Rigische Novellen. Nr. 9, Riga, 1699.public Venedig abzulegen/ sich dahin erhoben/ Am [unleserliches Material - 2 Wörter fehlen] [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] 15. Jan. Man hat einige Brieffe aus Brüssel/ daß da- Kö-[Spaltenumbruch]
public Venedig abzulegen/ sich dahin erhoben/ Am [unleserliches Material – 2 Wörter fehlen] [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] 15. Jan. Man hat einige Brieffe aus Brüssel/ daß da- Kö-[Spaltenumbruch]
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> public Venedig abzulegen/ sich dahin erhoben/<lb/><supplied cert="low">der</supplied> Frantzösische unterhält den Hertzog mit sol-<lb/><supplied cert="low">cher</supplied> Familiarität/ daß die Republic darüber Ja-<lb/><supplied cert="low">lou</supplied>sie schöffet/ und daß um so vielmehr/ weil sie<lb/><supplied>nicht</supplied> hinter die Sache kommen kan/ und den-<lb/> noch remarquiret/ daß besagter Hertzog öffent-<lb/> lich seine Messures verändert. Man vermuhtet<lb/> nicht/ daß der Envoye den Hertzog verlassen<lb/> wird/ bevor derselbe wieder nach Mantua kehret.<lb/> Bey Endigung des Schwäbischen Creyß-Ta-<lb/> ges/ hat man den Frantzösis. Envoye auff sein<lb/> Memorial in generalen Terminis/ über die Re-<lb/> dreßirung der Commercien mit Straßburg con-<lb/> cernirend/ jedennoch auch specialiter darbey ge-<lb/> antwortet/ daß man seither den Frieden die<lb/> Placcaten eingezogen/ welche vorhin wegen des<lb/> Krieges eminiret hätte; Ferner hätte man dessen<lb/> Conversation dergestalt menagiret/ daß demsel-<lb/> ben die Beywohnung einer so starcken Versam-<lb/> lung der Appetit vergangen wäre. Die Rectifi-<lb/> cirung der Repartition unter den Creyß Stän-<lb/> den/ hat man wegen gewisser Difficultäten biß<lb/> ins Vor-Jahr ausgestellt. In kurtzen wird<lb/> Francken und Schwaben zu Avancirung der<lb/> Association wieder in Conferentz kommen/ und<lb/> den Ober-Rheinischen Creyß suchen mit darzu<lb/> zu bringen. Immittelst arbeitet Chur-Mäyntz<lb/> durch einen expressen Minister am Käyserlichen<lb/> Hofe/ zu Wegnehmung der Obstaculen/ so die<lb/> General-Versammlung von den Creysen/ zu<lb/> Adjustirung des grossen Wercks der Association<lb/> nach Franckfurt convociret/ so lange verhindert<lb/> werden. Der verstorbene Bischoff von Würz-<lb/> burg/ hat 400000. Malter Korn nachgelassen/<lb/> wovon er ein Drittentheil an seinen Bischoff-<lb/> thum/ ein Drittentheil an die Armen/ und ein<lb/> Drittentheil an seine Bluts-Freunde vertesta-<lb/> mentiret. Nach dessen Todt hat das Thum-<lb/> Capittel alle fernere Asführung des Korns bey<lb/> Lebens-Straffe verbohten/ und befohlen/ daß zu<lb/><cb/> Erleichterung <gap reason="illegible"/><lb/> Malter Ko<gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> <gap reason="illegible"/><lb/> von dem <gap reason="illegible"/><lb/></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Am <gap reason="illegible" unit="words" quantity="2"/> <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> 15. Jan.</head><lb/> <p>Man hat einige Brieffe aus Brüssel/ daß da-<lb/> selbsten unter der Hand debitiret würde/ daß Se.<lb/> Catholische Majestät/ nachdem sie die Disposi-<lb/> tion der Succession gemachet/ dieselbe in seinem<lb/> geheimbten Raht geschicket habe/ solche zu exa-<lb/> miniren und zu approbiren/ es hätten aber die<lb/> meisten Glieder solches nicht zustimmen können/<lb/> vermeinende/ daß selbe importante Sache gäntz-<lb/> lich von den Grossen des Spanischen Reichs de-<lb/> pendire/ und daß sonder deren Consens die Kö-<lb/> nigl. Disposition in den Rechten nicht bestehen<lb/> könte/ es wurde aber davor gehalten/ daß dieses<lb/> von der Frantzösischen Faction wäre auffs Tapet<lb/> gebracht worden/ sintemahlen die Frantzösische<lb/> Printzen aus der Succession gäntzlich geschlos-<lb/> sen seyn/ andere aber wollen versichern/ daß dieses<lb/> eine Briqui unter den Grossen des Reichs seyn<lb/> dürffte/ um des Königs Disposition bey seinem<lb/> Leben zu disputiren/ und also die Authorität da-<lb/> von an sich zu behalten/ wovon die Zeit das ge-<lb/> wisseste geben wird/ wie dann auch unterschied-<lb/> liche Opiniones sich finden/ wegen dem Einhalt<lb/> dieser Disposition; Der meisten Meynung nach<lb/> soll der Chur-Printz von Bayern/ als nechster<lb/> und Universal-Erbe/ zum Successoren einge-<lb/> setzet/ und solte Franckreich/ wegen allen Prä-<lb/> tensionen nichts mehr als das Mayländische zu<lb/> geniessen haben/ selbige melden auch dabey/ daß<lb/> Monsr. Harcourt offt-gedachte Disposition vor<lb/> null und nichtig erkläret/ und sich stelle/ als wann<lb/> er nach Franckreich sich begeben wolte/ und daß<lb/> kein anderer Ambassadeur an dessen Stelle kom-<lb/> men solte/ es sey dann/ daß man sich ein andere<lb/> resolvirte; Dieses wird doch vor gewiß gehalten/<lb/> daß Franckreich dahin trachte/ alles bey Ihr.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Kö-<cb/> </fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
public Venedig abzulegen/ sich dahin erhoben/
der Frantzösische unterhält den Hertzog mit sol-
cher Familiarität/ daß die Republic darüber Ja-
lousie schöffet/ und daß um so vielmehr/ weil sie
nicht hinter die Sache kommen kan/ und den-
noch remarquiret/ daß besagter Hertzog öffent-
lich seine Messures verändert. Man vermuhtet
nicht/ daß der Envoye den Hertzog verlassen
wird/ bevor derselbe wieder nach Mantua kehret.
Bey Endigung des Schwäbischen Creyß-Ta-
ges/ hat man den Frantzösis. Envoye auff sein
Memorial in generalen Terminis/ über die Re-
dreßirung der Commercien mit Straßburg con-
cernirend/ jedennoch auch specialiter darbey ge-
antwortet/ daß man seither den Frieden die
Placcaten eingezogen/ welche vorhin wegen des
Krieges eminiret hätte; Ferner hätte man dessen
Conversation dergestalt menagiret/ daß demsel-
ben die Beywohnung einer so starcken Versam-
lung der Appetit vergangen wäre. Die Rectifi-
cirung der Repartition unter den Creyß Stän-
den/ hat man wegen gewisser Difficultäten biß
ins Vor-Jahr ausgestellt. In kurtzen wird
Francken und Schwaben zu Avancirung der
Association wieder in Conferentz kommen/ und
den Ober-Rheinischen Creyß suchen mit darzu
zu bringen. Immittelst arbeitet Chur-Mäyntz
durch einen expressen Minister am Käyserlichen
Hofe/ zu Wegnehmung der Obstaculen/ so die
General-Versammlung von den Creysen/ zu
Adjustirung des grossen Wercks der Association
nach Franckfurt convociret/ so lange verhindert
werden. Der verstorbene Bischoff von Würz-
burg/ hat 400000. Malter Korn nachgelassen/
wovon er ein Drittentheil an seinen Bischoff-
thum/ ein Drittentheil an die Armen/ und ein
Drittentheil an seine Bluts-Freunde vertesta-
mentiret. Nach dessen Todt hat das Thum-
Capittel alle fernere Asführung des Korns bey
Lebens-Straffe verbohten/ und befohlen/ daß zu
Erleichterung _
Malter Ko_ _
von dem _
Am __ _ 15. Jan.
Man hat einige Brieffe aus Brüssel/ daß da-
selbsten unter der Hand debitiret würde/ daß Se.
Catholische Majestät/ nachdem sie die Disposi-
tion der Succession gemachet/ dieselbe in seinem
geheimbten Raht geschicket habe/ solche zu exa-
miniren und zu approbiren/ es hätten aber die
meisten Glieder solches nicht zustimmen können/
vermeinende/ daß selbe importante Sache gäntz-
lich von den Grossen des Spanischen Reichs de-
pendire/ und daß sonder deren Consens die Kö-
nigl. Disposition in den Rechten nicht bestehen
könte/ es wurde aber davor gehalten/ daß dieses
von der Frantzösischen Faction wäre auffs Tapet
gebracht worden/ sintemahlen die Frantzösische
Printzen aus der Succession gäntzlich geschlos-
sen seyn/ andere aber wollen versichern/ daß dieses
eine Briqui unter den Grossen des Reichs seyn
dürffte/ um des Königs Disposition bey seinem
Leben zu disputiren/ und also die Authorität da-
von an sich zu behalten/ wovon die Zeit das ge-
wisseste geben wird/ wie dann auch unterschied-
liche Opiniones sich finden/ wegen dem Einhalt
dieser Disposition; Der meisten Meynung nach
soll der Chur-Printz von Bayern/ als nechster
und Universal-Erbe/ zum Successoren einge-
setzet/ und solte Franckreich/ wegen allen Prä-
tensionen nichts mehr als das Mayländische zu
geniessen haben/ selbige melden auch dabey/ daß
Monsr. Harcourt offt-gedachte Disposition vor
null und nichtig erkläret/ und sich stelle/ als wann
er nach Franckreich sich begeben wolte/ und daß
kein anderer Ambassadeur an dessen Stelle kom-
men solte/ es sey dann/ daß man sich ein andere
resolvirte; Dieses wird doch vor gewiß gehalten/
daß Franckreich dahin trachte/ alles bey Ihr.
Kö-
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(2019-07-24T13:13:54Z)
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