[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].sen jetzigen ihre Galleren überflüssig würden besetzen können. Der Abgesandte/ welchen Jh. Königl. Majest. nach Ciym abgeschicket/ ist dieser Tagen wieder zuruck kommen mit Schreiben vom Tartar-Cham/ in welchem er grosse consternationes gegen Jh. Königl. Mojest. bezeugt/ und remonstriret, daß er in jüngster Campagne besser hätte operiren und denen Polen mehr Schaden ihun können/ in Summa auff Tartarisch will er Freund bleiben Ein Tartarischer Gesandter wird am Polnischen Hof erwartet. der Person nach/ ein Feind aber deß Raubes/ hat derowegen einen Gesandten unterwegs/ welcher täglich beym Königl. Hof allhier erwartet wird/ dessen mitbringen in Antragung der mediation zum Frieden bestehen soll. Die abgefertigte Deputirte an den Päbstlichen Nuntium seynd auch zurück kommen/ mit Declaration, 2. Millionen zur nächsten Campagne herzureichen / nebst weiterer liberalität Jh. Päbftl. Heiligkeit. Der Bischoff von Posen ist bereits zum Ertz-Bischoffthum Gniesen denominirt, das Posische Bischoffthum dem Bischoff von Przemysel/ und dasselbe dem Bischoff von Caminitz/ die Proelatur aber zu Mykau dem Kyowischen Bischoff conferitt worden. Den 2. diß ist zu Lemberg ein Toworick ankommen/ der confirmirt, daß die Tartarn im Ruekmarsch sehr viel Pferd verlohren/ und viel müssen zuruck auff Ochsen reiten/ wie er sagt/ hat er selbst 2. auff einem Ochsen reiten sehen/ mit gegen einander zugekehrtem Rucken sitzend angetroffen Deß Polnischen Gesandten Verrichtung am Kön. Frantzös. Hof gebet nach Wunsch/ vermög Brieffen aus Fraustatt./ und dieselben niedergesäbelt. Aus Fraustatt in Polen ist mit 3. diß neues eingelauffen/ daß man daselbsten vor gewiß sage / daß der Polnische Gesandte am Königlichen Hof zu Pariß bey seiner Majest. dem König eine neue und feste Alliantz stabilirt, der König von Franckreich auch Ihrer Majest. dem König und der Polnischen Republic zu recuperirung der Vestung Caminieck per mare 150. Canonen/ viel Bomben/ und andere grosse Feuerwerck überschicken wolle/ und sagt man/ daß Jh. Königl. Maj. auff künfftigen Frühling selbst mit zu Feld gehen wollen/ wie dann der Churfürst von Brandenbueg ein Corpo volant Jhr. Maj. Dem König zu Dienst wider die Türcken überschicken werde/ es verlautet/ daß noch vor Johannis die Polnische Armee ins Feld rücken/ und den Krieg wider die Türcken prosequiren werde. Indessen seynd die Soldaten in ihren Winterquartieren lustig/ fressen/ sauffen / turniren/ vermeynende/ daß es doch auff das Ende ihres Lebens loß gehen wird. Aus Cracau kommt vom 4. dito/ daß der Päbstliche Nuntius würcklich die versprochene Gelder exiradire, gegen einer Versicherung/ daß worbey der General-Musterung nicht wird Der Polnische Resident in der Tür[unleserliches Material]ey muß complet erscheinen/ alsobald in loco das Geld zuruck geben soll. Der Polnische Resident in Türckey Herr Proscky hat mit Bewilligung deß Seraskiers Sr. Kön. Maj. proponenda media pacis geschrieben/ daß die Türcken sen jetzigen ihre Galleren überflüssig würden besetzen können. Der Abgesandte/ welchen Jh. Königl. Majest. nach Ciym abgeschicket/ ist dieser Tagen wieder zuruck kommen mit Schreiben vom Tartar-Cham/ in welchem er grosse consternationes gegen Jh. Königl. Mojest. bezeugt/ und remonstriret, daß er in jüngster Campagne besser hätte operiren und denen Polen mehr Schaden ihun können/ in Summa auff Tartarisch will er Freund bleiben Ein Tartarischer Gesandter wird am Polnischen Hof erwartet. der Person nach/ ein Feind aber deß Raubes/ hat derowegen einen Gesandten unterwegs/ welcher täglich beym Königl. Hof allhier erwartet wird/ dessen mitbringen in Antragung der mediation zum Frieden bestehen soll. Die abgefertigte Deputirte an den Päbstlichen Nuntium seynd auch zurück kommen/ mit Declaration, 2. Millionen zur nächsten Campagne herzureichen / nebst weiterer liberalität Jh. Päbftl. Heiligkeit. Der Bischoff von Posen ist bereits zum Ertz-Bischoffthum Gniesen denominirt, das Posische Bischoffthum dem Bischoff von Przemysel/ und dasselbe dem Bischoff von Caminitz/ die Proelatur aber zu Mykau dem Kyowischen Bischoff conferitt worden. Den 2. diß ist zu Lemberg ein Toworick ankommen/ der confirmirt, daß die Tartarn im Ruekmarsch sehr viel Pferd verlohren/ und viel müssen zuruck auff Ochsen reiten/ wie er sagt/ hat er selbst 2. auff einem Ochsen reiten sehen/ mit gegen einander zugekehrtem Rucken sitzend angetroffen Deß Polnischen Gesandten Verrichtung am Kön. Frantzös. Hof gebet nach Wunsch/ vermög Brieffen aus Fraustatt./ und dieselben niedergesäbelt. Aus Fraustatt in Polen ist mit 3. diß neues eingelauffen/ daß man daselbsten vor gewiß sage / daß der Polnische Gesandte am Königlichen Hof zu Pariß bey seiner Majest. dem König eine neue und feste Alliantz stabilirt, der König von Franckreich auch Ihrer Majest. dem König und der Polnischen Republic zu recuperirung der Vestung Caminieck per mare 150. Canonen/ viel Bomben/ und andere grosse Feuerwerck überschicken wolle/ und sagt man/ daß Jh. Königl. Maj. auff künfftigen Frühling selbst mit zu Feld gehen wollen/ wie dann der Churfürst von Brandenbueg ein Corpo volant Jhr. Maj. Dem König zu Dienst wider die Türcken überschicken werde/ es verlautet/ daß noch vor Johannis die Polnische Armee ins Feld rücken/ und den Krieg wider die Türcken prosequiren werde. Indessen seynd die Soldaten in ihren Winterquartieren lustig/ fressen/ sauffen / turniren/ vermeynende/ daß es doch auff das Ende ihres Lebens loß gehen wird. Aus Cracau kom̃t vom 4. dito/ daß der Päbstliche Nuntius würcklich die versprochene Gelder exiradire, gegen einer Versicherung/ daß worbey der General-Musterung nicht wird Der Polnische Resident in der Tür[unleserliches Material]ey muß complet erscheinen/ alsobald in loco das Geld zuruck geben soll. Der Polnische Resident in Türckey Herr Proscky hat mit Bewilligung deß Seraskiers Sr. Kön. Maj. proponenda media pacis geschrieben/ daß die Türcken <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0112" n="100"/> sen jetzigen ihre Galleren überflüssig würden besetzen können. Der Abgesandte/ welchen Jh. Königl. Majest. nach Ciym abgeschicket/ ist dieser Tagen wieder zuruck kommen mit Schreiben vom Tartar-Cham/ in welchem er grosse consternationes gegen Jh. Königl. Mojest. bezeugt/ und remonstriret, daß er in jüngster Campagne besser hätte operiren und denen Polen mehr Schaden ihun können/ in Summa auff Tartarisch will er Freund bleiben <note place="left">Ein Tartarischer Gesandter wird am Polnischen Hof erwartet.</note> der Person nach/ ein Feind aber deß Raubes/ hat derowegen einen Gesandten unterwegs/ welcher täglich beym Königl. Hof allhier erwartet wird/ dessen mitbringen in Antragung der mediation zum Frieden bestehen soll. Die abgefertigte Deputirte an den Päbstlichen Nuntium seynd auch zurück kommen/ mit Declaration, 2. Millionen zur nächsten Campagne herzureichen / nebst weiterer liberalität Jh. Päbftl. Heiligkeit. Der Bischoff von Posen ist bereits zum Ertz-Bischoffthum Gniesen denominirt, das Posische Bischoffthum dem Bischoff von Przemysel/ und dasselbe dem Bischoff von Caminitz/ die Proelatur aber zu Mykau dem Kyowischen Bischoff conferitt worden. Den 2. diß ist zu Lemberg ein Toworick ankommen/ der confirmirt, daß die Tartarn im Ruekmarsch sehr viel Pferd verlohren/ und viel müssen zuruck auff Ochsen reiten/ wie er sagt/ hat er selbst 2. auff einem Ochsen reiten sehen/ mit gegen einander zugekehrtem Rucken sitzend angetroffen <note place="left">Deß Polnischen Gesandten Verrichtung am Kön. Frantzös. Hof gebet nach Wunsch/ vermög Brieffen aus Fraustatt.</note>/ und dieselben niedergesäbelt. Aus Fraustatt in Polen ist mit 3. diß neues eingelauffen/ daß man daselbsten vor gewiß sage / daß der Polnische Gesandte am Königlichen Hof zu Pariß bey seiner Majest. dem König eine neue und feste Alliantz stabilirt, der König von Franckreich auch Ihrer Majest. dem König und der Polnischen Republic zu recuperirung der Vestung Caminieck per mare 150. Canonen/ viel Bomben/ und andere grosse Feuerwerck überschicken wolle/ und sagt man/ daß Jh. Königl. Maj. auff künfftigen Frühling selbst mit zu Feld gehen wollen/ wie dann der Churfürst von Brandenbueg ein Corpo volant Jhr. Maj. Dem König zu Dienst wider die Türcken überschicken werde/ es verlautet/ daß noch vor Johannis die Polnische Armee ins Feld rücken/ und den Krieg wider die Türcken prosequiren werde. Indessen seynd die Soldaten in ihren Winterquartieren lustig/ fressen/ sauffen / turniren/ vermeynende/ daß es doch auff das Ende ihres Lebens loß gehen wird. 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sen jetzigen ihre Galleren überflüssig würden besetzen können. Der Abgesandte/ welchen Jh. Königl. Majest. nach Ciym abgeschicket/ ist dieser Tagen wieder zuruck kommen mit Schreiben vom Tartar-Cham/ in welchem er grosse consternationes gegen Jh. Königl. Mojest. bezeugt/ und remonstriret, daß er in jüngster Campagne besser hätte operiren und denen Polen mehr Schaden ihun können/ in Summa auff Tartarisch will er Freund bleiben der Person nach/ ein Feind aber deß Raubes/ hat derowegen einen Gesandten unterwegs/ welcher täglich beym Königl. Hof allhier erwartet wird/ dessen mitbringen in Antragung der mediation zum Frieden bestehen soll. Die abgefertigte Deputirte an den Päbstlichen Nuntium seynd auch zurück kommen/ mit Declaration, 2. Millionen zur nächsten Campagne herzureichen / nebst weiterer liberalität Jh. Päbftl. Heiligkeit. Der Bischoff von Posen ist bereits zum Ertz-Bischoffthum Gniesen denominirt, das Posische Bischoffthum dem Bischoff von Przemysel/ und dasselbe dem Bischoff von Caminitz/ die Proelatur aber zu Mykau dem Kyowischen Bischoff conferitt worden. Den 2. diß ist zu Lemberg ein Toworick ankommen/ der confirmirt, daß die Tartarn im Ruekmarsch sehr viel Pferd verlohren/ und viel müssen zuruck auff Ochsen reiten/ wie er sagt/ hat er selbst 2. auff einem Ochsen reiten sehen/ mit gegen einander zugekehrtem Rucken sitzend angetroffen / und dieselben niedergesäbelt. Aus Fraustatt in Polen ist mit 3. diß neues eingelauffen/ daß man daselbsten vor gewiß sage / daß der Polnische Gesandte am Königlichen Hof zu Pariß bey seiner Majest. dem König eine neue und feste Alliantz stabilirt, der König von Franckreich auch Ihrer Majest. dem König und der Polnischen Republic zu recuperirung der Vestung Caminieck per mare 150. Canonen/ viel Bomben/ und andere grosse Feuerwerck überschicken wolle/ und sagt man/ daß Jh. Königl. Maj. auff künfftigen Frühling selbst mit zu Feld gehen wollen/ wie dann der Churfürst von Brandenbueg ein Corpo volant Jhr. Maj. Dem König zu Dienst wider die Türcken überschicken werde/ es verlautet/ daß noch vor Johannis die Polnische Armee ins Feld rücken/ und den Krieg wider die Türcken prosequiren werde. Indessen seynd die Soldaten in ihren Winterquartieren lustig/ fressen/ sauffen / turniren/ vermeynende/ daß es doch auff das Ende ihres Lebens loß gehen wird. Aus Cracau kom̃t vom 4. dito/ daß der Päbstliche Nuntius würcklich die versprochene Gelder exiradire, gegen einer Versicherung/ daß worbey der General-Musterung nicht wird complet erscheinen/ alsobald in loco das Geld zuruck geben soll. Der Polnische Resident in Türckey Herr Proscky hat mit Bewilligung deß Seraskiers Sr. Kön. Maj. proponenda media pacis geschrieben/ daß die Türcken
Ein Tartarischer Gesandter wird am Polnischen Hof erwartet.
Deß Polnischen Gesandten Verrichtung am Kön. Frantzös. Hof gebet nach Wunsch/ vermög Brieffen aus Fraustatt.
Der Polnische Resident in der Tür_ ey muß
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