[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].umbligende Berge beschissen kan / anlegen und auffbauen lässet/ daß man sich also dieser Berge halben/ von welchen selbige Stadt zimblich incommodirt werden können/ nichts widriges mehr zu befahren; dieser Thurn ist aus einem blossen harten Felsen außgehauen/ und also verfertiget worden/ er ist von einer sonderlichen Höhe/ daß er sich denen Schiffleuthen 6. biß 7. Meilen zeiget/ und von oben her sowohl versehen/ daß er weder vor Bomben noch andern Feuerwercken sich im geringsten nichts zu fürchten. Eben dergleichen Beschaffenheit soll es auch mit allen unsern Vestungen haben/ welche nicht allein auffs stärckste be[unleserliches Material]stiget/ sondern auch mit einer dergleichen reichlichen Mannschafft und gnugsamer Mund- und Kriegs-Munition angefüllt/ daß solche eine zimbliche Armee ins Feld stellen können. Man glaubt/ daß der Graff Gabriel Ochsenstirn/ welcher jüngst von seiner Ambassade am Käyserlichen Hoff zurück kommen/ das praesidium zu Wißmar erhalten/ auch Legatus im Reich seyn wird. Man kan noch nicht für gewiß sagen / ob Graff Ochsenstirn/ so zu Wien ist/ permission erhalten werde/ mit Graff Königsmarck nach Venedig zu gehen. Schreiben von Stockholm vom 3. dito berichten / alle drey Majestäten/ als nemblich Der König/ die regirende und verwittibte Königin begleiten den Seel. Truchseß Peter Braben zur Erden. der König/ die regirende/ und verwittibte Königin haben den Seel. Truchses Peter Brahen zur Erdigung begleitet; weiln es sich noch schlecht zur Schlittenfahrt anläst/ als werden Ihr. Majest. den 11. dito erst nach Königsöhr/ hernach aber den andern Provincien zur Munsterung dero Land-Regimenter auffbrechen. Nunmehro ist der Italiäner Don Francisco Maria Levanti nebst denen zugeordneten Commissarien nach den Bergwercken abgereiset / umb allda eine Probe seiner promi[unleserliches Material]tirten grossen Menage abzulegen/ weiln er nemblich mit halben Spesen das Kupffer und Silber viel feiner und schöner lieffern wil/ wie er dann solches so gar vor gewiß hält/ daß er keine andere Bezahlung begehre/ als 100000. Reichsthaler aus dem Uberfluß/ und wil die Kunst noch darzu unsrer Nation Stockholm vom 5. dito lehren. Sonsten seynd Ihro Königliche Majestät allergnädigst resolviret/ auff den Landtag in Pommern proponiren zu lassen/ daß sie gäntzlich beschlossen / denen Frantzösischen flüchtigen Reformirten in dero Provintzien/ einige Wohnstädt einzuraumen/ absonderlich die im letzten Krieg ruinirte Vestung Demmin/ wie sie dann zur besserer Auffnehmung solche Stadt mit allerley Vortheilhafftigen Privilegien versehen wollen. Capitain Capitain Larson bekombt eine jährliche Pension. Larson ein gebohrner Schwede/ so von Jugend in Engelland unter Printz Robert gedient/ und in Mechanicis wohl erfahren/ daherd er von Ihr. Königl. Majest. eine ansehentliche Jährliche Pension erhalten/ hat jetzo ein gar ungemeines Kunststück zu thun versprochen/ nemblich daß er umbligende Berge beschissen kan / anlegen und auffbauen lässet/ daß man sich also dieser Berge halben/ von welchen selbige Stadt zimblich incommodirt werden können/ nichts widriges mehr zu befahren; dieser Thurn ist aus einem blossen harten Felsen außgehauen/ und also verfertiget worden/ er ist von einer sonderlichen Höhe/ daß er sich denen Schiffleuthen 6. biß 7. Meilen zeiget/ und von oben her sowohl versehen/ daß er weder vor Bomben noch andern Feuerwercken sich im geringsten nichts zu fürchten. Eben dergleichen Beschaffenheit soll es auch mit allen unsern Vestungen haben/ welche nicht allein auffs stärckste be[unleserliches Material]stiget/ sondern auch mit einer dergleichen reichlichen Mannschafft und gnugsamer Mund- und Kriegs-Munition angefüllt/ daß solche eine zimbliche Armee ins Feld stellen können. Man glaubt/ daß der Graff Gabriel Ochsenstirn/ welcher jüngst von seiner Ambassade am Käyserlichen Hoff zurück kommen/ das praesidium zu Wißmar erhalten/ auch Legatus im Reich seyn wird. Man kan noch nicht für gewiß sagen / ob Graff Ochsenstirn/ so zu Wien ist/ permission erhalten werde/ mit Graff Königsmarck nach Venedig zu gehen. Schreiben von Stockholm vom 3. dito berichten / alle drey Majestäten/ als nemblich Der König/ die regirende und verwittibte Königin begleiten den Seel. Truchseß Peter Braben zur Erden. der König/ die regirende/ und verwittibte Königin haben den Seel. Truchses Peter Brahen zur Erdigung begleitet; weiln es sich noch schlecht zur Schlittenfahrt anläst/ als werden Ihr. Majest. den 11. dito erst nach Königsöhr/ hernach aber den andern Provincien zur Munsterung dero Land-Regimenter auffbrechen. Nunmehro ist der Italiäner Don Francisco Maria Levanti nebst denen zugeordneten Commissarien nach den Bergwercken abgereiset / umb allda eine Probe seiner promi[unleserliches Material]tirten grossen Menage abzulegen/ weiln er nemblich mit halben Spesen das Kupffer und Silber viel feiner und schöner lieffern wil/ wie er dann solches so gar vor gewiß hält/ daß er keine andere Bezahlung begehre/ als 100000. Reichsthaler aus dem Uberfluß/ und wil die Kunst noch darzu unsrer Nation Stockholm vom 5. dito lehren. Sonsten seynd Ihro Königliche Majestät allergnädigst resolviret/ auff den Landtag in Pommern proponiren zu lassen/ daß sie gäntzlich beschlossen / denen Frantzösischen flüchtigen Reformirten in dero Provintzien/ einige Wohnstädt einzuraumen/ absonderlich die im letzten Krieg ruinirte Vestung Demmin/ wie sie dann zur besserer Auffnehmung solche Stadt mit allerley Vortheilhafftigen Privilegien versehen wollen. Capitain Capitain Larson bekombt eine jährliche Pension. Larson ein gebohrner Schwede/ so von Jugend in Engelland unter Printz Robert gedient/ und in Mechanicis wohl erfahren/ daherd er von Ihr. Königl. Majest. eine ansehentliche Jährliche Pension erhalten/ hat jetzo ein gar ungemeines Kunststück zu thun versprochen/ nemblich daß er <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0108" n="96"/> umbligende Berge beschissen kan / anlegen und auffbauen lässet/ daß man sich also dieser Berge halben/ von welchen selbige Stadt zimblich incommodirt werden können/ nichts widriges mehr zu befahren; dieser Thurn ist aus einem blossen harten Felsen außgehauen/ und also verfertiget worden/ er ist von einer sonderlichen Höhe/ daß er sich denen Schiffleuthen 6. biß 7. Meilen zeiget/ und von oben her sowohl versehen/ daß er weder vor Bomben noch andern Feuerwercken sich im geringsten nichts zu fürchten. Eben dergleichen Beschaffenheit soll es auch mit allen unsern Vestungen haben/ welche nicht allein auffs stärckste be<gap reason="illegible"/>stiget/ sondern auch mit einer dergleichen reichlichen Mannschafft und gnugsamer Mund- und Kriegs-Munition angefüllt/ daß solche eine zimbliche Armee ins Feld stellen können. Man glaubt/ daß der Graff Gabriel Ochsenstirn/ welcher jüngst von seiner Ambassade am Käyserlichen Hoff zurück kommen/ das praesidium zu Wißmar erhalten/ auch Legatus im Reich seyn wird. Man kan noch nicht für gewiß sagen / ob Graff Ochsenstirn/ so zu Wien ist/ permission erhalten werde/ mit Graff Königsmarck nach Venedig zu gehen. Schreiben von Stockholm vom 3. dito berichten / alle drey Majestäten/ als nemblich <note place="left">Der König/ die regirende und verwittibte Königin begleiten den Seel. Truchseß Peter Braben zur Erden.</note> der König/ die regirende/ und verwittibte Königin haben den Seel. Truchses Peter Brahen zur Erdigung begleitet; weiln es sich noch schlecht zur Schlittenfahrt anläst/ als werden Ihr. Majest. den 11. dito erst nach Königsöhr/ hernach aber den andern Provincien zur Munsterung dero Land-Regimenter auffbrechen. Nunmehro ist der Italiäner Don Francisco Maria Levanti nebst denen zugeordneten Commissarien nach den Bergwercken abgereiset / umb allda eine Probe seiner promi<gap reason="illegible"/>tirten grossen Menage abzulegen/ weiln er nemblich mit halben Spesen das Kupffer und Silber viel feiner und schöner lieffern wil/ wie er dann solches so gar vor gewiß hält/ daß er keine andere Bezahlung begehre/ als 100000. Reichsthaler aus dem Uberfluß/ und wil die Kunst noch darzu unsrer Nation <note place="left">Stockholm vom 5. dito</note> lehren. Sonsten seynd Ihro Königliche Majestät allergnädigst resolviret/ auff den Landtag in Pommern proponiren zu lassen/ daß sie gäntzlich beschlossen / denen Frantzösischen flüchtigen Reformirten in dero Provintzien/ einige Wohnstädt einzuraumen/ absonderlich die im letzten Krieg ruinirte Vestung Demmin/ wie sie dann zur besserer Auffnehmung solche Stadt mit allerley Vortheilhafftigen Privilegien versehen wollen. Capitain <note place="left">Capitain Larson bekombt eine jährliche Pension.</note> Larson ein gebohrner Schwede/ so von Jugend in Engelland unter Printz Robert gedient/ und in Mechanicis wohl erfahren/ daherd er von Ihr. Königl. Majest. eine ansehentliche Jährliche Pension erhalten/ hat jetzo ein gar ungemeines Kunststück zu thun versprochen/ nemblich daß er </p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0108]
umbligende Berge beschissen kan / anlegen und auffbauen lässet/ daß man sich also dieser Berge halben/ von welchen selbige Stadt zimblich incommodirt werden können/ nichts widriges mehr zu befahren; dieser Thurn ist aus einem blossen harten Felsen außgehauen/ und also verfertiget worden/ er ist von einer sonderlichen Höhe/ daß er sich denen Schiffleuthen 6. biß 7. Meilen zeiget/ und von oben her sowohl versehen/ daß er weder vor Bomben noch andern Feuerwercken sich im geringsten nichts zu fürchten. Eben dergleichen Beschaffenheit soll es auch mit allen unsern Vestungen haben/ welche nicht allein auffs stärckste be_ stiget/ sondern auch mit einer dergleichen reichlichen Mannschafft und gnugsamer Mund- und Kriegs-Munition angefüllt/ daß solche eine zimbliche Armee ins Feld stellen können. Man glaubt/ daß der Graff Gabriel Ochsenstirn/ welcher jüngst von seiner Ambassade am Käyserlichen Hoff zurück kommen/ das praesidium zu Wißmar erhalten/ auch Legatus im Reich seyn wird. Man kan noch nicht für gewiß sagen / ob Graff Ochsenstirn/ so zu Wien ist/ permission erhalten werde/ mit Graff Königsmarck nach Venedig zu gehen. Schreiben von Stockholm vom 3. dito berichten / alle drey Majestäten/ als nemblich der König/ die regirende/ und verwittibte Königin haben den Seel. Truchses Peter Brahen zur Erdigung begleitet; weiln es sich noch schlecht zur Schlittenfahrt anläst/ als werden Ihr. Majest. den 11. dito erst nach Königsöhr/ hernach aber den andern Provincien zur Munsterung dero Land-Regimenter auffbrechen. Nunmehro ist der Italiäner Don Francisco Maria Levanti nebst denen zugeordneten Commissarien nach den Bergwercken abgereiset / umb allda eine Probe seiner promi_ tirten grossen Menage abzulegen/ weiln er nemblich mit halben Spesen das Kupffer und Silber viel feiner und schöner lieffern wil/ wie er dann solches so gar vor gewiß hält/ daß er keine andere Bezahlung begehre/ als 100000. Reichsthaler aus dem Uberfluß/ und wil die Kunst noch darzu unsrer Nation lehren. Sonsten seynd Ihro Königliche Majestät allergnädigst resolviret/ auff den Landtag in Pommern proponiren zu lassen/ daß sie gäntzlich beschlossen / denen Frantzösischen flüchtigen Reformirten in dero Provintzien/ einige Wohnstädt einzuraumen/ absonderlich die im letzten Krieg ruinirte Vestung Demmin/ wie sie dann zur besserer Auffnehmung solche Stadt mit allerley Vortheilhafftigen Privilegien versehen wollen. Capitain Larson ein gebohrner Schwede/ so von Jugend in Engelland unter Printz Robert gedient/ und in Mechanicis wohl erfahren/ daherd er von Ihr. Königl. Majest. eine ansehentliche Jährliche Pension erhalten/ hat jetzo ein gar ungemeines Kunststück zu thun versprochen/ nemblich daß er
Der König/ die regirende und verwittibte Königin begleiten den Seel. Truchseß Peter Braben zur Erden.
Stockholm vom 5. dito
Capitain Larson bekombt eine jährliche Pension.
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