St. Galler Volksblatt. Nr. 4, Uznach, 14. 01. 1891.[Spaltenumbruch]
Glarus. Niederurnen erhielt ein Geschenk von Freiburg. Radikale Drohung. Der "Confedere", -- Dem "Murtenbieter" zufolge wurde letzten Sonntag Baselstadt. Sonntagsruhe. Das Departement -- Im Jahre 1890 gab es in Basel 1938 eheliche und -- Baselstadt. Die kath. Gemeinde hat den Bau event. Appenzell I.-Rh. Drei Bergsteiger aus St. Gallen Aargau. Tief im Heu stecken nach dem "Zofinger Tgbl." -- In der Näbe von Laufenburg wurde anläßlich Thurgau. Auf dem Bodensee von Romanshorn bis Tessin. Bellinzona, 11. Jan Verfassungs- rathswahlen. Die Radikalen haben sich auf der ganzen Auf die abgegebene Anzahl konservativer Stimmen geprüft Wallis. Ein trauriges Jahr hat ein Mann Genf. Am Freitag früh ist ein großer Theil des Hafens Ausland. Deutsches Reich. Hamburg, 11. Januar. Die -- Dr. Windthorst wird nächstens 80 Jahre alt. Frankreich. Der Mörder des russischen Gesandten in -- In Toulouse wollte der Pöbel am Mittwoch Abend Oesterreich-Ungarn. Vorarlberg. Ueber die [Spaltenumbruch] Italien. Rom. Dem "Moniteur" zufolge wird die -- Mailand, 10. Jan. In San Demetrio (Distrikt Spanien. In ganz Spanien herrscht ungewöhnliche Türkei. Wie der "N. Fr. Pr." über Sofia aus Kon- Verschiedenes. -- Der hochangesehene Franzose Jules Simon über die Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul. Unter den von dem jüngsten Fiskalgesetze betroffenen reli- "Anläßlich der Zuwachssteuer dachte ich dieser Tage an die Sie halten Schulen und Arbeitssäle, dienen in Spitälern Die Schwestern besitzen gegenwärtig in Frankreich und in Es ist das die Propaganda der Liebe, welche vielleicht be- Auch im Kriege haben sie großartige Dienste geleistet. -- Ehrentafel. Der verstorbene Nationalrath G. -- Viehmärkte. Langenthal, 6. Auf dem Klein- Es galten: Fette Kälber, prima Waare, per Kilo Fr. -- Transport von 75 Millionen Franken in Literarisches. -- Schweiz. Rundschau, herausgegeben von Professor Dr. Vetter. Aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Kantonen treffen Noch ist leider die Abonnentenzahl nicht erreicht, welche das Er- [irrelevantes Material] Getreidebericht von Rorschach vom 8. Januar Ausstich-Theißweizen Fr. 23. 50 Rv. bis 24. --. Prima Ungarweizen Butterpreis in Uznach, den 10. Januar Fr. 1. 25, 1. 28 und 1. 30 per Halb-Kilo. Markt in Herisau, den 9. Januar. Butter, zollenweise Fr. 1. 28, pfundweise Fr. 1. 45--1. 50. Aepfel, zentrw. Fr. 10; pfundw. 12 Rp. 4. Keine Meinungsverschied euheit existirt heute mehr unter Medizinern darüber, daß Rheumatismus die Dieses ist jedoch nur möglich durch eine Medizin, deren Zusammen- Eine solche Medizin besitzen wir in Warner's Safe Cure, wodurch Es gereicht mir zur besonderen Freude Ihnen mittheilen zu können, Seit 5 Jahren litt meine Frau an Gicht und Rheumatismus, wo Warner's Safe Cure ist a Fr. 5 die Flasche zu beziehen von den Englisch-Tuch a 75 Centimes per Meter. 5) Doppelbreit, kräftiger und bester Qualität liefern zu ganzen Kleidern und in einzelnen Metern franko. Versendungshaus Oettinger & Co., Zürich. P. S. Muster unserer bekanntlich billigsten und besten Stoffe nur Merinos und Cachemires schwarz, doppelte Breite [Spaltenumbruch]
Glarus. Niederurnen erhielt ein Geſchenk von Freiburg. Radikale Drohung. Der „Confédéré“, — Dem „Murtenbieter“ zufolge wurde letzten Sonntag Baſelſtadt. Sonntagsruhe. Das Departement — Im Jahre 1890 gab es in Baſel 1938 eheliche und — Baſelſtadt. Die kath. Gemeinde hat den Bau event. Appenzell I.-Rh. Drei Bergſteiger aus St. Gallen Aargau. Tief im Heu ſtecken nach dem „Zofinger Tgbl.“ — In der Näbe von Laufenburg wurde anläßlich Thurgau. Auf dem Bodenſee von Romanshorn bis Teſſin. Bellinzona, 11. Jan Verfaſſungs- rathswahlen. Die Radikalen haben ſich auf der ganzen Auf die abgegebene Anzahl konſervativer Stimmen geprüft Wallis. Ein trauriges Jahr hat ein Mann Genf. Am Freitag früh iſt ein großer Theil des Hafens Ausland. Deutſches Reich. Hamburg, 11. Januar. Die — Dr. Windthorſt wird nächſtens 80 Jahre alt. Frankreich. Der Mörder des ruſſiſchen Geſandten in — In Toulouſe wollte der Pöbel am Mittwoch Abend Oeſterreich-Ungarn. Vorarlberg. Ueber die [Spaltenumbruch] Italien. Rom. Dem „Moniteur“ zufolge wird die — Mailand, 10. Jan. In San Demetrio (Diſtrikt Spanien. In ganz Spanien herrſcht ungewöhnliche Türkei. Wie der „N. Fr. Pr.“ über Sofia aus Kon- Verſchiedenes. — Der hochangeſehene Franzoſe Jules Simon über die Schweſtern des heiligen Vinzenz von Paul. Unter den von dem jüngſten Fiskalgeſetze betroffenen reli- „Anläßlich der Zuwachsſteuer dachte ich dieſer Tage an die Sie halten Schulen und Arbeitsſäle, dienen in Spitälern Die Schweſtern beſitzen gegenwärtig in Frankreich und in Es iſt das die Propaganda der Liebe, welche vielleicht be- Auch im Kriege haben ſie großartige Dienſte geleiſtet. — Ehrentafel. Der verſtorbene Nationalrath G. — Viehmärkte. Langenthal, 6. Auf dem Klein- Es galten: Fette Kälber, prima Waare, per Kilo Fr. — Transport von 75 Millionen Franken in Literariſches. — Schweiz. Rundſchau, herausgegeben von Profeſſor Dr. Vetter. Aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Kantonen treffen Noch iſt leider die Abonnentenzahl nicht erreicht, welche das Er- [irrelevantes Material] Getreidebericht von Rorſchach vom 8. Januar Ausſtich-Theißweizen Fr. 23. 50 Rv. bis 24. —. Prima Ungarweizen Butterpreis in Uznach, den 10. Januar Fr. 1. 25, 1. 28 und 1. 30 per Halb-Kilo. Markt in Herisau, den 9. Januar. Butter, zollenweiſe Fr. 1. 28, pfundweiſe Fr. 1. 45—1. 50. Aepfel, zentrw. Fr. 10; pfundw. 12 Rp. 4. Keine Meinungsverſchied euheit exiſtirt heute mehr unter Medizinern darüber, daß Rheumatismus die Dieſes iſt jedoch nur möglich durch eine Medizin, deren Zuſammen- Eine ſolche Medizin beſitzen wir in Warner’s Safe Cure, wodurch Es gereicht mir zur beſonderen Freude Ihnen mittheilen zu können, Seit 5 Jahren litt meine Frau an Gicht und Rheumatismus, wo Warner’s Safe Cure iſt à Fr. 5 die Flaſche zu beziehen von den Engliſch-Tuch à 75 Centimes per Meter. 5) Doppelbreit, kräftiger und beſter Qualität liefern zu ganzen Kleidern und in einzelnen Metern franko. Verſendungshaus Oettinger & Co., Zürich. P. S. Muſter unſerer bekanntlich billigſten und beſten Stoffe nur Merinos und Cachemires schwarz, doppelte Breite <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <pb facs="#f0003" n="3"/> <cb/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Glarus.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p><hi rendition="#g">Niederurnen</hi> erhielt ein Geſchenk von<lb/> Frau Hauptmann Tſchudi dahier im Betrage von 10,000 Fr.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Freiburg.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head><hi rendition="#g">Radikale Drohung</hi>.</head> <p>Der „Conf<hi rendition="#aq">é</hi>d<hi rendition="#aq">é</hi>r<hi rendition="#aq">é</hi>“,<lb/> das Organ der Freiburger Radikalen, kann die Abweiſung des<lb/> Nekurſes Python nicht verſchmerzen. In ſeinem Ingrimm ver-<lb/> ſteigt ſich das radikale Blatt zu folgender Drohung: „Wenn man<lb/> uns nach mehr als 30 jährigem Kampf jede Gerechtigkeit und<lb/> jedes Recht verweigert, wenn unſere Klagen in Freiburg und<lb/> Bern nur auf verſchloſſene Thüren und Verachtung ſtoßen, dann,<lb/> wir machen keinen Hehl daraus, wird die Revolution zur erſten<lb/> und wichtigſten Pflicht!“ — Das iſt ja ganz die Sprache der<lb/> Teſſiner Coda.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>— Dem „Murtenbieter“ zufolge wurde letzten Sonntag<lb/> in <hi rendition="#g">Murten</hi> ein Fall von ſchwarzen Pocken konſtatirt. Da<lb/> das verſeuchte Haus ſofort abgeſperrt wurde, hofft man die<lb/> Krankheit lokaliſiren zu können.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Baſelſtadt.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head><hi rendition="#g">Sonntagsruhe</hi>.</head> <p>Das Departement<lb/> des Innern hat den Vorſtand des Gewerbevereins eingeladen,<lb/> Vorſchläge zu geſetzlicher Regulirung der Sonntagsruhe zu machen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>— Im Jahre 1890 gab es in Baſel 1938 eheliche und<lb/> 203 uneheliche Geburten; auf 97 eheliche Geburten trifft es<lb/> ſomit je 10 uneheliche (ſtark <formula notation="TeX">\frac{1}{10}</formula>). Die Bevölkerungs-Zunahme<lb/> ſeit 1888 beträgt 1306 Perſonen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>— <hi rendition="#g">Baſelſtadt</hi>.</head> <p>Die kath. Gemeinde hat den Bau event.<lb/> Ankauf eines Kaſinos für Vereinszwecke, ähnlich wie in Zürich, be-<lb/> ſchloſſen und ſofort einen Baufonds anzulegen begonnen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Appenzell I.-Rh.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Drei Bergſteiger aus St. Gallen<lb/> erſtiegen am Neujahrstage den <hi rendition="#g">Säntis,</hi> wo ſie nach achtſtündiger<lb/> Tour Nachmittags 4 Uhr anlangten. Am folgenden Tag beſtiegen<lb/> ſie auch noch den Altmann, deſſen Gipfel ſie nach 2½ Stunden<lb/> bei eiſig kaltem Weitwinde erreichten. Auf der Säntistour<lb/> nahmen ſie an die 100 Gemſen wahr, während ihnen bei der Tour<lb/> auf den Altmann nicht ein einziges Stück zu Geſicht kam.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aargau.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Tief im Heu ſtecken nach dem „Zofinger Tgbl.“<lb/> die Bauern des untern Kantons. Die 1889er Vorräthe ſind<lb/> lange noch nicht aufgebraucht, von dem 90er Vorrathe gar nicht<lb/> zu reden. Die Scheunen ſind voll bis zum Hohlziegel hinauf.<lb/> Alles hat Heu feil, Niemand will kaufen, ſelbſt wenn zu Spott-<lb/> preiſen, wie 2 Fr. per Zentner, angeboten wird. Nun läge<lb/> allerdings nahe, daß ſie mehr Vieh in den Stall ſtecken, allein<lb/> die Sache hat zwei Haken. Erſtens ſteht das Vieh gegenwärtig<lb/> in ſündhaft theuern, faſt unerſchwinglichen Preiſen; zweitens iſt<lb/> zu riskiren, daß die Preiſe in einem Viertel- oder Halbjahre<lb/> wieder bedeutend ſinken und daß alſo der Viehzüchter ſein Heu<lb/> alsdann vergebens, für nichts und wieder nichts, verfüttert hätte.<lb/> Mit einem Wort: der Heuüberfluß in dortiger Gegend iſt eine<lb/> wahre Kalamität.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>— In der Näbe von <hi rendition="#g">Laufenburg</hi> wurde anläßlich<lb/> des Bahnbaues Stein-Koblenz in einer Tiefe von etwa 3 Metern<lb/> eine <hi rendition="#g">Ringelnatter</hi> in ihrem Winterſchlafe ausgegraben,<lb/> welche 3,80 Meter lang iſt. Fachmänner erklären ſie als die<lb/> giftloſe, aber doch gefährliche <hi rendition="#aq">Coluber natrix</hi> und ſchätzen ſie<lb/> 100—120 Jahre alt. Vielleicht iſt es dasſelbe Exemplar, wel-<lb/> ches ſchon Jahre lang einen in der Nähe liegenden Badeplatz<lb/> gefährdete.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Thurgau.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Auf dem Bodenſee von Romanshorn bis<lb/> Arbon beſteht eine Eisbahn, auf der ſich längs des Seeufers<lb/> Hunderte tummeln; ein Unglück ſei hier ausgeſchloſſen, da der<lb/> an dieſer Stelle ſeichte See bis auf den Grund gefroren ſei.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Teſſin.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Bellinzona,</hi> 11. Jan</dateline> <head><hi rendition="#g">Verfaſſungs-<lb/> rathswahlen</hi>.</head> <p>Die Radikalen haben ſich auf der ganzen<lb/> Linie enthalten. Hinwieder haben die Konſervativen ſtramm<lb/> geſtimmt. Die Ruhe wurde nicht geſtört.</p><lb/> <p>Auf die abgegebene Anzahl konſervativer Stimmen geprüft<lb/> und dieſe in Verhältniß geſetzt zu den anläßlich der Nationalraths-<lb/> wahlen abgegebenen radikalen Stimmen, ergibt das heutige Wahl-<lb/> ergebniß eine konſervative Mehrheit von 1400 Stimmen. In<lb/> den Städten ſind die Konſervativen Stimmen aus dem Grunde<lb/> merklich zurückgegangen, als die Handwerkſame, die Krämer u.<lb/> ſ. w. aus Furcht, Kunden zu verlieren, von der Urne fernblieben<lb/> und ſich ſo der radikalen Kontrolle entzogen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wallis.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p><hi rendition="#g">Ein trauriges Jahr</hi> hat ein Mann<lb/> in Iſ<hi rendition="#aq">é</hi>rables erlebt. Im Zeitraum von 13 Monaten hatte er<lb/> acht Todesfälle in ſeinem Hauſe. Der letzte betraf ein fünf-<lb/> jähriges Kind. Der Mann ging in den Wald und vertraute<lb/> das Kind einer Schweſter an. Dieſe ſchloß es in ein Zimmer<lb/> ein und ging fort, um das Vieh zu beſorgen. Das Kind kam<lb/> dem Ofen zu nahe, ein Funke fiel aufs Kleid und entzündete<lb/> dasſelbe, und der bald darauf heimkehrende Vater fand nur noch<lb/> einen ſchrecklich verbrannten Leichnam vor.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Genf.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Am Freitag früh iſt ein großer Theil des Hafens<lb/> von Genf zugefroren. Die Dampfſchifffahrten mußten unterbro-<lb/> chen werden.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Ausland.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Deutſches Reich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Hamburg,</hi> 11. Januar.</dateline> <p>Die<lb/> Zahl der Arbeitsloſen beträgt ungefähr 30,000. Infolge der<lb/> Unterbrechung der Schifffahrt und der großen Kälte herrſcht<lb/> große Noth.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>— Dr. <hi rendition="#g">Windthorſt</hi> wird nächſtens 80 Jahre alt.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Frankreich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Der Mörder des ruſſiſchen Geſandten in<lb/> Paris, Padlewski mit Namen, wurde kürzlich in Olot (Spa-<lb/> nien), nahe an der franzöſiſchen Grenze, verhaftet. Er wird<lb/> an Frankreich ausgeliefert werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>— In <hi rendition="#g">Toulouſe</hi> wollte der Pöbel am Mittwoch Abend<lb/> den Laden eines Preußen plündern, der deutſche Angeſtellte hat.<lb/> Die Polizei mußte eingreifen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oeſterreich-Ungarn.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head><hi rendition="#g">Vorarlberg</hi>.</head> <p>Ueber die<lb/> Rheinkorrektion iſt’s ſehr ſtille geworden; man thut inzwiſchen<lb/> das Mögliche für die Inſtandſetzung aktueller Rheinſchutzbauten.<lb/> Die Wuhre und Dämme ſollen öſterreichiſcherſeits mit Hülfe der<lb/> neuen Reichsſubſidien den ſchweizeriſchen möglichſt ebenbürtig, an<lb/> einzelnen Stellen noch ſtärker gemacht werden. Die reorgani-<lb/> ſirten. Gemeindewehren haben für Ueberraſchungsfälle an allen<lb/> kritiſchen Stellen große Steinhaufen aufgerichtet, mit denen ra-<lb/> ſcheſt blöde werdende Dammſtücke geſtützt werden können; in die-<lb/> ſer Beziehung herrſcht diesſeits des Rheines zur Zeit große Rüh-<lb/> rigkeit.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Italien.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head><hi rendition="#g">Rom</hi>.</head> <p>Dem „Moniteur“ zufolge wird die<lb/> vom Papſte angenommene Vermittlung zwiſchen Portugal und dem<lb/> Kongoſtaat eine ſchiedsrichterliche ſein. Beide Mächte verpflichten<lb/> ſich, die Entſcheidung des Papſtes definitiv anzunehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>— <hi rendition="#g">Mailand,</hi> 10. Jan.</dateline> <p>In San Demetrio (Diſtrikt<lb/> Aquila) iſt das Schulgebäude in Folge Schneedruck eingeſtürzt;<lb/> der Lehrer und viele Schüler ſind verunglückt.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spanien.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>In ganz Spanien herrſcht ungewöhnliche<lb/> Kälte; in Valenzia ſind die Orangenbäume erfroren, der Schaden<lb/> iſt groß. In Granada wurde am 8. ds. ein Erdbeben verſpürt,<lb/> das neun Sekunden währte.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Türkei.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Wie der „N. Fr. Pr.“ über Sofia aus <hi rendition="#g">Kon-<lb/> ſtantinopel</hi> gemeldet wird, herrſcht auf der Hohen Pforte<lb/> große Aengſtlichkeit, da gelegentlich der Lutzki-Affäre entdeckt<lb/> wurde, daß viele hohe türkiſche Funktionäre ruſſiſche Söldlinge<lb/> ſind und mehr als fünfhundert ruſſiſche Spione in allerlei Ver-<lb/> kleidung momentan in der Türkei leben. Hundertſechszig ruſ-<lb/> ſiſche Ingenieure ſollen mit der Aufnahme des Bosporus und<lb/> der Fortifikation desſelben insgemein beſchäftigt ſein. Der Po-<lb/> lizeichef Nazun Bey beantragte Kjurda Paſcha’s Verbannung,<lb/> weil derſelbe Lutzki für 200 türkiſche Pfund verkaufte, worüber<lb/> in offiziellen Kreiſen große Entrüſtung herrſcht. Prinz Naka-<lb/> ſchidze iſt in türkiſchen Kreiſen ſehr beliebt, darum iſt er noch<lb/> internirt, damit die Ruſſen ihn nicht auch entführen. Der frü-<lb/> here Bahndirektor Nikolow, welcher mit Lutzki befreundet iſt,<lb/> reiste behufs Intervention nach Konſtantinopel, kehrte aber ohne<lb/> Reſultat zurück, weil es trotz der türkiſchen Bereitwilligkeit zu<lb/> ſpät war. Die Ruſſen hatten ihr Opfer bereits der Macht-<lb/> ſphähre europäiſcher Humanität ganz entrückt.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Verſchiedenes.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— Der hochangeſehene Franzoſe<lb/><hi rendition="#b">Jules Simon über die Schweſtern des heiligen Vinzenz<lb/> von Paul.</hi> </head><lb/> <p>Unter den von dem jüngſten Fiskalgeſetze betroffenen reli-<lb/> giöſen Kongregationen befinden ſich auch die Schweſtern des hl.<lb/> Vinzenz von Paul. Jules Simon, den gewiß Niemand des<lb/> Klerikalismus verdächtigen wird, ſchreibt im Temps über dieſe<lb/> Schweſtern:</p><lb/> <p>„Anläßlich der Zuwachsſteuer dachte ich dieſer Tage an die<lb/> Kongregationen, und ich ſagte mir unter anderem, daß man<lb/> dieſelben nicht kennt. Die Ungläubigen kennen ſie gewiß nicht,<lb/> und ich zweifle, ob die Katholiken ſie gut genug kennen. Ich<lb/> geſtehe, daß ich für eine Kongregation eine Art von Vorliebe<lb/> habe. Es iſt diejenige der Töchter der göttlichen Liebe, der<lb/> Schweſtern des hl. Vinzenz von Paul. Es iſt das eine Kon-<lb/> gregation und iſt auch keine, es ſind Ordensſchweſtern und auch<lb/> keine Ordensſchweſtern. Sie legen kein Gelübde ab; ſie ver-<lb/> pflichten ſich nur für ein Jahr; am 25. März eines jeden<lb/> Jahres ſteht es ihnen frei, in die Welt zurückzukehren. „Es<lb/> ſind“, ſo ſagt der hl. Vinzenz von Paul „Pfarrkinder, welche<lb/> unter gemeinſamer Regel zuſammenleben. Ihr Kloſter ſind die<lb/> Krankenhäuſer, ihre Zelle ein gemiethetes Zimmer, ihre Kapelle<lb/> die Pfarrkirche, ihr Kreuzgang die Straßen der Stadt oder die<lb/> Säle der Spitäler, ihre Klauſur der Gehorſam, ihre Kloſtermauer<lb/> die Furcht Gottes und ihr Schleter die heilige Beſcheidenheit.“</p><lb/> <p>Sie halten Schulen und Arbeitsſäle, dienen in Spitälern<lb/> und in Armenapotheken. In den Spitälern ſind ſie nur ſchwer<lb/> zu erſetzen und es verurſacht ganz bedeutende Mehrkoſten, Laien<lb/> an ihrer Stelle anzuſtellen. Manche rügen es als Uebelſtand,<lb/> daß dieſe Schweſtern wohl manchmal von der hl. Jungfrau ſprechen;<lb/> bei den Laien dagegen iſt der andere Uebelſtand, daß ſie gar<lb/> nicht von Gott ſprechen. Die Laien ſind Angeſtellte, deren Herz<lb/> anderswo iſt, als im Spitale; die andern aber ſind Schweſtern,<lb/> Schweſtern der Armen, Schweſtern der Kranken. Ich möchte<lb/> ſie nicht zurückweiſen, denn ſie opfern ſich freiwillig. Ich möchte<lb/> ſie denen aber auch nicht aufdrängen, welche ſie zurückweiſen.<lb/> Ich weiß wohl, daß wir nicht eine ſehr katholiſche Nation; aber<lb/> wir müſſen uns doch darin fügen, daß wir eine Nation von<lb/> Katholiken ſind. Ueberall, wo man den Wunſch der Kranken<lb/> kennt, ſollte ihr Wunſch Geſetz ſein. Das beſte von allen Regimes<lb/> iſt noch immer die Freiheit.</p><lb/> <p>Die Schweſtern beſitzen gegenwärtig in Frankreich und in<lb/> Europa 2434 Häuſer, in denen ſie 185,000 Kinder unterrichten<lb/> und pflegen 45,635 in den Spitälern eingeſchriebene Kranke,<lb/> ganz abgeſehen von den unzähligen Kranken, die ſie in den<lb/> Privathäuſern pflegen. Das will doch gewiß ſchon etwas heißen!<lb/> Aber ſie begnügen ſich nicht damit, bei uns und bei unſeren<lb/> Nachbarn in Europa Gutes zu wirken. Dieſe demüthigen<lb/> Mädchen ſind auch, wie man gegenwärtig ſagt, Pionniere der<lb/> Ziviliſation. Sie verbreiten den franzöſiſchen Namen in den<lb/> weitentfernten wilden und unbekannten Ländern, und ſie wiſſen<lb/> ſich, im Gegenſatz zu gewiſſen Forſchungsreiſenden, Liebe zu<lb/> erwerben. Als einſt im Senate von den Schweſtern des hl.<lb/> Vinzenz von Paul die Rede war, da ſtieg mein Freund Fournier,<lb/> ehemaliger Geſandter in Konſtantinopel, auf die Tribune und<lb/> ſagte: „Vergeſſen Sie nicht die Dienſte, welche ſie außerhalb der<lb/> franzöſiſchen Grenze Frankreich und den Franzoſen erweiſen.“<lb/> Man kennt in der Levante die engliſchen Flotten, die ruſſiſchen<lb/> Truppen, man kennt unſere Seeleute und Soldaten; aber man<lb/> kennt vor allen Dingen das franzöſiſche Spital, die franzöſiſche<lb/> Schule.</p><lb/> <p>Es iſt das die Propaganda der Liebe, welche vielleicht be-<lb/> rechtigter, und auf jeden Fall dauerhafter, als diejenige der<lb/> Gewalt. In Aſien und in den beiden Amerika haben die<lb/> Schweſtern 328 Häuſer. Sie erziehen 32,978 Kinder aller<lb/> Nationalitäten und aller Religionen. Sie pflegen in ihren Spi-<lb/> tälern 75,950 Kranke und verſorgen 2,947,000 Kranke mit<lb/> Arzneien.</p><lb/> <p>Auch im Kriege haben ſie großartige Dienſte geleiſtet.<lb/> Einer von ihnen, die ich kenne, wurde die Haube von einer<lb/> Kugel durchbohrt, während ſie einen Kranken verband. Der<lb/> Miniſter wollte ihnen Ordensauszeichnungen zukommen laſſen,<lb/> aber ſie antworteten durch den Mund ihres geiſtlichen Obern:<lb/> Wir verlangen keine andere Belohnung als neue Gelegenheit,<lb/> uns nützlich machen zu können.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Ehrentafel</hi>.</head> <p>Der verſtorbene Nationalrath G.<lb/> Thommen (Baſelſtadt), der es durch die Uhrenfabrikation zum<lb/> dreifachen Millionär brachte, hat 70,000 Fr. vergabt, und zwar<lb/> 20,000 Fr. an ſeine Arbeiter (nach dem Dienſtalter), 10,000 Fr.<lb/><cb/> an die Krankenkaſſe ſeiner Fabrik, 20,000 Fr, an die Armen-<lb/> kaſſen in Waldenburg, ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Viehmärkte.</hi> </head> <p><hi rendition="#g">Langenthal,</hi> 6. Auf dem Klein-<lb/> viehmarkt waren aufgeführt: 170 Kälber, 95 Faſelſchweine, 2<lb/> Maſtſchweine, 8 Schafe, — Ziegen. Die Bahn ſpedirte 130<lb/> Stück Kleinvieh.</p><lb/> <p>Es galten: Fette Kälber, prima Waare, per Kilo Fr.<lb/> 1. 10 bis 1. 30; fette Kälber 86 Cts. bis Fr. 1. 08; Saug-<lb/> kälber per Stück 15 bis 35 Fr. Fette Schweine per Kilo Fr.<lb/> 1. 04 bis Fr. 1. 14; Faſelſchweine per Stück 25 bis 60 Fr.<lb/> Fette Schafe per Kilo 74 bis 84 Cts. Rindfleiſch per Kilo<lb/> Fr. 1. 50; Schweinefleiſch per Kilo Fr. 1. 6); Schaffleiſch per<lb/> Kilo Fr. 1. 60; Kalbfleiſch per Kilo Fr. 1. 80 bis Fr. 2. —.<lb/> Speck per Kilo Fr. 1. 80 bis Fr. 2. —.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>— <hi rendition="#g">Transport von 75 Millionen Franken in<lb/> Gold</hi>. Mitte November 1890 entlebnte die Bank von England<lb/> obige Summe von der franzöſiſchen Nationalbank in Paris, um<lb/> beim Krach der weltbekannten großen Bankfirma der Gebr.<lb/> Baring (in London) die engliſche Handels- und Finanzwelt vor<lb/> einer gefährlichen Kriſis zu bewahren. Es wurde aber kein<lb/> einziges Goldſtück nach London geſchickt und geprägtes Gold wird<lb/> überhaupt nie in ſolchem Maße ausgeführt. Die 75 Millionen<lb/> wurden in der Form von Barren oder Stangen feinen Goldes<lb/> zum gegenwärtigen Kurſe von 3437 Fr. das Kilo nach London<lb/> geſandt. Donnerſtag den 13. November wurden die erſten 25<lb/> Millionen Fr. von einem engliſchen Bevollmächtigten in Paris<lb/> abgeholt. Die franzöſiſchen Bankangeſtellten ſtiegen in den Keller<lb/> hinab und holten die Goldbarren, von denen die einen 6, die<lb/> andern 12 Kilo wiegen. Ein Hauptangeſtellter der franzöſiſchen<lb/> Bank zählte die Barren, welche alsdann in Kiſten gelegt wurden,<lb/> von denen jede 7 oder 14 Barren enthielt, je nachdem die<lb/> letzteren 6 oder 12 Kilo wogen. Sobald eine Kiſte gefüllt war,<lb/> wurde ſie zugeſchraubt und mit dem Siegel der engliſchen Bank<lb/> verſiegelt und dann in das Innere eines der Packwagen geladen.<lb/> Von Nachmittags 2—5 Uhr wurden alle Barren im Geſammt-<lb/> gewichte von 7274 Kilo oder 145½ Zentner in 90 Kiſten<lb/> verladen. Mit dem Abendſchnellzug um 7 Uhr fuhren die Wagen<lb/> in Paris ab und kamen am 14. November Mittags in London<lb/> an. Mitte November hatte die Bank von Frankreich 1176 Mill.<lb/> Fr. in Gold und 1244 Mill. Fr. in Silber in ihrem Keller.<lb/> In England wurde eine drohende Kriſis abgewendet.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Literariſches</hi>.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Schweiz. Rundſchau,</hi> herausgegeben von Profeſſor Dr. Vetter.</head><lb/> <p>Aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Kantonen treffen<lb/> Subſkriptionen ein, als Beweis dafür, daß weite Kreiſe den ſchönen,<lb/> vaterländiſchen Gedenken des Herausgebers beifällig aufgenommen haben<lb/> und thatkräftig zu unterſtützen bereit find.</p><lb/> <p>Noch iſt leider die Abonnentenzahl nicht erreicht, welche das Er-<lb/> ſcheinen der Rundſchau ermöglicht. Es ergeht darum an das gebildete<lb/> Publikum der ganzen Schweiz die Bitte, ſeine Subſkriptionen beförderlichſt<lb/> an das Art. Inſtitut Orell Füßli in Zürich einfenden zu wollen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Getreidebericht von Rorſchach vom 8. Januar</hi> </head><lb/> <p>Ausſtich-Theißweizen Fr. 23. 50 Rv. bis 24. —. Prima Ungarweizen<lb/> Fr. 23. —. bis —. —. Eingang 3662 Mtrztr. Ausgang 4656 Mtrztr.<lb/> Heutiger Lagerbeſtand: 61,708 Mtrztr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">Butterpreis in Uznach,</hi> den 10. Januar</head><lb/> <p>Fr. 1. 25, 1. 28 und 1. 30 per Halb-Kilo.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">Markt in Herisau,</hi> den 9. Januar.</head><lb/> <p>Butter, zollenweiſe Fr. 1. 28, pfundweiſe Fr. 1. 45—1. 50.</p><lb/> <p>Aepfel, zentrw. Fr. 10; pfundw. 12 Rp.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">4. Keine Meinungsverſchied euheit</hi> </hi> </p><lb/> <p>exiſtirt heute mehr unter Medizinern darüber, daß Rheumatismus die<lb/> Folge von Säure im Blut iſt und durch funktionelle Störung der<lb/> Nieren und Leber dieſe Säure nicht aus dem Blute ausgeſchieden wird.<lb/> Es iſt daher Thatſache, daß Rheumatismus nur dann zu heilen iſt,<lb/> wenn die Grundurſache gehoben, nämlich die geſunde Funktion der<lb/> Nieren und Leber hergeſtellt wurde.</p><lb/> <p>Dieſes iſt jedoch nur möglich durch eine Medizin, deren Zuſammen-<lb/> ſetzung auf wiſſenſchaftlicher Baſis beruht und welche ſpezielle Eigen-<lb/> ſchaften beſitzt, Nieren und Leber zu geſunder Fanktion anzuregen.</p><lb/> <p>Eine ſolche Medizin beſitzen wir in Warner’s Safe Cure, wodurch<lb/> ſchon Tauſende an Rheumatismus Leidende befreit wurden, wie auch<lb/> Herr Joſeph Heimann, Briefträger, in Breslau, Mühlgaſſe 24 ſchreibt:</p><lb/> <p>Es gereicht mir zur beſonderen Freude Ihnen mittheilen zu können,<lb/> daß meine Frau ſich nach dem Gebrauch Ihrer werthen Safe Cure<lb/> außerordentlich wohl befindet.</p><lb/> <p>Seit 5 Jahren litt meine Frau an Gicht und Rheumatismus, wo<lb/> ſie ſeit 3 Jahren am ganzen Körper gelähmt war, die Beine zogen ſich<lb/> durch den Krampf ſo zuſammen, daß ſie es vor Schmerzen kaum<lb/> aushalten konnte, auch die Rückenſchmerzen waren ſo furchtbar, daß ſie<lb/> des Nachts gar nicht ſchlafen konnte. Wir konſultirten mehrere Aerzte,<lb/> welche ihr aber nicht helfen konnten; auch war ſie mehrere Wochen im<lb/> Hoſpital unter Behandlung mehrerer Aerzte jedoch ohne Beſſerung. Im<lb/> Monat Februar v. Jahres fing ſie an, Warners Safe Cure zu nehmen,<lb/> wovon ſie bis jetzt 17 Flaſchen verbraucht hat. Die Schmerzen haben<lb/> jetzt ganz nachgelaſſen und iſt ſie wieder ganz geſund. Ich kann<lb/> Warner’s Safe Cure allen Leidenden auf’s Beſte empfehlen und bin<lb/> gern bereit Zweiflern direkte Beſtätigung zukommen zu laſſen.</p><lb/> <p>Warner’s Safe Cure iſt <hi rendition="#aq">à</hi> Fr. 5 die Flaſche zu beziehen von den<lb/> meiſten bekannten Apotheken, oder von dem Haupt- und Engros-Depot<lb/> C. Richter, Apotheke in Kreuzlingen, Kt. Thurgau.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#b">Engliſch-Tuch <hi rendition="#aq">à</hi> 75 Centimes per Meter.</hi> </p><lb/> <p>5) <hi rendition="#b">Doppelbreit, kräftiger und beſter Qualität</hi> </p><lb/> <p>liefern zu ganzen Kleidern und in einzelnen Metern franko.</p><lb/> <p>Verſendungshaus <hi rendition="#b">Oettinger & Co.,</hi> Zürich.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">P. S.</hi> Muſter unſerer bekanntlich billigſten und beſten Stoffe nur<lb/> modernſter Deſſins und Farben umgehend.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Merinos und Cachemires schwarz,</hi></hi> doppelte Breite<lb/><hi rendition="#aq">à</hi> Fr. <hi rendition="#b">1.</hi> 15 der Meter (69 Cts. per Elle) verſendet direkt an Private<lb/> das <hi rendition="#g">Fabrik-Depot</hi> <hi rendition="#aq">Jelmoti & Cie., Zürich.</hi> — Maſtee aller<lb/> Oualitäten umgehend franko. <hi rendition="#et">(34</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Glarus.
Niederurnen erhielt ein Geſchenk von
Frau Hauptmann Tſchudi dahier im Betrage von 10,000 Fr.
Freiburg.
Radikale Drohung. Der „Confédéré“,
das Organ der Freiburger Radikalen, kann die Abweiſung des
Nekurſes Python nicht verſchmerzen. In ſeinem Ingrimm ver-
ſteigt ſich das radikale Blatt zu folgender Drohung: „Wenn man
uns nach mehr als 30 jährigem Kampf jede Gerechtigkeit und
jedes Recht verweigert, wenn unſere Klagen in Freiburg und
Bern nur auf verſchloſſene Thüren und Verachtung ſtoßen, dann,
wir machen keinen Hehl daraus, wird die Revolution zur erſten
und wichtigſten Pflicht!“ — Das iſt ja ganz die Sprache der
Teſſiner Coda.
— Dem „Murtenbieter“ zufolge wurde letzten Sonntag
in Murten ein Fall von ſchwarzen Pocken konſtatirt. Da
das verſeuchte Haus ſofort abgeſperrt wurde, hofft man die
Krankheit lokaliſiren zu können.
Baſelſtadt.
Sonntagsruhe. Das Departement
des Innern hat den Vorſtand des Gewerbevereins eingeladen,
Vorſchläge zu geſetzlicher Regulirung der Sonntagsruhe zu machen.
— Im Jahre 1890 gab es in Baſel 1938 eheliche und
203 uneheliche Geburten; auf 97 eheliche Geburten trifft es
ſomit je 10 uneheliche (ſtark [FORMEL]). Die Bevölkerungs-Zunahme
ſeit 1888 beträgt 1306 Perſonen.
— Baſelſtadt. Die kath. Gemeinde hat den Bau event.
Ankauf eines Kaſinos für Vereinszwecke, ähnlich wie in Zürich, be-
ſchloſſen und ſofort einen Baufonds anzulegen begonnen.
Appenzell I.-Rh.
Drei Bergſteiger aus St. Gallen
erſtiegen am Neujahrstage den Säntis, wo ſie nach achtſtündiger
Tour Nachmittags 4 Uhr anlangten. Am folgenden Tag beſtiegen
ſie auch noch den Altmann, deſſen Gipfel ſie nach 2½ Stunden
bei eiſig kaltem Weitwinde erreichten. Auf der Säntistour
nahmen ſie an die 100 Gemſen wahr, während ihnen bei der Tour
auf den Altmann nicht ein einziges Stück zu Geſicht kam.
Aargau.
Tief im Heu ſtecken nach dem „Zofinger Tgbl.“
die Bauern des untern Kantons. Die 1889er Vorräthe ſind
lange noch nicht aufgebraucht, von dem 90er Vorrathe gar nicht
zu reden. Die Scheunen ſind voll bis zum Hohlziegel hinauf.
Alles hat Heu feil, Niemand will kaufen, ſelbſt wenn zu Spott-
preiſen, wie 2 Fr. per Zentner, angeboten wird. Nun läge
allerdings nahe, daß ſie mehr Vieh in den Stall ſtecken, allein
die Sache hat zwei Haken. Erſtens ſteht das Vieh gegenwärtig
in ſündhaft theuern, faſt unerſchwinglichen Preiſen; zweitens iſt
zu riskiren, daß die Preiſe in einem Viertel- oder Halbjahre
wieder bedeutend ſinken und daß alſo der Viehzüchter ſein Heu
alsdann vergebens, für nichts und wieder nichts, verfüttert hätte.
Mit einem Wort: der Heuüberfluß in dortiger Gegend iſt eine
wahre Kalamität.
— In der Näbe von Laufenburg wurde anläßlich
des Bahnbaues Stein-Koblenz in einer Tiefe von etwa 3 Metern
eine Ringelnatter in ihrem Winterſchlafe ausgegraben,
welche 3,80 Meter lang iſt. Fachmänner erklären ſie als die
giftloſe, aber doch gefährliche Coluber natrix und ſchätzen ſie
100—120 Jahre alt. Vielleicht iſt es dasſelbe Exemplar, wel-
ches ſchon Jahre lang einen in der Nähe liegenden Badeplatz
gefährdete.
Thurgau.
Auf dem Bodenſee von Romanshorn bis
Arbon beſteht eine Eisbahn, auf der ſich längs des Seeufers
Hunderte tummeln; ein Unglück ſei hier ausgeſchloſſen, da der
an dieſer Stelle ſeichte See bis auf den Grund gefroren ſei.
Teſſin.
Bellinzona, 11. Jan Verfaſſungs-
rathswahlen. Die Radikalen haben ſich auf der ganzen
Linie enthalten. Hinwieder haben die Konſervativen ſtramm
geſtimmt. Die Ruhe wurde nicht geſtört.
Auf die abgegebene Anzahl konſervativer Stimmen geprüft
und dieſe in Verhältniß geſetzt zu den anläßlich der Nationalraths-
wahlen abgegebenen radikalen Stimmen, ergibt das heutige Wahl-
ergebniß eine konſervative Mehrheit von 1400 Stimmen. In
den Städten ſind die Konſervativen Stimmen aus dem Grunde
merklich zurückgegangen, als die Handwerkſame, die Krämer u.
ſ. w. aus Furcht, Kunden zu verlieren, von der Urne fernblieben
und ſich ſo der radikalen Kontrolle entzogen.
Wallis.
Ein trauriges Jahr hat ein Mann
in Iſérables erlebt. Im Zeitraum von 13 Monaten hatte er
acht Todesfälle in ſeinem Hauſe. Der letzte betraf ein fünf-
jähriges Kind. Der Mann ging in den Wald und vertraute
das Kind einer Schweſter an. Dieſe ſchloß es in ein Zimmer
ein und ging fort, um das Vieh zu beſorgen. Das Kind kam
dem Ofen zu nahe, ein Funke fiel aufs Kleid und entzündete
dasſelbe, und der bald darauf heimkehrende Vater fand nur noch
einen ſchrecklich verbrannten Leichnam vor.
Genf.
Am Freitag früh iſt ein großer Theil des Hafens
von Genf zugefroren. Die Dampfſchifffahrten mußten unterbro-
chen werden.
Ausland.
Deutſches Reich.
Hamburg, 11. Januar. Die
Zahl der Arbeitsloſen beträgt ungefähr 30,000. Infolge der
Unterbrechung der Schifffahrt und der großen Kälte herrſcht
große Noth.
— Dr. Windthorſt wird nächſtens 80 Jahre alt.
Frankreich.
Der Mörder des ruſſiſchen Geſandten in
Paris, Padlewski mit Namen, wurde kürzlich in Olot (Spa-
nien), nahe an der franzöſiſchen Grenze, verhaftet. Er wird
an Frankreich ausgeliefert werden.
— In Toulouſe wollte der Pöbel am Mittwoch Abend
den Laden eines Preußen plündern, der deutſche Angeſtellte hat.
Die Polizei mußte eingreifen.
Oeſterreich-Ungarn.
Vorarlberg. Ueber die
Rheinkorrektion iſt’s ſehr ſtille geworden; man thut inzwiſchen
das Mögliche für die Inſtandſetzung aktueller Rheinſchutzbauten.
Die Wuhre und Dämme ſollen öſterreichiſcherſeits mit Hülfe der
neuen Reichsſubſidien den ſchweizeriſchen möglichſt ebenbürtig, an
einzelnen Stellen noch ſtärker gemacht werden. Die reorgani-
ſirten. Gemeindewehren haben für Ueberraſchungsfälle an allen
kritiſchen Stellen große Steinhaufen aufgerichtet, mit denen ra-
ſcheſt blöde werdende Dammſtücke geſtützt werden können; in die-
ſer Beziehung herrſcht diesſeits des Rheines zur Zeit große Rüh-
rigkeit.
Italien.
Rom. Dem „Moniteur“ zufolge wird die
vom Papſte angenommene Vermittlung zwiſchen Portugal und dem
Kongoſtaat eine ſchiedsrichterliche ſein. Beide Mächte verpflichten
ſich, die Entſcheidung des Papſtes definitiv anzunehmen.
— Mailand, 10. Jan. In San Demetrio (Diſtrikt
Aquila) iſt das Schulgebäude in Folge Schneedruck eingeſtürzt;
der Lehrer und viele Schüler ſind verunglückt.
Spanien.
In ganz Spanien herrſcht ungewöhnliche
Kälte; in Valenzia ſind die Orangenbäume erfroren, der Schaden
iſt groß. In Granada wurde am 8. ds. ein Erdbeben verſpürt,
das neun Sekunden währte.
Türkei.
Wie der „N. Fr. Pr.“ über Sofia aus Kon-
ſtantinopel gemeldet wird, herrſcht auf der Hohen Pforte
große Aengſtlichkeit, da gelegentlich der Lutzki-Affäre entdeckt
wurde, daß viele hohe türkiſche Funktionäre ruſſiſche Söldlinge
ſind und mehr als fünfhundert ruſſiſche Spione in allerlei Ver-
kleidung momentan in der Türkei leben. Hundertſechszig ruſ-
ſiſche Ingenieure ſollen mit der Aufnahme des Bosporus und
der Fortifikation desſelben insgemein beſchäftigt ſein. Der Po-
lizeichef Nazun Bey beantragte Kjurda Paſcha’s Verbannung,
weil derſelbe Lutzki für 200 türkiſche Pfund verkaufte, worüber
in offiziellen Kreiſen große Entrüſtung herrſcht. Prinz Naka-
ſchidze iſt in türkiſchen Kreiſen ſehr beliebt, darum iſt er noch
internirt, damit die Ruſſen ihn nicht auch entführen. Der frü-
here Bahndirektor Nikolow, welcher mit Lutzki befreundet iſt,
reiste behufs Intervention nach Konſtantinopel, kehrte aber ohne
Reſultat zurück, weil es trotz der türkiſchen Bereitwilligkeit zu
ſpät war. Die Ruſſen hatten ihr Opfer bereits der Macht-
ſphähre europäiſcher Humanität ganz entrückt.
Verſchiedenes.
— Der hochangeſehene Franzoſe
Jules Simon über die Schweſtern des heiligen Vinzenz
von Paul.
Unter den von dem jüngſten Fiskalgeſetze betroffenen reli-
giöſen Kongregationen befinden ſich auch die Schweſtern des hl.
Vinzenz von Paul. Jules Simon, den gewiß Niemand des
Klerikalismus verdächtigen wird, ſchreibt im Temps über dieſe
Schweſtern:
„Anläßlich der Zuwachsſteuer dachte ich dieſer Tage an die
Kongregationen, und ich ſagte mir unter anderem, daß man
dieſelben nicht kennt. Die Ungläubigen kennen ſie gewiß nicht,
und ich zweifle, ob die Katholiken ſie gut genug kennen. Ich
geſtehe, daß ich für eine Kongregation eine Art von Vorliebe
habe. Es iſt diejenige der Töchter der göttlichen Liebe, der
Schweſtern des hl. Vinzenz von Paul. Es iſt das eine Kon-
gregation und iſt auch keine, es ſind Ordensſchweſtern und auch
keine Ordensſchweſtern. Sie legen kein Gelübde ab; ſie ver-
pflichten ſich nur für ein Jahr; am 25. März eines jeden
Jahres ſteht es ihnen frei, in die Welt zurückzukehren. „Es
ſind“, ſo ſagt der hl. Vinzenz von Paul „Pfarrkinder, welche
unter gemeinſamer Regel zuſammenleben. Ihr Kloſter ſind die
Krankenhäuſer, ihre Zelle ein gemiethetes Zimmer, ihre Kapelle
die Pfarrkirche, ihr Kreuzgang die Straßen der Stadt oder die
Säle der Spitäler, ihre Klauſur der Gehorſam, ihre Kloſtermauer
die Furcht Gottes und ihr Schleter die heilige Beſcheidenheit.“
Sie halten Schulen und Arbeitsſäle, dienen in Spitälern
und in Armenapotheken. In den Spitälern ſind ſie nur ſchwer
zu erſetzen und es verurſacht ganz bedeutende Mehrkoſten, Laien
an ihrer Stelle anzuſtellen. Manche rügen es als Uebelſtand,
daß dieſe Schweſtern wohl manchmal von der hl. Jungfrau ſprechen;
bei den Laien dagegen iſt der andere Uebelſtand, daß ſie gar
nicht von Gott ſprechen. Die Laien ſind Angeſtellte, deren Herz
anderswo iſt, als im Spitale; die andern aber ſind Schweſtern,
Schweſtern der Armen, Schweſtern der Kranken. Ich möchte
ſie nicht zurückweiſen, denn ſie opfern ſich freiwillig. Ich möchte
ſie denen aber auch nicht aufdrängen, welche ſie zurückweiſen.
Ich weiß wohl, daß wir nicht eine ſehr katholiſche Nation; aber
wir müſſen uns doch darin fügen, daß wir eine Nation von
Katholiken ſind. Ueberall, wo man den Wunſch der Kranken
kennt, ſollte ihr Wunſch Geſetz ſein. Das beſte von allen Regimes
iſt noch immer die Freiheit.
Die Schweſtern beſitzen gegenwärtig in Frankreich und in
Europa 2434 Häuſer, in denen ſie 185,000 Kinder unterrichten
und pflegen 45,635 in den Spitälern eingeſchriebene Kranke,
ganz abgeſehen von den unzähligen Kranken, die ſie in den
Privathäuſern pflegen. Das will doch gewiß ſchon etwas heißen!
Aber ſie begnügen ſich nicht damit, bei uns und bei unſeren
Nachbarn in Europa Gutes zu wirken. Dieſe demüthigen
Mädchen ſind auch, wie man gegenwärtig ſagt, Pionniere der
Ziviliſation. Sie verbreiten den franzöſiſchen Namen in den
weitentfernten wilden und unbekannten Ländern, und ſie wiſſen
ſich, im Gegenſatz zu gewiſſen Forſchungsreiſenden, Liebe zu
erwerben. Als einſt im Senate von den Schweſtern des hl.
Vinzenz von Paul die Rede war, da ſtieg mein Freund Fournier,
ehemaliger Geſandter in Konſtantinopel, auf die Tribune und
ſagte: „Vergeſſen Sie nicht die Dienſte, welche ſie außerhalb der
franzöſiſchen Grenze Frankreich und den Franzoſen erweiſen.“
Man kennt in der Levante die engliſchen Flotten, die ruſſiſchen
Truppen, man kennt unſere Seeleute und Soldaten; aber man
kennt vor allen Dingen das franzöſiſche Spital, die franzöſiſche
Schule.
Es iſt das die Propaganda der Liebe, welche vielleicht be-
rechtigter, und auf jeden Fall dauerhafter, als diejenige der
Gewalt. In Aſien und in den beiden Amerika haben die
Schweſtern 328 Häuſer. Sie erziehen 32,978 Kinder aller
Nationalitäten und aller Religionen. Sie pflegen in ihren Spi-
tälern 75,950 Kranke und verſorgen 2,947,000 Kranke mit
Arzneien.
Auch im Kriege haben ſie großartige Dienſte geleiſtet.
Einer von ihnen, die ich kenne, wurde die Haube von einer
Kugel durchbohrt, während ſie einen Kranken verband. Der
Miniſter wollte ihnen Ordensauszeichnungen zukommen laſſen,
aber ſie antworteten durch den Mund ihres geiſtlichen Obern:
Wir verlangen keine andere Belohnung als neue Gelegenheit,
uns nützlich machen zu können.“
— Ehrentafel. Der verſtorbene Nationalrath G.
Thommen (Baſelſtadt), der es durch die Uhrenfabrikation zum
dreifachen Millionär brachte, hat 70,000 Fr. vergabt, und zwar
20,000 Fr. an ſeine Arbeiter (nach dem Dienſtalter), 10,000 Fr.
an die Krankenkaſſe ſeiner Fabrik, 20,000 Fr, an die Armen-
kaſſen in Waldenburg, ꝛc.
— Viehmärkte. Langenthal, 6. Auf dem Klein-
viehmarkt waren aufgeführt: 170 Kälber, 95 Faſelſchweine, 2
Maſtſchweine, 8 Schafe, — Ziegen. Die Bahn ſpedirte 130
Stück Kleinvieh.
Es galten: Fette Kälber, prima Waare, per Kilo Fr.
1. 10 bis 1. 30; fette Kälber 86 Cts. bis Fr. 1. 08; Saug-
kälber per Stück 15 bis 35 Fr. Fette Schweine per Kilo Fr.
1. 04 bis Fr. 1. 14; Faſelſchweine per Stück 25 bis 60 Fr.
Fette Schafe per Kilo 74 bis 84 Cts. Rindfleiſch per Kilo
Fr. 1. 50; Schweinefleiſch per Kilo Fr. 1. 6); Schaffleiſch per
Kilo Fr. 1. 60; Kalbfleiſch per Kilo Fr. 1. 80 bis Fr. 2. —.
Speck per Kilo Fr. 1. 80 bis Fr. 2. —.
— Transport von 75 Millionen Franken in
Gold. Mitte November 1890 entlebnte die Bank von England
obige Summe von der franzöſiſchen Nationalbank in Paris, um
beim Krach der weltbekannten großen Bankfirma der Gebr.
Baring (in London) die engliſche Handels- und Finanzwelt vor
einer gefährlichen Kriſis zu bewahren. Es wurde aber kein
einziges Goldſtück nach London geſchickt und geprägtes Gold wird
überhaupt nie in ſolchem Maße ausgeführt. Die 75 Millionen
wurden in der Form von Barren oder Stangen feinen Goldes
zum gegenwärtigen Kurſe von 3437 Fr. das Kilo nach London
geſandt. Donnerſtag den 13. November wurden die erſten 25
Millionen Fr. von einem engliſchen Bevollmächtigten in Paris
abgeholt. Die franzöſiſchen Bankangeſtellten ſtiegen in den Keller
hinab und holten die Goldbarren, von denen die einen 6, die
andern 12 Kilo wiegen. Ein Hauptangeſtellter der franzöſiſchen
Bank zählte die Barren, welche alsdann in Kiſten gelegt wurden,
von denen jede 7 oder 14 Barren enthielt, je nachdem die
letzteren 6 oder 12 Kilo wogen. Sobald eine Kiſte gefüllt war,
wurde ſie zugeſchraubt und mit dem Siegel der engliſchen Bank
verſiegelt und dann in das Innere eines der Packwagen geladen.
Von Nachmittags 2—5 Uhr wurden alle Barren im Geſammt-
gewichte von 7274 Kilo oder 145½ Zentner in 90 Kiſten
verladen. Mit dem Abendſchnellzug um 7 Uhr fuhren die Wagen
in Paris ab und kamen am 14. November Mittags in London
an. Mitte November hatte die Bank von Frankreich 1176 Mill.
Fr. in Gold und 1244 Mill. Fr. in Silber in ihrem Keller.
In England wurde eine drohende Kriſis abgewendet.
Literariſches.
— Schweiz. Rundſchau, herausgegeben von Profeſſor Dr. Vetter.
Aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Kantonen treffen
Subſkriptionen ein, als Beweis dafür, daß weite Kreiſe den ſchönen,
vaterländiſchen Gedenken des Herausgebers beifällig aufgenommen haben
und thatkräftig zu unterſtützen bereit find.
Noch iſt leider die Abonnentenzahl nicht erreicht, welche das Er-
ſcheinen der Rundſchau ermöglicht. Es ergeht darum an das gebildete
Publikum der ganzen Schweiz die Bitte, ſeine Subſkriptionen beförderlichſt
an das Art. Inſtitut Orell Füßli in Zürich einfenden zu wollen.
_
Getreidebericht von Rorſchach vom 8. Januar
Ausſtich-Theißweizen Fr. 23. 50 Rv. bis 24. —. Prima Ungarweizen
Fr. 23. —. bis —. —. Eingang 3662 Mtrztr. Ausgang 4656 Mtrztr.
Heutiger Lagerbeſtand: 61,708 Mtrztr.
Butterpreis in Uznach, den 10. Januar
Fr. 1. 25, 1. 28 und 1. 30 per Halb-Kilo.
Markt in Herisau, den 9. Januar.
Butter, zollenweiſe Fr. 1. 28, pfundweiſe Fr. 1. 45—1. 50.
Aepfel, zentrw. Fr. 10; pfundw. 12 Rp.
4. Keine Meinungsverſchied euheit
exiſtirt heute mehr unter Medizinern darüber, daß Rheumatismus die
Folge von Säure im Blut iſt und durch funktionelle Störung der
Nieren und Leber dieſe Säure nicht aus dem Blute ausgeſchieden wird.
Es iſt daher Thatſache, daß Rheumatismus nur dann zu heilen iſt,
wenn die Grundurſache gehoben, nämlich die geſunde Funktion der
Nieren und Leber hergeſtellt wurde.
Dieſes iſt jedoch nur möglich durch eine Medizin, deren Zuſammen-
ſetzung auf wiſſenſchaftlicher Baſis beruht und welche ſpezielle Eigen-
ſchaften beſitzt, Nieren und Leber zu geſunder Fanktion anzuregen.
Eine ſolche Medizin beſitzen wir in Warner’s Safe Cure, wodurch
ſchon Tauſende an Rheumatismus Leidende befreit wurden, wie auch
Herr Joſeph Heimann, Briefträger, in Breslau, Mühlgaſſe 24 ſchreibt:
Es gereicht mir zur beſonderen Freude Ihnen mittheilen zu können,
daß meine Frau ſich nach dem Gebrauch Ihrer werthen Safe Cure
außerordentlich wohl befindet.
Seit 5 Jahren litt meine Frau an Gicht und Rheumatismus, wo
ſie ſeit 3 Jahren am ganzen Körper gelähmt war, die Beine zogen ſich
durch den Krampf ſo zuſammen, daß ſie es vor Schmerzen kaum
aushalten konnte, auch die Rückenſchmerzen waren ſo furchtbar, daß ſie
des Nachts gar nicht ſchlafen konnte. Wir konſultirten mehrere Aerzte,
welche ihr aber nicht helfen konnten; auch war ſie mehrere Wochen im
Hoſpital unter Behandlung mehrerer Aerzte jedoch ohne Beſſerung. Im
Monat Februar v. Jahres fing ſie an, Warners Safe Cure zu nehmen,
wovon ſie bis jetzt 17 Flaſchen verbraucht hat. Die Schmerzen haben
jetzt ganz nachgelaſſen und iſt ſie wieder ganz geſund. Ich kann
Warner’s Safe Cure allen Leidenden auf’s Beſte empfehlen und bin
gern bereit Zweiflern direkte Beſtätigung zukommen zu laſſen.
Warner’s Safe Cure iſt à Fr. 5 die Flaſche zu beziehen von den
meiſten bekannten Apotheken, oder von dem Haupt- und Engros-Depot
C. Richter, Apotheke in Kreuzlingen, Kt. Thurgau.
Engliſch-Tuch à 75 Centimes per Meter.
5) Doppelbreit, kräftiger und beſter Qualität
liefern zu ganzen Kleidern und in einzelnen Metern franko.
Verſendungshaus Oettinger & Co., Zürich.
P. S. Muſter unſerer bekanntlich billigſten und beſten Stoffe nur
modernſter Deſſins und Farben umgehend.
Merinos und Cachemires schwarz, doppelte Breite
à Fr. 1. 15 der Meter (69 Cts. per Elle) verſendet direkt an Private
das Fabrik-Depot Jelmoti & Cie., Zürich. — Maſtee aller
Oualitäten umgehend franko. (34
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |