Rigische Novellen. Nr. 9, Riga, 1699.Anno 1699. No. 9. Rigische NOVELLEN Vom 29. JANUARII. Sonntag. [Beginn Spaltensatz]
Berlin/ vom 20. January. MAn vernimmt/ daß Se. Churfürstl. Durchl. Warschau/ vom 26. Jan. Der Königl. Schwedische Herr General- Solothurm/ vom 2. Jan. Auff die starcke Instantion der Schweitzeri- Re
Anno 1699. No. 9. Rigische NOVELLEN Vom 29. JANUARII. Sonntag. [Beginn Spaltensatz]
Berlin/ vom 20. January. MAn vernimmt/ daß Se. Churfürstl. Durchl. Warschau/ vom 26. Jan. Der Königl. Schwedische Herr General- Solothurm/ vom 2. Jan. Auff die starcke Instantion der Schweitzeri- Re
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Anno 1699.
No. 9.
Rigische
NOVELLEN
Vom 29. JANUARII. Sonntag.
Berlin/ vom 20. January.
MAn vernimmt/ daß Se. Churfürstl. Durchl.
heute gantz gewiß zu Magdeburg angelan-
get/ dann sie schon gestern von Closter Erheim
abgereiset seyn/ wie lange sie aber eigentlich allda
subsistiren werden/ davon höret man noch keine
rechte Gewißheit. Ihr. Churfürstl. Durchl. die
Churfürstin aber befinden sich noch hier. Gestern
seynd des Herrn Marggraffen Philip Wilhelms
Hochfürstl. Durchl. auch nach Dessau gereiset/
und werden gegen dero Beylager allda helffen
Anstalt machen.
Warschau/ vom 26. Jan.
Der Königl. Schwedische Herr General-
Lieutn Baron de Welling ist allhier angekom-
men/ und hat gestern bey Ihro Majest. Audientz
gehabt/ umb sich im Nahmen seines Königs in
den Elbingschen Sachen zu interponiren/ aber
diese Mediation so wohl als die Käyserl./ Englis.
und Dänische werden so lange ausgesetzet blei-
ben/ biß das Senatus Consilium so Ihro Ma-
jest. ausgeschrieben/ zu Ende kommen wird/ weß-
halben man den Herrn Cardinal Radziewsky
täglich erwartet/ unterdessen divertiret man sich
schon hier mit Masqueraden/ und seynd deßhal-
ben frembde Comödianten verschrieben; Es ge-
het aber die Rede/ daß der Friede mit den Türk-
ken noch nicht völlig zur Richtigkeit gekommen/
welches die Fastnachts-Freude viel vermindern
möchte. Wie man höret soll der eine Gesandte
nur einen Stillstandt der Waffen auff 2. Jahr
mit den Türcken eingehen wollen. Die Littau-
schen Stände haben ihre Abgesandten anhero
geschicket/ und begehren die Confirmation der
neulich geschlossenen Tractaten/ insonderheit
den Genuß der Adelichen Freyheit/ und daß die
hohen Chargen mit einem Hause allein/ son-
dern demjenigen confirmiret werden möchten/ die
es meritiren.
Solothurm/ vom 2. Jan.
Auff die starcke Instantion der Schweitzeri-
schen Deputirten/ hat der Printz von Vaude-
mont/ wegen Mangel des Korns im Mayländi-
schen/ mit die Außführung des vierdten Parts
consentiret/ von dem jenigen/ so vorhin ihnen zu-
gestanden ; Die Grisons haben noch nichts ob-
tiniren können/ und wie es scheinet/ will man ih-
nen von der Österreichischen und Mayländischen
Seite/ durch die Vorenthaltung des Getreydes/
dergestalt drücken/ daß der Käyser in allem Fall
den Paß durch ihr Land sich kan versichern.
Nachdem die Envoyes vom Käyser und Franck-
reich/ den Hertzog von Mantua nicht vor sich
gefunden/ haben sie ihre Commissiones bey der
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(2019-07-24T13:13:54Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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