[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].holffen/ ist bey Straff deß Galgens anbesohlen worden/ daß sie nicht wieder auff ihre Güter unter dieser Rupublic kommen sollen. Man sagt/ daß die Türcken von Algier deß mit Franckreich gemachten Friedens allschon überdrüssig seyn/ weilen sie ihr gewöhnliches rauben einstellen müssen/ deßwegen sie ein Fayn von der Stadt Sale empfangen/ umb also desto freyer dem Beutenmachen nachstreben zu können. Endlich ist differe[unleserliches Material]z zwischen dem Gubernator von Mayland und hiesigem Magistrat wegen proetendirter Zahlung deß Schweitzerischen Regiments und zwar also verglichen worden/ daß er Gubernator 15000. Philippis von denen arrestirten Geldern behalten/ das übrige aber unserm Staat restituiren solle. Von Turin ist ein ansehnliche Summa anhero übermacht worden/ umb dafür Korn einzukauffen/ welches in Piemont/ allwo ein grosse Theurung sich herfür thut/ soll geführt Ein Kiftlein Geld in der Dohmkirchen zu Genua gefunden. werden. Den 8. hat man in hiesiger Dohmkirch ein Kistlein mit 500. Silbercronen gefunden/ wobey ein Zedul gelegen/ worinn besagte Summa denen Hofpital-Verwalthern unter die Arme auszutheilen assignirt wurde. Das Schiff/ welches von hier nach Marsilien vor einiger Zeit abgefahren / ist nach überstandenem gefährlichen Sturmwetter wiederumb glücklich angelangt / womit unser am Kön. Frantzös. Hof gewesener Envoye auch zurück kommen. Der Commendant von Novi hat 2. Mayländische Soldaten in Arrest nehmen lassen / weilen sie in unserm Territorio verschiedene Diebstahl verübt/ dahingegen haben die Mayländer repressalien weiß 2. von den unsrigen ebenmässig gefänglich eingesetzt/ mit bedeuten/ daß wofern man die ihrige nicht loß geben würde / sie ein gleiches procedere mit den unsrigen vornehmen wolten/ welches dem Gubernator zu Meyland alsobald berichtet worden. Man hat allhier die Wachten als auch die Schärgen verstärckt/ wegen der vielfältigen Dieberey so nächtlicher Zeit bißhero verricht worden. Aussag einkger Brieff von Ragusa. Von der Republic Ragusa seynd Brieff vom 6. angelangt/ welche berichten/ daß der von da[unleserliches Material] nach Griechisch-Weissenburg abgegangene und dieser Tagen wieder gekommene Courrier berichtet/ daß derTeckely daselbst noch in schwärer Gefängnuß hart bewahrt würde/ hätte zwar/ umb loß zu kommen/ sich zum Türck. Glauden anerbotten/ die Pforte aber urtheilet/ daß es ihme kein Ernst/ sondern nur umb seine Freyheit zu thun sey/ und weilen er seinem Käyser keinen Glauben gehalten/ er dem Mahomet noch weniger treu bleiben würde. Der Seraskier ist zwar strangulirt/ aber gewiß wider der Pforten ihren Willen/ als welche ihn nur/ denen Janitscharen Vergnügung zu geben/ citiren lassen/ in Meynung/ ihn zum Schein in ein Gefängnuß zu verurtheilen/ und daß diese damit friedlich seyn würden/ da dann/ wann der Grimm vorüber wäre/ man ihn wieder restituiren könte/ aber die Janitscharen holffen/ ist bey Straff deß Galgens anbesohlen worden/ daß sie nicht wieder auff ihre Güter unter dieser Rupublic kommen sollen. Man sagt/ daß die Türcken von Algier deß mit Franckreich gemachten Friedens allschon überdrüssig seyn/ weilen sie ihr gewöhnliches rauben einstellen müssen/ deßwegen sie ein Fayn von der Stadt Sale empfangen/ umb also desto freyer dem Beutenmachen nachstreben zu können. Endlich ist differe[unleserliches Material]z zwischen dem Gubernator von Mayland und hiesigem Magistrat wegen proetendirter Zahlung deß Schweitzerischen Regiments und zwar also verglichen worden/ daß er Gubernator 15000. Philippis von denen arrestirten Geldern behalten/ das übrige aber unserm Staat restituiren solle. Von Turin ist ein ansehnliche Sum̃a anhero übermacht worden/ umb dafür Korn einzukauffen/ welches in Piemont/ allwo ein grosse Theurung sich herfür thut/ soll geführt Ein Kiftlein Geld in der Dohmkirchen zu Genua gefunden. werden. Den 8. hat man in hiesiger Dohmkirch ein Kistlein mit 500. Silbercronen gefunden/ wobey ein Zedul gelegen/ worinn besagte Summa denen Hofpital-Verwalthern unter die Arme auszutheilen assignirt wurde. Das Schiff/ welches von hier nach Marsilien vor einiger Zeit abgefahren / ist nach überstandenem gefährlichen Sturmwetter wiederumb glücklich angelangt / womit unser am Kön. Frantzös. Hof gewesener Envoye auch zurück kom̃en. Der Commendant von Novi hat 2. Mayländische Soldaten in Arrest nehmen lassen / weilen sie in unserm Territorio verschiedene Diebstahl verübt/ dahingegen haben die Mayländer repressalien weiß 2. von den unsrigen ebenmässig gefänglich eingesetzt/ mit bedeuten/ daß wofern man die ihrige nicht loß geben würde / sie ein gleiches procedere mit den unsrigen vornehmen wolten/ welches dem Gubernator zu Meyland alsobald berichtet worden. Man hat allhier die Wachten als auch die Schärgen verstärckt/ wegen der vielfältigen Dieberey so nächtlicher Zeit bißhero verricht worden. Aussag einkger Brieff von Ragusa. Von der Republic Ragusa seynd Brieff vom 6. angelangt/ welche berichten/ daß der von da[unleserliches Material] nach Griechisch-Weissenburg abgegangene und dieser Tagen wieder gekom̃ene Courrier berichtet/ daß derTeckely daselbst noch in schwärer Gefängnuß hart bewahrt würde/ hätte zwar/ umb loß zu kommen/ sich zum Türck. Glauden anerbotten/ die Pforte aber urtheilet/ daß es ihme kein Ernst/ sondern nur umb seine Freyheit zu thun sey/ und weilen er seinem Käyser keinen Glauben gehalten/ er dem Mahomet noch weniger treu bleiben würde. Der Seraskier ist zwar strangulirt/ aber gewiß wider der Pforten ihren Willen/ als welche ihn nur/ denen Janitscharen Vergnügung zu geben/ citiren lassen/ in Meynung/ ihn zum Schein in ein Gefängnuß zu verurtheilen/ und daß diese damit friedlich seyn würden/ da dann/ wann der Grimm vorüber wäre/ man ihn wieder restituiren könte/ aber die Janitscharen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0129" n="117"/> holffen/ ist bey Straff deß Galgens anbesohlen worden/ daß sie nicht wieder auff ihre Güter unter dieser Rupublic kommen sollen. 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Silbercronen gefunden/ wobey ein Zedul gelegen/ worinn besagte Summa denen Hofpital-Verwalthern unter die Arme auszutheilen assignirt wurde. Das Schiff/ welches von hier nach Marsilien vor einiger Zeit abgefahren / ist nach überstandenem gefährlichen Sturmwetter wiederumb glücklich angelangt / womit unser am Kön. Frantzös. Hof gewesener Envoye auch zurück kom̃en. Der Commendant von Novi hat 2. Mayländische Soldaten in Arrest nehmen lassen / weilen sie in unserm Territorio verschiedene Diebstahl verübt/ dahingegen haben die Mayländer repressalien weiß 2. von den unsrigen ebenmässig gefänglich eingesetzt/ mit bedeuten/ daß wofern man die ihrige nicht loß geben würde / sie ein gleiches procedere mit den unsrigen vornehmen wolten/ welches dem Gubernator zu Meyland alsobald berichtet worden. Man hat allhier die Wachten als auch die Schärgen verstärckt/ wegen der vielfältigen Dieberey so nächtlicher Zeit bißhero verricht worden.</p> <p><note place="right">Aussag einkger Brieff von Ragusa.</note> Von der Republic Ragusa seynd Brieff vom 6. angelangt/ welche berichten/ daß der von da<gap reason="illegible"/> nach Griechisch-Weissenburg abgegangene und dieser Tagen wieder gekom̃ene Courrier berichtet/ daß derTeckely daselbst noch in schwärer Gefängnuß hart bewahrt würde/ hätte zwar/ umb loß zu kommen/ sich zum Türck. Glauden anerbotten/ die Pforte aber urtheilet/ daß es ihme kein Ernst/ sondern nur umb seine Freyheit zu thun sey/ und weilen er seinem Käyser keinen Glauben gehalten/ er dem Mahomet noch weniger treu bleiben würde. Der Seraskier ist zwar strangulirt/ aber gewiß wider der Pforten ihren Willen/ als welche ihn nur/ denen Janitscharen Vergnügung zu geben/ citiren lassen/ in Meynung/ ihn zum Schein in ein Gefängnuß zu verurtheilen/ und daß diese damit friedlich seyn würden/ da dann/ wann der Grimm vorüber wäre/ man ihn wieder restituiren könte/ aber die Janitscharen </p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0129]
holffen/ ist bey Straff deß Galgens anbesohlen worden/ daß sie nicht wieder auff ihre Güter unter dieser Rupublic kommen sollen. Man sagt/ daß die Türcken von Algier deß mit Franckreich gemachten Friedens allschon überdrüssig seyn/ weilen sie ihr gewöhnliches rauben einstellen müssen/ deßwegen sie ein Fayn von der Stadt Sale empfangen/ umb also desto freyer dem Beutenmachen nachstreben zu können. Endlich ist differe_ z zwischen dem Gubernator von Mayland und hiesigem Magistrat wegen proetendirter Zahlung deß Schweitzerischen Regiments und zwar also verglichen worden/ daß er Gubernator 15000. Philippis von denen arrestirten Geldern behalten/ das übrige aber unserm Staat restituiren solle. Von Turin ist ein ansehnliche Sum̃a anhero übermacht worden/ umb dafür Korn einzukauffen/ welches in Piemont/ allwo ein grosse Theurung sich herfür thut/ soll geführt werden. Den 8. hat man in hiesiger Dohmkirch ein Kistlein mit 500. Silbercronen gefunden/ wobey ein Zedul gelegen/ worinn besagte Summa denen Hofpital-Verwalthern unter die Arme auszutheilen assignirt wurde. Das Schiff/ welches von hier nach Marsilien vor einiger Zeit abgefahren / ist nach überstandenem gefährlichen Sturmwetter wiederumb glücklich angelangt / womit unser am Kön. Frantzös. Hof gewesener Envoye auch zurück kom̃en. Der Commendant von Novi hat 2. Mayländische Soldaten in Arrest nehmen lassen / weilen sie in unserm Territorio verschiedene Diebstahl verübt/ dahingegen haben die Mayländer repressalien weiß 2. von den unsrigen ebenmässig gefänglich eingesetzt/ mit bedeuten/ daß wofern man die ihrige nicht loß geben würde / sie ein gleiches procedere mit den unsrigen vornehmen wolten/ welches dem Gubernator zu Meyland alsobald berichtet worden. Man hat allhier die Wachten als auch die Schärgen verstärckt/ wegen der vielfältigen Dieberey so nächtlicher Zeit bißhero verricht worden.
Ein Kiftlein Geld in der Dohmkirchen zu Genua gefunden. Von der Republic Ragusa seynd Brieff vom 6. angelangt/ welche berichten/ daß der von da_ nach Griechisch-Weissenburg abgegangene und dieser Tagen wieder gekom̃ene Courrier berichtet/ daß derTeckely daselbst noch in schwärer Gefängnuß hart bewahrt würde/ hätte zwar/ umb loß zu kommen/ sich zum Türck. Glauden anerbotten/ die Pforte aber urtheilet/ daß es ihme kein Ernst/ sondern nur umb seine Freyheit zu thun sey/ und weilen er seinem Käyser keinen Glauben gehalten/ er dem Mahomet noch weniger treu bleiben würde. Der Seraskier ist zwar strangulirt/ aber gewiß wider der Pforten ihren Willen/ als welche ihn nur/ denen Janitscharen Vergnügung zu geben/ citiren lassen/ in Meynung/ ihn zum Schein in ein Gefängnuß zu verurtheilen/ und daß diese damit friedlich seyn würden/ da dann/ wann der Grimm vorüber wäre/ man ihn wieder restituiren könte/ aber die Janitscharen
Aussag einkger Brieff von Ragusa.
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