einfuhr auf 107·0 Millionen Metercentner und die
Ausfuhr auf 166·2 Millionen Metercentner; es wurden
daher um 59·2 Metercentner mehr ausgeführt. Während
der gleichen Zeitperiode weiſt der werkehr in den wichtigſten
Waaren im Millionen Gulden gerechnet, nachſtehende Er-
gebniſſe auf: in der Einfuhr: Colonialwaaren 26·0
(— 3·4 gegen die gleiche Periode des Vorjahres), Getreide
81·6 (+ 41·4), Reis 9·2 (+ 1·3), Obſt 3·5 (—1·4),
Schlachtvieh 14·5 (+3 ·3), Süßwaſſerfiſche 2·8 (+ 1·2),
Geflügeleier 15·5 (+ 2·1), Felle und Häute 19·0 (— 3·1),
Wein 19·1 (+ 1·1), Kohlen und Coaks 40·9 (+ 3·7),
Baumwolle 53·7 (+ 3·0), Flachs, Hanf, Jute ꝛc. 21·6
(+ 2·5), Schafwolle, Kammzeug ꝛc. 45·3 (+ 6·8, Wollen-
garne 1 6·1 (— 2·8), Seide und Seidenwaaren 37·3
f(+ 4·2), Kupfer roh 11·8 (+ 1·8); in der Aus-
[f]uhr:
Zucker 67·1 (+ 5·7), Getreide 31·7 (—8·3),
Bohnen 7·0 (+ 2·7), Obſt 8·8 (+ 3·2), Schlachtvieh 24·6
(+ 4·3), Pferde 20·6 (— 4·6), Holz 96·0 (+ 12·0),
Kohlen und Coaks 39·1 (+ 4·9), Baumwolle, Garne und
Waaren daraus 10·1 (— 1.8), Wollenwaaren 20·7 (+ 2.2),
Eiſen und Eiſenwaaren 17·1 (+ 2·3).

Einſtellung der Frachtgüter-Abgabe

in der
Station Wien-Hauptzollamt der Wiener Ver-
bindungsbahn während des Bahnhofumbaues. In Folge der
durch den fortſchreitenden Umbau des Bahnhofes in Wien-
Hauptzollamt verurſachten ganz außerordentlichen Erſchwer-
niſſe bei der Abwickelung der Gütermanipulation des im
zollämtlichen Magazine XIV in Wien-Hauptzollamt derzeit
untergebrachten Eil- und Frachtgut-Expedites wird bis zur
Fertigſtellung des Magazines im künftigen Güterbahnhofe
ab 6. Februar 1899 nebſt den bereits ſeit 15. Jänner 1897
ſiſtirten Frachtgüter-Aufgabe, nunmehr auch die Fracht-
güter-Abgabe für gewöhnliche Frachtgutſendungen eingeſtellt.
Hievon ſind jedoch Zollgutſendungen ausgenommen, welche
zur Stellung an das k. k. Hauptzollamt Wien angewieſen,
oder bei demſelben erliegend, von den Verfügungsberech-
tigten wettergeſendet werden.

Inſolvenznachrichten.

Der Creditorenverein meldet
folgende Inſolvenzen: B. Felſenburg, protokollirte Leder-,
Nähmaſchinen- und Juwelengeſchäftsfirma in Szentes;
Anton Szemian, Hutmacher in Eſſegg; Camilla Dux,
Handelsfrau in Prag; Johanna Krausz, Modiſtin in
Ungvar; Sigmund Schwarz, Manufacturwaarenhändler in
Devanya; Franz Komloſi, Kaufmann in Gyorok; Fauſt
Lurion, protokollirter türkiſcher Großhändler in Wien,
2. Bez., Praterſtraße 65; Gregor und Thereſia Heniſchel,
Flachshändler in Oberwelkersdorf; Franz Gottwald, Glaſer
in Ungariſch-Oſtra; Louis Heppergen, Hotelier in
Gnadenwald.






[Spaltenumbruch]
(64. Fortſetzung.)

(Nachdruck verboten.)

Die Dame mit dem Todtenkopf.

Wanda und Olga ſind Freundinnen geworden und
wenn ich nicht irre, ſo bringt Wanda ihre Freundin
her — ich höre die Stimmen —“

Im Vorzimmer wurden Schritte und heitere
Stimmen hörbar. Georg wußte nicht, wie ihm geſchah
die Gräfin lächelte ſo geheimnißvoll verheißend, ihr
Auge ſtrahlte ſo glücklich erwartungsvoll, aber er
ſollte nicht dazu kommen, ſich faſſen zu können.

Wanda und Olga traten ins Gemach. Das
Billet der Gräfin, welches Wanda hatte perſönlich
Olga bringen müſſen, beſchied dieſelbe zu ihr
in dringender Angelegenheit. Olga war auf eine Ueber-
raſchung vorbereitet, aber gewiß nicht darauf, Ge-
Georg v. Trota bei der Gräfin zu finden, ſie konnte
ia nicht ahnen, daß derſelbe nach Berlin zurück-
gekehrt ſei.

Die Verwirrung der beiden Liebenden mag der
Leſer ſich ſelbſt ausmalen, die Gräfin machte jedoch
kurzen Proceß, ſie wußte von Beiden, was Einer dem
Anderen nicht zu geſtehen wagte und ſie war glücklich,
den Verſchämten zu helfen.

Feſt und innig umſchlang Georg ſeine Braut,
der er das Jawort von den Lippen geküßt. Beiden
war es wie ein Traum und ſelig ſtrahlte jedes
Auge, wenn er in den Blicken des Anderen las, daß
es Wirklichkeit ſei, was ihre Herzen mit Wonne be-
rauſchte.

Die Gräfin T. ließ es ſich nicht nehmen, das
Paar auszuſtatten, ſie war ja Georg eine faſt mütter-
liche Freundin geworden. Georg nahm ſeinen Abſchied
aus dem Staatsdienſt, da ihm die Aerzte jede an-
[Spaltenumbruch] ſtrengende Beſchäftigung in geſchloſſenen Räumen am
Schreibtiſch verboten und Aufenthalt in friſcher Land-
luft empfohlen. Er widmete ſich der Bewirthſchaftung
eines Gutes, deſſen Annahme er der Gräfin nicht hatte
abſchlagen können, und trat erſt nach langen Jahren,
als Friedrich Wilhelm IV. den Thron beſtieg und
liberalere Tendenzen zur Geltung kamen, als Landrath
wieder in den Dienſt des Vaterlandes.

Herr Sperber hat keine Carrière gemacht, er iſt
in untergeordneten Verhältniſſen zu Grunde
gegangen, das Ungeſchick bei der Verfolgung
Murskoff’s hatte ihm die Ungnade des Herrn
v. Tſchoppe zugezogen. Letzterer ſelber aber mußte nicht
nur erleben, daß er überflüſſig wurde, als die neue
Aera unter Friedrich Wilhelm IV. begann, ſondern
auf ihn entlud ſich auch der ganze Haß und die Ver-
achtung, welche das Volk gegen die Menſchen hegte,
welche als Werkzeuge der Reaction ihren Ruhm darin
geſucht, ihre Nebenmenſchen zu verdächtigen und die
Gefängniſſe anzufüllen, während einer Periode, von der
zu wünſchen und zu hoffen iſt, daß ſie niemals wieder-
kehren möge.

Die Prinzeſſin Luiſe Radziwill erlag ihrem
Leiden, ſie welkte dahin, der man den Sonnenſchein
geraubt.

Am Abend des 29. November 1830 ent-
ſtanden plötzlich in der Stadt Warſchau zwei
große Feuersbrünſte, deren ſchauerliche Gluth den Ver-
ſchwörern das Signal zum Auſſtande gab. Die Em-
pörer ſtürmten das Schloß, in dem der Großfürſt auf
ſeinem Feldbett lag. Die Fürſtin Lowicz ſtürzte ſich
den Empörern entgegen und flehte um das Leben
ihres Gatten, halb angekleidet entweicht Conſtantin,
eine geheime Treppe begünſtigt ſeine Flucht; die Liebe
der Polin, welche durch ihr Flehen ihre Aufrührer
einen Moment aufgehalten, hat ihm das Leben ge-
rettet.


[Spaltenumbruch]

Ein Theil der Truppen ſchließt ſich den Em-
pörern an, die übrigen werden aus der Stadt
gejagt. Ganz Polen iſt im Aufſtande, die lange vor-
bereitete Empörung hat den erſten Triumph erfochten.

Fürſt Michael Radziwill ward zum Generaliſſimus
der Polen ernannt, General Chlopniki ihm zur Seite
geſtellt, die Unabhängigkeit Polens erklärt. Wenige
Monate ſpäter, nachdem man den Feldmarſchall Diebitſch
zurückgeſchlagen, erſchien nach dem Tode des ruſſiſchen
Heerführers der General Paskiewitſch mit der con-
centrirten Macht Rußlands vor den Thoren Warſchaus,
erſtürmte die Stadt und ſchon am 5. October 1831
ſtreckten die Trümmer der polniſchen Armee die Waffen,
der polniſche Aufſtand war niedergeſchmettert.

Während der Kampf noch tobte, ſtarb der Groß-
fürſt Conſtantin plötzlich an der Cholera — wenige
Monate ſpäter folgte ihm ſeine Gemalin, die Fürſtin
v. Lowicz.

Auf den Wällen von Praga ſtarb auch Felix K.
den Heldentodt, er opferte ſein Blut für die verlorene
Sache, der er in fanatiſcher Begeiſterung ſein Leben
geweiht.

Und die Dame mit dem Todtenkopf? Die
geheimnißvolle Gräfin verſchwand aus Deutſchland,
nachdem ſie Olga den Myrtenkranz in’s Haar gedrückt,
ihr folgten die Segenswünſche Georgs. Man erzählt
ſich, daß ſie ſpäter einen ruſſiſchen Fürſten geheiratet,
auf dem das Unglück ruhte, daß er in Folge eines
Schuſſes, der ſeine Augen geſtreift, erblindet war, daß
ſie aber glücklich an ſeiner Seite gelebt, ihn treu ge-
pflegt und ihn glücklich gemacht habe. Wanda iſt un-
verheiratet geblieben und hat ſich nie von ihrer Wohl-
thäterin getrennt.

Ende.




Druck, Herausgabe und Verlag Ambr. Opitz, Wien. — Verantwortlicher Redacteur Hermann Hikiſch, Wien.


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[10/0010] Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899 19 nnd Stärke auch gegenüber der Socialdemokratie, der alle bürgerlichen Parteien zumeiſt rathlos gegenüber- ſtehen. Schon während ſeiner Rede wurde Abg. Dr. Geß- mann oft von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, der ſich am Schluſſe ſeiner Ausführungen zu einer ſtürmiſchen Kundgebung für den Redner geſtaltete. Hierauf ergriff Herr Köcher (Schönerianer) das Wort, der unter theilweiſer Anerkennung der vom Vor- redner entwickelten Grundſätze für eine angebliche Frie- denspolitik auf dem Gebiete der communalen Thätigkeit der Stadt Korneuburg ſich einſetzte. Er gab dem Ge- danken Ausdruck, daß im Wege eines Compromiſſes zwiſchen allen Parteien, wobei der politiſche Standpunkt vollſtändig bei Seite zu laſſen wäre, am eheſten eine gute Wahl der Gemeindefunktionäre zu erreichen wäre. Als jedoch nach ihm Herr Jung gleichfalls in ſachlicher Weiſe und ohne jeden perſönlichen Angriff die cummunalen Angelegenheiten Korneuburgs beſprach, ſchien dies den anweſenden Schönerianern ſehr gegen den Strich zu gehen, offenbar in der Erwägung, daß Herr Jung, der die Geheimniſſe der communalen Thä- tigkeit des geweſenen Bürgermeiſters Schaumann aufs Genaueſte kennt, den offenbar mit den Schaumanerianern in Verbindung ſtehenden Schönerianern ſehr unangenehm werden könnte. Deshalb meldete er ſich noch einmal zum Worte und erging ſich trotz ſeiner vorhergehenden Frie- densverſicherung in den heftigſten perſönlichen Angriffen gegen Jung, dem er Wechſel der Geſinnung vorwarf, ohne zu bedenken, daß der Vorwurf gerade in ſeinem Munde höchſt unpaſſend war, nachdem er vor 6 Jahren in den vorderſten Reihen der Gegner Schaumann’s ge- kämpft hatte, und daß ſeine angebliche Friedensliebe gegenüber dem Orts-Paſcha Schaumann nunmehr einen höchſt eigenthümlichen Eindruck hervorrufen möchte. Was eigentlich hinter dieſer Haltung der Schönerianer ſteckt, zeigte ſich ganz deutlich, als der berü—hmte Gemeinderath und Hafnermeiſter Gamringer einer der getreueſten Knappen Schaumanns, ſofort in ſehr lärmender Weiſe den Herrn Köcher bei ſeinen An- griffen auf den Vorredner ſecundirte. Da Köcher in ſeinen perſönlichen Angriffen fortfuhr, entzog ihm der Vorſitzend das Wort, worauf die Schönerianer, ſechs Mann hoch, unter lärmenden Proteſten das Local ver- ließen. Mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Stunde — es war indes ¼11 Uhr geworden, — wurde die Ver- ſammlung von den Vorſitzenden mit der Ankündigung geſchloſſen, daß demnächſt ſpeciell über die Wahlen eine neue Verſammlung einberuſen werde. So zeigt ſich auch in Korneuburg neuerlich, wie die Extremnationalen, uneingedenk ihrer früheren Haltung und der Intereſſen der Bevölkerung, ſich zur Förderung des liberalen Cliqueweſens herbeilaſſen, auch wenn dasſelbe in ſo abſtoßender Form auftritt, wie dies in Korneuburg der Fall iſt. Verſammlung chriſtlicher Fleiſchſelcher- gehilfen. Da am 24. d. M. die Wahl für den Gehilfen- ausſchuß der Fleiſchſelcher ſtattfinden ſoll, beginnen die chriſtlichen Fleiſchſelchergehilfen bereits hiefür Vor- bereitungen zu treffen. Aus dieſem Grunde berief das Wahlcomité für letzten Donnerſtag eine Verſammlung ein, an der 300 Gehilfen ſich betheiligten, und welcher auch Abg. Prochazka beiwohnte. Nachdem der Referent Bogner das Programm der chriſtlichen Partei beſprochen, wurden als Candidaten aufgeſtellt, und zwar: Rudolf Stark zum Obmann-Stellver- treter; Joſef Riha, Joſef Kolmann, Johann Bogner, Johann Wirth zu Ausſchüſſen; weiters 3 Erſatzmänner derſelben, 4 Mitglieder und 3 Erſatz- männer für das Schiedgericht, 6 Delegirte für die Genoſſenſchaftsverſammlung, 8 Mitglieder und 4 Erſatz- männer für die Krankencaſſe, 2 Mitglieder und 2 Er- ſatzmänner für den Ueberwachungsausſchuß der Kranken- caſſe, ſowie 54 Delegirte für die Generalverſammlung der Krankencaſſe. Volkswirthſchaftlicher Theil. Die Abbaue der Nordböhmiſchen Kohlen- werksgeſellſchaft im ärariſchen Grubenfelde bei Brüx. Ueber die Vorgänge, deren Schauplatz das Revier der Nordböhmiſchen Kohlenwerksgeſellſchaft in der letzten Zeit geweſen, erhält das „Fremdenblatt“ von maßgebender Seite authentiſche Mittheilungen, denen wir entnehmen, daß am 10. December v. J. in der Grube des ärariſchen Schachtes Julius IV beim Vortrieb zweier längs des Bialafluſſes in weſtlicher Richtung getriebener Parallelſtrecken die nördliche derſelben mit fremden Grubenbauen im eigenen Gruben- beſitze des k. k. Aerars durchſchlägig wurden. Er war ſofort offenkundig, daß dieſe Grubenbaue von einem Ueber- bau der Nordböhmiſchen Kohlenwerksgeſellſchaft herrühren und es wurde dieſe Geſellſchaft von der k. k. Berg- direction aufgefordert, über den Umfang und die Lage ſolcher Eingriffe in den ärariſchen Beſitzſtand einen beſtimmten Aufſchluß zu ertheilen. Auf Grund der in Folge dieſer Aufforderung vom Director Scholz der k. k. Bergdirection am 15. December v. J. vorgelegten Kartenſkizze und auf Grund der nachträglichen Zeugenausſagen wurde nun conſtatirt, daß dieſe Ueber- baue von größerer Ausdehnung ſind und in der Zeit vom Jahre 1887 bis 1893 ausge- führt worden waren. Dieſe Abbaue ſind noch nicht auf der Tagesfläche in die Erſcheinung getreten, waren daher auch ober Tags bisher durch Augenſchein nicht conſtatirbar und es fehlte ſonach auch jede Möglichkeit, von dem Vor- handenſein derſelben durch Veobachtungen an der Tages- oberfläche Kenntniß zu erlangen. Die Darſtellung des „Fremdenblattes“, die offenkundig den Zweck hat, die k. k. Bergbehörde „rein“ zu waſchen, ver- ſucht dann nachzuweiſen, daß eine frühere Aufdeckung der Ueberbaue nicht möglich war, findet es aber auf- fallend, daß von einem ſolchen Vorgange auch die in den betreffenden Bauabtheilungen beſchäftigten Beamten, Auf- ſeher und Arbeiter keine Ahnung gehabt haben ſollten. Die Darſtellung ſchließt: Jedenfalls konnte die Führung einer unvollſtändigen Grubenkarte allein zur Ver- heim lichung des Ueberbaues nicht ausreichen und es wird Sache der weiteren Erhebungen ſein, auch über dieſen Punkt vollkommene Klarheit zu ſchaffen. Submiſſionsweſen. Der „Peſter Lloyd“ tritt in einem Artikel „In- und ausländiſche Lieferungs- fragen“ für ein gemeinſames Vorgehen der Verwal- tungen beider Reichshälften bei Submiſſionen im Aus- lande ein. Wenn Oeſterreich und Ungarn auch ſtreng genommen kein einheitliches Wirthſchaftsgebiet bilden, ſo hätten ſie doch als einheitliches Handelsgebiet dem Auslande gegenüber gewiſſe gemeinſame Inter- eſſen. Insbeſondere ſei der Export in die Balkan- ſtaaten eine Lebensfrage der beiderſeitigen indu- ſtriellen Production. Ganz richtig conſtatirt der „Peſter Lloyd“, daß dort die politiſche Einflußſphäre der Monarchie liegt, dort könne ſich auch der handels- politiſche Einfluß am wirkſamſten geltend machen, wenn nicht ein einſeitiges disparates Vorgehen der beiden Regierungen bei Lieferungen in dieſen Ländern herrſchen würde. Unſer Außenhandel in den Monaten Jänner bis incluſive December 1898. Im Monate December 1898 betrug (ausſchließlich des Edelmetallverkehres) die Ein- fuhr 72·2 Millionen Gulden (— 6·6 Millionen Gulden im Vergleiche mit dem December 1897) und die Ausfuhr 70·3 Millionen Gulden (+ 9·8); es ergibt ſich ſomit für dieſen Monat ein Ueberſchuß der Einfuhr über die Aus- fuhr von 1·9 Millionen Gulden (gegen einen Ueberſchuß der Einfuhr über die Ausfuhr von 18·3 Millionen Gulden im Vorjahre). Während der Monate Jänner bis incluſive December 1898 bezifferte ſich die Einfuhr (ausſchließlich des Edelmetallverkehres) auf 830·9 Millionen Gulden (+ 75·6) und die Ausfuhr auf 808·8 Millionen Gulden (+ 42·6); das hieraus reſultirende Paſſivum der Handelsbilanz beträgt demnach 22·1 Millionen Gulden (gegen ein Activum von 10·9 Millionen Gulden im Vorjahre). Der Menge nach ſtellte ſich während der genannten Monate die Einfuhr auf 107·0 Millionen Metercentner und die Ausfuhr auf 166·2 Millionen Metercentner; es wurden daher um 59·2 Metercentner mehr ausgeführt. Während der gleichen Zeitperiode weiſt der werkehr in den wichtigſten Waaren im Millionen Gulden gerechnet, nachſtehende Er- gebniſſe auf: in der Einfuhr: Colonialwaaren 26·0 (— 3·4 gegen die gleiche Periode des Vorjahres), Getreide 81·6 (+ 41·4), Reis 9·2 (+ 1·3), Obſt 3·5 (—1·4), Schlachtvieh 14·5 (+3 ·3), Süßwaſſerfiſche 2·8 (+ 1·2), Geflügeleier 15·5 (+ 2·1), Felle und Häute 19·0 (— 3·1), Wein 19·1 (+ 1·1), Kohlen und Coaks 40·9 (+ 3·7), Baumwolle 53·7 (+ 3·0), Flachs, Hanf, Jute ꝛc. 21·6 (+ 2·5), Schafwolle, Kammzeug ꝛc. 45·3 (+ 6·8, Wollen- garne 1 6·1 (— 2·8), Seide und Seidenwaaren 37·3 f(+ 4·2), Kupfer roh 11·8 (+ 1·8); in der Aus- fuhr: Zucker 67·1 (+ 5·7), Getreide 31·7 (—8·3), Bohnen 7·0 (+ 2·7), Obſt 8·8 (+ 3·2), Schlachtvieh 24·6 (+ 4·3), Pferde 20·6 (— 4·6), Holz 96·0 (+ 12·0), Kohlen und Coaks 39·1 (+ 4·9), Baumwolle, Garne und Waaren daraus 10·1 (— 1.8), Wollenwaaren 20·7 (+ 2.2), Eiſen und Eiſenwaaren 17·1 (+ 2·3). Einſtellung der Frachtgüter-Abgabe in der Station Wien-Hauptzollamt der Wiener Ver- bindungsbahn während des Bahnhofumbaues. In Folge der durch den fortſchreitenden Umbau des Bahnhofes in Wien- Hauptzollamt verurſachten ganz außerordentlichen Erſchwer- niſſe bei der Abwickelung der Gütermanipulation des im zollämtlichen Magazine XIV in Wien-Hauptzollamt derzeit untergebrachten Eil- und Frachtgut-Expedites wird bis zur Fertigſtellung des Magazines im künftigen Güterbahnhofe ab 6. Februar 1899 nebſt den bereits ſeit 15. Jänner 1897 ſiſtirten Frachtgüter-Aufgabe, nunmehr auch die Fracht- güter-Abgabe für gewöhnliche Frachtgutſendungen eingeſtellt. Hievon ſind jedoch Zollgutſendungen ausgenommen, welche zur Stellung an das k. k. Hauptzollamt Wien angewieſen, oder bei demſelben erliegend, von den Verfügungsberech- tigten wettergeſendet werden. Inſolvenznachrichten. Der Creditorenverein meldet folgende Inſolvenzen: B. Felſenburg, protokollirte Leder-, Nähmaſchinen- und Juwelengeſchäftsfirma in Szentes; Anton Szemian, Hutmacher in Eſſegg; Camilla Dux, Handelsfrau in Prag; Johanna Krausz, Modiſtin in Ungvar; Sigmund Schwarz, Manufacturwaarenhändler in Devanya; Franz Komloſi, Kaufmann in Gyorok; Fauſt Lurion, protokollirter türkiſcher Großhändler in Wien, 2. Bez., Praterſtraße 65; Gregor und Thereſia Heniſchel, Flachshändler in Oberwelkersdorf; Franz Gottwald, Glaſer in Ungariſch-Oſtra; Louis Heppergen, Hotelier in Gnadenwald. (64. Fortſetzung.) (Nachdruck verboten.) Die Dame mit dem Todtenkopf. Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenrot. Wanda und Olga ſind Freundinnen geworden und wenn ich nicht irre, ſo bringt Wanda ihre Freundin her — ich höre die Stimmen —“ Im Vorzimmer wurden Schritte und heitere Stimmen hörbar. Georg wußte nicht, wie ihm geſchah die Gräfin lächelte ſo geheimnißvoll verheißend, ihr Auge ſtrahlte ſo glücklich erwartungsvoll, aber er ſollte nicht dazu kommen, ſich faſſen zu können. Wanda und Olga traten ins Gemach. Das Billet der Gräfin, welches Wanda hatte perſönlich Olga bringen müſſen, beſchied dieſelbe zu ihr in dringender Angelegenheit. Olga war auf eine Ueber- raſchung vorbereitet, aber gewiß nicht darauf, Ge- Georg v. Trota bei der Gräfin zu finden, ſie konnte ia nicht ahnen, daß derſelbe nach Berlin zurück- gekehrt ſei. Die Verwirrung der beiden Liebenden mag der Leſer ſich ſelbſt ausmalen, die Gräfin machte jedoch kurzen Proceß, ſie wußte von Beiden, was Einer dem Anderen nicht zu geſtehen wagte und ſie war glücklich, den Verſchämten zu helfen. Feſt und innig umſchlang Georg ſeine Braut, der er das Jawort von den Lippen geküßt. Beiden war es wie ein Traum und ſelig ſtrahlte jedes Auge, wenn er in den Blicken des Anderen las, daß es Wirklichkeit ſei, was ihre Herzen mit Wonne be- rauſchte. Die Gräfin T. ließ es ſich nicht nehmen, das Paar auszuſtatten, ſie war ja Georg eine faſt mütter- liche Freundin geworden. Georg nahm ſeinen Abſchied aus dem Staatsdienſt, da ihm die Aerzte jede an- ſtrengende Beſchäftigung in geſchloſſenen Räumen am Schreibtiſch verboten und Aufenthalt in friſcher Land- luft empfohlen. Er widmete ſich der Bewirthſchaftung eines Gutes, deſſen Annahme er der Gräfin nicht hatte abſchlagen können, und trat erſt nach langen Jahren, als Friedrich Wilhelm IV. den Thron beſtieg und liberalere Tendenzen zur Geltung kamen, als Landrath wieder in den Dienſt des Vaterlandes. Herr Sperber hat keine Carrière gemacht, er iſt in untergeordneten Verhältniſſen zu Grunde gegangen, das Ungeſchick bei der Verfolgung Murskoff’s hatte ihm die Ungnade des Herrn v. Tſchoppe zugezogen. Letzterer ſelber aber mußte nicht nur erleben, daß er überflüſſig wurde, als die neue Aera unter Friedrich Wilhelm IV. begann, ſondern auf ihn entlud ſich auch der ganze Haß und die Ver- achtung, welche das Volk gegen die Menſchen hegte, welche als Werkzeuge der Reaction ihren Ruhm darin geſucht, ihre Nebenmenſchen zu verdächtigen und die Gefängniſſe anzufüllen, während einer Periode, von der zu wünſchen und zu hoffen iſt, daß ſie niemals wieder- kehren möge. Die Prinzeſſin Luiſe Radziwill erlag ihrem Leiden, ſie welkte dahin, der man den Sonnenſchein geraubt. Am Abend des 29. November 1830 ent- ſtanden plötzlich in der Stadt Warſchau zwei große Feuersbrünſte, deren ſchauerliche Gluth den Ver- ſchwörern das Signal zum Auſſtande gab. Die Em- pörer ſtürmten das Schloß, in dem der Großfürſt auf ſeinem Feldbett lag. Die Fürſtin Lowicz ſtürzte ſich den Empörern entgegen und flehte um das Leben ihres Gatten, halb angekleidet entweicht Conſtantin, eine geheime Treppe begünſtigt ſeine Flucht; die Liebe der Polin, welche durch ihr Flehen ihre Aufrührer einen Moment aufgehalten, hat ihm das Leben ge- rettet. Ein Theil der Truppen ſchließt ſich den Em- pörern an, die übrigen werden aus der Stadt gejagt. Ganz Polen iſt im Aufſtande, die lange vor- bereitete Empörung hat den erſten Triumph erfochten. Fürſt Michael Radziwill ward zum Generaliſſimus der Polen ernannt, General Chlopniki ihm zur Seite geſtellt, die Unabhängigkeit Polens erklärt. Wenige Monate ſpäter, nachdem man den Feldmarſchall Diebitſch zurückgeſchlagen, erſchien nach dem Tode des ruſſiſchen Heerführers der General Paskiewitſch mit der con- centrirten Macht Rußlands vor den Thoren Warſchaus, erſtürmte die Stadt und ſchon am 5. October 1831 ſtreckten die Trümmer der polniſchen Armee die Waffen, der polniſche Aufſtand war niedergeſchmettert. Während der Kampf noch tobte, ſtarb der Groß- fürſt Conſtantin plötzlich an der Cholera — wenige Monate ſpäter folgte ihm ſeine Gemalin, die Fürſtin v. Lowicz. Auf den Wällen von Praga ſtarb auch Felix K. den Heldentodt, er opferte ſein Blut für die verlorene Sache, der er in fanatiſcher Begeiſterung ſein Leben geweiht. Und die Dame mit dem Todtenkopf? Die geheimnißvolle Gräfin verſchwand aus Deutſchland, nachdem ſie Olga den Myrtenkranz in’s Haar gedrückt, ihr folgten die Segenswünſche Georgs. Man erzählt ſich, daß ſie ſpäter einen ruſſiſchen Fürſten geheiratet, auf dem das Unglück ruhte, daß er in Folge eines Schuſſes, der ſeine Augen geſtreift, erblindet war, daß ſie aber glücklich an ſeiner Seite gelebt, ihn treu ge- pflegt und ihn glücklich gemacht habe. Wanda iſt un- verheiratet geblieben und hat ſich nie von ihrer Wohl- thäterin getrennt. Ende. Druck, Herausgabe und Verlag Ambr. Opitz, Wien. — Verantwortlicher Redacteur Hermann Hikiſch, Wien.

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost019_1899/10>, abgerufen am 21.11.2024.