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Reichspost. Nr. 72, Wien, 13.02.1911.

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[Spaltenumbruch]

Morgenblatt 8 h
in Wien.
Redaktion:
VIII. Strozzigasse 41.
Telephon: 18082.
Verwaltung:
VIII. Strozzig. 42.
Telephon: 13870.
Druckerei:
VIII. Strozzigasse 41.
Telephon: 22641.
Kleiner Anzeiger
I. Schulerstr. 21.
Telephon: 2926.
Juserate

werden in der Verwaltung der
"Reichspost" VIII. Strozzigasse 42,
I. Schulerstraße 21, sowie in
allen Annoncenbureaus des In-
und Auslandes angenommen.


[Spaltenumbruch]
Mittagsblatt.
Reichspost.
Unabhängiges Tagblatt für das christliche Volk Oesterreich-Ungarns.

[Spaltenumbruch]

Bezugspreise:
bei täglich zweimaliger Zu-
stellung für Wien:
monatlich ....... K 3.70
vierteljährig ...... "11.--
halbjährig ....... "22.--
für Oesterreich-Ungarn:
monatlich ....... K 3.85
vierteljährig ...... " 11.50
halbjährig ....... " 23.--
Bei täglich einmaliger Zu-
stellung (das Morgenblatt zu-
gleich mit der Nachmittagsaus-
gabe des vorherigen Tages)
für auswärts:
monatlich ....... K 3.[5]0
vierteljährig ...... " 10.50
halbjährig ....... " 21.--
Für Deutschland:
vierteljährig Kreuzbandsendung
K 16.--.
Länder des Weltpostvereines:
vierteljährig Kreuzbandsendung
K 22.--.




Nr. 72 Wien, Montag den 13. Februar 1911. XVIII. Jahrgang.


[Spaltenumbruch]
Kritische Lage in Ungarn.
(Drahtbericht der "Reichspost".)


Die Lage im ungarischen Abgeordnetenhause wird
täglich ernster. Ein Ende der Bankdebatte, eine Er-
ledigung der Bankvorlage ist jetzt noch gar nicht ab-
zusehen. Geschäftsordnungsmittel zur Beschleunigung
der Debatte stehen dem Präsidium nicht zur Verfügung,
da seit den Neuwahlen wieder die alte Hausordnung
in Wirksamkeit ist. Ende März läuft das Budget-
provisorium ab und es droht ein Exlex-Zustand. Im
April sollen die Rekrutenaushebungen stattfinden und
es sind noch keine Rekruten be[w]illigt. Es soll
die Bedeckung für die militärischen Erfordernisse
besorgt werden und es ist gar keine Möglichkeit, zu
einer solchen Vorsorge zu kommen. Kurz, der tote Punkt
ist da. Graf Khuen kann gegenwärtig nicht mehr weiter.
Entweder er versucht gewaltsam eine Geschäftsordnungs-
reform -- und man weiß nie, wie im ungarischen
Abgeordnetenhause ein solcher Versuch endet -- oder er
gibt sich ganz der schleichenden Obstruktion gefangen,
die seine ganze große Regierungsmehrheit wertlos macht.
Die jetzigen Zustände können vielleicht bis Ostern noch
fortgeschleppt werden, länger aber schwerlich.

Die heutige Situation ähnelt sehr jener unter dem
Ministerium Szell, das auch eine zahlreiche Mehrheit
besaß und trotzdem Schiffbruch litt. Die jetzige
Opposition ist sich denn auch ihrer
günstigen Stellung wohl bewußt und hat deshalb auf
jede ernstere Opposition in den Delegationen verzichtet;
sie will es sich nicht mit der Krone verderben und läßt
deshalb die militärischen Vorlagen in den Delegationen
ruhig passieren, sie will aber das Ministerium Khuen
zu Falle bringen und vereinigt deshalb alle ihre An-
griffe im Abgeordnetenhause.

Je weiter Graf Stefan Tisza als Führer der
nationalen Arbeitspartei die Wahlreform verschieben
möchte, desto näher rückt diese durch die Unmöglichkeit,
unter den jetzigen parlamentarischen Verhältnissen zu
einem Ruhepunkte zu gelangen. Die Fortdauer des
Verfalles im Abgeordnetenhause ruft die Wahlreform
wieder herbei.




Der "innere Feind".
Eine Ansprache des Prinzen Heinrich von
Preußen.


Den Blättern zufolge hielt Prinz Heinrich
von Preußen auf dem Kommers ehemaliger Angehöriger
des [3]5 Infanterieregiments, dessen Chef er ist, eine
Ansprache, in welcher er u. a. sagte:

Das Erscheinen der Teilnehmer ist umso erfreu-
licher, als wir in einer überaus ernsten und
schweren politischen Zeit
leben. Trotz
des vierzigjährigen Friedens erfreut sich Deutschland
nach außen unverändert seiner von allen
Seiten geachteten Machtstellung. Sieht man so
keinen Anlaß, einen äußeren Feind oder Neider
Deutschlands in aller Welt zu fürchten, so haben wir
alle Veranlassung, um so wachsamer zu sein und uns
alte und junge Soldaten um den
Kaiser zu scharen im Kampf gegen
den immer drohender werdenden
inneren Feind.

Wir sind weit entfernt, irgend jemandem seine
politische Meinung zu verargen. Wo aber der Boden
des Gesetzes verlassen wird, hat jeder die Pflicht, die
Obrigkeit zu unterstützen. Die festeste Stütze des Staates
ist und bleibt die Armee."

Dieser Appell, vereint den Umstürzlern entgegenzu-
wirken, erregt großes Aufsehen.




Der junge Garibaldi kündigt eine
Expedition nach Albanien an.
Für das bevorstehende Frühjahr.


Die republikanische Presse veröffentlicht einen
pathetischen Aufruf des jungen Garibaldi an die
Garibaldianer, sich für einen Freischarenzug
[Spaltenumbruch] nach Albanien
bereit zu halten. Albanien ersehne
mit Hilfe der Garibaldianer die Befreiung vom
türkischen Joche.

"Das bevorstehende Frühjahr," so
schließt das Manifest, "möge unsere prächtige Jugend
im Zeichen des unbesiegbaren roten Hemdes
von neuem jenseits der Adria finden, um die
albanesischen Brüder und das heilige Nationalitäten-
prinzip zu verteidigen.

Eine Erklärung der italienischen Regierung.


Die "Agenzia Stefani" meldet: Die Nachricht,
Italien werbe Freiwillige für Albanien
an, ist vollständig unbegründet. Uebrigens bleibt
die italienische Regierung ihren internationalen Ver-
pflichtungen treu, die sie an jedem ähnlichen Versuche
gänzlich hindern würden.




Proteste gegen die Krakauer
Universitätsskandale.


Gestern fand hier eine von der konservativen
Partei einberufene Protestversammlung gegen die
jüdisch-sozialdemokratischen Universitätsskandale statt.
Den Vorsitz führte der Präsident der Akademie der
Wissenschaften, Herrenhausmitglied Graf Stanislaus
Tarnowki. In der Debatte wurde gegen die Ge-
waltakte der jüdischen Studentenschaft an der Universi-
tät protestiert. Es wurden drei Resolutionen ange-
nommen, in denen die Versammelten ihrer tiefsten
Entrüstung
über die Gewalttaten an der Universi-
tät Ausdruck geben, die eine empfindliche Beleidi-
gung der polnischen Nation und der
katholischen Religion
darstellen. Die Ver-
sammlung protestierte ferner gegen die Tendenz nach
Abtrennung der theologischen Fakultät von den Uni-
versitäten, worin die Haup[t]triebfeder der letzten Un-
ruhen an der Universität erblickt werden müsse, und
erklärte, daß die traurigen Vorfälle an der jagelloni-
schen Universität eines der Symptome des
systematischen Kampfes
gegen die katholische
Religion und die polnische Nation darstellen, und for-
derte alle nationalfühlenden Elemente zur energischen
Verteidigung der nationalen Ideale
auf. In einer anderen Resolution wurde dem akademi-
schen Senate der Universität die vollste Unterstützung
aller konservativen Kreise bei seinen Bestrebungen zur
Abwehr der Tendenzen der jüdischen Studentenschaft zu-
gesichert. Die Universitätsbehörden werden aufgefor-
dert, alle Mittel zur Herbeiführung und Erhaltung der
normalen Verhältnisse an der Universität zu ergreifen.

Der Prager Kartellverband der katholischen
deutschen Studentenverbindungen hat an die Kra-
kauer
katholischen Kommilitonen ein Sympathietele-
gramm abgesendet, sowie die Grazer Verbindungen
"Carolina" und "Traungau" seiner regsten Teilnahme
und Bewunderung versichert.




Ankunft von 3000 galizischen Juden
in Wien.
Eine Massendeputation der jüdischen Brannt-
weinschenker.

Heute um 6 Uhr abends trifft mit der Nordbahn
eine Massendeputation von 3000 jüdischen
Schenkern
aus Galizien unter Führung des
Abg. Breiter in Wien ein. Sie wird am Diens-
tag vom Handelsminister Dr. Weiskirchner
und vom Minister für Galizien Ritter v. Zaleski
empfangen werden. Eine fünfgliedrige Ab-
ordnung begibt sich Dienstag nachmittag unter
Führung des Abg. Staud nach Ofen-Pest,
um dort beim Ministerpräsidenten Bienerth
vorzusprechen. Es besteht auch die Absicht, beim
Kaiser um eine Audienz für die Deputation an-
zusuchen. Für die Unterbringung der Massendeputation
ist seitens zahlreicher jüdischer Wohltätigkeitsvereine in
Wien vorgesorgt worden.

In zwei Sonderzügen traten die
Schänker -- darunter 70- und 80jährige Greise sowie
mehr als 100 Frauen -- heute nacht von Lemberg
aus die Reise nach Wien an.

In der großen Lemberger Stadtsynagoge hielt die
Massendeputation eine Versammlung ab, in der gegen die
[Spaltenumbruch] Einschränkungen des Propinationsrechtes
und die damit zusammenhängende Entziehung
der Schankkonzessionen
protestiert wurde.
Es gelangte eine Resolution zur Annahme, in welcher
gefordert wird, daß sämtlichen bisherigen Schänkern
wenigstens für Lebenszeit eine Konzession erteilt
werde und, falls sich dies als undurchführbar erweisen
sollte, so doch wenigstens jene Schänker in erster Reihe
Berücksichtigung finden sollen, welche zumindestens zehn
Jahre im Besitze der Proprinationsrechte gewesen sind,
während den übrigen betroffenen Schänkern im Wege
einer staatlichen Hilfe die Möglichkeit geboten
werden soll, sich eine neue Existenz zu gründen.




Baron Albert Rothschild.
Die Testamentseröffnung.

Gestern nachmittag schon wurde das Testament
des verstorbenen Baron Rothschild von seinen Erben
eröffnet. Das Testament bestätigt die Vermutung, daß
der dritte Sohn Louis zum Chef des Wiener
Hauses bestimmt ist. Er wird auch das den übrigen
Erben zufallende Vermögen verwalten, das ist das
Vermögen seiner Geschwister Dr. Alfons, Georg, Eugen
und Valentine.

Zum Testamentsvollstrecker wurde der Hof- und
Gerichtsadvokat Dr. Stein ernannt. Für
wohltätige, wissenschaftliche und ähnliche öffentliche
Zwecke sollen im Testamente Beträge von zusammen
etwa zwölf Millionen bestimmt sein, die nach
dem Willen des Verstarbenen von seinen Erben durch
Geschenke an eine Anzahl von Instituten und Körper-
schaften erhöht werden sollen. Nach beiläufigen Be-
rechnungen von über die Höhe des Nachlasses Unter-
richteten würde der für Stiftungen und Legate aus-
gesetzte Betrag um weniges mehr als ein Perzent des
Gesamtnachlasses betragen.




Während das "N. W. Abendbl." die dem Fiskus
zufallende Erbsteuer auf etwa 20 Millionen berechnet
hatte, rechnet die "N. Fr. Pr." eine Erbsteuer
in der Höhe von nur 8.75 Millionen
heraus, zu der dann noch je 1 % Beiträge zum Schul-
fonds und zum Wiener allgemeinen Versorgungsfonds
mit zusammen 14 Millionen und 8·95% iger Beitrag
(6 Millionen) zum Wiener Krankenanstaltsfonds kämen.
Das entspräche einem Nachlasse von etwa 700 Millionen.
Wie man sieht, schätzt die dem Hause Rothschild nahe-
stehende Presse den Nachlaß des Verstorbenen sehr
verschieden ein, ein Grund mehr für die Steuerbehörden,
mit äußerster Genauigkeit, Umsicht und Energie ihres
Amtes zu walten.




Es wird uns geschrieben: Die Blätter sind voll
von Lobrednereien für den Verstorbenen. Eigentlich
weniger für ihn, als für sein Haus, für seine Firma,
für sein Vermögen. Goethes pessimistisches Wort "am
Golde hängt, zum Golde drängt doch alles", behält
wieder einmal Recht. Baron Rothschild war nicht nur
der "größte Kaufmann Oesterreichs", der beste Astronom
und Schachspieler, der unübertroffene Photograph und
Sportsmann, der größte Kunstfreund und Sammler, der
unvergleichliche Wohltäter und Menschenfreund, er war
war auch der edelst- und rechtlichst denkende Mensch,
den Oesterreich besessen, Patriot, kurz -- alles. Das "De
mortuis nil nisi bene
" wird mit "über Rothschilds alles
gute" übersetzt und praktiziert. Alles eilt an die Oeffent-
lichkeit, um hier Erinnerungen an den Toten auszu-
kramen, die dessen Konterfei bis zur Unkenntlichkeit mit Licht
und Lorbeer ausstatten sollen. Diese Ueberschwänglichkeiten
reizen zum Widerspruche und rufen Erinnerungen wach,
die uns die furchtbare Gefahr einer in einer einzigen
Hand angesammelten ungeheuren Geldmacht vor Augen
führen. Nicht von den volkswirtschaftlichen Verheerungen
sei hier die Rede. Aber wenn man sich erinnert, wie
der mächtige Wille des Geldmagnaten genügte, um den
unbequemen Mann einer bequemen Frau bis hart an die
Mauern des Irrenhauses zu bringen, um einen der
volkstümlichsten Künstler der Monarchie, einen Girardi,
der heute noch in unverwüstlicher Jugend unter uns
wirkt, im Handumdrehen irrenhausreif zu machen, wie
der Bedrohte nur durch das Aufgebot der äußersten
Energie der ihm drohenden barbarischen Vergewaltigung
entgehen konnte und wie prompt endlich damals die
Gutachten voraussetzungsloser medizinischer Kapazitäten
dem versuchten Attentate die Waffen lieferten und wie

[Spaltenumbruch]

Morgenblatt 8 h
in Wien.
Redaktion:
VIII. Strozzigaſſe 41.
Telephon: 18082.
Verwaltung:
VIII. Strozzig. 42.
Telephon: 13870.
Druckerei:
VIII. Strozzigaſſe 41.
Telephon: 22641.
Kleiner Anzeiger
I. Schulerſtr. 21.
Telephon: 2926.
Juſerate

werden in der Verwaltung der
„Reichspoſt“ VIII. Strozzigaſſe 42,
I. Schulerſtraße 21, ſowie in
allen Annoncenbureaus des In-
und Auslandes angenommen.


[Spaltenumbruch]
Mittagsblatt.
Reichspoſt.
Unabhängiges Tagblatt für das chriſtliche Volk Oeſterreich-Ungarns.

[Spaltenumbruch]

Bezugspreiſe:
bei täglich zweimaliger Zu-
ſtellung für Wien:
monatlich ....... K 3.70
vierteljährig ...... „11.—
halbjährig ....... „22.—
für Oeſterreich-Ungarn:
monatlich ....... K 3.85
vierteljährig ...... „ 11.50
halbjährig ....... „ 23.—
Bei täglich einmaliger Zu-
ſtellung (das Morgenblatt zu-
gleich mit der Nachmittagsaus-
gabe des vorherigen Tages)
für auswärts:
monatlich ....... K 3.[5]0
vierteljährig ...... „ 10.50
halbjährig ....... „ 21.—
Für Deutſchland:
vierteljährig Kreuzbandſendung
K 16.—.
Länder des Weltpoſtvereines:
vierteljährig Kreuzbandſendung
K 22.—.




Nr. 72 Wien, Montag den 13. Februar 1911. XVIII. Jahrgang.


[Spaltenumbruch]
Kritiſche Lage in Ungarn.
(Drahtbericht der „Reichspoſt“.)


Die Lage im ungariſchen Abgeordnetenhauſe wird
täglich ernſter. Ein Ende der Bankdebatte, eine Er-
ledigung der Bankvorlage iſt jetzt noch gar nicht ab-
zuſehen. Geſchäftsordnungsmittel zur Beſchleunigung
der Debatte ſtehen dem Präſidium nicht zur Verfügung,
da ſeit den Neuwahlen wieder die alte Hausordnung
in Wirkſamkeit iſt. Ende März läuft das Budget-
proviſorium ab und es droht ein Exlex-Zuſtand. Im
April ſollen die Rekrutenaushebungen ſtattfinden und
es ſind noch keine Rekruten be[w]illigt. Es ſoll
die Bedeckung für die militäriſchen Erforderniſſe
beſorgt werden und es iſt gar keine Möglichkeit, zu
einer ſolchen Vorſorge zu kommen. Kurz, der tote Punkt
iſt da. Graf Khuen kann gegenwärtig nicht mehr weiter.
Entweder er verſucht gewaltſam eine Geſchäftsordnungs-
reform — und man weiß nie, wie im ungariſchen
Abgeordnetenhauſe ein ſolcher Verſuch endet — oder er
gibt ſich ganz der ſchleichenden Obſtruktion gefangen,
die ſeine ganze große Regierungsmehrheit wertlos macht.
Die jetzigen Zuſtände können vielleicht bis Oſtern noch
fortgeſchleppt werden, länger aber ſchwerlich.

Die heutige Situation ähnelt ſehr jener unter dem
Miniſterium Szell, das auch eine zahlreiche Mehrheit
beſaß und trotzdem Schiffbruch litt. Die jetzige
Oppoſition iſt ſich denn auch ihrer
günſtigen Stellung wohl bewußt und hat deshalb auf
jede ernſtere Oppoſition in den Delegationen verzichtet;
ſie will es ſich nicht mit der Krone verderben und läßt
deshalb die militäriſchen Vorlagen in den Delegationen
ruhig paſſieren, ſie will aber das Miniſterium Khuen
zu Falle bringen und vereinigt deshalb alle ihre An-
griffe im Abgeordnetenhauſe.

Je weiter Graf Stefan Tisza als Führer der
nationalen Arbeitspartei die Wahlreform verſchieben
möchte, deſto näher rückt dieſe durch die Unmöglichkeit,
unter den jetzigen parlamentariſchen Verhältniſſen zu
einem Ruhepunkte zu gelangen. Die Fortdauer des
Verfalles im Abgeordnetenhauſe ruft die Wahlreform
wieder herbei.




Der „innere Feind“.
Eine Anſprache des Prinzen Heinrich von
Preußen.


Den Blättern zufolge hielt Prinz Heinrich
von Preußen auf dem Kommers ehemaliger Angehöriger
des [3]5 Infanterieregiments, deſſen Chef er iſt, eine
Anſprache, in welcher er u. a. ſagte:

Das Erſcheinen der Teilnehmer iſt umſo erfreu-
licher, als wir in einer überaus ernſten und
ſchweren politiſchen Zeit
leben. Trotz
des vierzigjährigen Friedens erfreut ſich Deutſchland
nach außen unverändert ſeiner von allen
Seiten geachteten Machtſtellung. Sieht man ſo
keinen Anlaß, einen äußeren Feind oder Neider
Deutſchlands in aller Welt zu fürchten, ſo haben wir
alle Veranlaſſung, um ſo wachſamer zu ſein und uns
alte und junge Soldaten um den
Kaiſer zu ſcharen im Kampf gegen
den immer drohender werdenden
inneren Feind.

Wir ſind weit entfernt, irgend jemandem ſeine
politiſche Meinung zu verargen. Wo aber der Boden
des Geſetzes verlaſſen wird, hat jeder die Pflicht, die
Obrigkeit zu unterſtützen. Die feſteſte Stütze des Staates
iſt und bleibt die Armee.“

Dieſer Appell, vereint den Umſtürzlern entgegenzu-
wirken, erregt großes Aufſehen.




Der junge Garibaldi kündigt eine
Expedition nach Albanien an.
Für das bevorſtehende Frühjahr.


Die republikaniſche Preſſe veröffentlicht einen
pathetiſchen Aufruf des jungen Garibaldi an die
Garibaldianer, ſich für einen Freiſcharenzug
[Spaltenumbruch] nach Albanien
bereit zu halten. Albanien erſehne
mit Hilfe der Garibaldianer die Befreiung vom
türkiſchen Joche.

„Das bevorſtehende Frühjahr,“ ſo
ſchließt das Manifeſt, „möge unſere prächtige Jugend
im Zeichen des unbeſiegbaren roten Hemdes
von neuem jenſeits der Adria finden, um die
albaneſiſchen Brüder und das heilige Nationalitäten-
prinzip zu verteidigen.

Eine Erklärung der italieniſchen Regierung.


Die „Agenzia Stefani“ meldet: Die Nachricht,
Italien werbe Freiwillige für Albanien
an, iſt vollſtändig unbegründet. Uebrigens bleibt
die italieniſche Regierung ihren internationalen Ver-
pflichtungen treu, die ſie an jedem ähnlichen Verſuche
gänzlich hindern würden.




Proteſte gegen die Krakauer
Univerſitätsſkandale.


Geſtern fand hier eine von der konſervativen
Partei einberufene Proteſtverſammlung gegen die
jüdiſch-ſozialdemokratiſchen Univerſitätsſkandale ſtatt.
Den Vorſitz führte der Präſident der Akademie der
Wiſſenſchaften, Herrenhausmitglied Graf Stanislaus
Tarnowki. In der Debatte wurde gegen die Ge-
waltakte der jüdiſchen Studentenſchaft an der Univerſi-
tät proteſtiert. Es wurden drei Reſolutionen ange-
nommen, in denen die Verſammelten ihrer tiefſten
Entrüſtung
über die Gewalttaten an der Univerſi-
tät Ausdruck geben, die eine empfindliche Beleidi-
gung der polniſchen Nation und der
katholiſchen Religion
darſtellen. Die Ver-
ſammlung proteſtierte ferner gegen die Tendenz nach
Abtrennung der theologiſchen Fakultät von den Uni-
verſitäten, worin die Haup[t]triebfeder der letzten Un-
ruhen an der Univerſität erblickt werden müſſe, und
erklärte, daß die traurigen Vorfälle an der jagelloni-
ſchen Univerſität eines der Symptome des
ſyſtematiſchen Kampfes
gegen die katholiſche
Religion und die polniſche Nation darſtellen, und for-
derte alle nationalfühlenden Elemente zur energiſchen
Verteidigung der nationalen Ideale
auf. In einer anderen Reſolution wurde dem akademi-
ſchen Senate der Univerſität die vollſte Unterſtützung
aller konſervativen Kreiſe bei ſeinen Beſtrebungen zur
Abwehr der Tendenzen der jüdiſchen Studentenſchaft zu-
geſichert. Die Univerſitätsbehörden werden aufgefor-
dert, alle Mittel zur Herbeiführung und Erhaltung der
normalen Verhältniſſe an der Univerſität zu ergreifen.

Der Prager Kartellverband der katholiſchen
deutſchen Studentenverbindungen hat an die Kra-
kauer
katholiſchen Kommilitonen ein Sympathietele-
gramm abgeſendet, ſowie die Grazer Verbindungen
„Carolina“ und „Traungau“ ſeiner regſten Teilnahme
und Bewunderung verſichert.




Ankunft von 3000 galiziſchen Juden
in Wien.
Eine Maſſendeputation der jüdiſchen Brannt-
weinſchenker.

Heute um 6 Uhr abends trifft mit der Nordbahn
eine Maſſendeputation von 3000 jüdiſchen
Schenkern
aus Galizien unter Führung des
Abg. Breiter in Wien ein. Sie wird am Diens-
tag vom Handelsminiſter Dr. Weiskirchner
und vom Miniſter für Galizien Ritter v. Zaleski
empfangen werden. Eine fünfgliedrige Ab-
ordnung begibt ſich Dienstag nachmittag unter
Führung des Abg. Staud nach Ofen-Peſt,
um dort beim Miniſterpräſidenten Bienerth
vorzuſprechen. Es beſteht auch die Abſicht, beim
Kaiſer um eine Audienz für die Deputation an-
zuſuchen. Für die Unterbringung der Maſſendeputation
iſt ſeitens zahlreicher jüdiſcher Wohltätigkeitsvereine in
Wien vorgeſorgt worden.

In zwei Sonderzügen traten die
Schänker — darunter 70- und 80jährige Greiſe ſowie
mehr als 100 Frauen — heute nacht von Lemberg
aus die Reiſe nach Wien an.

In der großen Lemberger Stadtſynagoge hielt die
Maſſendeputation eine Verſammlung ab, in der gegen die
[Spaltenumbruch] Einſchränkungen des Propinationsrechtes
und die damit zuſammenhängende Entziehung
der Schankkonzeſſionen
proteſtiert wurde.
Es gelangte eine Reſolution zur Annahme, in welcher
gefordert wird, daß ſämtlichen bisherigen Schänkern
wenigſtens für Lebenszeit eine Konzeſſion erteilt
werde und, falls ſich dies als undurchführbar erweiſen
ſollte, ſo doch wenigſtens jene Schänker in erſter Reihe
Berückſichtigung finden ſollen, welche zumindeſtens zehn
Jahre im Beſitze der Proprinationsrechte geweſen ſind,
während den übrigen betroffenen Schänkern im Wege
einer ſtaatlichen Hilfe die Möglichkeit geboten
werden ſoll, ſich eine neue Exiſtenz zu gründen.




Baron Albert Rothſchild.
Die Teſtamentseröffnung.

Geſtern nachmittag ſchon wurde das Teſtament
des verſtorbenen Baron Rothſchild von ſeinen Erben
eröffnet. Das Teſtament beſtätigt die Vermutung, daß
der dritte Sohn Louis zum Chef des Wiener
Hauſes beſtimmt iſt. Er wird auch das den übrigen
Erben zufallende Vermögen verwalten, das iſt das
Vermögen ſeiner Geſchwiſter Dr. Alfons, Georg, Eugen
und Valentine.

Zum Teſtamentsvollſtrecker wurde der Hof- und
Gerichtsadvokat Dr. Stein ernannt. Für
wohltätige, wiſſenſchaftliche und ähnliche öffentliche
Zwecke ſollen im Teſtamente Beträge von zuſammen
etwa zwölf Millionen beſtimmt ſein, die nach
dem Willen des Verſtarbenen von ſeinen Erben durch
Geſchenke an eine Anzahl von Inſtituten und Körper-
ſchaften erhöht werden ſollen. Nach beiläufigen Be-
rechnungen von über die Höhe des Nachlaſſes Unter-
richteten würde der für Stiftungen und Legate aus-
geſetzte Betrag um weniges mehr als ein Perzent des
Geſamtnachlaſſes betragen.




Während das „N. W. Abendbl.“ die dem Fiskus
zufallende Erbſteuer auf etwa 20 Millionen berechnet
hatte, rechnet die „N. Fr. Pr.“ eine Erbſteuer
in der Höhe von nur 8.75 Millionen
heraus, zu der dann noch je 1 % Beiträge zum Schul-
fonds und zum Wiener allgemeinen Verſorgungsfonds
mit zuſammen 14 Millionen und 8·95% iger Beitrag
(6 Millionen) zum Wiener Krankenanſtaltsfonds kämen.
Das entſpräche einem Nachlaſſe von etwa 700 Millionen.
Wie man ſieht, ſchätzt die dem Hauſe Rothſchild nahe-
ſtehende Preſſe den Nachlaß des Verſtorbenen ſehr
verſchieden ein, ein Grund mehr für die Steuerbehörden,
mit äußerſter Genauigkeit, Umſicht und Energie ihres
Amtes zu walten.




Es wird uns geſchrieben: Die Blätter ſind voll
von Lobrednereien für den Verſtorbenen. Eigentlich
weniger für ihn, als für ſein Haus, für ſeine Firma,
für ſein Vermögen. Goethes peſſimiſtiſches Wort „am
Golde hängt, zum Golde drängt doch alles“, behält
wieder einmal Recht. Baron Rothſchild war nicht nur
der „größte Kaufmann Oeſterreichs“, der beſte Aſtronom
und Schachſpieler, der unübertroffene Photograph und
Sportsmann, der größte Kunſtfreund und Sammler, der
unvergleichliche Wohltäter und Menſchenfreund, er war
war auch der edelſt- und rechtlichſt denkende Menſch,
den Oeſterreich beſeſſen, Patriot, kurz — alles. Das „De
mortuis nil nisi bene
“ wird mit „über Rothſchilds alles
gute“ überſetzt und praktiziert. Alles eilt an die Oeffent-
lichkeit, um hier Erinnerungen an den Toten auszu-
kramen, die deſſen Konterfei bis zur Unkenntlichkeit mit Licht
und Lorbeer ausſtatten ſollen. Dieſe Ueberſchwänglichkeiten
reizen zum Widerſpruche und rufen Erinnerungen wach,
die uns die furchtbare Gefahr einer in einer einzigen
Hand angeſammelten ungeheuren Geldmacht vor Augen
führen. Nicht von den volkswirtſchaftlichen Verheerungen
ſei hier die Rede. Aber wenn man ſich erinnert, wie
der mächtige Wille des Geldmagnaten genügte, um den
unbequemen Mann einer bequemen Frau bis hart an die
Mauern des Irrenhauſes zu bringen, um einen der
volkstümlichſten Künſtler der Monarchie, einen Girardi,
der heute noch in unverwüſtlicher Jugend unter uns
wirkt, im Handumdrehen irrenhausreif zu machen, wie
der Bedrohte nur durch das Aufgebot der äußerſten
Energie der ihm drohenden barbariſchen Vergewaltigung
entgehen konnte und wie prompt endlich damals die
Gutachten vorausſetzungsloſer mediziniſcher Kapazitäten
dem verſuchten Attentate die Waffen lieferten und wie

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April &#x017F;ollen die Rekrutenaushebungen &#x017F;tattfinden und<lb/>
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Obrigkeit zu unter&#x017F;tützen. Die fe&#x017F;te&#x017F;te Stütze des Staates<lb/>
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[1/0001] Morgenblatt 8 h in Wien. Redaktion: VIII. Strozzigaſſe 41. Telephon: 18082. Verwaltung: VIII. Strozzig. 42. Telephon: 13870. Druckerei: VIII. Strozzigaſſe 41. Telephon: 22641. Kleiner Anzeiger I. Schulerſtr. 21. Telephon: 2926. Juſerate werden in der Verwaltung der „Reichspoſt“ VIII. Strozzigaſſe 42, I. Schulerſtraße 21, ſowie in allen Annoncenbureaus des In- und Auslandes angenommen. Mittagsblatt. Reichspoſt. Unabhängiges Tagblatt für das chriſtliche Volk Oeſterreich-Ungarns. Bezugspreiſe: bei täglich zweimaliger Zu- ſtellung für Wien: monatlich ....... K 3.70 vierteljährig ...... „11.— halbjährig ....... „22.— für Oeſterreich-Ungarn: monatlich ....... K 3.85 vierteljährig ...... „ 11.50 halbjährig ....... „ 23.— Bei täglich einmaliger Zu- ſtellung (das Morgenblatt zu- gleich mit der Nachmittagsaus- gabe des vorherigen Tages) für auswärts: monatlich ....... K 3.50 vierteljährig ...... „ 10.50 halbjährig ....... „ 21.— Für Deutſchland: vierteljährig Kreuzbandſendung K 16.—. Länder des Weltpoſtvereines: vierteljährig Kreuzbandſendung K 22.—. Nr. 72 Wien, Montag den 13. Februar 1911. XVIII. Jahrgang. Kritiſche Lage in Ungarn. (Drahtbericht der „Reichspoſt“.) Ofen-Peſt, 13. Februar. Die Lage im ungariſchen Abgeordnetenhauſe wird täglich ernſter. Ein Ende der Bankdebatte, eine Er- ledigung der Bankvorlage iſt jetzt noch gar nicht ab- zuſehen. Geſchäftsordnungsmittel zur Beſchleunigung der Debatte ſtehen dem Präſidium nicht zur Verfügung, da ſeit den Neuwahlen wieder die alte Hausordnung in Wirkſamkeit iſt. Ende März läuft das Budget- proviſorium ab und es droht ein Exlex-Zuſtand. Im April ſollen die Rekrutenaushebungen ſtattfinden und es ſind noch keine Rekruten bewilligt. Es ſoll die Bedeckung für die militäriſchen Erforderniſſe beſorgt werden und es iſt gar keine Möglichkeit, zu einer ſolchen Vorſorge zu kommen. Kurz, der tote Punkt iſt da. Graf Khuen kann gegenwärtig nicht mehr weiter. Entweder er verſucht gewaltſam eine Geſchäftsordnungs- reform — und man weiß nie, wie im ungariſchen Abgeordnetenhauſe ein ſolcher Verſuch endet — oder er gibt ſich ganz der ſchleichenden Obſtruktion gefangen, die ſeine ganze große Regierungsmehrheit wertlos macht. Die jetzigen Zuſtände können vielleicht bis Oſtern noch fortgeſchleppt werden, länger aber ſchwerlich. Die heutige Situation ähnelt ſehr jener unter dem Miniſterium Szell, das auch eine zahlreiche Mehrheit beſaß und trotzdem Schiffbruch litt. Die jetzige Oppoſition iſt ſich denn auch ihrer günſtigen Stellung wohl bewußt und hat deshalb auf jede ernſtere Oppoſition in den Delegationen verzichtet; ſie will es ſich nicht mit der Krone verderben und läßt deshalb die militäriſchen Vorlagen in den Delegationen ruhig paſſieren, ſie will aber das Miniſterium Khuen zu Falle bringen und vereinigt deshalb alle ihre An- griffe im Abgeordnetenhauſe. Je weiter Graf Stefan Tisza als Führer der nationalen Arbeitspartei die Wahlreform verſchieben möchte, deſto näher rückt dieſe durch die Unmöglichkeit, unter den jetzigen parlamentariſchen Verhältniſſen zu einem Ruhepunkte zu gelangen. Die Fortdauer des Verfalles im Abgeordnetenhauſe ruft die Wahlreform wieder herbei. Der „innere Feind“. Eine Anſprache des Prinzen Heinrich von Preußen. Berlin, 13. Februar. Den Blättern zufolge hielt Prinz Heinrich von Preußen auf dem Kommers ehemaliger Angehöriger des 35 Infanterieregiments, deſſen Chef er iſt, eine Anſprache, in welcher er u. a. ſagte: Das Erſcheinen der Teilnehmer iſt umſo erfreu- licher, als wir in einer überaus ernſten und ſchweren politiſchen Zeit leben. Trotz des vierzigjährigen Friedens erfreut ſich Deutſchland nach außen unverändert ſeiner von allen Seiten geachteten Machtſtellung. Sieht man ſo keinen Anlaß, einen äußeren Feind oder Neider Deutſchlands in aller Welt zu fürchten, ſo haben wir alle Veranlaſſung, um ſo wachſamer zu ſein und uns alte und junge Soldaten um den Kaiſer zu ſcharen im Kampf gegen den immer drohender werdenden inneren Feind. Wir ſind weit entfernt, irgend jemandem ſeine politiſche Meinung zu verargen. Wo aber der Boden des Geſetzes verlaſſen wird, hat jeder die Pflicht, die Obrigkeit zu unterſtützen. Die feſteſte Stütze des Staates iſt und bleibt die Armee.“ Dieſer Appell, vereint den Umſtürzlern entgegenzu- wirken, erregt großes Aufſehen. Der junge Garibaldi kündigt eine Expedition nach Albanien an. Für das bevorſtehende Frühjahr. Rom, 13. Februar. Die republikaniſche Preſſe veröffentlicht einen pathetiſchen Aufruf des jungen Garibaldi an die Garibaldianer, ſich für einen Freiſcharenzug nach Albanien bereit zu halten. Albanien erſehne mit Hilfe der Garibaldianer die Befreiung vom türkiſchen Joche. „Das bevorſtehende Frühjahr,“ ſo ſchließt das Manifeſt, „möge unſere prächtige Jugend im Zeichen des unbeſiegbaren roten Hemdes von neuem jenſeits der Adria finden, um die albaneſiſchen Brüder und das heilige Nationalitäten- prinzip zu verteidigen. Eine Erklärung der italieniſchen Regierung. Rom, 15. Februar. Die „Agenzia Stefani“ meldet: Die Nachricht, Italien werbe Freiwillige für Albanien an, iſt vollſtändig unbegründet. Uebrigens bleibt die italieniſche Regierung ihren internationalen Ver- pflichtungen treu, die ſie an jedem ähnlichen Verſuche gänzlich hindern würden. Proteſte gegen die Krakauer Univerſitätsſkandale. Krakau, 13. Februar. (Privat.) Geſtern fand hier eine von der konſervativen Partei einberufene Proteſtverſammlung gegen die jüdiſch-ſozialdemokratiſchen Univerſitätsſkandale ſtatt. Den Vorſitz führte der Präſident der Akademie der Wiſſenſchaften, Herrenhausmitglied Graf Stanislaus Tarnowki. In der Debatte wurde gegen die Ge- waltakte der jüdiſchen Studentenſchaft an der Univerſi- tät proteſtiert. Es wurden drei Reſolutionen ange- nommen, in denen die Verſammelten ihrer tiefſten Entrüſtung über die Gewalttaten an der Univerſi- tät Ausdruck geben, die eine empfindliche Beleidi- gung der polniſchen Nation und der katholiſchen Religion darſtellen. Die Ver- ſammlung proteſtierte ferner gegen die Tendenz nach Abtrennung der theologiſchen Fakultät von den Uni- verſitäten, worin die Haupttriebfeder der letzten Un- ruhen an der Univerſität erblickt werden müſſe, und erklärte, daß die traurigen Vorfälle an der jagelloni- ſchen Univerſität eines der Symptome des ſyſtematiſchen Kampfes gegen die katholiſche Religion und die polniſche Nation darſtellen, und for- derte alle nationalfühlenden Elemente zur energiſchen Verteidigung der nationalen Ideale auf. In einer anderen Reſolution wurde dem akademi- ſchen Senate der Univerſität die vollſte Unterſtützung aller konſervativen Kreiſe bei ſeinen Beſtrebungen zur Abwehr der Tendenzen der jüdiſchen Studentenſchaft zu- geſichert. Die Univerſitätsbehörden werden aufgefor- dert, alle Mittel zur Herbeiführung und Erhaltung der normalen Verhältniſſe an der Univerſität zu ergreifen. Der Prager Kartellverband der katholiſchen deutſchen Studentenverbindungen hat an die Kra- kauer katholiſchen Kommilitonen ein Sympathietele- gramm abgeſendet, ſowie die Grazer Verbindungen „Carolina“ und „Traungau“ ſeiner regſten Teilnahme und Bewunderung verſichert. Ankunft von 3000 galiziſchen Juden in Wien. Eine Maſſendeputation der jüdiſchen Brannt- weinſchenker. Heute um 6 Uhr abends trifft mit der Nordbahn eine Maſſendeputation von 3000 jüdiſchen Schenkern aus Galizien unter Führung des Abg. Breiter in Wien ein. Sie wird am Diens- tag vom Handelsminiſter Dr. Weiskirchner und vom Miniſter für Galizien Ritter v. Zaleski empfangen werden. Eine fünfgliedrige Ab- ordnung begibt ſich Dienstag nachmittag unter Führung des Abg. Staud nach Ofen-Peſt, um dort beim Miniſterpräſidenten Bienerth vorzuſprechen. Es beſteht auch die Abſicht, beim Kaiſer um eine Audienz für die Deputation an- zuſuchen. Für die Unterbringung der Maſſendeputation iſt ſeitens zahlreicher jüdiſcher Wohltätigkeitsvereine in Wien vorgeſorgt worden. In zwei Sonderzügen traten die Schänker — darunter 70- und 80jährige Greiſe ſowie mehr als 100 Frauen — heute nacht von Lemberg aus die Reiſe nach Wien an. In der großen Lemberger Stadtſynagoge hielt die Maſſendeputation eine Verſammlung ab, in der gegen die Einſchränkungen des Propinationsrechtes und die damit zuſammenhängende Entziehung der Schankkonzeſſionen proteſtiert wurde. Es gelangte eine Reſolution zur Annahme, in welcher gefordert wird, daß ſämtlichen bisherigen Schänkern wenigſtens für Lebenszeit eine Konzeſſion erteilt werde und, falls ſich dies als undurchführbar erweiſen ſollte, ſo doch wenigſtens jene Schänker in erſter Reihe Berückſichtigung finden ſollen, welche zumindeſtens zehn Jahre im Beſitze der Proprinationsrechte geweſen ſind, während den übrigen betroffenen Schänkern im Wege einer ſtaatlichen Hilfe die Möglichkeit geboten werden ſoll, ſich eine neue Exiſtenz zu gründen. Baron Albert Rothſchild. Die Teſtamentseröffnung. Geſtern nachmittag ſchon wurde das Teſtament des verſtorbenen Baron Rothſchild von ſeinen Erben eröffnet. Das Teſtament beſtätigt die Vermutung, daß der dritte Sohn Louis zum Chef des Wiener Hauſes beſtimmt iſt. Er wird auch das den übrigen Erben zufallende Vermögen verwalten, das iſt das Vermögen ſeiner Geſchwiſter Dr. Alfons, Georg, Eugen und Valentine. Zum Teſtamentsvollſtrecker wurde der Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Stein ernannt. Für wohltätige, wiſſenſchaftliche und ähnliche öffentliche Zwecke ſollen im Teſtamente Beträge von zuſammen etwa zwölf Millionen beſtimmt ſein, die nach dem Willen des Verſtarbenen von ſeinen Erben durch Geſchenke an eine Anzahl von Inſtituten und Körper- ſchaften erhöht werden ſollen. Nach beiläufigen Be- rechnungen von über die Höhe des Nachlaſſes Unter- richteten würde der für Stiftungen und Legate aus- geſetzte Betrag um weniges mehr als ein Perzent des Geſamtnachlaſſes betragen. Während das „N. W. Abendbl.“ die dem Fiskus zufallende Erbſteuer auf etwa 20 Millionen berechnet hatte, rechnet die „N. Fr. Pr.“ eine Erbſteuer in der Höhe von nur 8.75 Millionen heraus, zu der dann noch je 1 % Beiträge zum Schul- fonds und zum Wiener allgemeinen Verſorgungsfonds mit zuſammen 14 Millionen und 8·95% iger Beitrag (6 Millionen) zum Wiener Krankenanſtaltsfonds kämen. Das entſpräche einem Nachlaſſe von etwa 700 Millionen. Wie man ſieht, ſchätzt die dem Hauſe Rothſchild nahe- ſtehende Preſſe den Nachlaß des Verſtorbenen ſehr verſchieden ein, ein Grund mehr für die Steuerbehörden, mit äußerſter Genauigkeit, Umſicht und Energie ihres Amtes zu walten. Es wird uns geſchrieben: Die Blätter ſind voll von Lobrednereien für den Verſtorbenen. Eigentlich weniger für ihn, als für ſein Haus, für ſeine Firma, für ſein Vermögen. Goethes peſſimiſtiſches Wort „am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles“, behält wieder einmal Recht. Baron Rothſchild war nicht nur der „größte Kaufmann Oeſterreichs“, der beſte Aſtronom und Schachſpieler, der unübertroffene Photograph und Sportsmann, der größte Kunſtfreund und Sammler, der unvergleichliche Wohltäter und Menſchenfreund, er war war auch der edelſt- und rechtlichſt denkende Menſch, den Oeſterreich beſeſſen, Patriot, kurz — alles. Das „De mortuis nil nisi bene“ wird mit „über Rothſchilds alles gute“ überſetzt und praktiziert. Alles eilt an die Oeffent- lichkeit, um hier Erinnerungen an den Toten auszu- kramen, die deſſen Konterfei bis zur Unkenntlichkeit mit Licht und Lorbeer ausſtatten ſollen. Dieſe Ueberſchwänglichkeiten reizen zum Widerſpruche und rufen Erinnerungen wach, die uns die furchtbare Gefahr einer in einer einzigen Hand angeſammelten ungeheuren Geldmacht vor Augen führen. Nicht von den volkswirtſchaftlichen Verheerungen ſei hier die Rede. Aber wenn man ſich erinnert, wie der mächtige Wille des Geldmagnaten genügte, um den unbequemen Mann einer bequemen Frau bis hart an die Mauern des Irrenhauſes zu bringen, um einen der volkstümlichſten Künſtler der Monarchie, einen Girardi, der heute noch in unverwüſtlicher Jugend unter uns wirkt, im Handumdrehen irrenhausreif zu machen, wie der Bedrohte nur durch das Aufgebot der äußerſten Energie der ihm drohenden barbariſchen Vergewaltigung entgehen konnte und wie prompt endlich damals die Gutachten vorausſetzungsloſer mediziniſcher Kapazitäten dem verſuchten Attentate die Waffen lieferten und wie

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 72, Wien, 13.02.1911, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost072_1911/1>, abgerufen am 21.11.2024.