Rigische Novellen. Nr. 30, Riga, 1699.[unleserliches Material - 1 Wort fehlt] [wegen] des Churfürsten von Brandenburg Paris/ vom 3. April. Das Gerücht gehet/ daß Ihr. Majest. das Cleve/ vom 6. April. Von Düsseldorff hat man/ daß Se. Durchl. Rom/ vom 27. Marty. Der Cardinal de Bovillon hat dem Agenten [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] [wegen] des Churfürsten von Brandenburg Paris/ vom 3. April. Das Gerücht gehet/ daß Ihr. Majest. das Cleve/ vom 6. April. Von Düsseldorff hat man/ daß Se. Durchl. Rom/ vom 27. Marty. Der Cardinal de Bovillon hat dem Agenten <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/><supplied>wegen</supplied> des Churfürsten von Brandenburg<lb/> gewesen/ welcher willens ist/ mit seiner Armee<lb/> durch das Königl. Preussen durchzumarschiren/<lb/> und folgends zwischen Elbing und Nalborg<lb/> sein Lager zu schlagen; Darauff ist der Herr<lb/> Woywoda von Pommerel mit etliche tausend<lb/> Mann Teutscher Völckern Commandiret wor-<lb/> den/ den Durchzug zu verwehren. Es ist auch<lb/> auff der Bahn gewesen/ die Inhibition wegen<lb/> des Getreydes/ daß dasselbige nach Dantzig nicht<lb/> solte verführet werden/ allein die Pohlnische<lb/> Rechte wolten solches nicht zulassen. Der Hr.<lb/> Woywoda von Posen gewesener grosser Legat<lb/> auff die Friedens-Tractaten mit der Pforte/ ist<lb/> nach Abstattung seiner Relation in eine hitzige<lb/> Kranckheit gefallen/ und nach verflossenen 14.<lb/> Tagen war der letzte Tag Marty/ diese Zeitlich-<lb/> keit gesegnet/ und zwar mit grosser <hi rendition="#aq">Recollection</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Disposition</hi>. Er hat vor seinem Ende be-<lb/> fohlen/ daß man ihm in der Reformirten Kirche<lb/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="2"/><lb/> S. Francis(unleserlich)begraben solte. Der Herr Ludo<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/><lb/> mirski (unleserlich) Starost/ ist auch in die-<lb/> sen Tagen anhier gestorben/ die Starostey (unleserlich)<lb/><supplied>fin</supplied> <supplied>de</supplied> <supplied>colone</supplied> <supplied>peu</supplied> <supplied>lisible</supplied><lb/><cb/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Paris/ vom 3. April.</head><lb/> <p>Das Gerücht gehet/ daß Ihr. Majest. das<lb/> Printzenthum von Oranien von dem König<lb/> von Engelland gern kauffen wolten. In die-<lb/> sem Königreich werden die Victualien unge-<lb/> mein theuer/ welches grossen Allarm unter dem<lb/> gemeinen Mann verursachet. Es marschiren<lb/> viele Trouppen stets nach dem Elsaß unter dem<lb/> Vorwand/ Brysach besser zu fortificiren/ allein<lb/> sie führen Geschütze/ Canonen und Ammunition<lb/> in grosser Quantität mit sich/ daß machet grosses<lb/> Nachdencken/ das was wichtiges abhanden sey.<lb/> Die Streitigkeiten zwischen den Printzen Conti<lb/> und der Hertzogin von Nemours geben so viel<lb/> Brouillereyen/ daß dieselben viel Unglück auffs<lb/> neue mit Kriegen machen können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cleve/ vom 6. April.</head><lb/> <p>Von Düsseldorff hat man/ daß Se. Durchl.<lb/> von Lotharingen der Meinung wären/ in kurtzen<lb/> dero Reise nach Wien fortzusetzen/ und die Hey-<lb/> raht zwischen Ihr. Durchl. dem Printzen Carl<lb/> von Neuburg und seiner Schwester zum ge-<lb/> wünschten Ende zu bringen; allda hat sich auch<lb/> eine gewisse Peersohn angegeben/ welche in prä-<lb/><supplied cert="low">sentie</supplied> Seiner Churfürstl. Durchl. und des gan-<lb/> tzen Hofes über einem zu Pferde sitzenden als<lb/> auch über 6. auff einer Linie stehenden Männern<lb/> hinweg zu springen/ zu grosser Verwunderung<lb/> und Vergnügen des Hofes.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Rom/ vom 27. Marty.</head><lb/> <p>Der Cardinal de Bovillon hat dem Agenten<lb/> von Spanien ersucht/ bey dem publiquen Ein-<lb/> zug des Printzen von Monacco in dieser Stadt/<lb/> die 3. <gap reason="illegible" unit="words" quantity="2"/> des verstorbenen Grafen<lb/> von <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> zu gebrauchen/ umd den Einzug<lb/> desto prächtiger zu machen/<gap reason="illegible"/><lb/><gap reason="illegible" unit="lines" quantity="4"/> <cb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
_ wegen des Churfürsten von Brandenburg
gewesen/ welcher willens ist/ mit seiner Armee
durch das Königl. Preussen durchzumarschiren/
und folgends zwischen Elbing und Nalborg
sein Lager zu schlagen; Darauff ist der Herr
Woywoda von Pommerel mit etliche tausend
Mann Teutscher Völckern Commandiret wor-
den/ den Durchzug zu verwehren. Es ist auch
auff der Bahn gewesen/ die Inhibition wegen
des Getreydes/ daß dasselbige nach Dantzig nicht
solte verführet werden/ allein die Pohlnische
Rechte wolten solches nicht zulassen. Der Hr.
Woywoda von Posen gewesener grosser Legat
auff die Friedens-Tractaten mit der Pforte/ ist
nach Abstattung seiner Relation in eine hitzige
Kranckheit gefallen/ und nach verflossenen 14.
Tagen war der letzte Tag Marty/ diese Zeitlich-
keit gesegnet/ und zwar mit grosser Recollection
und Disposition. Er hat vor seinem Ende be-
fohlen/ daß man ihm in der Reformirten Kirche
__
S. Francis(unleserlich)begraben solte. Der Herr Ludo__
mirski (unleserlich) Starost/ ist auch in die-
sen Tagen anhier gestorben/ die Starostey (unleserlich)
fin de colone peu lisible
Paris/ vom 3. April.
Das Gerücht gehet/ daß Ihr. Majest. das
Printzenthum von Oranien von dem König
von Engelland gern kauffen wolten. In die-
sem Königreich werden die Victualien unge-
mein theuer/ welches grossen Allarm unter dem
gemeinen Mann verursachet. Es marschiren
viele Trouppen stets nach dem Elsaß unter dem
Vorwand/ Brysach besser zu fortificiren/ allein
sie führen Geschütze/ Canonen und Ammunition
in grosser Quantität mit sich/ daß machet grosses
Nachdencken/ das was wichtiges abhanden sey.
Die Streitigkeiten zwischen den Printzen Conti
und der Hertzogin von Nemours geben so viel
Brouillereyen/ daß dieselben viel Unglück auffs
neue mit Kriegen machen können.
Cleve/ vom 6. April.
Von Düsseldorff hat man/ daß Se. Durchl.
von Lotharingen der Meinung wären/ in kurtzen
dero Reise nach Wien fortzusetzen/ und die Hey-
raht zwischen Ihr. Durchl. dem Printzen Carl
von Neuburg und seiner Schwester zum ge-
wünschten Ende zu bringen; allda hat sich auch
eine gewisse Peersohn angegeben/ welche in prä-
sentie Seiner Churfürstl. Durchl. und des gan-
tzen Hofes über einem zu Pferde sitzenden als
auch über 6. auff einer Linie stehenden Männern
hinweg zu springen/ zu grosser Verwunderung
und Vergnügen des Hofes.
Rom/ vom 27. Marty.
Der Cardinal de Bovillon hat dem Agenten
von Spanien ersucht/ bey dem publiquen Ein-
zug des Printzen von Monacco in dieser Stadt/
die 3. __ des verstorbenen Grafen
von _ zu gebrauchen/ umd den Einzug
desto prächtiger zu machen/_
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(2019-07-24T13:13:54Z)
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