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St. Galler Volksblatt. Nr. 2, Uznach, 06. 01. 1900.

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[Spaltenumbruch]
Amerika.

Von allen Stämmen, aus denen sich die große
amerikanische Nation zusammensetzt, hegt keiner aus naheliegenden
Gründen so große Sympathie mit den tapfern Buren und gönnt
den Engländern die erhaltenen Schläge so von Herzen wie die
irischen Amerikaner. Die zahlreichen Vereine derselben in New-
York und Umgebung beschlossen, eine große öffentliche Versamm-
lung zu veranstalten, um ihren diesbezüglichen Gefühlen beredten
Ausdruck zu geben, wobei einige bedeutende Politiker (bekanntlich
haben die Irländer in der Politik der Vereinigten Staaten stets
eine führende Rolle geführt) sprechen werden. Allein auch in prak-
tischerer Weise sollen die Sympathieen den Bucen ausgedrückt
werden, indem Sammlungen eingeleitet werden sollen, um einen
Hilfsfonds von nicht weniger als 20 Millionen Mark zusammen-
zubringen Der bedeutendste der irisch-amerikanischen Vereine, der
Aneient Order of Hibernians, hat mit den Sammlungen unter
seinen Mitgliedern schon begonnen.




Verschiedenes.



-- Unter dem Christbaum verstorben ist am
heiligen Abend in Berlin die Rentiere Auguste Friebe. Die
bei ihrem Schwager wohnende 48-jährige Witwe war seit
längerer Zeit infolge eines Herzleidens bettlägerig gewesen und
hatte trotz des Verbotes ihres Arztes am Sonntag Nachmittag
zum ersten Male ihr Lager verlassen, um der Einbescherung
beiwohnen zu können. In der Festfreude achteten die im Zimmer
anwesenden Personen nicht darauf, daß die Patientin, die in
einem Rollstuhl an dem im Kerzenglanz strahlenden Weihnachts-
baum saß, plötzlich in den Kissen zurückfiel. Erst als eines der
Kinder an die Tante herantrat, um für die von ihr gespendeten
Gaben zu danken, wurde man inne, daß sie die Danksagungen
ihrer Verwandten nicht mehr in Empfang nehmen konnte. Unter
dem Weihnachtsbaum lag eine Tote. Frau F. war, wie der
sofort hinzugerufene Arzt konstatierte, plötzlich am Herzschlage
verschieden.

Am Dienstag Abend
[Spaltenumbruch] wurde an einer in der Rue de l'Industrie wohnhaften Frau Gut-
mann ein Mord verübt. Die Frau erhielt einen Messerstich in
den Unterleib. Der mutmaßliche Mörder ist ein gewisser Noel,
mit dem die Frau im Konkubinat lebte.

-- Wien.

Im Tiergarten wurde der 37-jährige Wärter
Karl Rudowsky bei der Reinigung eines Käfigs von Löwen zer-
rissen. Alle Rettungsversuche mit Stangen, Haken und Wasser-
spritzen waren umsonst; erst als Stroh herbeigeschafft und ange-
zündet worden war, wichen die Tiere zurück. Als furchtbar ver-
stümmelter Leichnam ward der Wärter aus dem Käfig gezogen.

-- Gegen Frostbeulen.

Ein einfaches und gutes Mittel
ist folgendes: Man löse ein Pfund Alaun in vier Liter heißem
Wasser auf und bade des Abends vor dem Schlafengehen die
schmerzhaften Glieder 5 bis 8 Tage hintereinander in dieser
Flüssigkeit, so warm man es verträgt. Man benütze dazu stets
dasselbe Wasser. Es vergehen dadurch nicht nur die Schmerzen,
sondern die Haut nimmt auch wieder ihre gesunde Farbe an.

-- Krieg und Schuhe.

Ein Einsender des "Aargauer
Tagblatt" signalisiert große Lederaufschläge infolge des Krieges
mit Transvaal und stellt eine Erhöhung der Schuhpreise bis auf
30 Prozent in Aussicht, wenn der Krieg längere Zeit dauere.
Es wird dann wohl auch noch Anderes teurer als Schuhe.

-- Katzen und die Maul- und Klauenseuche.

Die Katzen
sollen zu den gefährlichsten Verbreitern der Maul- und Klauen-
seuche gehören. Ein Landwirt schreibt dem "Vaterland", daß
die Seuche in einem Orte des Kantons Luzern trotz aller Ab-
sperrungsmaßregeln, Jagdverbot usw. ganz hartnäckig gehalten
habe, erst dann und gründlich zu verschwinden begann, als man
den überall massenhaft herumstreichenden Katzen den Krieg erklärt
hatte. Zu verwundern ist jene Gefährlichkeit gar nicht, wenn
man bedenkt, wie die Katzen fortwährend in allen Winkeln
herumschlüpfen, in den Ställen, ja sogar oft genug in den Krippen
der kranken Tiere schlafen und dann auf den Nachbarhöfen Be-
suche abstatten, wobei sie Gelegenheit in Menge haben, den un-
heimlichen Gast auch dorthin zu verschleppen.

-- Der Luzerner Tierschutzverein regt eine in der Schweiz
[Spaltenumbruch] vorzunehmende Hundshütteninspektion an. Mehr fehlt
der Schweiz nicht!




Literarisches.

-- In der Universitäts-Buchhandlung (B. Veith), Freiburg (Schweiz)
ist soeben in fünfter Auflage erschienen: Die christliche Familie
Vorträge über christliche Ehe und Erziehung von Domkapitular Hug; wir
empfehlen das vorzügliche Werk recht angelegentlich unseren christlichen
Familien, nicht zum wenigsten auch den Brautleuten für die nicht bald
ein passenderes Buch als Geschenk gefunden werden dürfte. Der Preis
für das gebundene Exemplar ist sehr billig mit M. 3.20 (in Pracht-
band M. 4.--.).

-- Meine Reise in Italien.

Von diesem, vom Comptoir de
Photolypie in Neuchatel herausgegebenen prachtvollen Lieferungswerke
liegen uns die dritte und vierte Nummer vor, welche uns Florenz vor
Augen führen. Selten noch hatten wir Gelegenheit, eine ähnliche, nur
durch Erfahrung zu gewinnende, höchste Vollkommenheit in der Ausstattung
zu konstatieren. Die Verlagsanstalt schuf sich schon mit dem vorangegangenen
Werke: Meine Reise durch die Schweiz, einen ausgezeichneten Namen,
und die neuesten Lieferungen beweisen, daß sie es versteht, das Wirkungs-
volle in der vollendetsten Weise zur Geltung zu bringen. Zu dem un-
glaublich billigen Preise von nur 75 Cts. per Nummer wird einfach Un-
übertreffliches geboten. Nehmen wir nun einige der Volltafeln: Da ist
vor allem die Fassade des Domes, dann die Totalansicht des Domes, die
Piazza della Signoria u. s. w.




Schmalzpreis in Weesen, vom 3. Jan. 1900.
Ankenpreis per 1 Kilo: Höchster Preis Fr. 2 26 Mittlerer Fr. 2.28
Niedrigster Fr. 2.30
Mehl- und Brotpreisbestimmung der Müllerkommission Rorschach.
100 Kilogramm Weißmehl 44 Fr. Rp.
100 " Halbweißmehl 39 Fr. Rp.
Im Auftrag der Bäckerkommission:
21/2 Kilogramm Weißbrot 1 Fr. 10 Rp.
21/2 " Halbweißbrot 1 " -- "
Die Müllerkommission.
Kälber- und Schweinemarkt in Lachen, 2 Jan. 1900.
Es wurden auf den Marktplatz aufgeführt: Kälber 94 Stück.
Schweine 117 (Fasel 15, Ferkel 102).
Es galten Metzgkälber: Fr. 20--35; Zuchtkälber Fr 25 -- 45,
Faselschweine Fr. 30--75 Ferkel Fr. 10--15.
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[Spaltenumbruch]
Amerika.

Von allen Stämmen, aus denen ſich die große
amerikaniſche Nation zuſammenſetzt, hegt keiner aus naheliegenden
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den Engländern die erhaltenen Schläge ſo von Herzen wie die
iriſchen Amerikaner. Die zahlreichen Vereine derſelben in New-
York und Umgebung beſchloſſen, eine große öffentliche Verſamm-
lung zu veranſtalten, um ihren diesbezüglichen Gefühlen beredten
Ausdruck zu geben, wobei einige bedeutende Politiker (bekanntlich
haben die Irländer in der Politik der Vereinigten Staaten ſtets
eine führende Rolle geführt) ſprechen werden. Allein auch in prak-
tiſcherer Weiſe ſollen die Sympathieen den Bucen ausgedrückt
werden, indem Sammlungen eingeleitet werden ſollen, um einen
Hilfsfonds von nicht weniger als 20 Millionen Mark zuſammen-
zubringen Der bedeutendſte der iriſch-amerikaniſchen Vereine, der
Aneient Order of Hibernians, hat mit den Sammlungen unter
ſeinen Mitgliedern ſchon begonnen.




Verſchiedenes.



Unter dem Chriſtbaum verſtorben iſt am
heiligen Abend in Berlin die Rentiere Auguſte Friebe. Die
bei ihrem Schwager wohnende 48-jährige Witwe war ſeit
längerer Zeit infolge eines Herzleidens bettlägerig geweſen und
hatte trotz des Verbotes ihres Arztes am Sonntag Nachmittag
zum erſten Male ihr Lager verlaſſen, um der Einbeſcherung
beiwohnen zu können. In der Feſtfreude achteten die im Zimmer
anweſenden Perſonen nicht darauf, daß die Patientin, die in
einem Rollſtuhl an dem im Kerzenglanz ſtrahlenden Weihnachts-
baum ſaß, plötzlich in den Kiſſen zurückfiel. Erſt als eines der
Kinder an die Tante herantrat, um für die von ihr geſpendeten
Gaben zu danken, wurde man inne, daß ſie die Dankſagungen
ihrer Verwandten nicht mehr in Empfang nehmen konnte. Unter
dem Weihnachtsbaum lag eine Tote. Frau F. war, wie der
ſofort hinzugerufene Arzt konſtatierte, plötzlich am Herzſchlage
verſchieden.

Am Dienstag Abend
[Spaltenumbruch] wurde an einer in der Rue de l’Induſtrie wohnhaften Frau Gut-
mann ein Mord verübt. Die Frau erhielt einen Meſſerſtich in
den Unterleib. Der mutmaßliche Mörder iſt ein gewiſſer Noel,
mit dem die Frau im Konkubinat lebte.

Wien.

Im Tiergarten wurde der 37-jährige Wärter
Karl Rudowsky bei der Reinigung eines Käfigs von Löwen zer-
riſſen. Alle Rettungsverſuche mit Stangen, Haken und Waſſer-
ſpritzen waren umſonſt; erſt als Stroh herbeigeſchafft und ange-
zündet worden war, wichen die Tiere zurück. Als furchtbar ver-
ſtümmelter Leichnam ward der Wärter aus dem Käfig gezogen.

Gegen Froſtbeulen.

Ein einfaches und gutes Mittel
iſt folgendes: Man löſe ein Pfund Alaun in vier Liter heißem
Waſſer auf und bade des Abends vor dem Schlafengehen die
ſchmerzhaften Glieder 5 bis 8 Tage hintereinander in dieſer
Flüſſigkeit, ſo warm man es verträgt. Man benütze dazu ſtets
dasſelbe Waſſer. Es vergehen dadurch nicht nur die Schmerzen,
ſondern die Haut nimmt auch wieder ihre geſunde Farbe an.

Krieg und Schuhe.

Ein Einſender des „Aargauer
Tagblatt“ ſignaliſiert große Lederaufſchläge infolge des Krieges
mit Transvaal und ſtellt eine Erhöhung der Schuhpreiſe bis auf
30 Prozent in Ausſicht, wenn der Krieg längere Zeit dauere.
Es wird dann wohl auch noch Anderes teurer als Schuhe.

Katzen und die Maul- und Klauenſeuche.

Die Katzen
ſollen zu den gefährlichſten Verbreitern der Maul- und Klauen-
ſeuche gehören. Ein Landwirt ſchreibt dem „Vaterland“, daß
die Seuche in einem Orte des Kantons Luzern trotz aller Ab-
ſperrungsmaßregeln, Jagdverbot uſw. ganz hartnäckig gehalten
habe, erſt dann und gründlich zu verſchwinden begann, als man
den überall maſſenhaft herumſtreichenden Katzen den Krieg erklärt
hatte. Zu verwundern iſt jene Gefährlichkeit gar nicht, wenn
man bedenkt, wie die Katzen fortwährend in allen Winkeln
herumſchlüpfen, in den Ställen, ja ſogar oft genug in den Krippen
der kranken Tiere ſchlafen und dann auf den Nachbarhöfen Be-
ſuche abſtatten, wobei ſie Gelegenheit in Menge haben, den un-
heimlichen Gaſt auch dorthin zu verſchleppen.

— Der Luzerner Tierſchutzverein regt eine in der Schweiz
[Spaltenumbruch] vorzunehmende Hundshütteninſpektion an. Mehr fehlt
der Schweiz nicht!




Literariſches.

— In der Univerſitäts-Buchhandlung (B. Veith), Freiburg (Schweiz)
iſt ſoeben in fünfter Auflage erſchienen: Die chriſtliche Familie
Vorträge über chriſtliche Ehe und Erziehung von Domkapitular Hug; wir
empfehlen das vorzügliche Werk recht angelegentlich unſeren chriſtlichen
Familien, nicht zum wenigſten auch den Brautleuten für die nicht bald
ein paſſenderes Buch als Geſchenk gefunden werden dürfte. Der Preis
für das gebundene Exemplar iſt ſehr billig mit M. 3.20 (in Pracht-
band M. 4.—.).

Meine Reiſe in Italien.

Von dieſem, vom Comptoir de
Photolypie in Neuchatel herausgegebenen prachtvollen Lieferungswerke
liegen uns die dritte und vierte Nummer vor, welche uns Florenz vor
Augen führen. Selten noch hatten wir Gelegenheit, eine ähnliche, nur
durch Erfahrung zu gewinnende, höchſte Vollkommenheit in der Ausſtattung
zu konſtatieren. Die Verlagsanſtalt ſchuf ſich ſchon mit dem vorangegangenen
Werke: Meine Reiſe durch die Schweiz, einen ausgezeichneten Namen,
und die neueſten Lieferungen beweiſen, daß ſie es verſteht, das Wirkungs-
volle in der vollendetſten Weiſe zur Geltung zu bringen. Zu dem un-
glaublich billigen Preiſe von nur 75 Cts. per Nummer wird einfach Un-
übertreffliches geboten. Nehmen wir nun einige der Volltafeln: Da iſt
vor allem die Faſſade des Domes, dann die Totalanſicht des Domes, die
Piazza della Signoria u. ſ. w.




Schmalzpreis in Weeſen, vom 3. Jan. 1900.
Ankenpreis per 1 Kilo: Höchſter Preis Fr. 2 26 Mittlerer Fr. 2.28
Niedrigſter Fr. 2.30
Mehl- und Brotpreisbeſtimmung der Müllerkommiſſion Rorſchach.
100 Kilogramm Weißmehl 44 Fr. Rp.
100 „ Halbweißmehl 39 Fr. Rp.
Im Auftrag der Bäckerkommiſſion:
2½ Kilogramm Weißbrot 1 Fr. 10 Rp.
2½ „ Halbweißbrot 1 „ — „
Die Müllerkommiſſion.
Kälber- und Schweinemarkt in Lachen, 2 Jan. 1900.
Es wurden auf den Marktplatz aufgeführt: Kälber 94 Stück.
Schweine 117 (Faſel 15, Ferkel 102).
Es galten Metzgkälber: Fr. 20—35; Zuchtkälber Fr 25 — 45,
Faſelſchweine Fr. 30—75 Ferkel Fr. 10—15.
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[3/0003] Amerika. Von allen Stämmen, aus denen ſich die große amerikaniſche Nation zuſammenſetzt, hegt keiner aus naheliegenden Gründen ſo große Sympathie mit den tapfern Buren und gönnt den Engländern die erhaltenen Schläge ſo von Herzen wie die iriſchen Amerikaner. Die zahlreichen Vereine derſelben in New- York und Umgebung beſchloſſen, eine große öffentliche Verſamm- lung zu veranſtalten, um ihren diesbezüglichen Gefühlen beredten Ausdruck zu geben, wobei einige bedeutende Politiker (bekanntlich haben die Irländer in der Politik der Vereinigten Staaten ſtets eine führende Rolle geführt) ſprechen werden. Allein auch in prak- tiſcherer Weiſe ſollen die Sympathieen den Bucen ausgedrückt werden, indem Sammlungen eingeleitet werden ſollen, um einen Hilfsfonds von nicht weniger als 20 Millionen Mark zuſammen- zubringen Der bedeutendſte der iriſch-amerikaniſchen Vereine, der Aneient Order of Hibernians, hat mit den Sammlungen unter ſeinen Mitgliedern ſchon begonnen. Verſchiedenes. — Unter dem Chriſtbaum verſtorben iſt am heiligen Abend in Berlin die Rentiere Auguſte Friebe. Die bei ihrem Schwager wohnende 48-jährige Witwe war ſeit längerer Zeit infolge eines Herzleidens bettlägerig geweſen und hatte trotz des Verbotes ihres Arztes am Sonntag Nachmittag zum erſten Male ihr Lager verlaſſen, um der Einbeſcherung beiwohnen zu können. In der Feſtfreude achteten die im Zimmer anweſenden Perſonen nicht darauf, daß die Patientin, die in einem Rollſtuhl an dem im Kerzenglanz ſtrahlenden Weihnachts- baum ſaß, plötzlich in den Kiſſen zurückfiel. Erſt als eines der Kinder an die Tante herantrat, um für die von ihr geſpendeten Gaben zu danken, wurde man inne, daß ſie die Dankſagungen ihrer Verwandten nicht mehr in Empfang nehmen konnte. Unter dem Weihnachtsbaum lag eine Tote. Frau F. war, wie der ſofort hinzugerufene Arzt konſtatierte, plötzlich am Herzſchlage verſchieden. — Chaux-de-Fonds, 3. Jan. Am Dienstag Abend wurde an einer in der Rue de l’Induſtrie wohnhaften Frau Gut- mann ein Mord verübt. Die Frau erhielt einen Meſſerſtich in den Unterleib. Der mutmaßliche Mörder iſt ein gewiſſer Noel, mit dem die Frau im Konkubinat lebte. — Wien. Im Tiergarten wurde der 37-jährige Wärter Karl Rudowsky bei der Reinigung eines Käfigs von Löwen zer- riſſen. Alle Rettungsverſuche mit Stangen, Haken und Waſſer- ſpritzen waren umſonſt; erſt als Stroh herbeigeſchafft und ange- zündet worden war, wichen die Tiere zurück. Als furchtbar ver- ſtümmelter Leichnam ward der Wärter aus dem Käfig gezogen. — Gegen Froſtbeulen. Ein einfaches und gutes Mittel iſt folgendes: Man löſe ein Pfund Alaun in vier Liter heißem Waſſer auf und bade des Abends vor dem Schlafengehen die ſchmerzhaften Glieder 5 bis 8 Tage hintereinander in dieſer Flüſſigkeit, ſo warm man es verträgt. Man benütze dazu ſtets dasſelbe Waſſer. Es vergehen dadurch nicht nur die Schmerzen, ſondern die Haut nimmt auch wieder ihre geſunde Farbe an. — Krieg und Schuhe. Ein Einſender des „Aargauer Tagblatt“ ſignaliſiert große Lederaufſchläge infolge des Krieges mit Transvaal und ſtellt eine Erhöhung der Schuhpreiſe bis auf 30 Prozent in Ausſicht, wenn der Krieg längere Zeit dauere. Es wird dann wohl auch noch Anderes teurer als Schuhe. — Katzen und die Maul- und Klauenſeuche. Die Katzen ſollen zu den gefährlichſten Verbreitern der Maul- und Klauen- ſeuche gehören. Ein Landwirt ſchreibt dem „Vaterland“, daß die Seuche in einem Orte des Kantons Luzern trotz aller Ab- ſperrungsmaßregeln, Jagdverbot uſw. ganz hartnäckig gehalten habe, erſt dann und gründlich zu verſchwinden begann, als man den überall maſſenhaft herumſtreichenden Katzen den Krieg erklärt hatte. Zu verwundern iſt jene Gefährlichkeit gar nicht, wenn man bedenkt, wie die Katzen fortwährend in allen Winkeln herumſchlüpfen, in den Ställen, ja ſogar oft genug in den Krippen der kranken Tiere ſchlafen und dann auf den Nachbarhöfen Be- ſuche abſtatten, wobei ſie Gelegenheit in Menge haben, den un- heimlichen Gaſt auch dorthin zu verſchleppen. — Der Luzerner Tierſchutzverein regt eine in der Schweiz vorzunehmende Hundshütteninſpektion an. Mehr fehlt der Schweiz nicht! Literariſches. — In der Univerſitäts-Buchhandlung (B. Veith), Freiburg (Schweiz) iſt ſoeben in fünfter Auflage erſchienen: Die chriſtliche Familie Vorträge über chriſtliche Ehe und Erziehung von Domkapitular Hug; wir empfehlen das vorzügliche Werk recht angelegentlich unſeren chriſtlichen Familien, nicht zum wenigſten auch den Brautleuten für die nicht bald ein paſſenderes Buch als Geſchenk gefunden werden dürfte. Der Preis für das gebundene Exemplar iſt ſehr billig mit M. 3.20 (in Pracht- band M. 4.—.). — Meine Reiſe in Italien. Von dieſem, vom Comptoir de Photolypie in Neuchatel herausgegebenen prachtvollen Lieferungswerke liegen uns die dritte und vierte Nummer vor, welche uns Florenz vor Augen führen. Selten noch hatten wir Gelegenheit, eine ähnliche, nur durch Erfahrung zu gewinnende, höchſte Vollkommenheit in der Ausſtattung zu konſtatieren. Die Verlagsanſtalt ſchuf ſich ſchon mit dem vorangegangenen Werke: Meine Reiſe durch die Schweiz, einen ausgezeichneten Namen, und die neueſten Lieferungen beweiſen, daß ſie es verſteht, das Wirkungs- volle in der vollendetſten Weiſe zur Geltung zu bringen. Zu dem un- glaublich billigen Preiſe von nur 75 Cts. per Nummer wird einfach Un- übertreffliches geboten. Nehmen wir nun einige der Volltafeln: Da iſt vor allem die Faſſade des Domes, dann die Totalanſicht des Domes, die Piazza della Signoria u. ſ. w. Schmalzpreis in Weeſen, vom 3. Jan. 1900. Ankenpreis per 1 Kilo: Höchſter Preis Fr. 2 26 Mittlerer Fr. 2.28 Niedrigſter Fr. 2.30 Mehl- und Brotpreisbeſtimmung der Müllerkommiſſion Rorſchach. 100 Kilogramm Weißmehl 44 Fr. Rp. 100 „ Halbweißmehl 39 Fr. Rp. Im Auftrag der Bäckerkommiſſion: 2½ Kilogramm Weißbrot 1 Fr. 10 Rp. 2½ „ Halbweißbrot 1 „ — „ Die Müllerkommiſſion. Kälber- und Schweinemarkt in Lachen, 2 Jan. 1900. Es wurden auf den Marktplatz aufgeführt: Kälber 94 Stück. Schweine 117 (Faſel 15, Ferkel 102). Es galten Metzgkälber: Fr. 20—35; Zuchtkälber Fr 25 — 45, Faſelſchweine Fr. 30—75 Ferkel Fr. 10—15. _ _

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 2, Uznach, 06. 01. 1900, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller2_1900/3>, abgerufen am 21.11.2024.