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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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waren auff ihn/ weil er ihre Cameraden in Neuheusel und in der Schlacht bey Gran so verlassen/ also erbittert/ daß sie nicht ruhen wollen/ biß sie seinen Kopff hatten/ bey welcher Gelegenheit dann die von seiner Armee noch übrige Türcken / etwann 20000. Mann starck/ sich verlauffen haben/ sonderlich weil es ihnen auch an Vivres gemangelt hatte/ und sie vernommen/ daß die gemachte Hoffnung eines Friedens mit den Christen nur ein blösses Vorgeben ohne einige apparenz gewesen sey Dieses ist was von Italiänischen Begebenheiten vor diesen Monat eingekommen.

Das neundte Capitel

Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.

Eingang in die Niederländische Geschichten. DIe Herrschafft in den 17. Niederländischen Provincien ist folgender massen ausgetheilt/ daß der König von Spanien einen guten Theil vom Hertzogthum Brabant/ das gantze Hertzogthum Limburg/ einen Theil vom Hertzogthum Geldern / einen Theil von den Graffschafften Flandern/ Hennegau und Namur/ sambt der Marggraffschafft deß H. Reichs zu Antorff/ und der Herrlichkeit Mecheln besitzet/ der König in Franckreich das gantze Heitzogthum Lützelburg/ einen Theil von der Graffschafft Flandern/ gantz Artois/ und einen Theil von Hennegau in possession hat/ die vereinigte Staaten oder so genante Holländer irgleichem einen Theil vom Hertzogthum Brabant und Geldern/ einen Theil von der Graffschafft Flandern/ gantz Holland/ Seeland und Zütpfen/ wie auch die Herrlichkeiten Utrecht/ Frießland/ Ober-Issel/ und Gröningen in ihrer Die Niederland seynd dreperl [unleserliches Material] Herrschafften unterworffen. Union haben; Gleich wie nun diese Länder dreyerley Herrschafften unterworffen seynd/ die doch vor ungefehr 120. Jahren nur einen Herrn als den König in Spanien erkennet haben/ so entstehen auch zum öfftern sehr blutige und langwürige Krieg daselbsten/ wie dann diese Lande/ seithero sie sich von einander getreßnet/ sehr wenig ruhige Jahr genossen haben/ und würde die Cron Spanien sambt den General-Staaten heutiges Tags mit dem ihrigen wohl zufrieden seyn/ wann sie von der regiersüchtigen Cron Franckreich nur unangefochten bleiben könte/ als welche Cron in vollem Auffnehmen ist/ und dahero immer ihre Gräntzen zu erweitern suchet/ wie dann der im Jahr 1672. urplötzlich herausgebrochene und bry 7. Jahr continuirte hefftige Krieg selbiges gnugsam bezeugen kan/ da Frankreich so viel schöne

waren auff ihn/ weil er ihre Cameraden in Neuheusel und in der Schlacht bey Gran so verlassen/ also erbittert/ daß sie nicht ruhen wollen/ biß sie seinen Kopff hatten/ bey welcher Gelegenheit dann die von seiner Armee noch übrige Türcken / etwann 20000. Mann starck/ sich verlauffen haben/ sonderlich weil es ihnen auch an Vivres gemangelt hatte/ und sie vernommen/ daß die gemachte Hoffnung eines Friedens mit den Christen nur ein blösses Vorgeben ohne einige apparenz gewesen sey Dieses ist was von Italiänischen Begebenheiten vor diesen Monat eingekommen.

Das neundte Capitel

Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.

Eingang in die Niederländische Geschichten. DIe Herrschafft in den 17. Niederländischen Provincien ist folgender massen ausgetheilt/ daß der König von Spanien einen guten Theil vom Hertzogthum Brabant/ das gantze Hertzogthum Limburg/ einen Theil vom Hertzogthum Geldern / einen Theil von den Graffschafften Flandern/ Hennegau und Namur/ sambt der Marggraffschafft deß H. Reichs zu Antorff/ und der Herrlichkeit Mecheln besitzet/ der König in Franckreich das gantze Heitzogthum Lützelburg/ einen Theil von der Graffschafft Flandern/ gantz Artois/ und einen Theil von Hennegau in possession hat/ die vereinigte Staaten oder so genante Holländer irgleichem einen Theil vom Hertzogthum Brabant und Geldern/ einen Theil von der Graffschafft Flandern/ gantz Holland/ Seeland und Zütpfen/ wie auch die Herrlichkeiten Utrecht/ Frießland/ Ober-Issel/ und Gröningen in ihrer Die Niederland seynd dreperl [unleserliches Material] Herrschafften unterworffen. Union haben; Gleich wie nun diese Länder dreyerley Herrschafften unterworffen seynd/ die doch vor ungefehr 120. Jahren nur einen Herrn als den König in Spanien erkennet haben/ so entstehen auch zum öfftern sehr blutige und langwürige Krieg daselbsten/ wie dann diese Lande/ seithero sie sich von einander getreßnet/ sehr wenig ruhige Jahr genossen haben/ und würde die Cron Spanien sambt den General-Staaten heutiges Tags mit dem ihrigen wohl zufrieden seyn/ wann sie von der regiersüchtigen Cron Franckreich nur unangefochten bleiben könte/ als welche Cron in vollem Auffnehmen ist/ und dahero immer ihre Gräntzen zu erweitern suchet/ wie dann der im Jahr 1672. urplötzlich herausgebrochene und bry 7. Jahr continuirte hefftige Krieg selbiges gnugsam bezeugen kan/ da Frankreich so viel schöne

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[118/0130] waren auff ihn/ weil er ihre Cameraden in Neuheusel und in der Schlacht bey Gran so verlassen/ also erbittert/ daß sie nicht ruhen wollen/ biß sie seinen Kopff hatten/ bey welcher Gelegenheit dann die von seiner Armee noch übrige Türcken / etwann 20000. Mann starck/ sich verlauffen haben/ sonderlich weil es ihnen auch an Vivres gemangelt hatte/ und sie vernommen/ daß die gemachte Hoffnung eines Friedens mit den Christen nur ein blösses Vorgeben ohne einige apparenz gewesen sey Dieses ist was von Italiänischen Begebenheiten vor diesen Monat eingekommen. Das neundte Capitel Stellet vor/ was in den 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat. DIe Herrschafft in den 17. Niederländischen Provincien ist folgender massen ausgetheilt/ daß der König von Spanien einen guten Theil vom Hertzogthum Brabant/ das gantze Hertzogthum Limburg/ einen Theil vom Hertzogthum Geldern / einen Theil von den Graffschafften Flandern/ Hennegau und Namur/ sambt der Marggraffschafft deß H. Reichs zu Antorff/ und der Herrlichkeit Mecheln besitzet/ der König in Franckreich das gantze Heitzogthum Lützelburg/ einen Theil von der Graffschafft Flandern/ gantz Artois/ und einen Theil von Hennegau in possession hat/ die vereinigte Staaten oder so genante Holländer irgleichem einen Theil vom Hertzogthum Brabant und Geldern/ einen Theil von der Graffschafft Flandern/ gantz Holland/ Seeland und Zütpfen/ wie auch die Herrlichkeiten Utrecht/ Frießland/ Ober-Issel/ und Gröningen in ihrer Union haben; Gleich wie nun diese Länder dreyerley Herrschafften unterworffen seynd/ die doch vor ungefehr 120. Jahren nur einen Herrn als den König in Spanien erkennet haben/ so entstehen auch zum öfftern sehr blutige und langwürige Krieg daselbsten/ wie dann diese Lande/ seithero sie sich von einander getreßnet/ sehr wenig ruhige Jahr genossen haben/ und würde die Cron Spanien sambt den General-Staaten heutiges Tags mit dem ihrigen wohl zufrieden seyn/ wann sie von der regiersüchtigen Cron Franckreich nur unangefochten bleiben könte/ als welche Cron in vollem Auffnehmen ist/ und dahero immer ihre Gräntzen zu erweitern suchet/ wie dann der im Jahr 1672. urplötzlich herausgebrochene und bry 7. Jahr continuirte hefftige Krieg selbiges gnugsam bezeugen kan/ da Frankreich so viel schöne Eingang in die Niederländische Geschichten. Die Niederland seynd dreperl _ Herrschafften unterworffen.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/130>, abgerufen am 23.11.2024.