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St. Galler Volksblatt. Nr. 35, Uznach, 01. 05. 1895.

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Nr. 35. Uznach, Mittwoch den 1. Mai 1895. 40. Jahrgang.


St. Galler Volksblatt.
Publikations-Organ der Bezirke See und Gaster.
Obligatorisch in Uznach, Jona, Eschenbach, Schmerikon, St. Gallenkappel, Ernetschwil, Gommiswald, Goldingen.

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Erscheint Mittwoch und Samstag.


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Druck und Verlag von K. Oberholzer's Buchdruckerei, Uznach.

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Wöchentl. Gratisbeilage "Linth-Blätter".




[Spaltenumbruch]
Die empörte Hausfran.
Mich lähmt der Schreck' bei dieser Kund';
Wie konnte das geschehen!
Wie kommt mich das Petroleum
So riesig hoch zu stehen!
Für 20 Rappen konnt' ich sonst
Den Liter mir erlauben;
Nun soll ich 50 und noch mehr
Dafür zusammklauben.
Und ohne das Petroleum
Kann ich nicht existieren,
Und steigt's noch mehr, so muß zuletzt
Mein Männchen bankrottieren.
Was sagt man da? Die Wucherei
Sei schuld an der Affäre?
Es bilden 'nen Petroleumring
Die reichen Millionäre?
Die kaufen das Petroleum auf
Um wahre Schleuderpreise,
Und schrauben's dann so hoch hinauf
In niederträcht'ger Weise?
D daß ich doch zugegen hätt'
Solch' einen bösen Presser!
Ich stände vor den Schinder hin
Mit samt dem Küchenmesser.
Und spräch' zu ihm: "Du wüster Kerl!
"Du willst Dich unterstehen
"Mit uns, dem besseren Geschlecht
"So grausam umzugehen?
"Setz' nur sofort den Preis herab
"Mit Deinen Ring-Genossen,
"Sonst mach' ich Dich zu Wienerschnitz' --
"Ja, ja -- ich bin entschlossen.



Apostolischer Brief Lev XIII. an England.



Der heilige Vater hat seinen langgehegten Wunsch, sich in
einem längeren Schreiben an die Engländer zu wenden, "welche
das Reich Christi in der Einheit des Glaubens suchen", nun-
mehr erfüllen können. Leo XIII. hat schon zu jener Zeit, als
er in seinem ersten hohen Kirchenamte, als Delegat in Bene-
vent war, in seinen Predigten -- er ließ es sich nicht nehmen,
selbst zu predigen -- mit Innigkeit seine Sehnsucht ausgedrückt,
den großen Tag erleben zu dürfen, da die jetzt von Rom ge-
trennten Kirchen zur Einheit wiederkehren, den Papst als Ober-
hirten der Kirche, als Statthalter des Heilands anerkennen werden.
Mit solchem Eifer predigte manchmal der junge Delegat über
dieses Thema, daß die Aerzte ihm so anstrengende Predigten
untersagen mußten, da danach mehrmals Lungenblutungen ein-
traten, welche für das Leben des schwächlichen, aber so eifrigen
Priesters das Schlimmste befürchten ließen. Die göttliche Gnade
hat nicht gewollt, daß der Delegat Pecci von Benevent in der
Blüte seiner Jahre zu Gottes Frieden einginge: war er doch
berufen, ein außerordentliches Alter zu erreichen und zwar als das
geliebte und verehrte Oberhaupt der Kirche, deren Regierung der
erhabene Jubelgreis schon seit 18 Jahren glorreich führt. Aber
seit seinen jungen Jahren hat er an seinem Ideale gehangen und
hat unablässig über Mittel und Wege nachgesonnen, welche eine
allmälige Angliederung der abgetrennten Teile der Kirche ermög-
lichen. Und Gott hat es gnädig so gefügt, daß Leo XIII. jetzt
auf eine ganze Reihe von Tatsachen zurückblicken kann, welche
das ihm vorschwebende erhabene Ziel merklich näher gebracht
haben. Noch unlängst sind in der orientalischen Kirche erfreuliche
Wandlungen eingetreten; gewaltige Bezirke, die seit Jahrhunderten
sogar vom Mohammedismus aufs schwerste bedroht waren, die
aber selbst im Schisma dem Heilande treu geblieben waren, sind
heute wieder, dank der göttlichen Vorsehung und der unermüd-
lichen Fürsorge des Papstes, mit Rom fest verbunden. Nun war
es, nachdem in den letzten vierzig Jahren in England ein beträcht-
licher Teil der anglikanischen Kirche immer mehr sich "katholisierte",
d. h. im Ritus Aeußerlichkeiten des katholischen Ritus sich an-
eignete, nachdem auch die Zahl der Uebertritte zur katholischen
Kirche immer zahlreicher geworden ist, ein Bedürfnis des Papstes,
der Frage nahezutreten, auf welche Weise die anglikanische Kirche,
oder doch wenigstens der Teil, der guten Willens ist und der mit
vollem Ernste "das Reich Christi in der Einheit des Glaubens
sucht", der Kirche wieder gewonnen werden kann. Mehrfache
Besprechungen mit den hervorragendsten Bischöfen, darunter Kar-
dinal Vaughan, fanden statt; auch wurde zu diesen Lord Halifax
zugezogen, ein Anglikaner, welcher ein eifriger Beförderer der Be-
wegung ist, obwohl er selbst die Schwelle der katholischen Kirche
noch nicht überschritten hat. Als Ergebnis dieser Besprechung
hat Leo XIII. am h. Osterfeste an die Engländer ein Schreiben
gerichtet, in welchem er alle christlich Gesinnten zur Rückkehr zur
Kirche herzlich und dringend auffordert. Das Schreiben ist zu
lang, als daß wir es auf einmal mitteilen könnten; es wird ge-
nügen, in einem genauen Auszuge, den bedeutsamen Inhalt kurz
wiederzugeben.

Der Papst erinnert zunächst an die Zeiten Gregors des
Großen, der, als er noch ein einfacher Mönch war, die Bekehr-
ung der Angelsachsen sich vorgenommen hatte. Da ihn (wie sehr
[Spaltenumbruch] erinnert das nicht an Leo XIII.) die göttliche Vorsehung zu noch
Höherem berufen hatte, entsandte er aber seinen getreuen Schüler,
den heiligen Augustinus, dem nach mühevoller Arbeit das Be-
kehrungswerk geglückt war. Voll apostolischer Freude schrieb da-
mals der hl. Gregor der Große an den König Ethelred und die
Königin Bertha einen herzlichen Brief, indem er sie mit der
hl. Helena und dem Kaiser Konstantin verglich und ihnen die
schönsten Lehren gab für die weitere Ausbreitung und Bewahrung
des hl. Glaubens. Bald erstarkte das Christentum so, daß aus
der Reihe der Neugewonnenen viele heiligmäßige Männer und
Frauen erstanden, und die Bezeichnung "die Insel der Heiligen"
für England bald im Schwung war. Das Volk nannte Eng-
land: "die Mitgift Mariens" (the Dowry of Mary). Welch
kostbarer Ehrentitel! Aber die Stürme der Revolution sollten
auch den reichen Garten verwüsten, den die Kirche in England
gepflanzt hatte. Ein gewissenloser König, ein Wüstling schlimmster
Sorte, ließ die frommen Männer hinmorden, die sich seiner
Meinung nicht fügten, und mit der willigen Hilfe einiger ehr-
vergessener, abgefallener Priester unternahm er eine sogenannte
Reformation. Ein Teil dieser Reformierten wandte sich ganz
und gar protestantischen Lehren zu und leugnete das hl. Meßopfer
und die Sakramente -- andere, und deren Zahl war groß,
konnten sich dem Gedanken nicht verschließen, daß jene "Refor-
mation" ihnen etwas Köstliches geraubt hatte die Einheit des
Glaubens! Und ihrem Einflusse ist es unter dem Beistande der
göttlichen Gnade zu danken, daß es in England, während wir
auf dem Festlande Unglauben, heuchlerischen Nationalismus und
rohesten Materialismus immer ärger wuchern sehen, ums Christen-
tum noch besser steht als anderswo. Dort wird die Sonntags-
heiligung strenge durchgeführt; dort haben sich große, einflußreiche
Vereine gebildet, welche mit aller Macht das Laster der Trunken-
heit bekämpfen, die Quelle so vieler anderer schwerer Sünden,
dort finden wir sogar unter der Jugend der sog. oberen Klassen-
Vereinigungen, um die Reinheit der Sitten und die Ehre des
Weibes zu schützen und der sog. "modernen Moral", die im
Grunde krasse Morallosigkeit ist mit Entschiedenheit entgegenzu-
treten. Der Papst freut sich herzlich über diese Betätigung
christlicher Gesinnung, die sich auch im Vorhandensein so zahl-
reicher Wohltätigkeitsanstalten äußert und in der hohen Achtung,
welche die Bibel genießt. Der hl. Vater erinnert dann an die
Gebete für die Rückkehr von Englands Kirche, ein großartiges
Liebeswerk, das namentlich der hl. Karl Borromäus und Paulus,
der Gründer des Vereins vom hl. Leiden Christi, förderten.
Leo XIII. traf auch, als er als Nuntius in Belgien weilte, einen
treuen Sohn dieses Ordens, Ignatius Spencer, der ebenfalls zu
diesem Behufe eine besondere Gebetsvereinigung gegründet hatte.
An diese Bestrebungen anknüpfend schildert der hl. Vater in er-
greifenden Worten die Macht des Gebetes. Ohne Zuflucht zu
Gott ist für uns keine Hilfe. "Glücklich das Volk, dessen Herr
Gott ist." (Ps. 143. 15). Menschlichem Bemühen wird, wenn
er durch das Gebet gestärkt wird, übernatürliche Kraft verliehen,
und Hoffnungen, die nach menschlichem Ermessen unerfüllbar
sind, verwirklichen sich unter dem Beistand der göttlichen Gnade.
"Das Gebet ist unsere wirksame Waffe, unser starker Hort, unser
Vorratshaus, unser Zufluchtshafen, unser Rettungsort", wie der
hl. Chrysostomus sagt. Fast sind es 13 Jahrhunderte, daß das
englische Volk zum erstenmale die Sendboten des Glaubens will-
kommen hieß -- sollte heute, wo die Segnungen der Kirche an-
gesichts der immer dreister drohenden Verächter jeden Gesetzes
immer klarer erkannt werden, die Erinnerung daran nicht außer-
ordentliche Früchte tragen? Zu diesem Zwecke ist, im Verein
mit den Katholiken des Erdballes, vor allem notwendig das in-
brünstige Gebet der englischen Katholiken zu Gott und die An-
rufung der Fürsprache der allerseligsten Gottesmutter und der
hl. Schutzpatrone Englands. Leo XIII. empfiehlt am Schlusse
seiner ernsten, wiederholten Ermahnung, recht eifrig, recht innig,
recht gottvertrauend zu beten, als besonders wirksames Gebet den
Rosenkranz und ein besonderes Gebet zur Mutter Gottes, wofür
er einmal im Monat einen Ablaß von 300 Tagen verleiht und
einen vollkommenen Ablaß für alle, welche unter den üblichen
Bedingungen dieses Gebet täglich verrichten. Das Gebet lautet:

Gebet für England zur allerseligsten Jungfrau.

O gebenedeite Jungfrau Maria, Mutter Gottes, Königin
und Mutter, schau mit Erbarmung nieder auf England, deine
"Mitgift", und auf uns alle, die wir auf Dich hoffen und ver-
trauen. Durch Dich ward Jesus, unser Erlöser und unsere Hoff-
nung, der Welt gegeben, und Er hat uns Dich gegeben, damit
wir noch stärker hoffen. Bitte für uns, Deine Kinder, die Du
am Fuße des Kreuzes als solche angenommen hast. O schmerzens-
reiche Mutter, sprich für unsere getrennten Brüder, auf daß sie
mit uns in derselben wahren Heerde vereinigt werden mit dem
Oberhirten, dem Stellvertreter Deines Sohnes. Bitte für uns
alle, teuerste Mutter, auf daß wir fruchtbar im Glauben und
guten Werken, alle verdienen, Gott zu schauen und zu preisen
zugleich mit Dir in unserer himmlischen Heimat. Amen.




Die Steigerung des Petroleumpreises

scheint nach allem, was man vernimmt, noch nicht auf die ganze
Höhe gekommen zu sein. Berliner Verkäufer stellen sogar schon
[Spaltenumbruch] eine Erhöhung desselben auf 60--80 Rp. per Liter in Aussicht.
Wir haben schon öfters unsere Leser auf die Mache der ameri-
kanischen Schinher-Millionäre Rockefeller und Genossen aufmerksam
gemacht. Deshalb sei nur kurz die Geschichte der mit dem
Namen Rockefeller auf das Engste verknüpften "Standard-Oil-
Company" geschildert.

In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist der ge-
samte Petroleumhandel monopolisiert, und zwar in den Händen
der Standard-Oil-Company, einer Gesellschaft von einigen un-
ermeßlich reichen Leuten, an deren Spitze Rockefeller steht. Seit
1886 hat die Gesellschaft ihre Tätigkeit auch auf Europa aus-
gedehnt. Auf jede mögliche Weise wurde der Kampf gegen die
Konkurrenz geführt. Seit dem Jahre 1890 begann die Gesell-
schaft, die hauptsächlichsten Einfuhrgeschäfte in Hamburg, Bremen,
Stettin, Rotterdam, Antwerpen und London in Filialen zu ver-
wandeln, so daß der freie Einfuhrhandel samt der Schiffahrt für
Fässerpetroleum fast ganz aufgehoben wurde. Dann kam auch
das Versandtgeschäft nach dem Binnenland an die Reihe. Endlich
machte sich die Gesellschaft durch allerlei praktische Neuerungen
auch die Kleinhändler untertan. Diese erhielten Standgefäße,
die bequem als Tankwagen von der Straße aus gefüllt werden
können, wogegen der Händler garantieren mußte, kein anderes
Petroleum als das der Gesellschaft zu kaufen. Auf diese Weise
gelang es der Gesellschaft, fast den ganzen Petroleumhandel in
ihre Hände zu bekommen. In Deutschland sind es nur noch
eine Bremer und eine Mannheimer Firma, die sich in dem ver-
zweifelten Kampfe bisher behaupten konnten. Einen mächtigen
Konkurrenten aber hatte die Oil-Company: die russische Petro-
leum-Produktion. Wiederholt wurden Versuche gemacht, eine
Einigung und ein Zusammengehen der beiden Gegner herbeizu-
führen. Aber alle Verhandlungen waren bisher daran gescheitert,
daß die Russen erst die Vernichtung der beiden deutschen Kon-
kurrenten verlangten. Die Amerikaner versuchten jetzt, die Russen
und die übrigen Konkurrenten durch Drücken der Preise tot oder
doch unschädlich zu machen.

Es kann nun kaum mehr einem Zweifel unterliegen, daß
es dem amerikanischen "Ring" gelungen ist, mit dem russischen
Produzenten zu einem Einverständnisse zu gelangen.

Was dann? Wir stehen einem "Trust", einer Preistreiber-
und Ausschinder-Bande von mehrfachen Sovereigns-Millionären,
einer Geldmacht allerersten Ranges gegenüber, welche die starke
Hand des russischen Staates für sich hat, und so lange das
andauert, ist für das Publikum eine Selbsthilfe undenkbar.
Amerika und Rußland geben für Petroleum auf dem Weltmarkte
den Ausschlag; wenn auch die kleinen Petroleumdistrikte, z. B.
die galizischen, infolge der Preissteigerung wieder konkurrenzfähig
werden, können sie doch auf dem Weltmarkt es zu maßgebendem
Einflusse auch bei stärkster Ausbeutnng nicht bringen, vielmehr
liegt dann die Gefahr vor, daß auch sie von den Polypenarmen
des "Trust" umklammert werden. -- Geld regiert heutzutage
die Welt.




Eidgenössisches.



-- Schweiz. Landesausstellung in Genf 1896.

(Mitgeteilt)
Schweizerdorf. Mit der Genehmigung der Pläne durch das
Zentral-Komitee tritt diese Schöpfung in's Stadium der Aus-
führung und am 1. Mai wird mit den Erdarbeiten und der
allgemeinen Installation begonnen werden. Zum Gelingen des
Unternehmens und um die Hoffnungen der Initianten und des
Komitees zu erfüllen, ist die Unterstützung aller derjenigen not-
wendig, welche das Interesse begreifen, das darin liegt, dem
Ganzen einen vaterländischen Charakter zu geben. Die Pläne
begreifen zahlreiche Bauten und Lokalitäten in sich, bestimmt zur
Aufnahme der Haus- und Alpinen Industrien und von Maga-
zinen, welche die verschiedenartigen Arbeitsprodukte unserer Täler,
wie Stickereien, Spitzen, Holzschnitzereien, Leinenwaren, Stroh-
waren etc. etc. dem Publikum vor Augen führen. Sie sehen auch
Wirtschaften und ähnliche Einrichtungen für die Bewohner des
Schweizerdorfes und die zahlreichen Besucher desselben vor. Alle
diese Industrien sollten durch ihre interessantesten Typen vertreten
sein und in geschmackvoll ausgerüsteteten Lokalen installiert werden
mit Bedienungspersonal im Landeskostüm. Um nun die Detaill-
pläne festzustellen, die Platzverteilung vorzunehmen und die ver-
schiedenen innern Maßnahmen zu treffen, wünscht das Komitee
ohne Verzug die Platzbegehrer sowie eventuelle Mitofferten kennen
zu lernen. Bevor die Erstellung eines Schweizeedorfes beschlossene
Sache war, sind dem Komitee Offerten zugegangen, doch wünscht
dasselbe vor einer definitiven Auswahl diesen Appell an die
interessierten Kreise zu erlassen.

-- Ein überaus prächtiges, wirkungsvolles
Verkehrsplakat
sendet uns die Schweizerische Südostbahn
zu. Im Mittelpunkte desselben tritt uns das schöne Bild des
Klosters Einsiedeln entgegen, von der Höhe des von den Pilgern
vielbesuchten St. Meinradsdenkmales aus gesehen, woselbst eine
Gruppe Wallfahrer in schönen, bunten Trachten die herrliche
Aussicht auf Kloster und Flecken Einsiedeln bewundert. Die
Gruppierung und die Ausführung des Mittelbildes ist eine so
vortreffliche, wie wir sie noch auf keinem Reklamebilde gesehen.

Nr. 35. Uznach, Mittwoch den 1. Mai 1895. 40. Jahrgang.


St. Galler Volksblatt.
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Erſcheint Mittwoch und Samſtag.


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Druck und Verlag von K. Oberholzer’s Buchdruckerei, Uznach.

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Wöchentl. Gratisbeilage „Linth-Blätter“.




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Die empörte Hausfran.
Mich lähmt der Schreck’ bei dieſer Kund’;
Wie konnte das geſchehen!
Wie kommt mich das Petroleum
So rieſig hoch zu ſtehen!
Für 20 Rappen konnt’ ich ſonſt
Den Liter mir erlauben;
Nun ſoll ich 50 und noch mehr
Dafür zuſammklauben.
Und ohne das Petroleum
Kann ich nicht exiſtieren,
Und ſteigt’s noch mehr, ſo muß zuletzt
Mein Männchen bankrottieren.
Was ſagt man da? Die Wucherei
Sei ſchuld an der Affäre?
Es bilden ’nen Petroleumring
Die reichen Millionäre?
Die kaufen das Petroleum auf
Um wahre Schleuderpreiſe,
Und ſchrauben’s dann ſo hoch hinauf
In niederträcht’ger Weiſe?
D daß ich doch zugegen hätt’
Solch’ einen böſen Preſſer!
Ich ſtände vor den Schinder hin
Mit ſamt dem Küchenmeſſer.
Und ſpräch’ zu ihm: „Du wüſter Kerl!
„Du willſt Dich unterſtehen
„Mit uns, dem beſſeren Geſchlecht
„So grauſam umzugehen?
„Setz’ nur ſofort den Preis herab
„Mit Deinen Ring-Genoſſen,
„Sonſt mach’ ich Dich zu Wienerſchnitz’ —
„Ja, ja — ich bin entſchloſſen.



Apoſtoliſcher Brief Lev XIII. an England.



Der heilige Vater hat ſeinen langgehegten Wunſch, ſich in
einem längeren Schreiben an die Engländer zu wenden, „welche
das Reich Chriſti in der Einheit des Glaubens ſuchen“, nun-
mehr erfüllen können. Leo XIII. hat ſchon zu jener Zeit, als
er in ſeinem erſten hohen Kirchenamte, als Delegat in Bene-
vent war, in ſeinen Predigten — er ließ es ſich nicht nehmen,
ſelbſt zu predigen — mit Innigkeit ſeine Sehnſucht ausgedrückt,
den großen Tag erleben zu dürfen, da die jetzt von Rom ge-
trennten Kirchen zur Einheit wiederkehren, den Papſt als Ober-
hirten der Kirche, als Statthalter des Heilands anerkennen werden.
Mit ſolchem Eifer predigte manchmal der junge Delegat über
dieſes Thema, daß die Aerzte ihm ſo anſtrengende Predigten
unterſagen mußten, da danach mehrmals Lungenblutungen ein-
traten, welche für das Leben des ſchwächlichen, aber ſo eifrigen
Prieſters das Schlimmſte befürchten ließen. Die göttliche Gnade
hat nicht gewollt, daß der Delegat Pecci von Benevent in der
Blüte ſeiner Jahre zu Gottes Frieden einginge: war er doch
berufen, ein außerordentliches Alter zu erreichen und zwar als das
geliebte und verehrte Oberhaupt der Kirche, deren Regierung der
erhabene Jubelgreis ſchon ſeit 18 Jahren glorreich führt. Aber
ſeit ſeinen jungen Jahren hat er an ſeinem Ideale gehangen und
hat unabläſſig über Mittel und Wege nachgeſonnen, welche eine
allmälige Angliederung der abgetrennten Teile der Kirche ermög-
lichen. Und Gott hat es gnädig ſo gefügt, daß Leo XIII. jetzt
auf eine ganze Reihe von Tatſachen zurückblicken kann, welche
das ihm vorſchwebende erhabene Ziel merklich näher gebracht
haben. Noch unlängſt ſind in der orientaliſchen Kirche erfreuliche
Wandlungen eingetreten; gewaltige Bezirke, die ſeit Jahrhunderten
ſogar vom Mohammedismus aufs ſchwerſte bedroht waren, die
aber ſelbſt im Schisma dem Heilande treu geblieben waren, ſind
heute wieder, dank der göttlichen Vorſehung und der unermüd-
lichen Fürſorge des Papſtes, mit Rom feſt verbunden. Nun war
es, nachdem in den letzten vierzig Jahren in England ein beträcht-
licher Teil der anglikaniſchen Kirche immer mehr ſich „katholiſierte“,
d. h. im Ritus Aeußerlichkeiten des katholiſchen Ritus ſich an-
eignete, nachdem auch die Zahl der Uebertritte zur katholiſchen
Kirche immer zahlreicher geworden iſt, ein Bedürfnis des Papſtes,
der Frage nahezutreten, auf welche Weiſe die anglikaniſche Kirche,
oder doch wenigſtens der Teil, der guten Willens iſt und der mit
vollem Ernſte „das Reich Chriſti in der Einheit des Glaubens
ſucht“, der Kirche wieder gewonnen werden kann. Mehrfache
Beſprechungen mit den hervorragendſten Biſchöfen, darunter Kar-
dinal Vaughan, fanden ſtatt; auch wurde zu dieſen Lord Halifax
zugezogen, ein Anglikaner, welcher ein eifriger Beförderer der Be-
wegung iſt, obwohl er ſelbſt die Schwelle der katholiſchen Kirche
noch nicht überſchritten hat. Als Ergebnis dieſer Beſprechung
hat Leo XIII. am h. Oſterfeſte an die Engländer ein Schreiben
gerichtet, in welchem er alle chriſtlich Geſinnten zur Rückkehr zur
Kirche herzlich und dringend auffordert. Das Schreiben iſt zu
lang, als daß wir es auf einmal mitteilen könnten; es wird ge-
nügen, in einem genauen Auszuge, den bedeutſamen Inhalt kurz
wiederzugeben.

Der Papſt erinnert zunächſt an die Zeiten Gregors des
Großen, der, als er noch ein einfacher Mönch war, die Bekehr-
ung der Angelſachſen ſich vorgenommen hatte. Da ihn (wie ſehr
[Spaltenumbruch] erinnert das nicht an Leo XIII.) die göttliche Vorſehung zu noch
Höherem berufen hatte, entſandte er aber ſeinen getreuen Schüler,
den heiligen Auguſtinus, dem nach mühevoller Arbeit das Be-
kehrungswerk geglückt war. Voll apoſtoliſcher Freude ſchrieb da-
mals der hl. Gregor der Große an den König Ethelred und die
Königin Bertha einen herzlichen Brief, indem er ſie mit der
hl. Helena und dem Kaiſer Konſtantin verglich und ihnen die
ſchönſten Lehren gab für die weitere Ausbreitung und Bewahrung
des hl. Glaubens. Bald erſtarkte das Chriſtentum ſo, daß aus
der Reihe der Neugewonnenen viele heiligmäßige Männer und
Frauen erſtanden, und die Bezeichnung „die Inſel der Heiligen“
für England bald im Schwung war. Das Volk nannte Eng-
land: „die Mitgift Mariens“ (the Dowry of Mary). Welch
koſtbarer Ehrentitel! Aber die Stürme der Revolution ſollten
auch den reichen Garten verwüſten, den die Kirche in England
gepflanzt hatte. Ein gewiſſenloſer König, ein Wüſtling ſchlimmſter
Sorte, ließ die frommen Männer hinmorden, die ſich ſeiner
Meinung nicht fügten, und mit der willigen Hilfe einiger ehr-
vergeſſener, abgefallener Prieſter unternahm er eine ſogenannte
Reformation. Ein Teil dieſer Reformierten wandte ſich ganz
und gar proteſtantiſchen Lehren zu und leugnete das hl. Meßopfer
und die Sakramente — andere, und deren Zahl war groß,
konnten ſich dem Gedanken nicht verſchließen, daß jene „Refor-
mation“ ihnen etwas Köſtliches geraubt hatte die Einheit des
Glaubens! Und ihrem Einfluſſe iſt es unter dem Beiſtande der
göttlichen Gnade zu danken, daß es in England, während wir
auf dem Feſtlande Unglauben, heuchleriſchen Nationalismus und
roheſten Materialismus immer ärger wuchern ſehen, ums Chriſten-
tum noch beſſer ſteht als anderswo. Dort wird die Sonntags-
heiligung ſtrenge durchgeführt; dort haben ſich große, einflußreiche
Vereine gebildet, welche mit aller Macht das Laſter der Trunken-
heit bekämpfen, die Quelle ſo vieler anderer ſchwerer Sünden,
dort finden wir ſogar unter der Jugend der ſog. oberen Klaſſen-
Vereinigungen, um die Reinheit der Sitten und die Ehre des
Weibes zu ſchützen und der ſog. „modernen Moral“, die im
Grunde kraſſe Moralloſigkeit iſt mit Entſchiedenheit entgegenzu-
treten. Der Papſt freut ſich herzlich über dieſe Betätigung
chriſtlicher Geſinnung, die ſich auch im Vorhandenſein ſo zahl-
reicher Wohltätigkeitsanſtalten äußert und in der hohen Achtung,
welche die Bibel genießt. Der hl. Vater erinnert dann an die
Gebete für die Rückkehr von Englands Kirche, ein großartiges
Liebeswerk, das namentlich der hl. Karl Borromäus und Paulus,
der Gründer des Vereins vom hl. Leiden Chriſti, förderten.
Leo XIII. traf auch, als er als Nuntius in Belgien weilte, einen
treuen Sohn dieſes Ordens, Ignatius Spencer, der ebenfalls zu
dieſem Behufe eine beſondere Gebetsvereinigung gegründet hatte.
An dieſe Beſtrebungen anknüpfend ſchildert der hl. Vater in er-
greifenden Worten die Macht des Gebetes. Ohne Zuflucht zu
Gott iſt für uns keine Hilfe. „Glücklich das Volk, deſſen Herr
Gott iſt.“ (Pſ. 143. 15). Menſchlichem Bemühen wird, wenn
er durch das Gebet geſtärkt wird, übernatürliche Kraft verliehen,
und Hoffnungen, die nach menſchlichem Ermeſſen unerfüllbar
ſind, verwirklichen ſich unter dem Beiſtand der göttlichen Gnade.
„Das Gebet iſt unſere wirkſame Waffe, unſer ſtarker Hort, unſer
Vorratshaus, unſer Zufluchtshafen, unſer Rettungsort“, wie der
hl. Chryſoſtomus ſagt. Faſt ſind es 13 Jahrhunderte, daß das
engliſche Volk zum erſtenmale die Sendboten des Glaubens will-
kommen hieß — ſollte heute, wo die Segnungen der Kirche an-
geſichts der immer dreiſter drohenden Verächter jeden Geſetzes
immer klarer erkannt werden, die Erinnerung daran nicht außer-
ordentliche Früchte tragen? Zu dieſem Zwecke iſt, im Verein
mit den Katholiken des Erdballes, vor allem notwendig das in-
brünſtige Gebet der engliſchen Katholiken zu Gott und die An-
rufung der Fürſprache der allerſeligſten Gottesmutter und der
hl. Schutzpatrone Englands. Leo XIII. empfiehlt am Schluſſe
ſeiner ernſten, wiederholten Ermahnung, recht eifrig, recht innig,
recht gottvertrauend zu beten, als beſonders wirkſames Gebet den
Roſenkranz und ein beſonderes Gebet zur Mutter Gottes, wofür
er einmal im Monat einen Ablaß von 300 Tagen verleiht und
einen vollkommenen Ablaß für alle, welche unter den üblichen
Bedingungen dieſes Gebet täglich verrichten. Das Gebet lautet:

Gebet für England zur allerſeligſten Jungfrau.

O gebenedeite Jungfrau Maria, Mutter Gottes, Königin
und Mutter, ſchau mit Erbarmung nieder auf England, deine
„Mitgift“, und auf uns alle, die wir auf Dich hoffen und ver-
trauen. Durch Dich ward Jeſus, unſer Erlöſer und unſere Hoff-
nung, der Welt gegeben, und Er hat uns Dich gegeben, damit
wir noch ſtärker hoffen. Bitte für uns, Deine Kinder, die Du
am Fuße des Kreuzes als ſolche angenommen haſt. O ſchmerzens-
reiche Mutter, ſprich für unſere getrennten Brüder, auf daß ſie
mit uns in derſelben wahren Heerde vereinigt werden mit dem
Oberhirten, dem Stellvertreter Deines Sohnes. Bitte für uns
alle, teuerſte Mutter, auf daß wir fruchtbar im Glauben und
guten Werken, alle verdienen, Gott zu ſchauen und zu preiſen
zugleich mit Dir in unſerer himmliſchen Heimat. Amen.




Die Steigerung des Petroleumpreiſes

ſcheint nach allem, was man vernimmt, noch nicht auf die ganze
Höhe gekommen zu ſein. Berliner Verkäufer ſtellen ſogar ſchon
[Spaltenumbruch] eine Erhöhung desſelben auf 60—80 Rp. per Liter in Ausſicht.
Wir haben ſchon öfters unſere Leſer auf die Mache der ameri-
kaniſchen Schinher-Millionäre Rockefeller und Genoſſen aufmerkſam
gemacht. Deshalb ſei nur kurz die Geſchichte der mit dem
Namen Rockefeller auf das Engſte verknüpften „Standard-Oil-
Company“ geſchildert.

In den Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt der ge-
ſamte Petroleumhandel monopoliſiert, und zwar in den Händen
der Standard-Oil-Company, einer Geſellſchaft von einigen un-
ermeßlich reichen Leuten, an deren Spitze Rockefeller ſteht. Seit
1886 hat die Geſellſchaft ihre Tätigkeit auch auf Europa aus-
gedehnt. Auf jede mögliche Weiſe wurde der Kampf gegen die
Konkurrenz geführt. Seit dem Jahre 1890 begann die Geſell-
ſchaft, die hauptſächlichſten Einfuhrgeſchäfte in Hamburg, Bremen,
Stettin, Rotterdam, Antwerpen und London in Filialen zu ver-
wandeln, ſo daß der freie Einfuhrhandel ſamt der Schiffahrt für
Fäſſerpetroleum faſt ganz aufgehoben wurde. Dann kam auch
das Verſandtgeſchäft nach dem Binnenland an die Reihe. Endlich
machte ſich die Geſellſchaft durch allerlei praktiſche Neuerungen
auch die Kleinhändler untertan. Dieſe erhielten Standgefäße,
die bequem als Tankwagen von der Straße aus gefüllt werden
können, wogegen der Händler garantieren mußte, kein anderes
Petroleum als das der Geſellſchaft zu kaufen. Auf dieſe Weiſe
gelang es der Geſellſchaft, faſt den ganzen Petroleumhandel in
ihre Hände zu bekommen. In Deutſchland ſind es nur noch
eine Bremer und eine Mannheimer Firma, die ſich in dem ver-
zweifelten Kampfe bisher behaupten konnten. Einen mächtigen
Konkurrenten aber hatte die Oil-Company: die ruſſiſche Petro-
leum-Produktion. Wiederholt wurden Verſuche gemacht, eine
Einigung und ein Zuſammengehen der beiden Gegner herbeizu-
führen. Aber alle Verhandlungen waren bisher daran geſcheitert,
daß die Ruſſen erſt die Vernichtung der beiden deutſchen Kon-
kurrenten verlangten. Die Amerikaner verſuchten jetzt, die Ruſſen
und die übrigen Konkurrenten durch Drücken der Preiſe tot oder
doch unſchädlich zu machen.

Es kann nun kaum mehr einem Zweifel unterliegen, daß
es dem amerikaniſchen „Ring“ gelungen iſt, mit dem ruſſiſchen
Produzenten zu einem Einverſtändniſſe zu gelangen.

Was dann? Wir ſtehen einem „Truſt“, einer Preistreiber-
und Ausſchinder-Bande von mehrfachen Sovereigns-Millionären,
einer Geldmacht allererſten Ranges gegenüber, welche die ſtarke
Hand des ruſſiſchen Staates für ſich hat, und ſo lange das
andauert, iſt für das Publikum eine Selbſthilfe undenkbar.
Amerika und Rußland geben für Petroleum auf dem Weltmarkte
den Ausſchlag; wenn auch die kleinen Petroleumdiſtrikte, z. B.
die galiziſchen, infolge der Preisſteigerung wieder konkurrenzfähig
werden, können ſie doch auf dem Weltmarkt es zu maßgebendem
Einfluſſe auch bei ſtärkſter Ausbeutnng nicht bringen, vielmehr
liegt dann die Gefahr vor, daß auch ſie von den Polypenarmen
des „Truſt“ umklammert werden. — Geld regiert heutzutage
die Welt.




Eidgenöſſiſches.



Schweiz. Landesausſtellung in Genf 1896.

(Mitgeteilt)
Schweizerdorf. Mit der Genehmigung der Pläne durch das
Zentral-Komitee tritt dieſe Schöpfung in’s Stadium der Aus-
führung und am 1. Mai wird mit den Erdarbeiten und der
allgemeinen Inſtallation begonnen werden. Zum Gelingen des
Unternehmens und um die Hoffnungen der Initianten und des
Komitees zu erfüllen, iſt die Unterſtützung aller derjenigen not-
wendig, welche das Intereſſe begreifen, das darin liegt, dem
Ganzen einen vaterländiſchen Charakter zu geben. Die Pläne
begreifen zahlreiche Bauten und Lokalitäten in ſich, beſtimmt zur
Aufnahme der Haus- und Alpinen Induſtrien und von Maga-
zinen, welche die verſchiedenartigen Arbeitsprodukte unſerer Täler,
wie Stickereien, Spitzen, Holzſchnitzereien, Leinenwaren, Stroh-
waren ꝛc. ꝛc. dem Publikum vor Augen führen. Sie ſehen auch
Wirtſchaften und ähnliche Einrichtungen für die Bewohner des
Schweizerdorfes und die zahlreichen Beſucher desſelben vor. Alle
dieſe Induſtrien ſollten durch ihre intereſſanteſten Typen vertreten
ſein und in geſchmackvoll ausgerüſteteten Lokalen inſtalliert werden
mit Bedienungsperſonal im Landeskoſtüm. Um nun die Detaill-
pläne feſtzuſtellen, die Platzverteilung vorzunehmen und die ver-
ſchiedenen innern Maßnahmen zu treffen, wünſcht das Komitee
ohne Verzug die Platzbegehrer ſowie eventuelle Mitofferten kennen
zu lernen. Bevor die Erſtellung eines Schweizeedorfes beſchloſſene
Sache war, ſind dem Komitee Offerten zugegangen, doch wünſcht
dasſelbe vor einer definitiven Auswahl dieſen Appell an die
intereſſierten Kreiſe zu erlaſſen.

Ein überaus prächtiges, wirkungsvolles
Verkehrsplakat
ſendet uns die Schweizeriſche Südoſtbahn
zu. Im Mittelpunkte desſelben tritt uns das ſchöne Bild des
Kloſters Einſiedeln entgegen, von der Höhe des von den Pilgern
vielbeſuchten St. Meinradsdenkmales aus geſehen, woſelbſt eine
Gruppe Wallfahrer in ſchönen, bunten Trachten die herrliche
Ausſicht auf Kloſter und Flecken Einſiedeln bewundert. Die
Gruppierung und die Ausführung des Mittelbildes iſt eine ſo
vortreffliche, wie wir ſie noch auf keinem Reklamebilde geſehen.

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[1/0001] Nr. 35. Uznach, Mittwoch den 1. Mai 1895. 40. Jahrgang. St. Galler Volksblatt. Publikations-Organ der Bezirke See und Gaſter. Obligatoriſch in Uznach, Jona, Eſchenbach, Schmerikon, St. Gallenkappel, Ernetſchwil, Gommiswald, Goldingen. Abonnementspreis: Bei den Verträgern und mit Adreſſe in der Schweiz halbjährlich Fr. 2. 50 Rp., vierteljährlich Fr. 1. 30 Rp. Bei |der eidgen. Poſt jährlich Fr. 5. — Rp., halbjährlich Fr. 2. 60 Rp., vierteljährlich Fr. 1. 40 Rp. Für das Ausland (Poſtverein) jede Nummer mit Adreſſe halbjährlich Fr. 5, wöchentlich ein Mal halbjährlich Fr. 3. 50 Rp. [Abbildung] Telephon. Inſertionsgebühr für den Seebezirk und Gaſter (ohne Vermittlung der Inſeratenbureaux): Die kleinſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Rp. — Für die übrigen Inſerenten koſtet die kleinſpaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Rp. Bei Wiederholungen Rabatt. — Inſerate müſſen bis jeweilen ſpäteſtens Dienſtag und Freitag vormittags 9 Uhr abgegeben werden. Erſcheint Mittwoch und Samſtag. Druck und Verlag von K. Oberholzer’s Buchdruckerei, Uznach. Wöchentl. Gratisbeilage „Linth-Blätter“. Die empörte Hausfran. Mich lähmt der Schreck’ bei dieſer Kund’; Wie konnte das geſchehen! Wie kommt mich das Petroleum So rieſig hoch zu ſtehen! Für 20 Rappen konnt’ ich ſonſt Den Liter mir erlauben; Nun ſoll ich 50 und noch mehr Dafür zuſammklauben. Und ohne das Petroleum Kann ich nicht exiſtieren, Und ſteigt’s noch mehr, ſo muß zuletzt Mein Männchen bankrottieren. Was ſagt man da? Die Wucherei Sei ſchuld an der Affäre? Es bilden ’nen Petroleumring Die reichen Millionäre? Die kaufen das Petroleum auf Um wahre Schleuderpreiſe, Und ſchrauben’s dann ſo hoch hinauf In niederträcht’ger Weiſe? D daß ich doch zugegen hätt’ Solch’ einen böſen Preſſer! Ich ſtände vor den Schinder hin Mit ſamt dem Küchenmeſſer. Und ſpräch’ zu ihm: „Du wüſter Kerl! „Du willſt Dich unterſtehen „Mit uns, dem beſſeren Geſchlecht „So grauſam umzugehen? „Setz’ nur ſofort den Preis herab „Mit Deinen Ring-Genoſſen, „Sonſt mach’ ich Dich zu Wienerſchnitz’ — „Ja, ja — ich bin entſchloſſen. Apoſtoliſcher Brief Lev XIII. an England. Der heilige Vater hat ſeinen langgehegten Wunſch, ſich in einem längeren Schreiben an die Engländer zu wenden, „welche das Reich Chriſti in der Einheit des Glaubens ſuchen“, nun- mehr erfüllen können. Leo XIII. hat ſchon zu jener Zeit, als er in ſeinem erſten hohen Kirchenamte, als Delegat in Bene- vent war, in ſeinen Predigten — er ließ es ſich nicht nehmen, ſelbſt zu predigen — mit Innigkeit ſeine Sehnſucht ausgedrückt, den großen Tag erleben zu dürfen, da die jetzt von Rom ge- trennten Kirchen zur Einheit wiederkehren, den Papſt als Ober- hirten der Kirche, als Statthalter des Heilands anerkennen werden. Mit ſolchem Eifer predigte manchmal der junge Delegat über dieſes Thema, daß die Aerzte ihm ſo anſtrengende Predigten unterſagen mußten, da danach mehrmals Lungenblutungen ein- traten, welche für das Leben des ſchwächlichen, aber ſo eifrigen Prieſters das Schlimmſte befürchten ließen. Die göttliche Gnade hat nicht gewollt, daß der Delegat Pecci von Benevent in der Blüte ſeiner Jahre zu Gottes Frieden einginge: war er doch berufen, ein außerordentliches Alter zu erreichen und zwar als das geliebte und verehrte Oberhaupt der Kirche, deren Regierung der erhabene Jubelgreis ſchon ſeit 18 Jahren glorreich führt. Aber ſeit ſeinen jungen Jahren hat er an ſeinem Ideale gehangen und hat unabläſſig über Mittel und Wege nachgeſonnen, welche eine allmälige Angliederung der abgetrennten Teile der Kirche ermög- lichen. Und Gott hat es gnädig ſo gefügt, daß Leo XIII. jetzt auf eine ganze Reihe von Tatſachen zurückblicken kann, welche das ihm vorſchwebende erhabene Ziel merklich näher gebracht haben. Noch unlängſt ſind in der orientaliſchen Kirche erfreuliche Wandlungen eingetreten; gewaltige Bezirke, die ſeit Jahrhunderten ſogar vom Mohammedismus aufs ſchwerſte bedroht waren, die aber ſelbſt im Schisma dem Heilande treu geblieben waren, ſind heute wieder, dank der göttlichen Vorſehung und der unermüd- lichen Fürſorge des Papſtes, mit Rom feſt verbunden. Nun war es, nachdem in den letzten vierzig Jahren in England ein beträcht- licher Teil der anglikaniſchen Kirche immer mehr ſich „katholiſierte“, d. h. im Ritus Aeußerlichkeiten des katholiſchen Ritus ſich an- eignete, nachdem auch die Zahl der Uebertritte zur katholiſchen Kirche immer zahlreicher geworden iſt, ein Bedürfnis des Papſtes, der Frage nahezutreten, auf welche Weiſe die anglikaniſche Kirche, oder doch wenigſtens der Teil, der guten Willens iſt und der mit vollem Ernſte „das Reich Chriſti in der Einheit des Glaubens ſucht“, der Kirche wieder gewonnen werden kann. Mehrfache Beſprechungen mit den hervorragendſten Biſchöfen, darunter Kar- dinal Vaughan, fanden ſtatt; auch wurde zu dieſen Lord Halifax zugezogen, ein Anglikaner, welcher ein eifriger Beförderer der Be- wegung iſt, obwohl er ſelbſt die Schwelle der katholiſchen Kirche noch nicht überſchritten hat. Als Ergebnis dieſer Beſprechung hat Leo XIII. am h. Oſterfeſte an die Engländer ein Schreiben gerichtet, in welchem er alle chriſtlich Geſinnten zur Rückkehr zur Kirche herzlich und dringend auffordert. Das Schreiben iſt zu lang, als daß wir es auf einmal mitteilen könnten; es wird ge- nügen, in einem genauen Auszuge, den bedeutſamen Inhalt kurz wiederzugeben. Der Papſt erinnert zunächſt an die Zeiten Gregors des Großen, der, als er noch ein einfacher Mönch war, die Bekehr- ung der Angelſachſen ſich vorgenommen hatte. Da ihn (wie ſehr erinnert das nicht an Leo XIII.) die göttliche Vorſehung zu noch Höherem berufen hatte, entſandte er aber ſeinen getreuen Schüler, den heiligen Auguſtinus, dem nach mühevoller Arbeit das Be- kehrungswerk geglückt war. Voll apoſtoliſcher Freude ſchrieb da- mals der hl. Gregor der Große an den König Ethelred und die Königin Bertha einen herzlichen Brief, indem er ſie mit der hl. Helena und dem Kaiſer Konſtantin verglich und ihnen die ſchönſten Lehren gab für die weitere Ausbreitung und Bewahrung des hl. Glaubens. Bald erſtarkte das Chriſtentum ſo, daß aus der Reihe der Neugewonnenen viele heiligmäßige Männer und Frauen erſtanden, und die Bezeichnung „die Inſel der Heiligen“ für England bald im Schwung war. Das Volk nannte Eng- land: „die Mitgift Mariens“ (the Dowry of Mary). Welch koſtbarer Ehrentitel! Aber die Stürme der Revolution ſollten auch den reichen Garten verwüſten, den die Kirche in England gepflanzt hatte. Ein gewiſſenloſer König, ein Wüſtling ſchlimmſter Sorte, ließ die frommen Männer hinmorden, die ſich ſeiner Meinung nicht fügten, und mit der willigen Hilfe einiger ehr- vergeſſener, abgefallener Prieſter unternahm er eine ſogenannte Reformation. Ein Teil dieſer Reformierten wandte ſich ganz und gar proteſtantiſchen Lehren zu und leugnete das hl. Meßopfer und die Sakramente — andere, und deren Zahl war groß, konnten ſich dem Gedanken nicht verſchließen, daß jene „Refor- mation“ ihnen etwas Köſtliches geraubt hatte die Einheit des Glaubens! Und ihrem Einfluſſe iſt es unter dem Beiſtande der göttlichen Gnade zu danken, daß es in England, während wir auf dem Feſtlande Unglauben, heuchleriſchen Nationalismus und roheſten Materialismus immer ärger wuchern ſehen, ums Chriſten- tum noch beſſer ſteht als anderswo. Dort wird die Sonntags- heiligung ſtrenge durchgeführt; dort haben ſich große, einflußreiche Vereine gebildet, welche mit aller Macht das Laſter der Trunken- heit bekämpfen, die Quelle ſo vieler anderer ſchwerer Sünden, dort finden wir ſogar unter der Jugend der ſog. oberen Klaſſen- Vereinigungen, um die Reinheit der Sitten und die Ehre des Weibes zu ſchützen und der ſog. „modernen Moral“, die im Grunde kraſſe Moralloſigkeit iſt mit Entſchiedenheit entgegenzu- treten. Der Papſt freut ſich herzlich über dieſe Betätigung chriſtlicher Geſinnung, die ſich auch im Vorhandenſein ſo zahl- reicher Wohltätigkeitsanſtalten äußert und in der hohen Achtung, welche die Bibel genießt. Der hl. Vater erinnert dann an die Gebete für die Rückkehr von Englands Kirche, ein großartiges Liebeswerk, das namentlich der hl. Karl Borromäus und Paulus, der Gründer des Vereins vom hl. Leiden Chriſti, förderten. Leo XIII. traf auch, als er als Nuntius in Belgien weilte, einen treuen Sohn dieſes Ordens, Ignatius Spencer, der ebenfalls zu dieſem Behufe eine beſondere Gebetsvereinigung gegründet hatte. An dieſe Beſtrebungen anknüpfend ſchildert der hl. Vater in er- greifenden Worten die Macht des Gebetes. Ohne Zuflucht zu Gott iſt für uns keine Hilfe. „Glücklich das Volk, deſſen Herr Gott iſt.“ (Pſ. 143. 15). Menſchlichem Bemühen wird, wenn er durch das Gebet geſtärkt wird, übernatürliche Kraft verliehen, und Hoffnungen, die nach menſchlichem Ermeſſen unerfüllbar ſind, verwirklichen ſich unter dem Beiſtand der göttlichen Gnade. „Das Gebet iſt unſere wirkſame Waffe, unſer ſtarker Hort, unſer Vorratshaus, unſer Zufluchtshafen, unſer Rettungsort“, wie der hl. Chryſoſtomus ſagt. Faſt ſind es 13 Jahrhunderte, daß das engliſche Volk zum erſtenmale die Sendboten des Glaubens will- kommen hieß — ſollte heute, wo die Segnungen der Kirche an- geſichts der immer dreiſter drohenden Verächter jeden Geſetzes immer klarer erkannt werden, die Erinnerung daran nicht außer- ordentliche Früchte tragen? Zu dieſem Zwecke iſt, im Verein mit den Katholiken des Erdballes, vor allem notwendig das in- brünſtige Gebet der engliſchen Katholiken zu Gott und die An- rufung der Fürſprache der allerſeligſten Gottesmutter und der hl. Schutzpatrone Englands. Leo XIII. empfiehlt am Schluſſe ſeiner ernſten, wiederholten Ermahnung, recht eifrig, recht innig, recht gottvertrauend zu beten, als beſonders wirkſames Gebet den Roſenkranz und ein beſonderes Gebet zur Mutter Gottes, wofür er einmal im Monat einen Ablaß von 300 Tagen verleiht und einen vollkommenen Ablaß für alle, welche unter den üblichen Bedingungen dieſes Gebet täglich verrichten. Das Gebet lautet: Gebet für England zur allerſeligſten Jungfrau. O gebenedeite Jungfrau Maria, Mutter Gottes, Königin und Mutter, ſchau mit Erbarmung nieder auf England, deine „Mitgift“, und auf uns alle, die wir auf Dich hoffen und ver- trauen. Durch Dich ward Jeſus, unſer Erlöſer und unſere Hoff- nung, der Welt gegeben, und Er hat uns Dich gegeben, damit wir noch ſtärker hoffen. Bitte für uns, Deine Kinder, die Du am Fuße des Kreuzes als ſolche angenommen haſt. O ſchmerzens- reiche Mutter, ſprich für unſere getrennten Brüder, auf daß ſie mit uns in derſelben wahren Heerde vereinigt werden mit dem Oberhirten, dem Stellvertreter Deines Sohnes. Bitte für uns alle, teuerſte Mutter, auf daß wir fruchtbar im Glauben und guten Werken, alle verdienen, Gott zu ſchauen und zu preiſen zugleich mit Dir in unſerer himmliſchen Heimat. Amen. Die Steigerung des Petroleumpreiſes ſcheint nach allem, was man vernimmt, noch nicht auf die ganze Höhe gekommen zu ſein. Berliner Verkäufer ſtellen ſogar ſchon eine Erhöhung desſelben auf 60—80 Rp. per Liter in Ausſicht. Wir haben ſchon öfters unſere Leſer auf die Mache der ameri- kaniſchen Schinher-Millionäre Rockefeller und Genoſſen aufmerkſam gemacht. Deshalb ſei nur kurz die Geſchichte der mit dem Namen Rockefeller auf das Engſte verknüpften „Standard-Oil- Company“ geſchildert. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt der ge- ſamte Petroleumhandel monopoliſiert, und zwar in den Händen der Standard-Oil-Company, einer Geſellſchaft von einigen un- ermeßlich reichen Leuten, an deren Spitze Rockefeller ſteht. Seit 1886 hat die Geſellſchaft ihre Tätigkeit auch auf Europa aus- gedehnt. Auf jede mögliche Weiſe wurde der Kampf gegen die Konkurrenz geführt. Seit dem Jahre 1890 begann die Geſell- ſchaft, die hauptſächlichſten Einfuhrgeſchäfte in Hamburg, Bremen, Stettin, Rotterdam, Antwerpen und London in Filialen zu ver- wandeln, ſo daß der freie Einfuhrhandel ſamt der Schiffahrt für Fäſſerpetroleum faſt ganz aufgehoben wurde. Dann kam auch das Verſandtgeſchäft nach dem Binnenland an die Reihe. Endlich machte ſich die Geſellſchaft durch allerlei praktiſche Neuerungen auch die Kleinhändler untertan. Dieſe erhielten Standgefäße, die bequem als Tankwagen von der Straße aus gefüllt werden können, wogegen der Händler garantieren mußte, kein anderes Petroleum als das der Geſellſchaft zu kaufen. Auf dieſe Weiſe gelang es der Geſellſchaft, faſt den ganzen Petroleumhandel in ihre Hände zu bekommen. In Deutſchland ſind es nur noch eine Bremer und eine Mannheimer Firma, die ſich in dem ver- zweifelten Kampfe bisher behaupten konnten. Einen mächtigen Konkurrenten aber hatte die Oil-Company: die ruſſiſche Petro- leum-Produktion. Wiederholt wurden Verſuche gemacht, eine Einigung und ein Zuſammengehen der beiden Gegner herbeizu- führen. Aber alle Verhandlungen waren bisher daran geſcheitert, daß die Ruſſen erſt die Vernichtung der beiden deutſchen Kon- kurrenten verlangten. Die Amerikaner verſuchten jetzt, die Ruſſen und die übrigen Konkurrenten durch Drücken der Preiſe tot oder doch unſchädlich zu machen. Es kann nun kaum mehr einem Zweifel unterliegen, daß es dem amerikaniſchen „Ring“ gelungen iſt, mit dem ruſſiſchen Produzenten zu einem Einverſtändniſſe zu gelangen. Was dann? Wir ſtehen einem „Truſt“, einer Preistreiber- und Ausſchinder-Bande von mehrfachen Sovereigns-Millionären, einer Geldmacht allererſten Ranges gegenüber, welche die ſtarke Hand des ruſſiſchen Staates für ſich hat, und ſo lange das andauert, iſt für das Publikum eine Selbſthilfe undenkbar. Amerika und Rußland geben für Petroleum auf dem Weltmarkte den Ausſchlag; wenn auch die kleinen Petroleumdiſtrikte, z. B. die galiziſchen, infolge der Preisſteigerung wieder konkurrenzfähig werden, können ſie doch auf dem Weltmarkt es zu maßgebendem Einfluſſe auch bei ſtärkſter Ausbeutnng nicht bringen, vielmehr liegt dann die Gefahr vor, daß auch ſie von den Polypenarmen des „Truſt“ umklammert werden. — Geld regiert heutzutage die Welt. Eidgenöſſiſches. — Schweiz. Landesausſtellung in Genf 1896. (Mitgeteilt) Schweizerdorf. Mit der Genehmigung der Pläne durch das Zentral-Komitee tritt dieſe Schöpfung in’s Stadium der Aus- führung und am 1. Mai wird mit den Erdarbeiten und der allgemeinen Inſtallation begonnen werden. Zum Gelingen des Unternehmens und um die Hoffnungen der Initianten und des Komitees zu erfüllen, iſt die Unterſtützung aller derjenigen not- wendig, welche das Intereſſe begreifen, das darin liegt, dem Ganzen einen vaterländiſchen Charakter zu geben. Die Pläne begreifen zahlreiche Bauten und Lokalitäten in ſich, beſtimmt zur Aufnahme der Haus- und Alpinen Induſtrien und von Maga- zinen, welche die verſchiedenartigen Arbeitsprodukte unſerer Täler, wie Stickereien, Spitzen, Holzſchnitzereien, Leinenwaren, Stroh- waren ꝛc. ꝛc. dem Publikum vor Augen führen. Sie ſehen auch Wirtſchaften und ähnliche Einrichtungen für die Bewohner des Schweizerdorfes und die zahlreichen Beſucher desſelben vor. Alle dieſe Induſtrien ſollten durch ihre intereſſanteſten Typen vertreten ſein und in geſchmackvoll ausgerüſteteten Lokalen inſtalliert werden mit Bedienungsperſonal im Landeskoſtüm. Um nun die Detaill- pläne feſtzuſtellen, die Platzverteilung vorzunehmen und die ver- ſchiedenen innern Maßnahmen zu treffen, wünſcht das Komitee ohne Verzug die Platzbegehrer ſowie eventuelle Mitofferten kennen zu lernen. Bevor die Erſtellung eines Schweizeedorfes beſchloſſene Sache war, ſind dem Komitee Offerten zugegangen, doch wünſcht dasſelbe vor einer definitiven Auswahl dieſen Appell an die intereſſierten Kreiſe zu erlaſſen. — Ein überaus prächtiges, wirkungsvolles Verkehrsplakat ſendet uns die Schweizeriſche Südoſtbahn zu. Im Mittelpunkte desſelben tritt uns das ſchöne Bild des Kloſters Einſiedeln entgegen, von der Höhe des von den Pilgern vielbeſuchten St. Meinradsdenkmales aus geſehen, woſelbſt eine Gruppe Wallfahrer in ſchönen, bunten Trachten die herrliche Ausſicht auf Kloſter und Flecken Einſiedeln bewundert. Die Gruppierung und die Ausführung des Mittelbildes iſt eine ſo vortreffliche, wie wir ſie noch auf keinem Reklamebilde geſehen.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;




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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller35_1895
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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 35, Uznach, 01. 05. 1895, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller35_1895/1>, abgerufen am 21.11.2024.