Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

solches zwischen Sr. Hoheit dem Printzen von Oranien/ und dem Hertzog von Longueville dieserthalben sich ein Zwiespalt ereignet hätte/ welche aber beyzulegen/ Se Majest. Ordre geben würden; hierauff haben Ihre Britannische Replic deß Konigs in Engeland. Majest. gemeldem Lord Trumbald expresse Ordre zugesandt / daß sie mit dieser Antwort keines wegs zufrieden seyen/ sondern es solte derselbe dieser Sachen wegen dem König noch ein näher Memorial überreichen.

Das sechste Capittel

Sagt von Schwedisch- und Dähnischen

Fügnussen.

Eingang in die Schwed- und Dähnische Geschichten. DIe König von Schweden und Dennemarck seynd in denen Gewissens-Sachen gantz einträchtig/ und stehen bey ereigneten Religions-Krieg vor einen Mann/ aber in ihren Staats Angelegenheiten seynd sie gar weit voneinander unterschieden/ dann jeder suchet sein particular-Interefle und sein Reich zu erweitern/ und ist so zu sagen ohnmöglich und etwas übermenschliches/ wann 2. aneinander gräntzende Potentaten nicht gegeneinander der Beherrschung wegen Jalousie hegen solten / gedenckende mit Alexandro Magno und Cajo Julio Caesare, wann das Recht zu brechen sey/ man solches der Beherrschung halben thun müste/ dann der Himmel keinen Richter-Stuhl auff dieser Erden gesetzt hat/ dahin die Regenten gezogen werden könten/ so daß ein Regent solches nirgends zu suchen hat/ als in seinem eigenen Hertzen/ und wann die Noth es erfordert/ er durch seine Waffen nehmen mag/ was er wil/ darumben zwackt immer einer dem andern was weg; in dem vor etlich und dreyssig Jahren entstandenen Krieg zwischen Dennemarck und Schweden / hat dieser jenen gewaltig berupffet/ die gantze Provintz Schonen/ einen Theil vom Königreich Norwegen/ und andere schöne Länder mehr jenem entzogen; Im letztern Frantzösischen Krieg geschahe das Widerspiel/ Dennemarck ware Meister im Feld/ und hatte dem König von Schweden viel nahmhaffte Plätz entzogen/ und in würckliche Possession genommen/ aber in regard wegen deß Königs in Franckreich/ muste jener diesem nach laut deß gemachten Frieden-Schlusses wieder alles restituiren/ und weiln Schweden observirt/ das Dennemarck von erlangter Souverenität wegen im vorigen Krieg nicht grosse Progressen gethan / hat es sich

solches zwischen Sr. Hoheit dem Printzen von Oranien/ und dem Hertzog von Longueville dieserthalben sich ein Zwiespalt ereignet hätte/ welche aber beyzulegen/ Se Majest. Ordre geben würden; hierauff haben Ihre Britannische Replic deß Konigs in Engeland. Majest. gemeldem Lord Trumbald expresse Ordre zugesandt / daß sie mit dieser Antwort keines wegs zufrieden seyen/ sondern es solte derselbe dieser Sachen wegen dem König noch ein näher Memorial überreichen.

Das sechste Capittel

Sagt von Schwedisch- und Dähnischen

Fügnussen.

Eingang in die Schwed- und Dähnische Geschichten. DIe König von Schweden und Dennemarck seynd in denen Gewissens-Sachen gantz einträchtig/ und stehen bey ereigneten Religions-Krieg vor einen Mann/ aber in ihren Staats Angelegenheiten seynd sie gar weit voneinander unterschieden/ dann jeder suchet sein particular-Interefle und sein Reich zu erweitern/ und ist so zu sagen ohnmöglich und etwas übermenschliches/ wann 2. aneinander gräntzende Potentaten nicht gegeneinander der Beherrschung wegen Jalousie hegen solten / gedenckende mit Alexandro Magno und Cajo Julio Caesare, wann das Recht zu brechen sey/ man solches der Beherrschung halben thun müste/ dann der Himmel keinen Richter-Stuhl auff dieser Erden gesetzt hat/ dahin die Regenten gezogen werden könten/ so daß ein Regent solches nirgends zu suchen hat/ als in seinem eigenen Hertzen/ und wann die Noth es erfordert/ er durch seine Waffen nehmen mag/ was er wil/ darumben zwackt immer einer dem andern was weg; in dem vor etlich und dreyssig Jahren entstandenen Krieg zwischen Dennemarck und Schweden / hat dieser jenen gewaltig berupffet/ die gantze Provintz Schonen/ einen Theil vom Königreich Norwegen/ und andere schöne Länder mehr jenem entzogen; Im letztern Frantzösischen Krieg geschahe das Widerspiel/ Dennemarck ware Meister im Feld/ und hatte dem König von Schweden viel nahmhaffte Plätz entzogen/ und in würckliche Possession genommen/ aber in regard wegen deß Königs in Franckreich/ muste jener diesem nach laut deß gemachten Frieden-Schlusses wieder alles restituiren/ und weiln Schweden observirt/ das Dennemarck von erlangter Souverenität wegen im vorigen Krieg nicht grosse Progressen gethan / hat es sich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0105" n="93"/>
solches zwischen Sr. Hoheit dem                      Printzen von Oranien/ und dem Hertzog von Longueville dieserthalben sich ein                      Zwiespalt ereignet hätte/ welche aber beyzulegen/ Se Majest. Ordre geben                      würden; hierauff haben Ihre Britannische <note place="right">Replic deß Konigs                          in Engeland.</note> Majest. gemeldem Lord Trumbald expresse Ordre zugesandt                     / daß sie mit dieser Antwort keines wegs zufrieden seyen/ sondern es solte                      derselbe dieser Sachen wegen dem König noch ein näher Memorial überreichen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das sechste Capittel</head>
        <p>Sagt von Schwedisch- und Dähnischen</p>
        <p>Fügnussen.</p>
        <p><note place="right">Eingang in die Schwed- und Dähnische Geschichten.</note> DIe                      König von Schweden und Dennemarck seynd in denen Gewissens-Sachen gantz                      einträchtig/ und stehen bey ereigneten Religions-Krieg vor einen Mann/ aber in                      ihren Staats Angelegenheiten seynd sie gar weit voneinander unterschieden/ dann                      jeder suchet sein particular-Interefle und sein Reich zu erweitern/ und ist so                      zu sagen ohnmöglich und etwas übermenschliches/ wann 2. aneinander gräntzende                      Potentaten nicht gegeneinander der Beherrschung wegen Jalousie hegen solten /                      gedenckende mit Alexandro Magno und Cajo Julio Caesare, wann das Recht zu                      brechen sey/ man solches der Beherrschung halben thun müste/ dann der Himmel                      keinen Richter-Stuhl auff dieser Erden gesetzt hat/ dahin die Regenten gezogen                      werden könten/ so daß ein Regent solches nirgends zu suchen hat/ als in seinem                      eigenen Hertzen/ und wann die Noth es erfordert/ er durch seine Waffen nehmen                      mag/ was er wil/ darumben zwackt immer einer dem andern was weg; in dem vor                      etlich und dreyssig Jahren entstandenen Krieg zwischen Dennemarck und Schweden /                      hat dieser jenen gewaltig berupffet/ die gantze Provintz Schonen/ einen Theil                      vom Königreich Norwegen/ und andere schöne Länder mehr jenem entzogen; Im                      letztern Frantzösischen Krieg geschahe das Widerspiel/ Dennemarck ware Meister                      im Feld/ und hatte dem König von Schweden viel nahmhaffte Plätz entzogen/ und                      in würckliche Possession genommen/ aber in regard wegen deß Königs in                      Franckreich/ muste jener diesem nach laut deß gemachten Frieden-Schlusses                      wieder alles restituiren/ und weiln Schweden observirt/ das Dennemarck von                      erlangter Souverenität wegen im vorigen Krieg nicht grosse Progressen gethan /                      hat es sich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0105] solches zwischen Sr. Hoheit dem Printzen von Oranien/ und dem Hertzog von Longueville dieserthalben sich ein Zwiespalt ereignet hätte/ welche aber beyzulegen/ Se Majest. Ordre geben würden; hierauff haben Ihre Britannische Majest. gemeldem Lord Trumbald expresse Ordre zugesandt / daß sie mit dieser Antwort keines wegs zufrieden seyen/ sondern es solte derselbe dieser Sachen wegen dem König noch ein näher Memorial überreichen. Replic deß Konigs in Engeland. Das sechste Capittel Sagt von Schwedisch- und Dähnischen Fügnussen. DIe König von Schweden und Dennemarck seynd in denen Gewissens-Sachen gantz einträchtig/ und stehen bey ereigneten Religions-Krieg vor einen Mann/ aber in ihren Staats Angelegenheiten seynd sie gar weit voneinander unterschieden/ dann jeder suchet sein particular-Interefle und sein Reich zu erweitern/ und ist so zu sagen ohnmöglich und etwas übermenschliches/ wann 2. aneinander gräntzende Potentaten nicht gegeneinander der Beherrschung wegen Jalousie hegen solten / gedenckende mit Alexandro Magno und Cajo Julio Caesare, wann das Recht zu brechen sey/ man solches der Beherrschung halben thun müste/ dann der Himmel keinen Richter-Stuhl auff dieser Erden gesetzt hat/ dahin die Regenten gezogen werden könten/ so daß ein Regent solches nirgends zu suchen hat/ als in seinem eigenen Hertzen/ und wann die Noth es erfordert/ er durch seine Waffen nehmen mag/ was er wil/ darumben zwackt immer einer dem andern was weg; in dem vor etlich und dreyssig Jahren entstandenen Krieg zwischen Dennemarck und Schweden / hat dieser jenen gewaltig berupffet/ die gantze Provintz Schonen/ einen Theil vom Königreich Norwegen/ und andere schöne Länder mehr jenem entzogen; Im letztern Frantzösischen Krieg geschahe das Widerspiel/ Dennemarck ware Meister im Feld/ und hatte dem König von Schweden viel nahmhaffte Plätz entzogen/ und in würckliche Possession genommen/ aber in regard wegen deß Königs in Franckreich/ muste jener diesem nach laut deß gemachten Frieden-Schlusses wieder alles restituiren/ und weiln Schweden observirt/ das Dennemarck von erlangter Souverenität wegen im vorigen Krieg nicht grosse Progressen gethan / hat es sich Eingang in die Schwed- und Dähnische Geschichten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/105
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/105>, abgerufen am 23.11.2024.