[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.Genes. 11. Num. 23. Chams seinen Nachkommen fortgepflantzet worden. Denn die Babylonier verehreten/ wie gesagt/ den Bel, die Sydonier, Phoenicier und 2. Reg. 1. Moabiter den Baal/ die zu Ekron den Beelzebub/ welchen der König Ahasia in seiner Kranckheit vergebens umb Rath fragen ließ: Die 1. Sam. 12. 1. Reg. 11. Philister und die Abtrünnigen Israeliter den Dagon und Astharoth: Die Kinder Ammon Moloch/ und Milcom: Die Moabiter den Chamos: Die Römer die Vestam, Cybelen, und Junonem: Die Sicilianer den Apollinem: Die Megarenser die Dianam: Die Griechen die Minervam und Isidem: Die Aegyptier den Vulcanum, und andere mehr. Deut. 5. 6. Wider diese hat von Anbeginn die Göttliche Majestät/ insonderheit aber bey seinem Volcke vielfältig geeifert/ und gesagt / sagt es auch noch bis auf den heutigen Tag: Ich bin der HERR dein GOTT/ du sollt neben mir keine Götter haben: Du sollt dir kein Bildnus/ noch c. 34. irgend ein Gleichnus weder von oben im Himmel / noch unter der Erden Deut. 27. zurichten. Verflucht sey der/ welcher dergleichen als ein Greuel des HERRN/ ein Werck der Werckmeister Hände aufrichtet/ und setzet Psalm. 96. Esaiae 42. es in das Verborgene. Alle Götter der Völcker sind Götzen/ der HERR aber hat den Himmel gemacht/ und dessen Tempel bleibet ewiglich. Alle Völker haben ihre Religion. Es ist kein Volck unter der Sonnen/ das nicht seine eigene Religion habe. Wie nun das Gesetze der Natur Einem ieden einpräget/ daß ein unsterblicher GOTT ist: Also gebeuth auch dasselbige/ wie man Ihn dienen/ ehren/ und fürchten solle. Wie aber solches geschehen müsse/ das hat GOTT durch sein Wort offenbahret: Der Glaube ist der Grund der Religion, so mit der eifrigen Gottesfurcht verbunden ist. Wer nun den HERRN nach seinem Gesetze in rechter Demuth 1. Sam. 2. dienet/ den will Er wieder ehren/ und ihn seiner ewigen Herrlichkeit mit theilhafftig machen. Was aber GOTT sey/ das kan man nicht besser als aus seinem Worte wissen: Wer nun Ihm/ und seinen Worten glaubet/ der gehet auf keinem Irrweeg. sc. Der Weltlichen Ehre Nichtigkeit Aus diesen/ und dergleichen erzehlten Sachen allen/ siehet man nun endlich alles Fleisches / und der weltlichen Ehre/ Hoheit/ und Standes Flüchtigkeit. Denn aller Stand ist vergänglich: Alle Hoheit fleucht dahin: Alles Reichthumb ist nichtig/ und alle Ehre flüchtig. Wann das Glücke Einen gehling erhebet/ so schmeisset es Ihn auch gemeiniglich zu Boden: Wir Menschen sind insgemein schwach: Schwach werden wir gebohren: Schwach erzogen/ und in Schwachheit fallen wir wieder dahin; Jedoch sind wir nicht so schwach/ daß wir/ wenn wir wollen/ nicht denen Lastern entgehen können. Wo das Leben am süssesten/ so klopset der Tod am Ersten an: Crux prius, & Lacrymae, simul & Tentatio mordent quemlibet in mundo: Confert Solamnia CHRISTUS per verbum, sequitur Requies, demum itur ad Astra. Durch Creutz und Noth wird man bewährt eh' man sich recht zu GOtt bekehrt/ dann folgt der Trost aus GOttes Wort/ der Glaub ergreiffet Christi Hort: Genes. 11. Num. 23. Chams seinen Nachkommen fortgepflantzet worden. Denn die Babylonier verehreten/ wie gesagt/ den Bel, die Sydonier, Phoenicier und 2. Reg. 1. Moabiter den Baal/ die zu Ekron den Beelzebub/ welchen der König Ahasia in seiner Kranckheit vergebens umb Rath fragen ließ: Die 1. Sam. 12. 1. Reg. 11. Philister und die Abtrünnigen Israeliter den Dagon uñ Astharoth: Die Kinder Ammon Moloch/ und Milcom: Die Moabiter den Chamos: Die Römer die Vestam, Cybelen, und Junonem: Die Sicilianer den Apollinem: Die Megarenser die Dianam: Die Griechen die Minervam und Isidem: Die Aegyptier den Vulcanum, und andere mehr. Deut. 5. 6. Wider diese hat von Anbeginn die Göttliche Majestät/ insonderheit aber bey seinem Volcke vielfältig geeifert/ und gesagt / sagt es auch noch bis auf den heutigen Tag: Ich bin der HERR dein GOTT/ du sollt neben mir keine Götter haben: Du sollt dir kein Bildnus/ noch c. 34. irgend ein Gleichnus weder von oben im Himmel / noch unter der Erden Deut. 27. zurichten. Verflucht sey der/ welcher dergleichen als ein Greuel des HERRN/ ein Werck der Werckmeister Hände aufrichtet/ und setzet Psalm. 96. Esaiae 42. es in das Verborgene. Alle Götter der Völcker sind Götzen/ der HERR aber hat den Himmel gemacht/ und dessen Tempel bleibet ewiglich. Alle Völker haben ihre Religion. Es ist kein Volck unter der Sonnen/ das nicht seine eigene Religion habe. Wie nun das Gesetze der Natur Einem ieden einpräget/ daß ein unsterblicher GOTT ist: Also gebeuth auch dasselbige/ wie man Ihn dienen/ ehren/ und fürchten solle. Wie aber solches geschehen müsse/ das hat GOTT durch sein Wort offenbahret: Der Glaube ist der Grund der Religion, so mit der eifrigen Gottesfurcht verbunden ist. Wer nun den HERRN nach seinem Gesetze in rechter Demuth 1. Sam. 2. dienet/ den will Er wieder ehren/ und ihn seiner ewigen Herrlichkeit mit theilhafftig machen. Was aber GOTT sey/ das kan man nicht besser als aus seinem Worte wissen: Wer nun Ihm/ und seinen Worten glaubet/ der gehet auf keinem Irrweeg. sc. Der Weltlichen Ehre Nichtigkeit Aus diesen/ und dergleichen erzehlten Sachen allen/ siehet man nun endlich alles Fleisches / und der weltlichen Ehre/ Hoheit/ und Standes Flüchtigkeit. Denn aller Stand ist vergänglich: Alle Hoheit fleucht dahin: Alles Reichthumb ist nichtig/ und alle Ehre flüchtig. Wann das Glücke Einen gehling erhebet/ so schmeisset es Ihn auch gemeiniglich zu Boden: Wir Menschen sind insgemein schwach: Schwach werden wir gebohren: Schwach erzogen/ und in Schwachheit fallen wir wieder dahin; Jedoch sind wir nicht so schwach/ daß wir/ wenn wir wollen/ nicht denen Lastern entgehen können. Wo das Leben am süssesten/ so klopset der Tod am Ersten an: Crux priùs, & Lacrymae, simul & Tentatio mordent quemlibet in mundo: Confert Solamnia CHRISTUS per verbum, sequitur Requies, demùm itur ad Astra. Durch Creutz und Noth wird man bewährt eh' man sich recht zu GOtt bekehrt/ dann folgt der Trost aus GOttes Wort/ der Glaub ergreiffet Christi Hort: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0218" n="192"/><note place="left">Genes. 11. Num. 23.</note> Chams seinen Nachkommen fortgepflantzet worden. Denn die Babylonier verehreten/ wie gesagt/ den Bel, die Sydonier, Phoenicier und <note place="left">2. Reg. 1.</note> Moabiter den Baal/ die zu Ekron den Beelzebub/ welchen der König Ahasia in seiner Kranckheit vergebens umb Rath fragen ließ: Die <note place="left">1. Sam. 12. 1. Reg. 11.</note> Philister und die Abtrünnigen Israeliter den Dagon uñ Astharoth: Die Kinder Ammon Moloch/ und Milcom: Die Moabiter den Chamos: Die Römer die Vestam, Cybelen, und Junonem: Die Sicilianer den Apollinem: Die Megarenser die Dianam: Die Griechen die Minervam und Isidem: Die Aegyptier den Vulcanum, und andere mehr.</p> <p><note place="left">Deut. 5. 6.</note> Wider diese hat von Anbeginn die Göttliche Majestät/ insonderheit aber bey seinem Volcke vielfältig geeifert/ und gesagt / sagt es auch noch bis auf den heutigen Tag: Ich bin der HERR dein GOTT/ du sollt neben mir keine Götter haben: Du sollt dir kein Bildnus/ noch <note place="left">c. 34.</note> irgend ein Gleichnus weder von oben im Himmel / noch unter der Erden <note place="left">Deut. 27.</note> zurichten. Verflucht sey der/ welcher dergleichen als ein Greuel des HERRN/ ein Werck der Werckmeister Hände aufrichtet/ und setzet <note place="left">Psalm. 96. Esaiae 42.</note> es in das Verborgene. Alle Götter der Völcker sind Götzen/ der HERR aber hat den Himmel gemacht/ und dessen Tempel bleibet ewiglich.</p> <p><note place="left">Alle Völker haben ihre Religion.</note> Es ist kein Volck unter der Sonnen/ das nicht seine eigene Religion habe. Wie nun das Gesetze der Natur Einem ieden einpräget/ daß ein unsterblicher GOTT ist: Also gebeuth auch dasselbige/ wie man Ihn dienen/ ehren/ und fürchten solle. Wie aber solches geschehen müsse/ das hat GOTT durch sein Wort offenbahret: Der Glaube ist der Grund der Religion, so mit der eifrigen Gottesfurcht verbunden ist. Wer nun den HERRN nach seinem Gesetze in rechter Demuth <note place="left">1. Sam. 2.</note> dienet/ den will Er wieder ehren/ und ihn seiner ewigen Herrlichkeit mit theilhafftig machen. Was aber GOTT sey/ das kan man nicht besser als aus seinem Worte wissen: Wer nun Ihm/ und seinen Worten glaubet/ der gehet auf keinem Irrweeg. sc.</p> <p><note place="left">Der Weltlichen Ehre Nichtigkeit</note> Aus diesen/ und dergleichen erzehlten Sachen allen/ siehet man nun endlich alles Fleisches / und der weltlichen Ehre/ Hoheit/ und Standes Flüchtigkeit. Denn aller Stand ist vergänglich: Alle Hoheit fleucht dahin: Alles Reichthumb ist nichtig/ und alle Ehre flüchtig. Wann das Glücke Einen gehling erhebet/ so schmeisset es Ihn auch gemeiniglich zu Boden: Wir Menschen sind insgemein schwach: Schwach werden wir gebohren: Schwach erzogen/ und in Schwachheit fallen wir wieder dahin; Jedoch sind wir nicht so schwach/ daß wir/ wenn wir wollen/ nicht denen Lastern entgehen können. Wo das Leben am süssesten/ so klopset der Tod am Ersten an:</p> <p>Crux priùs, & Lacrymae, simul & Tentatio mordent quemlibet in mundo: Confert Solamnia CHRISTUS per verbum, sequitur Requies, demùm itur ad Astra.</p> <p>Durch Creutz und Noth wird man bewährt eh' man sich recht zu GOtt bekehrt/ dann folgt der Trost aus GOttes Wort/ der Glaub ergreiffet Christi Hort:</p> </div> </body> </text> </TEI> [192/0218]
Chams seinen Nachkommen fortgepflantzet worden. Denn die Babylonier verehreten/ wie gesagt/ den Bel, die Sydonier, Phoenicier und Moabiter den Baal/ die zu Ekron den Beelzebub/ welchen der König Ahasia in seiner Kranckheit vergebens umb Rath fragen ließ: Die Philister und die Abtrünnigen Israeliter den Dagon uñ Astharoth: Die Kinder Ammon Moloch/ und Milcom: Die Moabiter den Chamos: Die Römer die Vestam, Cybelen, und Junonem: Die Sicilianer den Apollinem: Die Megarenser die Dianam: Die Griechen die Minervam und Isidem: Die Aegyptier den Vulcanum, und andere mehr.
Genes. 11. Num. 23.
2. Reg. 1.
1. Sam. 12. 1. Reg. 11. Wider diese hat von Anbeginn die Göttliche Majestät/ insonderheit aber bey seinem Volcke vielfältig geeifert/ und gesagt / sagt es auch noch bis auf den heutigen Tag: Ich bin der HERR dein GOTT/ du sollt neben mir keine Götter haben: Du sollt dir kein Bildnus/ noch irgend ein Gleichnus weder von oben im Himmel / noch unter der Erden zurichten. Verflucht sey der/ welcher dergleichen als ein Greuel des HERRN/ ein Werck der Werckmeister Hände aufrichtet/ und setzet es in das Verborgene. Alle Götter der Völcker sind Götzen/ der HERR aber hat den Himmel gemacht/ und dessen Tempel bleibet ewiglich.
Deut. 5. 6.
c. 34.
Deut. 27.
Psalm. 96. Esaiae 42. Es ist kein Volck unter der Sonnen/ das nicht seine eigene Religion habe. Wie nun das Gesetze der Natur Einem ieden einpräget/ daß ein unsterblicher GOTT ist: Also gebeuth auch dasselbige/ wie man Ihn dienen/ ehren/ und fürchten solle. Wie aber solches geschehen müsse/ das hat GOTT durch sein Wort offenbahret: Der Glaube ist der Grund der Religion, so mit der eifrigen Gottesfurcht verbunden ist. Wer nun den HERRN nach seinem Gesetze in rechter Demuth dienet/ den will Er wieder ehren/ und ihn seiner ewigen Herrlichkeit mit theilhafftig machen. Was aber GOTT sey/ das kan man nicht besser als aus seinem Worte wissen: Wer nun Ihm/ und seinen Worten glaubet/ der gehet auf keinem Irrweeg. sc.
Alle Völker haben ihre Religion.
1. Sam. 2. Aus diesen/ und dergleichen erzehlten Sachen allen/ siehet man nun endlich alles Fleisches / und der weltlichen Ehre/ Hoheit/ und Standes Flüchtigkeit. Denn aller Stand ist vergänglich: Alle Hoheit fleucht dahin: Alles Reichthumb ist nichtig/ und alle Ehre flüchtig. Wann das Glücke Einen gehling erhebet/ so schmeisset es Ihn auch gemeiniglich zu Boden: Wir Menschen sind insgemein schwach: Schwach werden wir gebohren: Schwach erzogen/ und in Schwachheit fallen wir wieder dahin; Jedoch sind wir nicht so schwach/ daß wir/ wenn wir wollen/ nicht denen Lastern entgehen können. Wo das Leben am süssesten/ so klopset der Tod am Ersten an:
Der Weltlichen Ehre Nichtigkeit Crux priùs, & Lacrymae, simul & Tentatio mordent quemlibet in mundo: Confert Solamnia CHRISTUS per verbum, sequitur Requies, demùm itur ad Astra.
Durch Creutz und Noth wird man bewährt eh' man sich recht zu GOtt bekehrt/ dann folgt der Trost aus GOttes Wort/ der Glaub ergreiffet Christi Hort:
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/218>, abgerufen am 16.02.2025. |