Rigische Novellen. Nr. 15, Riga, 1699.Anno 1699. No. 15. Rigische NOVELLEN Vom 19. FEBRUARII. Sonntag. [Beginn Spaltensatz]
Schmirna/ vom 28. Decemb. Die Republique von Ragusa/ welche eine Warschau/ vom 19. February. Das Senatus Consilium soll heute um 9. Uhr es
Anno 1699. No. 15. Rigische NOVELLEN Vom 19. FEBRUARII. Sonntag. [Beginn Spaltensatz]
Schmirna/ vom 28. Decemb. Die Republique von Ragusa/ welche eine Warschau/ vom 19. February. Das Senatus Consilium soll heute um 9. Uhr es
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="heading"> <docImprint xml:id="imprint1" next="#imprint2"> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1699.</docDate> </docImprint><lb/> <docTitle> <titlePart type="volume"> <hi rendition="#aq">No. 15.</hi> </titlePart><lb/> <titlePart type="main">Rigische<lb/><hi rendition="#aq #g">NOVELLEN</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docImprint xml:id="imprint2" prev="#imprint1"> <docDate>Vom 19. <hi rendition="#aq">FEBRUARII</hi>. <space dim="horizontal"/>Sonntag.</docDate> </docImprint><lb/> </titlePage> </front> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <body> <cb type="start"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Schmirna/ vom 28. Decemb.</head><lb/> <p>Die Republique von Ragusa/ welche eine<lb/> Zeither an diesen Ort einen Consul gehalten/ ha-<lb/> ben nun/ weiln der Apparentz nach ein Friede<lb/> zwischen der Republique Venedig und der Pfor-<lb/> te getroffen wird/ dem Hn. Laurentio Sorgast/<lb/> so ein Edelman von selbigen Estaat/ und solche<lb/> Charge 3. Jahr lang alhier bekleidet/ zu Hau-<lb/> se entbohten/ und provisionaliter/ zu seinem<lb/> Successor einen Signeur/ Nahmens Ma-<lb/> theus Radi/ Kauffmann von solcher Nation/<lb/> so aber diese Charge von der Republique gekaufft<lb/> hat/ wofür er Jährl. <supplied cert="low">8</supplied>000. Löwen Rthlr. will<lb/> bezahlen/ so lang der Krieg mit der Pforte und<lb/> den Venetianern continuiret/ in Friedens Zei-<lb/> ten aber 300. Löwen Rthlr. entrichtet; Hergegen<lb/> soll er die Einkünffte vom Consulat zu geniesen<lb/> haben. Worauff vorgedachter Hr. Sorgast<lb/> nach dem er bey den Cady dieser Stadt und de-<lb/> nen respectiven Herren Consuls Abschied ge-<lb/> nommen/ ohne daß er seinen Successor hat ab-<lb/> warten/ und der Gewohnheit nach/ bey dieser<lb/> Regierung wollen introduciren (indem er selbi-<lb/> gen in keiner egalen Qualität/ sondern von gerin-<lb/> ger Extraction hält) sich von hinnen/ mit einem<lb/> Frantzösischen Kauffardey-Schiff/ nach Con-<lb/> stantinopel begeben/ woselbst er/ wie man saget/<lb/><cb/> einige nähere Ordres von der Regierung von<lb/> Ragusa abwartet/ so daß vermuhtet wird/ er<lb/> wohl bey der Pforte wegen dieser Republique/<lb/> ferner möchte employret werden. Die von A-<lb/> drianopel eingelauffene Zeitung/ daß dem gros-<lb/> sen Herrn ein Ottomannischer Printz zur Welt<lb/> gebohren/ hat in diesem gantzen Reich/ und fol-<lb/> gends auch hier/ sieder den 17. dieses/ 3. Tage und<lb/> Nächte öffentliche Freude mit vielen Solennitä-<lb/> ten verursachet/ und haben die Herren respective<lb/> Consuls mit Lösung der Canonen auff denen<lb/> hier im Port liegenden Schiffen/ und Illumini-<lb/> rung ihrer Häuser/ auff Ersuchen der Regie-<lb/> rung/ nachgefolget/ welche Freude man vor ei-<lb/> nen guten Bohten oder Vorläuffer/ über den be-<lb/> vorstehenden Frieden hält/ wie man dann schon<lb/> so viel Nachricht weiß/ daß ein Friede oder<lb/> Stillstand auff 25. Jahr getroffen ist/ wessen<lb/> Confirmation mit grossem Verlangen erwartet<lb/> wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Warschau/ vom 19. February.</head><lb/> <p>Das Senatus Consilium soll heute um 9. Uhr<lb/> gehalten werden/ wann nichts vorfället/ <supplied cert="low">so</supplied> die<lb/> Resolution verhindern möchte/ durch dieses Se-<lb/> natus Consilium werden viel Sachen abge<supplied cert="low">m</supplied>achet<lb/> werden/ GOtt gebe daß es nach Wunsch aller<lb/> Interessirenden Partheyen abgehen möge; wann<lb/> <fw type="catch" place="bottom">es</fw><lb/><cb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1699.
No. 15.
Rigische
NOVELLEN
Vom 19. FEBRUARII. Sonntag.
Schmirna/ vom 28. Decemb.
Die Republique von Ragusa/ welche eine
Zeither an diesen Ort einen Consul gehalten/ ha-
ben nun/ weiln der Apparentz nach ein Friede
zwischen der Republique Venedig und der Pfor-
te getroffen wird/ dem Hn. Laurentio Sorgast/
so ein Edelman von selbigen Estaat/ und solche
Charge 3. Jahr lang alhier bekleidet/ zu Hau-
se entbohten/ und provisionaliter/ zu seinem
Successor einen Signeur/ Nahmens Ma-
theus Radi/ Kauffmann von solcher Nation/
so aber diese Charge von der Republique gekaufft
hat/ wofür er Jährl. 8000. Löwen Rthlr. will
bezahlen/ so lang der Krieg mit der Pforte und
den Venetianern continuiret/ in Friedens Zei-
ten aber 300. Löwen Rthlr. entrichtet; Hergegen
soll er die Einkünffte vom Consulat zu geniesen
haben. Worauff vorgedachter Hr. Sorgast
nach dem er bey den Cady dieser Stadt und de-
nen respectiven Herren Consuls Abschied ge-
nommen/ ohne daß er seinen Successor hat ab-
warten/ und der Gewohnheit nach/ bey dieser
Regierung wollen introduciren (indem er selbi-
gen in keiner egalen Qualität/ sondern von gerin-
ger Extraction hält) sich von hinnen/ mit einem
Frantzösischen Kauffardey-Schiff/ nach Con-
stantinopel begeben/ woselbst er/ wie man saget/
einige nähere Ordres von der Regierung von
Ragusa abwartet/ so daß vermuhtet wird/ er
wohl bey der Pforte wegen dieser Republique/
ferner möchte employret werden. Die von A-
drianopel eingelauffene Zeitung/ daß dem gros-
sen Herrn ein Ottomannischer Printz zur Welt
gebohren/ hat in diesem gantzen Reich/ und fol-
gends auch hier/ sieder den 17. dieses/ 3. Tage und
Nächte öffentliche Freude mit vielen Solennitä-
ten verursachet/ und haben die Herren respective
Consuls mit Lösung der Canonen auff denen
hier im Port liegenden Schiffen/ und Illumini-
rung ihrer Häuser/ auff Ersuchen der Regie-
rung/ nachgefolget/ welche Freude man vor ei-
nen guten Bohten oder Vorläuffer/ über den be-
vorstehenden Frieden hält/ wie man dann schon
so viel Nachricht weiß/ daß ein Friede oder
Stillstand auff 25. Jahr getroffen ist/ wessen
Confirmation mit grossem Verlangen erwartet
wird.
Warschau/ vom 19. February.
Das Senatus Consilium soll heute um 9. Uhr
gehalten werden/ wann nichts vorfället/ so die
Resolution verhindern möchte/ durch dieses Se-
natus Consilium werden viel Sachen abgemachet
werden/ GOtt gebe daß es nach Wunsch aller
Interessirenden Partheyen abgehen möge; wann
es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Riga und der Verlag Georg Mat… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-24T13:13:56Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-24T13:13:56Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |