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[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590].

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Sie ist vffs allermeist in manchfältigen Sprüchen
vnd figürlichen Vmbreden vnd gleichnussen der Alten
Weissen verborgen/ Dann es spricht Seni-
or der Philosophus: Es wird ein Verstendiger
Mensch dise Kunst/ so er darnach gedencket/ bald ver-
nemen/ So sein gemüht vnd Sinn erleuchtet sein/
aus den Büchern der erkantnuß diser Kunst/ Der-
halben der weißlich wil thun/ der Ersuch die Weiß-
heit der alten Weisen/ die sie übt/ vnd gehet in behendig-
keit vilerley gleichnis/ vnterscheidung vnd heimligkeit
der Sprüch/ Dadurch Jhr Handlung verborgen worden/
vnd vmbreden der entratnus gegenüber dürstig ist.

Deme nachzugedencken/ ist gar ein Subtiler Sin/ vnd de-
nen allein/ die in disen dingen verstand haben/ ist er gar
leicht vnd natürlich/ Denen aber/ so der ding
nicht verstand haben/ alß auch Senior spricht/ ist
nichts verächtlichers/ dann diese Kunst/ Wiewol
in der Natur ist nichts köstlichers/ dann der dise Kunst
hat/ ist also reich/ als einer mit Feuer/ der einen Fewer-
stein hat/ davon er Feuer schlegt/ vnd gibt/ wehme/ wie-
vil/ vnd wann er wil/ ohne abgang des Steins/ Also
ists zugeben überflüssigs reiches Gold/ Sie ist auch ei-
nem besser/ dann alle Kauffmanschafft Golds vnd Sil-
bers/ vnd Jhre Früchte seind besser denn aller welt gut/
Dann warumb? Durch Sie wird volbracht/ daß da für-
dert Lang Leben vnd gesundheit/ Dann Jhr Jüngste frucht
ist/ das warhafft Aurum/ vnd der allercräfftigst Balsam/
vnd die allerköstlichst gabe Gottes/ So die Alten Weisen in
der Natur mit Kunst gewircket haben.

Sie ist vffs allermeist in manchfältigen Sprüchen
vnd figürlichen Vmbreden vnd gleichnussen der Alten
Weissen verborgen/ Dann es spricht Seni-
or der Philosophus: Es wird ein Verstendiger
Mensch dise Kunst/ so er darnach gedencket/ bald ver-
nemen/ So sein gemüht vnd Sinn erleuchtet sein/
aus den Büchern der erkantnuß diser Kunst/ Der-
halben der weißlich wil thun/ der Ersuch die Weiß-
heit der alten Weisen/ die sie übt/ vnd gehet in behendig-
keit vilerley gleichnis/ vnterscheidung vnd heimligkeit
der Sprüch/ Dadurch Jhr Handlung verborgen worden/
vnd vmbreden der entratnus gegenüber dürstig ist.

Deme nachzugedencken/ ist gar ein Subtiler Sin/ vnd de-
nen allein/ die in disen dingen verstand haben/ ist er gar
leicht vnd natürlich/ Denen aber/ so der ding
nicht verstand haben/ alß auch Senior spricht/ ist
nichts verächtlichers/ dann diese Kunst/ Wiewol
in der Natur ist nichts köstlichers/ dann der dise Kunst
hat/ ist also reich/ als einer mit Feuer/ der einen Fewer-
stein hat/ davon er Feuer schlegt/ vnd gibt/ wehme/ wie-
vil/ vnd wann er wil/ ohne abgang des Steins/ Also
ists zugeben überflüssigs reiches Gold/ Sie ist auch ei-
nem besser/ dann alle Kauffmanschafft Golds vnd Sil-
bers/ vnd Jhre Früchte seind besser denn aller welt gut/
Dann warumb? Durch Sie wird volbracht/ daß da für-
dert Lang Leben vnd gesundheit/ Dann Jhr Jüngste frucht
ist/ das warhafft Aurum/ vnd der allercräfftigst Balsam/
vnd die allerköstlichst gabe Gottes/ So die Alten Weisen in
der Natur mit Kunst gewircket haben.

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[0131] Sie ist vffs allermeist in manchfältigen Sprüchen vnd figürlichen Vmbreden vnd gleichnussen der Alten Weissen verborgen/ Dann es spricht Seni- or der Philosophus: Es wird ein Verstendiger Mensch dise Kunst/ so er darnach gedencket/ bald ver- nemen/ So sein gemüht vnd Sinn erleuchtet sein/ aus den Büchern der erkantnuß diser Kunst/ Der- halben der weißlich wil thun/ der Ersuch die Weiß- heit der alten Weisen/ die sie übt/ vnd gehet in behendig- keit vilerley gleichnis/ vnterscheidung vnd heimligkeit der Sprüch/ Dadurch Jhr Handlung verborgen worden/ vnd vmbreden der entratnus gegenüber dürstig ist. Deme nachzugedencken/ ist gar ein Subtiler Sin/ vnd de- nen allein/ die in disen dingen verstand haben/ ist er gar leicht vnd natürlich/ Denen aber/ so der ding nicht verstand haben/ alß auch Senior spricht/ ist nichts verächtlichers/ dann diese Kunst/ Wiewol in der Natur ist nichts köstlichers/ dann der dise Kunst hat/ ist also reich/ als einer mit Feuer/ der einen Fewer- stein hat/ davon er Feuer schlegt/ vnd gibt/ wehme/ wie- vil/ vnd wann er wil/ ohne abgang des Steins/ Also ists zugeben überflüssigs reiches Gold/ Sie ist auch ei- nem besser/ dann alle Kauffmanschafft Golds vnd Sil- bers/ vnd Jhre Früchte seind besser denn aller welt gut/ Dann warumb? Durch Sie wird volbracht/ daß da für- dert Lang Leben vnd gesundheit/ Dann Jhr Jüngste frucht ist/ das warhafft Aurum/ vnd der allercräfftigst Balsam/ vnd die allerköstlichst gabe Gottes/ So die Alten Weisen in der Natur mit Kunst gewircket haben.

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  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert

In einigen Fällen wurde Fettdruck zur Darstellung hervorgehobener Passagen verwendet. Initialen kommen nicht nur am Satzanfang vor. Manche Antiqua-Stellen verwenden im Original zusätzlich eine Kapitälchen-ähnliche Darstellung, die nicht zusätzlich realisiert wurde. Sonderzeichen wurden per Oxygen-Zeichentabelle eingefügt. ͻ als Abkürzungszeichen us, is.




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Zitationshilfe: [N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/132>, abgerufen am 16.05.2024.