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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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chen/ werden wieder aus Peloponnes verjaget/ und kommen gen Rhodis. A. M. 2209. und der jenige/ so sich in muthwillige Gefahr begiebet/ der bekömmet nichts als Unglücke zur Ausbeute/ und verliehret vielmahls darüber alles die vorgedachten Telchiner. Denn nachdem sie mit den Argivern, und Parrhasiern deß Landes halber unterschiedene scharffe Treffen gethan/ und endlich geschlagen worden/ musten sie Peloponnes wieder verlassen / und wichen in die Insel Rhodis/ welche dazumahl Ophiusa, wegen der daselbst befindlichen vielen Schlangen/ genannt wurde. Die Insel Rhodis ist eine von den berühmtesten Insulen in Asien/ welche an dem Mittel-Meere gegen Carien und Lycien lieget/ und theils wegen der daselbst bey den Alten in schwange gehenden freyen Künsten/ theils auch deß Colossi halber/ so unter die sieben Wunderwercke der Welt gezehlet ward/ beruffen gewesen. In ihr waren Lindius, Camyrus und Jalisus die besten Städte/ die Insel aber begreifft in ihrem Umkreisse 820. Stadia, oder fast 30. teutsche Meilweges. Sie wurde in nachgehenden Zeiten offters von den Türcken vergeblich belägert und angefallen / bis sie letzlich Anno Christi 1522. von dem Türckischen Keyser Solymann eingenommen/ und erobert worden.

Die Stadt Memphis erbauet. A. M. 2212. Gleichwie nun aber bey eräugnetem Kriege iederzeit die Vorschläge hierzu annehmlich/ der Anfangleichte/ das Mittel schwer/ der Ausgang aber sehr zweiffelhafftig zu seyn scheinet. Also leben die Menschen bey der Ruhe deß Friedens viel sicherer: Denn dieser führet das Reichthum bey der Hand/ dasselbige aber bauet Städte / Länder und Schlösser/ und erhält den Menschen bey einem erwünschten Stande. Sobald die Archiver sich deß Krieges entlediget/ und die Früchte des Friedens genossen/ da baueter ihr König Apis oder Ogdous die Königliche Haupt-Stadt Memphis in Aegypten/ welche an dem Orthe des Flusses Nili lieget/ woselbst sich derselbe in seinen Ausgang zu theilen anhebet/ und heutiges Tages Alcair genennet wird/ diese Stadt ist unter allen in gantz Griechenland nach der Stadt Alexandria die ansehnlichste/ bey welcher insonderheit der alten Könige ihre Pyramides, worunter sie ihre Begräbnüsse/ merck würdig zu sehen. Ihr Bezirck soll sich auf 150. Stadia erstrecken/ und hat man deßgleichen Sparta. A. M. 2234. Euseb. nachgehends daselbst einen Stier für einen Gott angebetet. Zwey und zwantzig Jahr darauf wurde die Stadt Sparta, oder Lacedaemon in Peloponnes gelegen/ von dem Sparto des Amyclantis Sohne erbauet/ welche hernach/ als sie zu ihrer Vollkommenheit gebracht/ viel blutige Kriege mit den Atheniensern geführet/ und von dem Lycurgo mit guten Gesetzen versehen war/ allermassen man dann auch in dem Buche der Maccabäer Plutarchus. findet/ daß Sie mit den Römern in Bündnüssen gelebet. Sie hatte aber keine Mauern/ sondern die Tugend ihrer Bürger/ dienete ihr an Statt derselben/ wie aus des Königes Agesilai daselbsten Antwort erhellet/ als er gefragt wurde/ warum man dieselbe mit keinen Mauern umfassete.

12. Altadas. A. M. 2255. Nach diesem Baleo succe dirte sein Sohn Altadas, nachdem sein Vater 52. Jahr regieret/ und achtete dieses / daß man sich durch vielfältige Kriege/ Mühe/ Kümmernüß und Sorge viel Beschwerlichkeiten über den Hals zöge/ den Untergang der Seinigen/ und des Menschlichen Geschlechts Die Zufriedenheit seiner selbst. suchte/ und dabey seiner selbst vergesse/ für unbillig: Die jenigen/ so in denen mit Mooß/ Schilff und Stroh bedeckten Häusern wohnen / schlaffen viel sicherer und geruhsamer/ als die/ so sich täglich mit ihren angefüllten Reichthümern und Begierden vieler Länder und Königreiche juxta Senecam. plagen. Denn gleichwie die Dienstbarkeit unter dem Golde verborgen

chen/ werden wieder aus Peloponnes verjaget/ uñ kommen gen Rhodis. A. M. 2209. und der jenige/ so sich in muthwillige Gefahr begiebet/ der bekömmet nichts als Unglücke zur Ausbeute/ und verliehret vielmahls darüber alles die vorgedachten Telchiner. Denn nachdem sie mit den Argivern, und Parrhasiern deß Landes halber unterschiedene scharffe Treffen gethan/ und endlich geschlagen worden/ musten sie Peloponnes wieder verlassen / und wichen in die Insel Rhodis/ welche dazumahl Ophiusa, wegen der daselbst befindlichen vielen Schlangen/ genannt wurde. Die Insel Rhodis ist eine von den berühmtesten Insulen in Asien/ welche an dem Mittel-Meere gegen Carien und Lycien lieget/ und theils wegen der daselbst bey den Alten in schwange gehenden freyen Künsten/ theils auch deß Colossi halber/ so unter die sieben Wunderwercke der Welt gezehlet ward/ beruffen gewesen. In ihr waren Lindius, Camyrus und Jalisus die besten Städte/ die Insel aber begreifft in ihrem Umkreisse 820. Stadia, oder fast 30. teutsche Meilweges. Sie wurde in nachgehenden Zeiten offters von den Türcken vergeblich belägert und angefallen / bis sie letzlich Anno Christi 1522. von dem Türckischen Keyser Solymann eingenommen/ und erobert worden.

Die Stadt Memphis erbauet. A. M. 2212. Gleichwie nun aber bey eräugnetem Kriege iederzeit die Vorschläge hierzu annehmlich/ der Anfangleichte/ das Mittel schwer/ der Ausgang aber sehr zweiffelhafftig zu seyn scheinet. Also leben die Menschen bey der Ruhe deß Friedens viel sicherer: Denn dieser führet das Reichthum bey der Hand/ dasselbige aber bauet Städte / Länder und Schlösser/ und erhält den Menschen bey einem erwünschten Stande. Sobald die Archiver sich deß Krieges entlediget/ und die Früchte des Friedens genossen/ da baueter ihr König Apis oder Ogdous die Königliche Haupt-Stadt Memphis in Aegypten/ welche an dem Orthe des Flusses Nili lieget/ woselbst sich derselbe in seinen Ausgang zu theilen anhebet/ und heutiges Tages Alcair genennet wird/ diese Stadt ist unter allen in gantz Griechenland nach der Stadt Alexandria die ansehnlichste/ bey welcher insonderheit der alten Könige ihre Pyramides, worunter sie ihre Begräbnüsse/ merck würdig zu sehen. Ihr Bezirck soll sich auf 150. Stadia erstrecken/ und hat man deßgleichen Sparta. A. M. 2234. Euseb. nachgehends daselbst einen Stier für einen Gott angebetet. Zwey und zwantzig Jahr darauf wurde die Stadt Sparta, oder Lacedaemon in Peloponnes gelegen/ von dem Sparto des Amyclantis Sohne erbauet/ welche hernach/ als sie zu ihrer Vollkommenheit gebracht/ viel blutige Kriege mit den Atheniensern geführet/ und von dem Lycurgo mit guten Gesetzen versehen war/ allermassen man dann auch in dem Buche der Maccabäer Plutarchus. findet/ daß Sie mit den Römern in Bündnüssen gelebet. Sie hatte aber keine Mauern/ sondern die Tugend ihrer Bürger/ dienete ihr an Statt derselben/ wie aus des Königes Agesilai daselbsten Antwort erhellet/ als er gefragt wurde/ warum man dieselbe mit keinen Mauern umfassete.

12. Altadas. A. M. 2255. Nach diesem Baleo succe dirte sein Sohn Altadas, nachdem sein Vater 52. Jahr regieret/ und achtete dieses / daß man sich durch vielfältige Kriege/ Mühe/ Kümmernüß und Sorge viel Beschwerlichkeiten über den Hals zöge/ den Untergang der Seinigen/ und des Menschlichen Geschlechts Die Zufriedenheit seiner selbst. suchte/ und dabey seiner selbst vergesse/ für unbillig: Die jenigen/ so in denen mit Mooß/ Schilff und Stroh bedeckten Häusern wohnen / schlaffen viel sicherer und geruhsamer/ als die/ so sich täglich mit ihren angefüllten Reichthümern und Begierden vieler Länder und Königreiche juxta Senecam. plagen. Denn gleichwie die Dienstbarkeit unter dem Golde verborgen

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        <p><note place="right">12. Altadas. A. M. 2255.</note> Nach diesem Baleo succe dirte                      sein Sohn Altadas, nachdem sein Vater 52. Jahr regieret/ und achtete dieses /                      daß man sich durch vielfältige Kriege/ Mühe/ Kümmernüß und Sorge viel                      Beschwerlichkeiten über den Hals zöge/ den Untergang der Seinigen/ und des                      Menschlichen Geschlechts <note place="right">Die Zufriedenheit seiner                          selbst.</note> suchte/ und dabey seiner selbst vergesse/ für unbillig: Die                      jenigen/ so in denen mit Mooß/ Schilff und Stroh bedeckten Häusern wohnen /                      schlaffen viel sicherer und geruhsamer/ als die/ so sich täglich mit ihren                      angefüllten Reichthümern und Begierden vieler Länder und Königreiche <note place="right">juxta Senecam.</note> plagen. Denn gleichwie die Dienstbarkeit                      unter dem Golde verborgen
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[79/0091] chen/ und der jenige/ so sich in muthwillige Gefahr begiebet/ der bekömmet nichts als Unglücke zur Ausbeute/ und verliehret vielmahls darüber alles die vorgedachten Telchiner. Denn nachdem sie mit den Argivern, und Parrhasiern deß Landes halber unterschiedene scharffe Treffen gethan/ und endlich geschlagen worden/ musten sie Peloponnes wieder verlassen / und wichen in die Insel Rhodis/ welche dazumahl Ophiusa, wegen der daselbst befindlichen vielen Schlangen/ genannt wurde. Die Insel Rhodis ist eine von den berühmtesten Insulen in Asien/ welche an dem Mittel-Meere gegen Carien und Lycien lieget/ und theils wegen der daselbst bey den Alten in schwange gehenden freyen Künsten/ theils auch deß Colossi halber/ so unter die sieben Wunderwercke der Welt gezehlet ward/ beruffen gewesen. In ihr waren Lindius, Camyrus und Jalisus die besten Städte/ die Insel aber begreifft in ihrem Umkreisse 820. Stadia, oder fast 30. teutsche Meilweges. Sie wurde in nachgehenden Zeiten offters von den Türcken vergeblich belägert und angefallen / bis sie letzlich Anno Christi 1522. von dem Türckischen Keyser Solymann eingenommen/ und erobert worden. werden wieder aus Peloponnes verjaget/ uñ kommen gen Rhodis. A. M. 2209. Gleichwie nun aber bey eräugnetem Kriege iederzeit die Vorschläge hierzu annehmlich/ der Anfangleichte/ das Mittel schwer/ der Ausgang aber sehr zweiffelhafftig zu seyn scheinet. Also leben die Menschen bey der Ruhe deß Friedens viel sicherer: Denn dieser führet das Reichthum bey der Hand/ dasselbige aber bauet Städte / Länder und Schlösser/ und erhält den Menschen bey einem erwünschten Stande. Sobald die Archiver sich deß Krieges entlediget/ und die Früchte des Friedens genossen/ da baueter ihr König Apis oder Ogdous die Königliche Haupt-Stadt Memphis in Aegypten/ welche an dem Orthe des Flusses Nili lieget/ woselbst sich derselbe in seinen Ausgang zu theilen anhebet/ und heutiges Tages Alcair genennet wird/ diese Stadt ist unter allen in gantz Griechenland nach der Stadt Alexandria die ansehnlichste/ bey welcher insonderheit der alten Könige ihre Pyramides, worunter sie ihre Begräbnüsse/ merck würdig zu sehen. Ihr Bezirck soll sich auf 150. Stadia erstrecken/ und hat man nachgehends daselbst einen Stier für einen Gott angebetet. Zwey und zwantzig Jahr darauf wurde die Stadt Sparta, oder Lacedaemon in Peloponnes gelegen/ von dem Sparto des Amyclantis Sohne erbauet/ welche hernach/ als sie zu ihrer Vollkommenheit gebracht/ viel blutige Kriege mit den Atheniensern geführet/ und von dem Lycurgo mit guten Gesetzen versehen war/ allermassen man dann auch in dem Buche der Maccabäer findet/ daß Sie mit den Römern in Bündnüssen gelebet. Sie hatte aber keine Mauern/ sondern die Tugend ihrer Bürger/ dienete ihr an Statt derselben/ wie aus des Königes Agesilai daselbsten Antwort erhellet/ als er gefragt wurde/ warum man dieselbe mit keinen Mauern umfassete. Die Stadt Memphis erbauet. A. M. 2212. deßgleichen Sparta. A. M. 2234. Euseb. Plutarchus. Nach diesem Baleo succe dirte sein Sohn Altadas, nachdem sein Vater 52. Jahr regieret/ und achtete dieses / daß man sich durch vielfältige Kriege/ Mühe/ Kümmernüß und Sorge viel Beschwerlichkeiten über den Hals zöge/ den Untergang der Seinigen/ und des Menschlichen Geschlechts suchte/ und dabey seiner selbst vergesse/ für unbillig: Die jenigen/ so in denen mit Mooß/ Schilff und Stroh bedeckten Häusern wohnen / schlaffen viel sicherer und geruhsamer/ als die/ so sich täglich mit ihren angefüllten Reichthümern und Begierden vieler Länder und Königreiche plagen. Denn gleichwie die Dienstbarkeit unter dem Golde verborgen 12. Altadas. A. M. 2255. Die Zufriedenheit seiner selbst. juxta Senecam.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/91>, abgerufen am 27.11.2024.