Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899.19 Wien, Dienstag Reichspost 24. Jänner 1899 [Spaltenumbruch] Temperamente und dem denselben entsprechenden ver- schiedenen Wegen. Die Abgeordneten des Reichsrathes müssen in der von uns eben geschilderten Atmosphäre ihre Thatkraft verringern, die Hindernisse und die Reibungsflächen mit den anderen Gruppen des Hauses influenciren sie direct, vielleicht auch wieder Willen, aber sie müssen mit denselben rechnen, da unsere Politiker am heimatlichen Boden diese Hindernisse unterschätzen oder mit einem gewissen Elan über die- selben hinwegzukommen glauben. Innerhalb der er- forderlichen Grenzen gehalten, ist der frische kräftige Vorstoß aus der Heimat von Nutzen und es verhallt gewiß nicht ungehört in unserem Verbande und den mit ihm befreundeten Gruppen, aber in dem Chaos, das am Beginne der Reichsrathssession sich ent- wickelt, könnte es bald geschehen, daß ein unbedachter Vorstoß statt einer Klärung einen Umsturz herbei- führt. Auf denselben lauern unsere nationalen Feinde, und speciell wenn es uns beifallen könnte, die auf autonomistischer Grundlage vereinte Rechte zu veranlassen, würden den warmen Platz sehr gerne die Italiener beziehen. Wir müssen daher in der Rechten eine Klärung der Beziehungen zur Regierung, eine offene Aussprache derselben über ihre Pläne und ihre Taktik verlangen und durch die Rechte unsere nationalen Forderungen befriedigt zu er- halten suchen. In dieser Hinsicht gibt es kein Entweder -- Oder!" -- Die Gruppe des Herrn Dr. Sustersic hat damit einen deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl bekommen, daß die Herren in Wien durchaus regierungsfähig bleiben wollen. Das haben sie mit ihren jungczechischen Bundesgenossen gemein. Mähren. Brünn. (Im "Prügelcafe". -- Der "Socialdemokraten Brünns, Achtung! Sonntag, Olmütz. (Der jungczechische Radica- Böhmen. Prag. (Neue czechische Partei- Prag. (Die Erregung dauert fort.) Eger. Eine Lehrerversammlung Westböhmens, Telegramme. Die Dreyfus-Affaire. Paris, 23. Jänner. Das "Journal" erklärt, Paris, 23. Jänner. Esterhazy wird heute Eine Anzahl von Gelehrten (!) veröffentlichen im Krise in Belgien. Brüssel, 23 Jänner. Das Journal "Le 19 Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899 [Spaltenumbruch] Temperamente und dem denſelben entſprechenden ver- ſchiedenen Wegen. Die Abgeordneten des Reichsrathes müſſen in der von uns eben geſchilderten Atmoſphäre ihre Thatkraft verringern, die Hinderniſſe und die Reibungsflächen mit den anderen Gruppen des Hauſes influenciren ſie direct, vielleicht auch wieder Willen, aber ſie müſſen mit denſelben rechnen, da unſere Politiker am heimatlichen Boden dieſe Hinderniſſe unterſchätzen oder mit einem gewiſſen Elan über die- ſelben hinwegzukommen glauben. Innerhalb der er- forderlichen Grenzen gehalten, iſt der friſche kräftige Vorſtoß aus der Heimat von Nutzen und es verhallt gewiß nicht ungehört in unſerem Verbande und den mit ihm befreundeten Gruppen, aber in dem Chaos, das am Beginne der Reichsrathsſeſſion ſich ent- wickelt, könnte es bald geſchehen, daß ein unbedachter Vorſtoß ſtatt einer Klärung einen Umſturz herbei- führt. Auf denſelben lauern unſere nationalen Feinde, und ſpeciell wenn es uns beifallen könnte, die auf autonomiſtiſcher Grundlage vereinte Rechte zu veranlaſſen, würden den warmen Platz ſehr gerne die Italiener beziehen. Wir müſſen daher in der Rechten eine Klärung der Beziehungen zur Regierung, eine offene Ausſprache derſelben über ihre Pläne und ihre Taktik verlangen und durch die Rechte unſere nationalen Forderungen befriedigt zu er- halten ſuchen. In dieſer Hinſicht gibt es kein Entweder — Oder!“ — Die Gruppe des Herrn Dr. Suſterſic hat damit einen deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl bekommen, daß die Herren in Wien durchaus regierungsfähig bleiben wollen. Das haben ſie mit ihren jungczechiſchen Bundesgenoſſen gemein. Mähren. Brünn. (Im „Prügelcafé“. — Der „Socialdemokraten Brünns, Achtung! Sonntag, Olmütz. (Der jungczechiſche Radica- Böhmen. Prag. (Neue czechiſche Partei- Prag. (Die Erregung dauert fort.) Eger. Eine Lehrerverſammlung Weſtböhmens, Telegramme. Die Dreyfus-Affaire. Paris, 23. Jänner. Das „Journal“ erklärt, Paris, 23. Jänner. Eſterhazy wird heute Eine Anzahl von Gelehrten (!) veröffentlichen im Kriſe in Belgien. Brüſſel, 23 Jänner. Das Journal „Le <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header">19 Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899</fw><lb/><cb/> Temperamente und dem denſelben entſprechenden ver-<lb/> ſchiedenen Wegen. Die Abgeordneten des Reichsrathes<lb/> müſſen in der von uns eben geſchilderten Atmoſphäre<lb/> ihre Thatkraft verringern, die Hinderniſſe und die<lb/> Reibungsflächen mit den anderen Gruppen des Hauſes<lb/> influenciren ſie direct, vielleicht auch wieder<lb/> Willen, aber ſie müſſen mit denſelben rechnen, da unſere<lb/> Politiker am heimatlichen Boden dieſe Hinderniſſe<lb/> unterſchätzen oder mit einem gewiſſen Elan über die-<lb/> ſelben hinwegzukommen glauben. Innerhalb der er-<lb/> forderlichen Grenzen gehalten, iſt der friſche kräftige<lb/> Vorſtoß <hi rendition="#g">aus der Heimat</hi> von Nutzen und es<lb/> verhallt gewiß nicht ungehört in unſerem Verbande<lb/> und den mit ihm befreundeten Gruppen, aber in dem<lb/> Chaos, das am Beginne der Reichsrathsſeſſion ſich ent-<lb/> wickelt, könnte es bald geſchehen, daß ein unbedachter<lb/> Vorſtoß ſtatt einer Klärung einen Umſturz herbei-<lb/> führt. Auf denſelben lauern unſere nationalen Feinde,<lb/> und ſpeciell wenn es uns beifallen könnte, die auf<lb/><hi rendition="#g">autonomiſtiſcher</hi> Grundlage vereinte Rechte<lb/> zu veranlaſſen, würden den warmen Platz<lb/> ſehr gerne die Italiener beziehen. Wir müſſen daher in<lb/> der Rechten eine <hi rendition="#g">Klärung</hi> der Beziehungen zur<lb/><hi rendition="#g">Regierung,</hi> eine offene Ausſprache derſelben über<lb/> ihre Pläne und ihre Taktik verlangen und durch die<lb/> Rechte unſere nationalen Forderungen befriedigt zu er-<lb/> halten ſuchen. In dieſer Hinſicht gibt es kein Entweder<lb/> — Oder!“ — Die Gruppe des Herrn Dr. <hi rendition="#g">Suſterſic</hi><lb/> hat damit einen deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl<lb/> bekommen, daß die Herren in Wien durchaus<lb/> regierungsfähig bleiben wollen. Das haben ſie mit<lb/> ihren jungczechiſchen Bundesgenoſſen gemein.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mähren.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Brünn.</hi> </head> <p><hi rendition="#g">(Im „Prügelcafé“. — Der<lb/> ideale Agitator. — Kaizl-Concert.<lb/> — Von unſeren „rothen“ Geiſter-<lb/> ſehern.)</hi> Das „deutſche Haus“ in <hi rendition="#g">Brünn</hi> öffnet<lb/> ſeine gaſtlichen Pforten ſowohl den <hi rendition="#g">Deutſchen,</hi><lb/> als auch den <hi rendition="#g">Teutſchen</hi> und den <hi rendition="#g">Daitſchen.</hi><lb/> Kein Wunder daher, wenn große Prügeleien bei Ver-<lb/> mengung dieſer drei verſchiedenen Arten von Deutſchen<lb/> zu entſtehen pflegen. Saß da ein teutſcher Student<lb/> mitten unter ſeinen Commilitonen. Er hatte wohl<lb/> ſchon zehn Humpen zu Ehren Bismarck’s, den elften<lb/> zu Ehren Wolff’s und den zwölften zu Ehren<lb/> Schönerer’s geleert und ſaß jetzt im Duſel traurig da<lb/> und beneidete einen <hi rendition="#g">„Saujuden“</hi> um die <hi rendition="#g">„ſchöne<lb/> Maid“,</hi> in deren Geſellſchaft ſich dieſer Unwürdige<lb/> befand. Er hatte ſeinem Neid und Grolle in der be-<lb/> reits angedeuteten Weiſe etwas zu laut Ausdruck ver-<lb/> liehen und ſo beſchloß denn der Hebräer „färchterliche“<lb/> Rache zu nehmen. Er ſtellte ſich dem „Jünglinge“<lb/> gegenüber auf und fixirte ihn. Der junge völkiſche<lb/> Mann, der wohl einmal der Stolz der „völkiſchen<lb/> Gliederung“ in Mähren ſein wird, verträgt und er-<lb/> trägt viel, beim 15. Humpen ſchließlich alles Mögliche,<lb/> aber das kann er doch nicht ertragen, daß ſolch ein<lb/> „frecher“ Jude ihn betrachtet. Es dauert nicht lange,<lb/> und es beginnt die denkwürdige Schlacht zwiſchen<lb/> Teutſchen und Daitſchen. Während die Namen vom<lb/> Jordan den Makkabäern alle Ehre machten<lb/> und wie Löwen kämpften, zeigten die Teutſchen<lb/> nicht die bewährte Kraft ihrer Altvordern<lb/> und wurden mit Hilfe von Hausknechten „hinausbug-<lb/> ſirt“ .... Nun ſitzen ſie beim Humpen, betrachten<lb/> wehmüthig ihr Antlitz, das einer czechiſchen Trikolore<lb/> auffallend ähnlich ſieht. In dem Caſſabericht der deutſchen<lb/> ſocialdemokratiſchen Wahlkreisorganiſation des <hi rendition="#aq">VI.</hi> mäh-<lb/> riſchen Wahlkreiſes finden wir unter den Ausgaben für<lb/> die Zeit vom 1. September bis 30. November 1898<lb/> auch folgende Poſt: „Für Agitation <hi rendition="#g">an den Ge-<lb/> noſſen Hanuſch</hi> 130 fl.“ Er verdient ’s ja<lb/> eigentlich! Wenn man das Uebermaß von „Bildung“ (?)<lb/> und „Aufklärung“ in Betracht zieht, das dieſer Genoſſe<lb/> den Nordmährern bereits zugewendet hat, begreift man<lb/> den „Idealismus“ des braven Genoſſen nicht, der für<lb/> 2 Monate „nur“ eine Poſt von 130 fl. ſtehen hat...<lb/> Den Brünner Socialdemokraten kann man bei dem<lb/> Beſtreben, etwas mehr Humor in’s politiſche Leben<lb/> hineinzubringen, nicht eine gewiſſe Originalität abſpre-<lb/> chen. Die Agitation gegen den Zeitungsſtempel wurde<lb/> auf Brünner Boden eifrig geführt. Nun pflegt jeden<lb/> Sonntag zwiſchen 11 bis 12 Uhr Vormittags in den<lb/> Glacisanlagen ein Militärconcert ſtattzufinden, bei dem<lb/> ſich namentlich die jüdiſche Bourgeoiſie — koſtet es ja<lb/> keinen Kreuzer — ihr Rendezvous zu geben pflegte. In<lb/> der letzten Zeit vertheilten nun die Genoſſen Flugblätter<lb/> folgenden Inhalts:</p><lb/> <p>„Socialdemokraten Brünns, Achtung! Sonntag,<lb/> den 8. Jänner 1899 findet um 11 Uhr Vormittags in<lb/> den Glacisanlagen ein Promenadeconcert zu Gunſten<lb/> der <hi rendition="#g">mißhandelten Preßfreiheit</hi> ſtatt:<lb/><hi rendition="#g">Programm:</hi> 1. Hymne an die Preßfreiheit.<lb/> 2. Klagelieder über die Confiscationspraxis. 3. Varia-<lb/> tionen über den § 23. 4. „Weg mit dem Zeitungs-<lb/> ſtempel“, Trauermarſch von Dr. <hi rendition="#g">Kaizl.</hi> 5. Galopp,<lb/> ausgeführt von ſämmtlichen Mitwirkenden unter Po-<lb/> lizeibegleitung. Um Zuſpruch bittet die ſocialdemokrati-<lb/> ſche Partei Brünns.“ Sonntag, den 8. ergriff zunächſt<lb/> die Militärmuſik vor den Zeitungsſtempelmuſikern die<lb/> Flucht, dann wurden die vier Programmpunkte glück-<lb/> lich erledigt, an der Erledigung des fünften Punktes<lb/> hatte unſere Polizei rühmlichen Antheil genommen. Wie<lb/> wäre es denn geweſen, wenn man etwa Herrn Graf<lb/><hi rendition="#g">Dzieduszycki</hi> zum Galopp nach <hi rendition="#g">Brünn</hi> ein-<lb/> geladen hätte, dem bekanntlich jedes „eilige Marſch-<lb/> tempo“ in der Frage der Aufhebung des Zeitungs-<lb/><cb/> ſtempels zuwider iſt? Wir glauben, der Mann hätte<lb/> bei Punkt 5 des Programmes ein ſo eiliges Marſch-<lb/> tempo eingeſchlagen, wie noch nie in ſeinem<lb/> Leben. Nun was nicht iſt, kann ja noch<lb/> werden! — Unſere Genoſſen wittern jetzt überall<lb/> Verrath. Seitdem die czechiſchnationalen Arbeiter<lb/> alle möglichen Schandthaten dieſer braven Sippſchaft<lb/> ans Tageslicht gebracht, können ſich die davon Be-<lb/> troffenen nicht beruhigen. Bei einer in der letzten<lb/> Zeit in <hi rendition="#g">Brünn</hi> abgehaltenen ſocialdemokratiſchen<lb/> Parteiconferenz, der auch der „rühmlichſt“ bekannte<lb/><hi rendition="#g">Krapka-Pawliſchowski</hi> aus Wien bei-<lb/> wohnte und auf der Genoſſe <hi rendition="#g">Habermann,</hi> von<lb/> dem man nicht mit Sicherheit weiß, ob er nicht den<lb/> Auſſtand auf <hi rendition="#g">Cuba</hi> mitgemacht habe, die erſte<lb/> Violine ſpielte, wurde beſchloſſen, in Organiſations-<lb/> Verſammlungen keine (im „Prügeln“?) ungeübte<lb/> Elemente hineinzulaſſen, um ſo die abfällige Kritik<lb/> in gegneriſchen Organen zu vermeiden. Da muß es<lb/> alſo ſchon tüchtig „ſtinken“, wenn die Herrſchaften<lb/> hinter Schloß und Riegel ihre geheimen Conventikel<lb/> abhalten wollen und die Kritik der Gegner ſo ſehr<lb/> fürchten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Olmütz.</hi> </head> <p><hi rendition="#g">(Der jungczechiſche Radica-<lb/> lismus an der Arbeit.)</hi> Eine mähriſche Corre-<lb/> ſpondenz weiſt im „Vaterland“ auf die kirchenfeindlichen<lb/> Wühlereien hin, die in Mähren von <hi rendition="#g">radical-<lb/> czechiſcher Seite</hi> gegen die katholiſchen Inſtitutionen<lb/> und ſpeciell gegen den Olmützer Fürſtbiſchof ſyſtematiſch ver-<lb/> übt werden. „Seit dem 8. November v. J., der als Wahl-<lb/> tag des gegenwärtigen Fürſtbiſchofs gilt, vergeht — ſo<lb/> ſchreibt man dem citirten Blatte — kein Tag, wo der<lb/> Kirchenfürſt nicht in der gemeinſten Weiſe mit Koth be-<lb/> worfen würde; und zwar deshalb, weil er nicht ſo national<lb/> geſinnt iſt, wie die radicalböhmiſchen (czechiſchen) Blätter es<lb/> fordern. Und da iſt dieſen Leuten kein Mittel, keine Ver-<lb/> dächtigung, keine Beleidigung, keine Injurie zu gemein, um<lb/> ihren fanatiſchen Haß zur Geltung zu bringen. Man ver-<lb/> ſchreit ihn als einen Germaniſator, man ſchont ſeine Be-<lb/> amten und Bedienſteten nicht und ſpielt ſie einmal gegen<lb/> ihn, ein andermal ihn gegen ſie aus ... Es iſt das ein<lb/> merkwürdiges Zeichen der Zeit, wohin wir ſteuern. Die<lb/><hi rendition="#g">radicalböhmiſche Partei,</hi> die man noch vor<lb/> kurzer Zeit in Mähren <hi rendition="#g">gar nicht kannte,</hi> ſie erhebt<lb/> heute ihr Haupt mit einer Unverfrorenheit, die zu ernſten<lb/> Befürchtungen Anlaß gibt. Frech greift ſie die <hi rendition="#g">Religion<lb/> an, indem ſie über die Heiligen-<lb/> verehrung, die Beicht, die Volks-<lb/> miſſionen, ja ſelbſt das aller-<lb/> heiligſte Altarsſacrament</hi> in unglaublich<lb/> frivoler Weiſe ſich ausſpricht und mit ihrem Hohn<lb/> und Spotte alle, alle Leute zu terroriſiren ſucht.<lb/> Daß die Bösgeſinnten auch des Kaiſers Majeſtät nahe<lb/> treten iſt dabei ſelbſtverſtändlich, und auch Majeſtätsbeleidi-<lb/> gungen werden dort, wo man es gar nicht vermuthen ſollte,<lb/> auf die leichte Achſel genommen. Wir glauben zur Orien-<lb/> tirung der Leſer anführen zu müſſen, daß die <hi rendition="#g">radicale<lb/> Partei</hi> an den Fürſterzbiſchof von Olmütz geradezu<lb/> Forderungen ſtellt, die er zu befriedigen verpflichtet ſei. Vor<lb/> Allem muß er vergeſſen, daß er ein katholiſcher Biſchof iſt<lb/> und eine große Erzdiöceſe leitet, die Slaven und Deutſche<lb/> umfaßt, und ſoll er ſich mit Leib und Seele der radicalen<lb/> Partei verſchreiben; er muß das Prieſterſeminar in Olmütz<lb/> und das Clericalſeminar zu Kremſier nach Vorſchrift der<lb/> Radicalen einrichten und die Prieſterſtandscandidaten an<lb/> erſter Stelle zu Apoſteln der Nationalidee heranbilden laſſen;<lb/> er muß ſeine Einkünfte, die doch nach der Vorſchrift der<lb/> Kirche in erſter Linie zu Liebeswerken verwendet werden<lb/> müſſen, ausſchließlich für nationale Zwecke widmen und<lb/> die böhmiſche Univerſität in Mähren errichten und<lb/> dotiren; er muß ſeine Beamten und Bedienſteten, die er<lb/> von ſeinem Vorgänger übernommen und die als treue<lb/> Diener ihres Herren und nicht als politiſche Agitatoren<lb/> gelten wollten, entlaſſen und radicalböhmiſche junge Leute<lb/> anſtellen, die dann das Hoch- und Erzſtift in nationaler<lb/> und adminiſtrativer Richtung regeneriren werden; er muß<lb/> ſeinen Prieſtern vorſchreiben, daß ſie ſie mit dem Wenigen,<lb/> das ſie nach dem Ableben hinterlaſſen, ganz und gar nicht<lb/> kirchliche, ſondern nationale Zweae fördern, wobei der<lb/> Kirchenfürſt buchſtäblich in den radicalen Blättern der Erb-<lb/> ſchleicherei geziehen wird; er darf Canonicatsſtellen oder<lb/> überhaupt Kirchenpfründen nicht den nach ſeiner oberhirt-<lb/> lichen Meinung Würdigſten, mag der Prieſter böhmiſch oder<lb/> deutſch ſprechen, vergeben, ſondern er muß zuerſt bei den<lb/> radicalen Elementen anfragen, ob dies genehm iſt oder<lb/> nicht ...“ So berichtet man dem „Vaterland“. Man<lb/> darf nicht vergeſſen, daß die Jungczechen Mährens unter<lb/> der Führung des Juden Dr. Stransky ſtehen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Böhmen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Prag.</hi> </head> <p><hi rendition="#g">(Neue czechiſche Partei-<lb/> gebilde.)</hi> Wiederholt ſchon iſt über finanzielle und<lb/> wirthſchaftliche Mißwirthſchaft des nationalczechiſchen<lb/> Stadtregimentes geklagt worden. Die neueſten Actionen<lb/> in Sachen der elektriſchen Straßenbahnen, des Prager<lb/> bürgerlichen Bräuhauſes, des Huß-Denkmals ꝛc. haben<lb/> in verſchiedenen Kreiſen den Unmuth gemehrt. Damit<lb/> hängen die Beſtrebungen zuſammen, daß im Schoße<lb/> des Prager Stadtverordneten-Collegiums aus einer<lb/> Reihe von Abgeordneten ohne Unterſchied der politiſchen<lb/> Geſinnung eine <hi rendition="#g">neue Partei</hi> bloß auf Grund der<lb/> bürgerlichen Freiheit und des Vertrauens der Wähler<lb/> gebildet werde. In dieſe Partei, ſo erklären „Katolické<lb/> Liſty“, ſollen nur ſolche Stadtverordnete aufgenommen<lb/> werden, die „weder geſchäftlich mit der Prager Stadt-<lb/> gemeinde in Verbindung ſtehen, noch Actienſpeculanten<lb/> unter dem Schutze des Wappens und der Firma der<lb/> Stadt Prag ſind.“ Dieſe Partei würde nach dem<lb/> citirten Blatt das Grab des Compromiſſes zwiſchen<lb/> Jung- und Altczechen, beziehungsweiſe der Fäulniß im<lb/> Altſtädter Rathhauſe werden. ... Als die jungczechiſche<lb/> Partei vor acht Jahren den Einfluß der Altzechen<lb/> brach, verbündeten ſich mit ihr die ſogenannten<lb/><hi rendition="#g">„Realiſten“,</hi> deren Organ der Prager „Czas“ iſt.<lb/> Dieſe von Profeſſor Maſaryk geführte Richtung macht<lb/><cb/> ſchon ſeit längerer Zeit aus ihrer wachſenden Un-<lb/> zufriedenheit mit der politiſchen Haltung und wirth-<lb/> ſchaftlichen Unfruchtbarkeit der Jungczechen kein Hehl<lb/> mehr; neueſtens aber droht ſie offen mit ihrem<lb/> Abfall und fordert, daß die Realiſten ſich als<lb/><hi rendition="#g">ſelbſtſtändige national-czechiſche<lb/> Partei</hi> formiren. Der Prager „Czas“ ſchreibt<lb/> diesfalls: <hi rendition="#g">„Organiſiren wir uns!</hi><lb/> Alle Fractionen organiſiren ſich. <hi rendition="#g">Der Verfall<lb/> des Jungczechenthums fordert dazu<lb/> auf.</hi> Es mahnen uns Viele: Organiſirt Euch, Ihr<lb/> Realiſten ebenfalls! Auch Viele von den Unſerigen<lb/> ſagen: Organiſiren wir uns! Ihr werdet ſehen, daß<lb/> wir ſtärker ſind, als Ihr glaubt. Unſere Organiſation<lb/> muß <hi rendition="#g">auf neuen Männern begründet</hi><lb/> ſein, auf Männern, welche von der Wurzel auf in den<lb/> Anſchauungen des Realismus aufgewachſen ſind, auf<lb/> Männern der Zukunft, welche unfähig ſind, mit der<lb/> Vergangenheit zu pactiren. Sollen wir uns aber auf<lb/> der Baſis des Realismus organiſiren, ſo muß noch<lb/> eine letzte Vorbereitung getroffen werden. Es müſſen<lb/> unſere Hauptgrundſätze und Erfahrungen in ein<lb/><hi rendition="#g">feſtes Programmſyſtem zuſammen-<lb/> gefügt</hi> werden, damit auch das jüngſte und das<lb/> breiteſte Leſepublikum ſogleich wiſſe, <hi rendition="#g">was wir<lb/> wollen und nicht wollen.</hi> Dieſe Arbeit<lb/> unternehmen wir <hi rendition="#g">ſoeben.</hi> Dann werden wir zu den<lb/> breiten Schichten ſagen können: „So ſind wir! Wenn<lb/> Ihr wollt, kommt mit uns!“ — Der Jungczechismus<lb/> bröckelt ab; er zeigt ſehr früh die Spuren der Alters-<lb/> ſchwäche des Zerfalls. Von der einen Seite machen neue<lb/> radicale Parteigebilde von der einen Seite, und chriſtlich-<lb/> nationale Parteiformationen von der anderen Seite<lb/> ihre Erbanſprüche geltend.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Prag.</hi> </head> <p><hi rendition="#g">(Die Erregung dauert fort.)</hi><lb/> Am 21. d. Abends gab es in der Neuſtadt wiederum<lb/> Straßenaufzüge des nationalen Mob. Mehrere Hundert<lb/> Excedenten ſchaarten ſich zuſammen und zogen, von der<lb/> Polizei verfolgt, lärmend in den Stadttheil „Weinberge“,<lb/> von da aber, bedrängt durch die Polizei, wiederum zurück<lb/> in die Stadt. An der Ecke der Korngaſſe ſtieß die Rotte<lb/> auf zwei deutſche Studenten, deren Einer, ein Mediciner,<lb/> alsbald einen Stockhieb über den Hut und einen Fauſtſchlag<lb/> ins Geſicht erhielt, während dem andern, einem Juriſten,<lb/> der Ueberrock zerriſſen wurde. Beide deutſche Studenten<lb/> mußten ſich eilig in ein Haus flüchten, wo die Polizei ſie<lb/> gegen den Pöbel ſchützte und dann nach Hauſe geleitete<lb/> Dem Militär iſt in Folge der wiederholten Straßenexceſſe<lb/> und der Gewaltthaten gegen Deutſche wieder Bereitſchaft<lb/> commandirt. Auch am Sonntag, den 22. d. Abends, kam<lb/> es auf dem Wenzelsplatze zu Zuſammenrottungen czechiſcher<lb/> Elemente; doch konnten ſich die Haufen gegenüber der ver-<lb/> ſtärkten Polizeiwachmannſchaft nicht beiſammenhalten; ſie<lb/> wurden auseinandergejagt und zerſtreut, ehe ſie wieder Unheil<lb/> angerichtet hatten. — Im Laufe des Sonntags wurden in<lb/> Prag drei czechiſche Arbeiterverſammlungen abgehalten, von<lb/> deren einer in Michle die Theilnehmer maſſig gegen die<lb/> innere Stadt zogen; ſie wurden aber von der Polizei<lb/> vorher zerſtreut. — In der deutſchen Preſſe erheben ſich<lb/> Beſchwerden darüber, daß am 21. d. M. der Stadtgemeinde<lb/> Saaz die Pflicht auferlegt wurde, aus eigenen Mitteln die<lb/> Schäden der nächtlichen Ruheſtörungen vom 28. November<lb/> 1897 und die Koſten der Schadenerhebungscommiſſionen zu<lb/> erſetzen, während der Commune Prag bis heute ein ſolcher<lb/> Schaden-Erſatz für die Maſſen-Zerſtörungen an deutſchem<lb/> Hab und Gut aus den Schreckenstagen vom 30. November<lb/> und 1. December 1897 noch nicht auferlegt iſt. In der<lb/> Aula der Univerſität hielten die czechiſchen Studenten am<lb/> 22 d. M. eine Verſammlung ab, in welcher beſchloſſen<lb/> wurde, es ſei dahin zu ſtreben, daß den deutſchen Stu-<lb/> denten das Tragen farbiger Abzeichen in Prag verboten<lb/> werde, anderſeits aber ſei eine Organiſirung der czechiſchen<lb/> Studentenſchaft nach dem Muſter der deutſchen Studenten<lb/> in Ausſicht zu nehmen, letztere jedoch nicht zu provociren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Eger.</hi> </head> <p>Eine Lehrerverſammlung Weſtböhmens,<lb/> beſucht von mehreren hundert Theilnehmern, beſchäftigte<lb/> ſich am 22. d. mit den Forderungen der Lehrerſchaft<lb/> auf Gehaltserhöhung und eine Reihe weiterer Standes-<lb/> anſprüche. Dieſe in acht Punkten zuſammengefaßten<lb/> Forderungen fanden einhellige Annahme. Auch die weſt-<lb/> böhmiſchen Abgeordneten des Reichsrathes und Land-<lb/> tages waren zu dieſer Berſammlung geladen, und es<lb/> waren dazu Dr. Zdenko Schücker, Röhling, Iro, Jintl<lb/> und Dr. Reiniger erſchienen. Dieſelben ſagten in kürzeren<lb/> Anſprachen zu, die Anſprüche der Lehrer in den geſetz-<lb/> gebenden Körperſchaften kräftig zu unterſtützen und<lb/> ernteten dafür großen Beifall.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telegramme.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Dreyfus-Affaire.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 23. Jänner.</dateline> <p>Das „Journal“ erklärt,<lb/> es habe vom Präſidenten der Strafkammer, Löw, die<lb/> Beſtätigung erhalten, daß die <hi rendition="#g">Unterſuchung</hi><lb/> über das geſammte Actenmateriale des Reviſions-<lb/> proceſſes vor dem 15. Februar <hi rendition="#g">beendet</hi> ſein könnte.<lb/> Nach der Einvernahme Eſterhazy’s werde die Straf-<lb/> kammer nur noch das Borderau zu prüfen haben. Die<lb/> Vernehmung der Experten ſei abgeſchloſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 23. Jänner.</dateline> <p><hi rendition="#g">Eſterhazy</hi> wird heute<lb/> vor dem Caſſationshofe erſcheinen.</p><lb/> <p>Eine Anzahl von Gelehrten (!) veröffentlichen im<lb/> „Figaro“ einen Aufruf, in welchem alle guten Franzoſen<lb/> aufgefordert werden, ſich im Intereſſe Frankreichs im<lb/> Vorhinein vor der Entſcheidung des Caſſationshofes zu<lb/> beugen.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriſe in Belgien.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Brüſſel,</hi> 23 Jänner.</dateline> <p>Das Journal <hi rendition="#aq">„Le<lb/> Patriote“</hi> beſtätigt die Gerüchte über <hi rendition="#g">Meinungs-<lb/> verſchiedenheiten</hi> zwiſchen dem <hi rendition="#g">König</hi><lb/> und einigen <hi rendition="#g">Miniſtern</hi> hinſichtlich der <hi rendition="#g">Wahl-<lb/> reform</hi> und fügt hinzu, heute würden ſich im<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
19 Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899
Temperamente und dem denſelben entſprechenden ver-
ſchiedenen Wegen. Die Abgeordneten des Reichsrathes
müſſen in der von uns eben geſchilderten Atmoſphäre
ihre Thatkraft verringern, die Hinderniſſe und die
Reibungsflächen mit den anderen Gruppen des Hauſes
influenciren ſie direct, vielleicht auch wieder
Willen, aber ſie müſſen mit denſelben rechnen, da unſere
Politiker am heimatlichen Boden dieſe Hinderniſſe
unterſchätzen oder mit einem gewiſſen Elan über die-
ſelben hinwegzukommen glauben. Innerhalb der er-
forderlichen Grenzen gehalten, iſt der friſche kräftige
Vorſtoß aus der Heimat von Nutzen und es
verhallt gewiß nicht ungehört in unſerem Verbande
und den mit ihm befreundeten Gruppen, aber in dem
Chaos, das am Beginne der Reichsrathsſeſſion ſich ent-
wickelt, könnte es bald geſchehen, daß ein unbedachter
Vorſtoß ſtatt einer Klärung einen Umſturz herbei-
führt. Auf denſelben lauern unſere nationalen Feinde,
und ſpeciell wenn es uns beifallen könnte, die auf
autonomiſtiſcher Grundlage vereinte Rechte
zu veranlaſſen, würden den warmen Platz
ſehr gerne die Italiener beziehen. Wir müſſen daher in
der Rechten eine Klärung der Beziehungen zur
Regierung, eine offene Ausſprache derſelben über
ihre Pläne und ihre Taktik verlangen und durch die
Rechte unſere nationalen Forderungen befriedigt zu er-
halten ſuchen. In dieſer Hinſicht gibt es kein Entweder
— Oder!“ — Die Gruppe des Herrn Dr. Suſterſic
hat damit einen deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl
bekommen, daß die Herren in Wien durchaus
regierungsfähig bleiben wollen. Das haben ſie mit
ihren jungczechiſchen Bundesgenoſſen gemein.
Mähren.
Brünn. (Im „Prügelcafé“. — Der
ideale Agitator. — Kaizl-Concert.
— Von unſeren „rothen“ Geiſter-
ſehern.) Das „deutſche Haus“ in Brünn öffnet
ſeine gaſtlichen Pforten ſowohl den Deutſchen,
als auch den Teutſchen und den Daitſchen.
Kein Wunder daher, wenn große Prügeleien bei Ver-
mengung dieſer drei verſchiedenen Arten von Deutſchen
zu entſtehen pflegen. Saß da ein teutſcher Student
mitten unter ſeinen Commilitonen. Er hatte wohl
ſchon zehn Humpen zu Ehren Bismarck’s, den elften
zu Ehren Wolff’s und den zwölften zu Ehren
Schönerer’s geleert und ſaß jetzt im Duſel traurig da
und beneidete einen „Saujuden“ um die „ſchöne
Maid“, in deren Geſellſchaft ſich dieſer Unwürdige
befand. Er hatte ſeinem Neid und Grolle in der be-
reits angedeuteten Weiſe etwas zu laut Ausdruck ver-
liehen und ſo beſchloß denn der Hebräer „färchterliche“
Rache zu nehmen. Er ſtellte ſich dem „Jünglinge“
gegenüber auf und fixirte ihn. Der junge völkiſche
Mann, der wohl einmal der Stolz der „völkiſchen
Gliederung“ in Mähren ſein wird, verträgt und er-
trägt viel, beim 15. Humpen ſchließlich alles Mögliche,
aber das kann er doch nicht ertragen, daß ſolch ein
„frecher“ Jude ihn betrachtet. Es dauert nicht lange,
und es beginnt die denkwürdige Schlacht zwiſchen
Teutſchen und Daitſchen. Während die Namen vom
Jordan den Makkabäern alle Ehre machten
und wie Löwen kämpften, zeigten die Teutſchen
nicht die bewährte Kraft ihrer Altvordern
und wurden mit Hilfe von Hausknechten „hinausbug-
ſirt“ .... Nun ſitzen ſie beim Humpen, betrachten
wehmüthig ihr Antlitz, das einer czechiſchen Trikolore
auffallend ähnlich ſieht. In dem Caſſabericht der deutſchen
ſocialdemokratiſchen Wahlkreisorganiſation des VI. mäh-
riſchen Wahlkreiſes finden wir unter den Ausgaben für
die Zeit vom 1. September bis 30. November 1898
auch folgende Poſt: „Für Agitation an den Ge-
noſſen Hanuſch 130 fl.“ Er verdient ’s ja
eigentlich! Wenn man das Uebermaß von „Bildung“ (?)
und „Aufklärung“ in Betracht zieht, das dieſer Genoſſe
den Nordmährern bereits zugewendet hat, begreift man
den „Idealismus“ des braven Genoſſen nicht, der für
2 Monate „nur“ eine Poſt von 130 fl. ſtehen hat...
Den Brünner Socialdemokraten kann man bei dem
Beſtreben, etwas mehr Humor in’s politiſche Leben
hineinzubringen, nicht eine gewiſſe Originalität abſpre-
chen. Die Agitation gegen den Zeitungsſtempel wurde
auf Brünner Boden eifrig geführt. Nun pflegt jeden
Sonntag zwiſchen 11 bis 12 Uhr Vormittags in den
Glacisanlagen ein Militärconcert ſtattzufinden, bei dem
ſich namentlich die jüdiſche Bourgeoiſie — koſtet es ja
keinen Kreuzer — ihr Rendezvous zu geben pflegte. In
der letzten Zeit vertheilten nun die Genoſſen Flugblätter
folgenden Inhalts:
„Socialdemokraten Brünns, Achtung! Sonntag,
den 8. Jänner 1899 findet um 11 Uhr Vormittags in
den Glacisanlagen ein Promenadeconcert zu Gunſten
der mißhandelten Preßfreiheit ſtatt:
Programm: 1. Hymne an die Preßfreiheit.
2. Klagelieder über die Confiscationspraxis. 3. Varia-
tionen über den § 23. 4. „Weg mit dem Zeitungs-
ſtempel“, Trauermarſch von Dr. Kaizl. 5. Galopp,
ausgeführt von ſämmtlichen Mitwirkenden unter Po-
lizeibegleitung. Um Zuſpruch bittet die ſocialdemokrati-
ſche Partei Brünns.“ Sonntag, den 8. ergriff zunächſt
die Militärmuſik vor den Zeitungsſtempelmuſikern die
Flucht, dann wurden die vier Programmpunkte glück-
lich erledigt, an der Erledigung des fünften Punktes
hatte unſere Polizei rühmlichen Antheil genommen. Wie
wäre es denn geweſen, wenn man etwa Herrn Graf
Dzieduszycki zum Galopp nach Brünn ein-
geladen hätte, dem bekanntlich jedes „eilige Marſch-
tempo“ in der Frage der Aufhebung des Zeitungs-
ſtempels zuwider iſt? Wir glauben, der Mann hätte
bei Punkt 5 des Programmes ein ſo eiliges Marſch-
tempo eingeſchlagen, wie noch nie in ſeinem
Leben. Nun was nicht iſt, kann ja noch
werden! — Unſere Genoſſen wittern jetzt überall
Verrath. Seitdem die czechiſchnationalen Arbeiter
alle möglichen Schandthaten dieſer braven Sippſchaft
ans Tageslicht gebracht, können ſich die davon Be-
troffenen nicht beruhigen. Bei einer in der letzten
Zeit in Brünn abgehaltenen ſocialdemokratiſchen
Parteiconferenz, der auch der „rühmlichſt“ bekannte
Krapka-Pawliſchowski aus Wien bei-
wohnte und auf der Genoſſe Habermann, von
dem man nicht mit Sicherheit weiß, ob er nicht den
Auſſtand auf Cuba mitgemacht habe, die erſte
Violine ſpielte, wurde beſchloſſen, in Organiſations-
Verſammlungen keine (im „Prügeln“?) ungeübte
Elemente hineinzulaſſen, um ſo die abfällige Kritik
in gegneriſchen Organen zu vermeiden. Da muß es
alſo ſchon tüchtig „ſtinken“, wenn die Herrſchaften
hinter Schloß und Riegel ihre geheimen Conventikel
abhalten wollen und die Kritik der Gegner ſo ſehr
fürchten.
Olmütz. (Der jungczechiſche Radica-
lismus an der Arbeit.) Eine mähriſche Corre-
ſpondenz weiſt im „Vaterland“ auf die kirchenfeindlichen
Wühlereien hin, die in Mähren von radical-
czechiſcher Seite gegen die katholiſchen Inſtitutionen
und ſpeciell gegen den Olmützer Fürſtbiſchof ſyſtematiſch ver-
übt werden. „Seit dem 8. November v. J., der als Wahl-
tag des gegenwärtigen Fürſtbiſchofs gilt, vergeht — ſo
ſchreibt man dem citirten Blatte — kein Tag, wo der
Kirchenfürſt nicht in der gemeinſten Weiſe mit Koth be-
worfen würde; und zwar deshalb, weil er nicht ſo national
geſinnt iſt, wie die radicalböhmiſchen (czechiſchen) Blätter es
fordern. Und da iſt dieſen Leuten kein Mittel, keine Ver-
dächtigung, keine Beleidigung, keine Injurie zu gemein, um
ihren fanatiſchen Haß zur Geltung zu bringen. Man ver-
ſchreit ihn als einen Germaniſator, man ſchont ſeine Be-
amten und Bedienſteten nicht und ſpielt ſie einmal gegen
ihn, ein andermal ihn gegen ſie aus ... Es iſt das ein
merkwürdiges Zeichen der Zeit, wohin wir ſteuern. Die
radicalböhmiſche Partei, die man noch vor
kurzer Zeit in Mähren gar nicht kannte, ſie erhebt
heute ihr Haupt mit einer Unverfrorenheit, die zu ernſten
Befürchtungen Anlaß gibt. Frech greift ſie die Religion
an, indem ſie über die Heiligen-
verehrung, die Beicht, die Volks-
miſſionen, ja ſelbſt das aller-
heiligſte Altarsſacrament in unglaublich
frivoler Weiſe ſich ausſpricht und mit ihrem Hohn
und Spotte alle, alle Leute zu terroriſiren ſucht.
Daß die Bösgeſinnten auch des Kaiſers Majeſtät nahe
treten iſt dabei ſelbſtverſtändlich, und auch Majeſtätsbeleidi-
gungen werden dort, wo man es gar nicht vermuthen ſollte,
auf die leichte Achſel genommen. Wir glauben zur Orien-
tirung der Leſer anführen zu müſſen, daß die radicale
Partei an den Fürſterzbiſchof von Olmütz geradezu
Forderungen ſtellt, die er zu befriedigen verpflichtet ſei. Vor
Allem muß er vergeſſen, daß er ein katholiſcher Biſchof iſt
und eine große Erzdiöceſe leitet, die Slaven und Deutſche
umfaßt, und ſoll er ſich mit Leib und Seele der radicalen
Partei verſchreiben; er muß das Prieſterſeminar in Olmütz
und das Clericalſeminar zu Kremſier nach Vorſchrift der
Radicalen einrichten und die Prieſterſtandscandidaten an
erſter Stelle zu Apoſteln der Nationalidee heranbilden laſſen;
er muß ſeine Einkünfte, die doch nach der Vorſchrift der
Kirche in erſter Linie zu Liebeswerken verwendet werden
müſſen, ausſchließlich für nationale Zwecke widmen und
die böhmiſche Univerſität in Mähren errichten und
dotiren; er muß ſeine Beamten und Bedienſteten, die er
von ſeinem Vorgänger übernommen und die als treue
Diener ihres Herren und nicht als politiſche Agitatoren
gelten wollten, entlaſſen und radicalböhmiſche junge Leute
anſtellen, die dann das Hoch- und Erzſtift in nationaler
und adminiſtrativer Richtung regeneriren werden; er muß
ſeinen Prieſtern vorſchreiben, daß ſie ſie mit dem Wenigen,
das ſie nach dem Ableben hinterlaſſen, ganz und gar nicht
kirchliche, ſondern nationale Zweae fördern, wobei der
Kirchenfürſt buchſtäblich in den radicalen Blättern der Erb-
ſchleicherei geziehen wird; er darf Canonicatsſtellen oder
überhaupt Kirchenpfründen nicht den nach ſeiner oberhirt-
lichen Meinung Würdigſten, mag der Prieſter böhmiſch oder
deutſch ſprechen, vergeben, ſondern er muß zuerſt bei den
radicalen Elementen anfragen, ob dies genehm iſt oder
nicht ...“ So berichtet man dem „Vaterland“. Man
darf nicht vergeſſen, daß die Jungczechen Mährens unter
der Führung des Juden Dr. Stransky ſtehen.
Böhmen.
Prag. (Neue czechiſche Partei-
gebilde.) Wiederholt ſchon iſt über finanzielle und
wirthſchaftliche Mißwirthſchaft des nationalczechiſchen
Stadtregimentes geklagt worden. Die neueſten Actionen
in Sachen der elektriſchen Straßenbahnen, des Prager
bürgerlichen Bräuhauſes, des Huß-Denkmals ꝛc. haben
in verſchiedenen Kreiſen den Unmuth gemehrt. Damit
hängen die Beſtrebungen zuſammen, daß im Schoße
des Prager Stadtverordneten-Collegiums aus einer
Reihe von Abgeordneten ohne Unterſchied der politiſchen
Geſinnung eine neue Partei bloß auf Grund der
bürgerlichen Freiheit und des Vertrauens der Wähler
gebildet werde. In dieſe Partei, ſo erklären „Katolické
Liſty“, ſollen nur ſolche Stadtverordnete aufgenommen
werden, die „weder geſchäftlich mit der Prager Stadt-
gemeinde in Verbindung ſtehen, noch Actienſpeculanten
unter dem Schutze des Wappens und der Firma der
Stadt Prag ſind.“ Dieſe Partei würde nach dem
citirten Blatt das Grab des Compromiſſes zwiſchen
Jung- und Altczechen, beziehungsweiſe der Fäulniß im
Altſtädter Rathhauſe werden. ... Als die jungczechiſche
Partei vor acht Jahren den Einfluß der Altzechen
brach, verbündeten ſich mit ihr die ſogenannten
„Realiſten“, deren Organ der Prager „Czas“ iſt.
Dieſe von Profeſſor Maſaryk geführte Richtung macht
ſchon ſeit längerer Zeit aus ihrer wachſenden Un-
zufriedenheit mit der politiſchen Haltung und wirth-
ſchaftlichen Unfruchtbarkeit der Jungczechen kein Hehl
mehr; neueſtens aber droht ſie offen mit ihrem
Abfall und fordert, daß die Realiſten ſich als
ſelbſtſtändige national-czechiſche
Partei formiren. Der Prager „Czas“ ſchreibt
diesfalls: „Organiſiren wir uns!
Alle Fractionen organiſiren ſich. Der Verfall
des Jungczechenthums fordert dazu
auf. Es mahnen uns Viele: Organiſirt Euch, Ihr
Realiſten ebenfalls! Auch Viele von den Unſerigen
ſagen: Organiſiren wir uns! Ihr werdet ſehen, daß
wir ſtärker ſind, als Ihr glaubt. Unſere Organiſation
muß auf neuen Männern begründet
ſein, auf Männern, welche von der Wurzel auf in den
Anſchauungen des Realismus aufgewachſen ſind, auf
Männern der Zukunft, welche unfähig ſind, mit der
Vergangenheit zu pactiren. Sollen wir uns aber auf
der Baſis des Realismus organiſiren, ſo muß noch
eine letzte Vorbereitung getroffen werden. Es müſſen
unſere Hauptgrundſätze und Erfahrungen in ein
feſtes Programmſyſtem zuſammen-
gefügt werden, damit auch das jüngſte und das
breiteſte Leſepublikum ſogleich wiſſe, was wir
wollen und nicht wollen. Dieſe Arbeit
unternehmen wir ſoeben. Dann werden wir zu den
breiten Schichten ſagen können: „So ſind wir! Wenn
Ihr wollt, kommt mit uns!“ — Der Jungczechismus
bröckelt ab; er zeigt ſehr früh die Spuren der Alters-
ſchwäche des Zerfalls. Von der einen Seite machen neue
radicale Parteigebilde von der einen Seite, und chriſtlich-
nationale Parteiformationen von der anderen Seite
ihre Erbanſprüche geltend.
Prag. (Die Erregung dauert fort.)
Am 21. d. Abends gab es in der Neuſtadt wiederum
Straßenaufzüge des nationalen Mob. Mehrere Hundert
Excedenten ſchaarten ſich zuſammen und zogen, von der
Polizei verfolgt, lärmend in den Stadttheil „Weinberge“,
von da aber, bedrängt durch die Polizei, wiederum zurück
in die Stadt. An der Ecke der Korngaſſe ſtieß die Rotte
auf zwei deutſche Studenten, deren Einer, ein Mediciner,
alsbald einen Stockhieb über den Hut und einen Fauſtſchlag
ins Geſicht erhielt, während dem andern, einem Juriſten,
der Ueberrock zerriſſen wurde. Beide deutſche Studenten
mußten ſich eilig in ein Haus flüchten, wo die Polizei ſie
gegen den Pöbel ſchützte und dann nach Hauſe geleitete
Dem Militär iſt in Folge der wiederholten Straßenexceſſe
und der Gewaltthaten gegen Deutſche wieder Bereitſchaft
commandirt. Auch am Sonntag, den 22. d. Abends, kam
es auf dem Wenzelsplatze zu Zuſammenrottungen czechiſcher
Elemente; doch konnten ſich die Haufen gegenüber der ver-
ſtärkten Polizeiwachmannſchaft nicht beiſammenhalten; ſie
wurden auseinandergejagt und zerſtreut, ehe ſie wieder Unheil
angerichtet hatten. — Im Laufe des Sonntags wurden in
Prag drei czechiſche Arbeiterverſammlungen abgehalten, von
deren einer in Michle die Theilnehmer maſſig gegen die
innere Stadt zogen; ſie wurden aber von der Polizei
vorher zerſtreut. — In der deutſchen Preſſe erheben ſich
Beſchwerden darüber, daß am 21. d. M. der Stadtgemeinde
Saaz die Pflicht auferlegt wurde, aus eigenen Mitteln die
Schäden der nächtlichen Ruheſtörungen vom 28. November
1897 und die Koſten der Schadenerhebungscommiſſionen zu
erſetzen, während der Commune Prag bis heute ein ſolcher
Schaden-Erſatz für die Maſſen-Zerſtörungen an deutſchem
Hab und Gut aus den Schreckenstagen vom 30. November
und 1. December 1897 noch nicht auferlegt iſt. In der
Aula der Univerſität hielten die czechiſchen Studenten am
22 d. M. eine Verſammlung ab, in welcher beſchloſſen
wurde, es ſei dahin zu ſtreben, daß den deutſchen Stu-
denten das Tragen farbiger Abzeichen in Prag verboten
werde, anderſeits aber ſei eine Organiſirung der czechiſchen
Studentenſchaft nach dem Muſter der deutſchen Studenten
in Ausſicht zu nehmen, letztere jedoch nicht zu provociren.
Eger. Eine Lehrerverſammlung Weſtböhmens,
beſucht von mehreren hundert Theilnehmern, beſchäftigte
ſich am 22. d. mit den Forderungen der Lehrerſchaft
auf Gehaltserhöhung und eine Reihe weiterer Standes-
anſprüche. Dieſe in acht Punkten zuſammengefaßten
Forderungen fanden einhellige Annahme. Auch die weſt-
böhmiſchen Abgeordneten des Reichsrathes und Land-
tages waren zu dieſer Berſammlung geladen, und es
waren dazu Dr. Zdenko Schücker, Röhling, Iro, Jintl
und Dr. Reiniger erſchienen. Dieſelben ſagten in kürzeren
Anſprachen zu, die Anſprüche der Lehrer in den geſetz-
gebenden Körperſchaften kräftig zu unterſtützen und
ernteten dafür großen Beifall.
Telegramme.
Die Dreyfus-Affaire.
Paris, 23. Jänner. Das „Journal“ erklärt,
es habe vom Präſidenten der Strafkammer, Löw, die
Beſtätigung erhalten, daß die Unterſuchung
über das geſammte Actenmateriale des Reviſions-
proceſſes vor dem 15. Februar beendet ſein könnte.
Nach der Einvernahme Eſterhazy’s werde die Straf-
kammer nur noch das Borderau zu prüfen haben. Die
Vernehmung der Experten ſei abgeſchloſſen.
Paris, 23. Jänner. Eſterhazy wird heute
vor dem Caſſationshofe erſcheinen.
Eine Anzahl von Gelehrten (!) veröffentlichen im
„Figaro“ einen Aufruf, in welchem alle guten Franzoſen
aufgefordert werden, ſich im Intereſſe Frankreichs im
Vorhinein vor der Entſcheidung des Caſſationshofes zu
beugen.
Kriſe in Belgien.
Brüſſel, 23 Jänner. Das Journal „Le
Patriote“ beſtätigt die Gerüchte über Meinungs-
verſchiedenheiten zwiſchen dem König
und einigen Miniſtern hinſichtlich der Wahl-
reform und fügt hinzu, heute würden ſich im
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