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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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im Werck begriffen/ mit dem Holländischen Staat wegen der rückständigen Subsidien eine liquidation zu machen; Ihro Hoch-mögende aber wolten durch ihren hier sich befindenden Envoye es dahin richten/ daß ihrer Herrn Principalen und particulier-Folderungen von solchen Subsidien decurtirt werden sollen/ welches auch dürffte angenommen werden/ und also beyderseits Praetensiones gegen einander liquidiret und auffgehoben werden. Es werden nun die Praeparatoria zu dem nechstkunfftigen Caroussel je mehr und mehr fortgesetzet/ und wird solches aus dermassen sehr herrlich seyn. Aus Norwegen hat man von den Silberbergn ercken einen solchen guten Bericht/ daß selbiges auff 6. mahl höher als vorhin wird getrieben werden. Seiden-Wabren zu Coppenhagen auff dem Marck verbrand. Es seynd offentlich auffm Marckt einige verbottene Seiden-Wahren von allerhand Coleur/ mehr dann 1000. Reichsthl. werth verbrand worden/ dem solches zugehöret hat/ ist ein Kauffmann in Callenburg/ und soll er über diß noch 900. Reichsthl. zur Straffe bezahlen/ wiewohl derselbe 1500. Reichsth. hätte geben sollen/ da nicht seine Königl. Majest. ihn aus angebohrner Königl. Güte so weit noch perdoniret hätten. Der Zöllner und Visitirer seynd ihrer Dienste darüber entsetzt worden. Den erhangenen Sergeanten haben die jungen Herren Güldenlöw vor 100. Reichsthl. an sich erkauffen lassen / sie fahren täglich dahin/ und sehen die Anatomie an/ weßwegen niemand als die Hrn. Professores eingelassen werden. Ih. Hohe Excellhaben einen herrlichen Ball in dero Behausung gehalten/ wobey Ihre Königliche Majest. und ders gantze Hoffstatt gegenwärtig woren/ welches in aller Vergnügung vollbracht ward. Vor einigen Tagen kam dahier der Ein Chur-Brandenb. Envoye daselbsten angelangt. Hr. Overberck/ Churfl. Brandenburg. extraordinari Envoye an/ was dessen anbringen eigendlich seyn werde/ ist noch nicht bekant/ man glaubt aber/ daß es eine genaue Verbündnuß zwischen selbigem Hoff/ und Sr. Maj. unserm König bedeute. Dieses von Dänischen Händeln.

Schwedische Geschichten. Die Schwedische Geschichten betreffende bringen Stockholmer Brieff/ daß der Käys. Abgesandte Herr Graf von Nostitz am Königl. Schwedischen Hoff daselbsten angelangt seye/ und daß ehistens eine Ambassade von dar nach Moscau abgeschickt werden dörffte/ umb selbige Czaaren von der Türckis. Inclination ab- und zur Christlichen Alliantz zu überreden; Es referiren auch Brieff von Malmö aus der Provintz Schonen/ vom 3. diß/ daß man zwar daselbsten vor den König in Schweden/ als ihrem gnädigsten In der Provintz Schonen werden viele neue Fortressen angelangt. Herrn nicht gar offentlich armire/ doch auch nicht gar still sitze/ zumahln alle Fortificationes außgebessert/ und in einen perfecten Stand gebracht werden/ absonderlich die an dem Meerbusen gelegene Oerther/ allermassen man auch zu Gottenburg einen grossen Thurn/ wovon man alle

im Werck begriffen/ mit dem Holländischen Staat wegen der rückständigen Subsidien eine liquidation zu machen; Ihro Hoch-mögende aber wolten durch ihren hier sich befindenden Envoye es dahin richten/ daß ihrer Herrn Principalen und particulier-Folderungen von solchen Subsidien decurtirt werden sollen/ welches auch dürffte angenommen werden/ und also beyderseits Praetensiones gegen einander liquidiret und auffgehoben werden. Es werden nun die Praeparatoria zu dem nechstkunfftigen Caroussel je mehr und mehr fortgesetzet/ und wird solches aus dermassen sehr herrlich seyn. Aus Norwegen hat man von den Silberbergn ercken einen solchen guten Bericht/ daß selbiges auff 6. mahl höher als vorhin wird getrieben werden. Seiden-Wabren zu Coppenhagen auff dem Marck verbrand. Es seynd offentlich auffm Marckt einige verbottene Seiden-Wahren von allerhand Coleur/ mehr dann 1000. Reichsthl. werth verbrand worden/ dem solches zugehöret hat/ ist ein Kauffmann in Callenburg/ und soll er über diß noch 900. Reichsthl. zur Straffe bezahlen/ wiewohl derselbe 1500. Reichsth. hätte geben sollen/ da nicht seine Königl. Majest. ihn aus angebohrner Königl. Güte so weit noch perdoniret hätten. Der Zöllner und Visitirer seynd ihrer Dienste darüber entsetzt worden. Den erhangenen Sergeanten haben die jungen Herren Güldenlöw vor 100. Reichsthl. an sich erkauffen lassen / sie fahren täglich dahin/ und sehen die Anatomie an/ weßwegen niemand als die Hrn. Professores eingelassen werden. Ih. Hohe Excellhaben einen herrlichen Ball in dero Behausung gehalten/ wobey Ihre Königliche Majest. und ders gantze Hoffstatt gegenwärtig woren/ welches in aller Vergnügung vollbracht ward. Vor einigen Tagen kam dahier der Ein Chur-Brandenb. Envoye daselbsten angelangt. Hr. Overberck/ Churfl. Brandenburg. extraordinari Envoye an/ was dessen anbringen eigendlich seyn werde/ ist noch nicht bekant/ man glaubt aber/ daß es eine genaue Verbündnuß zwischen selbigem Hoff/ und Sr. Maj. unserm König bedeute. Dieses von Dänischen Händeln.

Schwedische Geschichten. Die Schwedische Geschichten betreffende bringen Stockholmer Brieff/ daß der Käys. Abgesandte Herr Graf von Nostitz am Königl. Schwedischen Hoff daselbsten angelangt seye/ und daß ehistens eine Ambassade von dar nach Moscau abgeschickt werden dörffte/ umb selbige Czaaren von der Türckis. Inclination ab- und zur Christlichen Alliantz zu überreden; Es referiren auch Brieff von Malmö aus der Provintz Schonen/ vom 3. diß/ daß man zwar daselbsten vor den König in Schweden/ als ihrem gnädigsten In der Provintz Schonen werden viele neue Fortressen angelangt. Herrn nicht gar offentlich armire/ doch auch nicht gar still sitze/ zumahln alle Fortificationes außgebessert/ und in einen perfecten Stand gebracht werden/ absonderlich die an dem Meerbusen gelegene Oerther/ allermassen man auch zu Gottenburg einen grossen Thurn/ wovon man alle

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[95/0107] im Werck begriffen/ mit dem Holländischen Staat wegen der rückständigen Subsidien eine liquidation zu machen; Ihro Hoch-mögende aber wolten durch ihren hier sich befindenden Envoye es dahin richten/ daß ihrer Herrn Principalen und particulier-Folderungen von solchen Subsidien decurtirt werden sollen/ welches auch dürffte angenommen werden/ und also beyderseits Praetensiones gegen einander liquidiret und auffgehoben werden. Es werden nun die Praeparatoria zu dem nechstkunfftigen Caroussel je mehr und mehr fortgesetzet/ und wird solches aus dermassen sehr herrlich seyn. Aus Norwegen hat man von den Silberbergn ercken einen solchen guten Bericht/ daß selbiges auff 6. mahl höher als vorhin wird getrieben werden. Es seynd offentlich auffm Marckt einige verbottene Seiden-Wahren von allerhand Coleur/ mehr dann 1000. Reichsthl. werth verbrand worden/ dem solches zugehöret hat/ ist ein Kauffmann in Callenburg/ und soll er über diß noch 900. Reichsthl. zur Straffe bezahlen/ wiewohl derselbe 1500. Reichsth. hätte geben sollen/ da nicht seine Königl. Majest. ihn aus angebohrner Königl. Güte so weit noch perdoniret hätten. Der Zöllner und Visitirer seynd ihrer Dienste darüber entsetzt worden. Den erhangenen Sergeanten haben die jungen Herren Güldenlöw vor 100. Reichsthl. an sich erkauffen lassen / sie fahren täglich dahin/ und sehen die Anatomie an/ weßwegen niemand als die Hrn. Professores eingelassen werden. Ih. Hohe Excellhaben einen herrlichen Ball in dero Behausung gehalten/ wobey Ihre Königliche Majest. und ders gantze Hoffstatt gegenwärtig woren/ welches in aller Vergnügung vollbracht ward. Vor einigen Tagen kam dahier der Hr. Overberck/ Churfl. Brandenburg. extraordinari Envoye an/ was dessen anbringen eigendlich seyn werde/ ist noch nicht bekant/ man glaubt aber/ daß es eine genaue Verbündnuß zwischen selbigem Hoff/ und Sr. Maj. unserm König bedeute. Dieses von Dänischen Händeln. Seiden-Wabren zu Coppenhagen auff dem Marck verbrand. Ein Chur-Brandenb. Envoye daselbsten angelangt. Die Schwedische Geschichten betreffende bringen Stockholmer Brieff/ daß der Käys. Abgesandte Herr Graf von Nostitz am Königl. Schwedischen Hoff daselbsten angelangt seye/ und daß ehistens eine Ambassade von dar nach Moscau abgeschickt werden dörffte/ umb selbige Czaaren von der Türckis. Inclination ab- und zur Christlichen Alliantz zu überreden; Es referiren auch Brieff von Malmö aus der Provintz Schonen/ vom 3. diß/ daß man zwar daselbsten vor den König in Schweden/ als ihrem gnädigsten Herrn nicht gar offentlich armire/ doch auch nicht gar still sitze/ zumahln alle Fortificationes außgebessert/ und in einen perfecten Stand gebracht werden/ absonderlich die an dem Meerbusen gelegene Oerther/ allermassen man auch zu Gottenburg einen grossen Thurn/ wovon man alle Schwedische Geschichten. In der Provintz Schonen werden viele neue Fortressen angelangt.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/107>, abgerufen am 23.11.2024.