Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590].

Bild:
<< vorherige Seite

der aller Reinisten Form zuhauff gefüget hat/ Wann in dem ist
geschehen die gar behende vereinigung/ die sonst niemand als durch
die Kunst bereiten mag/ Vnd das hat die Natur/ alß umb der
geberung willen/ der Metallischen Form gethan/ Aber dieselb
Materi/ die also von der Natur informirt ist/ kompt zu guth
der Kunst/ umb empfahung willen der Crafft/ die sich dann in sol-
che behende Materi legen/" Vnd darumb calcionirn etliche Alchi-
misten das Gold/ auff daß sie es mögen aufflösen/ vnd absondern
die Element/ bis sie das bringen in einen behenden ainlitzen
geist/ oder subtile Natur vnd feiste Brodmigkeit des Quecksilbers
vnd Schwebels Naturen/ Vnd die ist dann die allernechste Ma-
teria/ die sich mit dem Golde am allernechsten vergleicht/ zu-
empfahen die Form des verborgenen Steins der Philosophi.
Welche Materi genant wirdt Mercurius Philosophorum

Vnd das wil Aristoteles/ so er redet zum Alexandro
dem König/ Erwele dir zu vnserm Stein das/ so mit dir König
gezieret vnd geCrönet worden. Wiewol diser Mercurius
allein die Materi vnd ein einiges ding ist/ vnd ohne Vermischung
anderer ding: So ist doch das ding also gemanchfältigt in seiner
wirckung vnd in seinem Namen/ daß sich niemanden daraus
richten kan. Vnd das ist dorumb/ als da spricht Rosinius/
auff das nicht ein Yeder darzu kommen möchte/ Es ist auch
zu gleicher weiß ein weg der Wirckung/ vnd ein Faß/ welches
sich alles vilfeltiget von wegen der vergleichung aller der/ so
in der Natur begriffen werden/ Dann ietz reden
die Philosophi/ solvir das ding/ ietz sublimir/ vnd dann
distilir/ coagulir/ machs auffsteigen: machs nidersteigen:
Trencks ein: Truckens ab: vnd der schicklichkeit/ die sie nen-
nen/ seind vnzehlich vil/ Welche doch alle einsmals mitein-
ander: vnd in einem gefeß vollendet werden/ Das bewert

der aller Reinisten Form zuhauff gefüget hat/ Wann in dem ist
geschehen die gar behende vereinigung/ die sonst niemand als durch
die Kunst bereiten mag/ Vnd das hat die Natur/ alß umb der
geberung willen/ der Metallischen Form gethan/ Aber dieselb
Materi/ die also von der Natur informirt ist/ kompt zu guth
der Kunst/ umb empfahung willen der Crafft/ die sich dann in sol-
che behende Materi legen/« Vnd darumb calcionirn etliche Alchi-
misten das Gold/ auff daß sie es mögen aufflösen/ vnd absondern
die Element/ bis sie das bringen in einen behenden ainlitzen
geist/ oder subtile Natur vnd feiste Brodmigkeit des Quecksilbers
vnd Schwebels Naturen/ Vnd die ist dann die allernechste Ma-
teria/ die sich mit dem Golde am allernechsten vergleicht/ zu-
empfahen die Form des verborgenen Steins der Philosophi.
Welche Materi genant wirdt Mercurius Philosophorum

Vnd das wil Aristoteles/ so er redet zum Alexandro
dem König/ Erwele dir zu vnserm Stein das/ so mit dir König
gezieret vnd geCrönet worden. Wiewol diser Mercurius
allein die Materi vnd ein einiges ding ist/ vnd ohne Vermischung
anderer ding: So ist doch das ding also gemanchfältigt in seiner
wirckung vnd in seinem Namen/ daß sich niemanden daraus
richten kan. Vnd das ist dorumb/ als da spricht Rosinius/
auff das nicht ein Ÿeder darzu kommen möchte/ Es ist auch
zu gleicher weiß ein weg der Wirckung/ vnd ein Faß/ welches
sich alles vilfeltiget von wegen der vergleichung aller der/ so
in der Natur begriffen werden/ Dann ietz reden
die Philosophi/ solvir das ding/ ietz sublimir/ vnd dann
distilir/ coagulir/ machs auffsteigen: machs nidersteigen:
Trencks ein: Truckens ab: vnd der schicklichkeit/ die sie nen-
nen/ seind vnzehlich vil/ Welche doch alle einsmals mitein-
ander: vnd in einem gefeß vollendet werden/ Das bewert

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0022"/>
der aller Reinisten Form zuhauff gefüget hat/ Wann in dem ist<lb/>
geschehen die gar behende vereinigung/ die sonst niemand als durch<lb/>
die Kunst bereiten mag/ Vnd das hat die Natur/ alß umb der<lb/>
geberung willen/ der Metallischen Form gethan/ Aber dieselb<lb/>
Materi/ die also von der Natur <hi rendition="#aq">informirt</hi> ist/ kompt zu guth<lb/>
der Kunst/ umb empfahung willen der Crafft/ die sich dann in sol-<lb/>
che behende Materi legen/« Vnd darumb <hi rendition="#aq">calcionirn</hi> etliche <hi rendition="#aq">Alchi</hi>-<lb/><hi rendition="#aq">mist</hi>en das Gold/ auff daß sie es mögen aufflösen/ vnd absondern<lb/>
die Element/ bis sie das bringen in einen behenden ainlitzen<lb/>
geist/ oder subtile Natur vnd feiste Brodmigkeit des Quecksilbers<lb/>
vnd Schwebels Naturen/ Vnd die ist dann die allernechste Ma-<lb/>
teria/ die sich mit dem Golde am allernechsten vergleicht/ zu-<lb/>
empfahen die Form des verborgenen Steins der Philosophi.<lb/>
Welche Materi genant wirdt <hi rendition="#aq">Mercurius Philosophorum</hi></p><lb/>
        <p>Vnd das wil <hi rendition="#aq">Aristoteles</hi>/ so er redet zum <hi rendition="#aq">Alexandro</hi><lb/>
dem König/ Erwele dir zu vnserm Stein das/ so mit dir König<lb/>
gezieret vnd geCrönet worden. Wiewol diser <hi rendition="#aq">Mercurius</hi><lb/>
allein die <hi rendition="#aq">Materi</hi> vnd ein einiges ding ist/ vnd ohne Vermischung<lb/>
anderer ding: So ist doch das ding also gemanchfältigt in seiner<lb/>
wirckung vnd in seinem Namen/ daß sich niemanden daraus<lb/>
richten kan. Vnd das ist dorumb/ als da spricht <hi rendition="#aq">Rosinius</hi>/<lb/>
auff das nicht ein &#x0178;eder darzu kommen möchte/ Es ist auch<lb/>
zu gleicher weiß ein weg der Wirckung/ vnd ein Faß/ welches<lb/>
sich alles vilfeltiget von wegen der vergleichung aller der/ so<lb/>
in der Natur begriffen werden/ Dann ietz reden<lb/>
die <hi rendition="#aq">Philosophi</hi>/ <hi rendition="#aq">solvir</hi> das ding/ ietz <hi rendition="#aq">sublimir</hi>/ vnd dann<lb/><hi rendition="#aq">distilir</hi>/ <hi rendition="#aq">coagulir</hi>/ machs auffsteigen: machs nidersteigen:<lb/>
Trencks ein: Truckens ab: vnd der schicklichkeit/ die sie nen-<lb/>
nen/ seind vnzehlich vil/ Welche doch alle einsmals mitein-<lb/>
ander: vnd in einem gefeß vollendet werden/ Das bewert<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0022] der aller Reinisten Form zuhauff gefüget hat/ Wann in dem ist geschehen die gar behende vereinigung/ die sonst niemand als durch die Kunst bereiten mag/ Vnd das hat die Natur/ alß umb der geberung willen/ der Metallischen Form gethan/ Aber dieselb Materi/ die also von der Natur informirt ist/ kompt zu guth der Kunst/ umb empfahung willen der Crafft/ die sich dann in sol- che behende Materi legen/« Vnd darumb calcionirn etliche Alchi- misten das Gold/ auff daß sie es mögen aufflösen/ vnd absondern die Element/ bis sie das bringen in einen behenden ainlitzen geist/ oder subtile Natur vnd feiste Brodmigkeit des Quecksilbers vnd Schwebels Naturen/ Vnd die ist dann die allernechste Ma- teria/ die sich mit dem Golde am allernechsten vergleicht/ zu- empfahen die Form des verborgenen Steins der Philosophi. Welche Materi genant wirdt Mercurius Philosophorum Vnd das wil Aristoteles/ so er redet zum Alexandro dem König/ Erwele dir zu vnserm Stein das/ so mit dir König gezieret vnd geCrönet worden. Wiewol diser Mercurius allein die Materi vnd ein einiges ding ist/ vnd ohne Vermischung anderer ding: So ist doch das ding also gemanchfältigt in seiner wirckung vnd in seinem Namen/ daß sich niemanden daraus richten kan. Vnd das ist dorumb/ als da spricht Rosinius/ auff das nicht ein Ÿeder darzu kommen möchte/ Es ist auch zu gleicher weiß ein weg der Wirckung/ vnd ein Faß/ welches sich alles vilfeltiget von wegen der vergleichung aller der/ so in der Natur begriffen werden/ Dann ietz reden die Philosophi/ solvir das ding/ ietz sublimir/ vnd dann distilir/ coagulir/ machs auffsteigen: machs nidersteigen: Trencks ein: Truckens ab: vnd der schicklichkeit/ die sie nen- nen/ seind vnzehlich vil/ Welche doch alle einsmals mitein- ander: vnd in einem gefeß vollendet werden/ Das bewert

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

diGItexte: Gießener Beiträge zum Deutschen Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-12-09T08:00:36Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Thomas Gloning, Christoph Wagenseil: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-12-09T08:00:36Z)
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Cod. Germ. Fol. 42) (2013-09-19T09:55:23Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Druckfehler: dokumentiert
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: expandiert, markiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert

In einigen Fällen wurde Fettdruck zur Darstellung hervorgehobener Passagen verwendet. Initialen kommen nicht nur am Satzanfang vor. Manche Antiqua-Stellen verwenden im Original zusätzlich eine Kapitälchen-ähnliche Darstellung, die nicht zusätzlich realisiert wurde. Sonderzeichen wurden per Oxygen-Zeichentabelle eingefügt. ͻ als Abkürzungszeichen us, is.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/22
Zitationshilfe: [N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/22>, abgerufen am 23.11.2024.